OFDb

No Country for Old Men (Coen Brüder)

Begonnen von Dexter, 18 Juli 2007, 14:59:00

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 4 Gäste betrachten dieses Thema.

Rollo Tomasi

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
Der Anfang erstreckt sich bei mir bis zu dem Zeitpunkt, an dem Josh Brolin seine Ehefrau im Bus zurücklässt und sich auf die Flucht "begibt". Bis zu diesem Zeitpunkt wird lakonisch, einfühlsam und vielschichtig mit den Figuren verfahren und ihre Antriebsfeder, ihre aufkommenden Konflikte und Positionen in dem anschließenden "Rollenspiel" sowie ihre symbolische Bedeutung als Stereotypen (denn das sind sie trotz alledem) für eine Geschichte über eine Empfindung der amerikanischen Gesellschaft Anfang der 80iger anaylisiert und durch Konfrontation gespiegelt.

Okay, Deine Gliederung habe ich jetzt verstanden.
Aber es ist doch klar, dass sich ein herausragender Film erst einmal Zeit nimmt, seine Figuren vorzustellen.
Und es ist ebenso klar, dass dann irgendwann mal die Geschichte losgeht, in der dann die Charakterisierung derb Hauptfiguren vertieft oder verändert wird.
Dass nach der Einführung die eigentliche Geschichte losgeht, kann und sollte man dem Film eingentlich nicht zum Vorwurf machen.

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
Was danach folgt (etwa ab dem Zeitpunkt, an dem Javier Bardem die Verfolgung aufnommt)...

Okay.

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
... ist eine außerordentlich fesselnd und effizient inszenierte Hatz von lähmender Spannung - in deren Verlauf (und sie hält doch schließlich, von kleinen und leider nicht sonderlich ins Gewicht fallenden Aussetzern, bis etwa 20, 25 Minuten vor Schluss an) all diese faszinierenden Konflikte, Charaktere, Deutungsmöglichkeiten und Reflexionen über Genre-Gesetze und -Klischees ziemlich unter die Räder gerät und schließlich nicht mehr vorhanden ist. Hier wird auf das Spannungsmoment hin inszeniert, alles andere schein egal zu sein. Nur das eben bewusst mit bekannten Mitteln und eben klischeeisierten Genre-Situationen darauf hingearbeitet wird. Und um sich dabei keine "einfallslose" Blöße zu geben demonstriert man unzweideutig, das man sich über die eigene Verfahrensweise, deren Gefahren und Inspirationsquellen doch voll und ganz im klaren ist und löst, säuberlich Abschnitt für Abschnitt, das Ganze mit Ironie auf...

Also, das Herzstück ist für der Teil, der damit beginnt, dass Brolin die Verfolgung aufnimmt.
Okay!
Ich kann aber nicht nachvollziehen, dass das Konflikten, Deutungsmöglichkeiten oder Reflexionen unter die Räder geraten oder gar nicht mehr vorhanden sind.
Im Gegenteil.
Dadurch, dass viele Szenen für sich stehen gelessen werden, viele Fragen offen bleiben, bleiben natürlich auch die Deutungsmöglichkeiten
Wie ich in meiner Review schion geschrieben habe, regen (vielleicht nur nmich) schon einzelne Sätze des Films zum Nachdenken darüber an.
Und natürlich wesren viele der Konflikte mit voller Absicht nicht aufgelöst, denn das zeigt, dass diese Konflikte für die Macher gar nicht so wichtig sind.
Auch die Ironie, die du da sehen willst, kann ich nicht nachvollziehern.

Weiter oben schreibst du, dass Konflikte unter die Räder geraten und nicht mehr vorhanden sind.
Und im selben Absatz schreibst du, dass alles säuberlich, Abschnitt für Abschnitt, aufgelöst wird.
Da wiedersprichst Du Dir.
Wie gesagt, ich meine, da wird bewusst gar nichts aufgelöst.
Bewusst werden viele Dinge in den Raum gerstellt, um sie Deutungen zugänglich zu machen.

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
... wie in den Dialogen zwischen Tommy Lee Jones und seinem Assisstenten, der Szene, in der Javier Bardem ein Auto in die Luft sprengt um an Verbandsmaterial zu kommen, der Schwenk von dem umgeworfenen Milchteller der Katze über den Hoteltresen hinter dem der tote Empfangsmensch liegt, in der Szene in der Javier Bardem (eigentlich der Inbegriff für diese ironische Distanz vom eigenen Vorgehen in diesem Film, seine Figur ist purer Pulp) mit einem Polizeiwagen flüchtet und sich dann durch einen Mord einen unscheinbaren Wagen aneignet und natürlich am Schluss, wenn Bardem nach dem Mord an Brolins Frau einem Jungen auf der Straße sein Hemd abkauft. Vor allem allerdings in den Dialogen. So ein paar coole One-Liner hier und da können doch nie schaden. Oder?

Die Dialoge sind süffisant?
Ich würde sie eher resigniert und lakonisch nennen.
Und diese lakonischen Dialoge hast du am Anfang des Films noch gelobt!
Auch die Szene, in der Bardem sich das Verbandsmaterial holt, ist ist doch nicht süffisant?
Für mich soll sie nur zeigen, wie unterschiedlich Brolin und Bardem an die Sache rangehen.
Konnte man den Toten hinter dem Hoteltresen wirklich sehen? Ich glaube nicht.
Auch da kann ich keine Ironie oder Süffisanz erkennen.
Und auch die anderen Szenen würde ich so nicht einordnen.
Die coolen One-Liner waren inn dem Film so gut wie nicht vorhanden, ich kann mich an keinen erinnern.
Und vor allem würde ich gerne eine Begründung hören, warum Bardems Figur purer Pulp sein soll.
Das stimmt nun wirklich nicht.
Er bietet durch sein undurchsichtiges Verhalten so viele Deutungsmöglichkeiten, dass eine Bezeichung als purer Pulp der Figur schlicht nicht gerecht wird.

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
Versatzstücke des Western- und Gangsterfilm-Genres, insgesamt. Natürlich aber auch publikumsattraktive und heute entweder vergessene oder generalüberholte Szenen(reihen-)folgen und Szenenübergänge (sehr auffällig z. B. in der Szene, in der Bardem in Brolins Hotelzimmer eindringt oder am Ende, als der Tod von Brolins Frau nicht gezeigt wird sondern nur Bardem, wie er aus dem Haus tritt.), die Retro-Ästhetik, die Zurückhaltung bei der Musik-Untermalung (sicherlich nicht nur, um hier irgendwie besonders subtil zu sein), der spezifische schwarze Humor dieser Genres, der hier minimiert und auf seine tragische Ausgangssituation (Merke: Humor entsteht nie ohne Tragik) zurückgeführt wird - allerdings eben nicht immer. Ferner natürlich die Charaktere (hier hat man nur das beste vom besten aus den Klassikern des Genres zusammengeführt) sowie der gesamte Plot, einfach alles. "No Country for old Men" will, ebenso wie oft auch Tarantino, beweisen dass das Genre-Kino früher besser war (ich muss mir das nicht beweisen lassen, bin ohnehin davon überzeugt), allerdings finden sie dabei noch weniger als Tarantino eine Einheit zwischem diesem cineasten Vexierspiel und ihrem eigenen, selbstverliebten Streben nach etwas größerem, etwas anspruchsvolleren, etwas anerkennenswerteren. In gewisser Weise ist NCFOM ein Film, der sich das Grindhouse-Outing nicht traut.

Du hast hier eine Reihe von Beispielen genannt, was ich sehr löblich finde.
Allerdings beantwortet das meine Frage nicht.
Nichts von dem, was du an Beispielen genannt hast, ist abstrakt oder gar überhöht.
Was die Reflexionen angeht, habe ich Dir ja schon zugestimmt.
Was Deine Einschätzung von Tararantino angeht, stimme ich Dir auch zu.
Der ist in jedem Fall überschätzt.

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
Daher kann man den Coens nur mit zwei blauen Augen eine souveräne eigene, schöpferische Leistung attestieren, die Prädikate wie diese...

Zitat von: Rollo Tomasi am 18 März 2008, 18:00:26
Und selbst wenn es "nur" Genrekino ist, ist es dennoch das beste Genrekino seit Jahren.

...ermöglicht.

Wie gesagt, man kan den eigentlich nicht als reines Genre-Kino bezeichnen, dafür ist er zu wenig geradlinig.
Ich sagte ja, selbst wenn es nur Genre-Kino ist ...
Und welchem Film kann man heute noch eine schöpferische Leistung attestieren?!
Ich finde, dass es wenige Regisseure gibt, die einen eigenen Stil entwicklelt haben, und die Coens gehören dazu.
Und dass sie sehr wohl in der Lage sind, schöpferisch zu sein, zeigen ihre Drehbücher mit den immer wieder überrschenden Charakteren.

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
Die Vorstellung, das irgendwann eine neue Generation von Filmemachern anfängt, dieses Kino der filmhistorischen und Genrespezifischen Reflexion und Überzeichnung / "Neu-Mischung" wiederum aufs neue reflektiert, verarbeitet (um nicht zu sagen "verwurstet"), ironisch bricht und überhöht, verursacht mit eher Übelkeit und die Welle von Tarantino-Nachahmungen aus den Händen von Leuten, die gar nicht wissen, wie der gute Quentin auf seine Filme gekommen ist bestätigt diese Horrovorstellung.

Ja, da würde ich zustimmen.
Mir sind vor allem die Filme zuwider, bei denen Form über Inhalt geht, die filmische Mätzchen und Provokationen überzeugen wollen.
Bei Tarantino und den Coens würde ich allerdings sagen, dass sie ihre Hauusaufgaben, in Form des Einsaugens alter Filme, gemacht haben.
Das ist schon viel wert.

Zitat von: Rollo Tomasi am 18 März 2008, 18:00:26
Ach ja, die erwachsenen Coens stellen sich eben deswegen...
...nicht als so erwachsen heraus, denn ihr Schluss wirkt so, als müssten sie schnell noch ein Stück Besonnenheit und Anspruch hinterherreichen, das sie während besagten Herzstücks vergessen haben, anzubasteln. Tommy Lee Jones Reise ins Ich in den letzten 20 Minuten wirkt affektiert, unehrlich und geradezu grotesk überambitioniert, vom Korpus des Films losgelöst. Dass aber das, worum es in diesen 20 Minuten geht, zum interessantesten und wichtigsten gehört, das haben die Coens anscheinend selbst nicht begriffen. Dieser Part des Films strahlt eine Menschlichkeit aus, die dem übrigen Geschehen fehlt.

Widerspruch!
Schon in den ersten Minuten nimmt der Sheriff Bezug auf das, was er am Ende ausführlich sagt.
Und deshalb ist das Ende icht aufgesetzt, sondern natürlich so gewollt.
Ich stimme Dir zu, dass der Film teilweise Gewalt-Szenen enthält, die nicht so 100 % zu der Thematik am Schluss passen wollen.
Aber sie verzichten auf den Showdown, sie blenden auch bei vielen Gewaltausbrüchen weg.
Selbst Bardem lassen sie teilweise wegschauen, wenn er seine Arbeit verrichtet, als swei er angeekelt.
Und wenn sie nicht wissen würden, wie wichtig der Schluss ist, hätten sie darauf verzichtet.

Zitat von: Rollo Tomasi am 18 März 2008, 18:00:26
Nachholen, so schnell wie möglich!!!  :icon_eek: Beide Filme besitzen die erhabene, unabhängige und wie selbstverständlich vorhandene, also nicht forcierte Größe, die NCFOM anstrebt aber nicht erreicht.

Dazu werde ich was sagen, wenn ich beide Filme gesehen habe.
Ich würde aber sagen, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass einer der beiden Filme an NCFOM heranreichen kann.

Zitat von: Rollo Tomasi am 18 März 2008, 18:00:26
Javier Bardem hat seine ungeheure natürliche Präsenz als Grundkapital sowie einen Charakter, der relativ unbeweglich auf einer geraden Linie fährt. Keine besondere Herausforderung an ihn, er hat genug Vorgaben, an die er sich halten kann und seine Ausstrahlung.

Da kommt es dann wohl auf die Nuancen an.
Denn so gradlinig ist der Charakter gar nicht, das macht ihn ja so faszinierend.
Wie gesagt, zu Affleck kann ich noch nix sagen.

Übrigens scheint es so zu sein, dass Du hauptsächlich an der Form des Films Anstoß nimmst.
Mit kaum einem Wort bist du mal auf die Inhalte des Films eingegangen, außer dass du gesagt hart, dass das Ende aufgesetzt wirkt, was ich bestreiten würde.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie am 18 März 2008, 20:16:34
Dass aber das, worum es in diesen 20 Minuten geht, zum interessantesten und wichtigsten gehört, das haben die Coens anscheinend selbst nicht begriffen. Dieser Part des Films strahlt eine Menschlichkeit aus, die dem übrigen Geschehen fehlt.

Merkwürdig, dass du das gegen den Film verwendest. Für mich war das gerade die Aussage des Films.
Deswegen sehe ich NCFOM schon als Weiterentwicklung der Coens, die sich aber nicht vollständig von ihrem patentierten Zynismus lösen kann. Oder will, wenn man es so sehen möchte, dass die Brüder in dieser letzten Szene bewusst ihr gesamtes bisheriges Werk an die Wand stellen. Das wäre das interpretative Gegenstück zu "Die beiden haben den selben Firlefanz wie immer veranstaltet, nur um am Ende wenig überzeugend die Kurve zu kriegen und ihr Heil in der Flucht zu suchen".

Ich denke, ihr nächster Film wird diesbezüglich Klarheit schaffen.
"No Country" wäre zumindest ein passender Ausgangspunkt für... whatever.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Lunita

Darf ich mal eine ganz undifferenzierte Kritik abgeben?

Super Film. Erfrischend anders. Sehr cool. Die Cohens haben es mal wieder geschafft, mich echt zu überraschen. Auch wenn das Ende eher unbefriedigend ist, aber das ist ja auch wieder schön unerwartet.

lastboyscout

Endlich mal wieder ein Film, der aus der Masse heraussticht.
Josh Brolin und Tommy Lee Jones sowie Javier Bardem sind hervorragende Darsteller, die perfekt in ihre Rollen passen.
Startend von der Musikuntermalung bis hin zu der Entwicklung der Geschichte paßt hier einfach alles.
Gewalt ist reichlich vorhanden, auch wenn sie stellenweise sehr unterkühlt dargestellt wird.
Woody Harrelson in dieser Gastrolle hat mir wieder sehr gut gefallen, der Typ ist einfach nur herrlich.
Meine kleine bescheidene Meinung zu diesem Streifen.
10/10

I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Mr. Blonde

Zitat von: lastboyscout am 21 März 2008, 15:36:43
Startend von der Musikuntermalung

Hääääh? An Musik erinnere ich mich gar nicht. Oder war gar die Geräuschkulisse gemeint, denn die fungierte ja hauptsächlich als Soundtrack.

EvilErnie

Von Musik ist mir auch nix bekant, wurde auch schon im Vorfeld so angekündigt, dass der Film gänzlich ohne Musik auskommt, und das tut dem Film auch richtig gut^^
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

lastboyscout

Original Music by
Carter Burwell

Quelle: IMDB.com und die US-DVD.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Zitat von: imdb"Score music is used quite sparsely throughout the film, blending elusively into the background. Some can be heard during Bell's opening narration, during Chigurh's quarter speech, when Bell shows up at the aftermath of the motel shootout towards the end of the film, and the closing credits."

"Musikuntermalung" ist hier aber trotzdem etwas übertrieben, von 115 Film (ohne Abspann) sind ca. 2 Minuten musikunterlegt. ;)
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

lastboyscout

Hat gereicht um mir ne angenehme Gänsehaut zu verpassen.  :respekt:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Joschi

Ich für meinen Teil finde den Film auch sehr, sehr gut. Starke Bilder und ein faszinierend guter Javier Bardem!

psychopaul

18 Mai 2008, 01:42:29 #100 Letzte Bearbeitung: 18 Mai 2008, 01:50:22 von Bettwurst
Was in der Diskussion glaub ich nicht angesprochen wurde, ich bei dem so tollen Film rückblickend aber doch als eine ordentliche Schwachstelle empfinde, ist die Art, den Tod von Moss zu zeigen bzw. eben überhaupt nicht.

Das ist im Roman natürlich auch so ähnlich, aber da wirkt es irgendwie noch etwas runder, finde ich, weil eben die 3 Perspektiven eh ständig wechseln. Klar, so läuft es im Film auch, dennoch wirkt es einfach etwas befremdend, wenn bei dieser packend und spannend inszenierten Hatz auf einmal der "noch am ehesten Hauptdarsteller" aus dem Spiel ist, ohne dass man es erlebt hat, obwohl zuvor jede wichtige Szene mit ihm und Chigurh gezeigt wurde.

Das kommt im Film einfach nicht gut. Im Roman kann ich das aufgrund der Spielerei mit den Erzählebenen noch eher gutheißen, im Film ist man aber als Zuseher zunächst zu nahe an Moss dran (die Anfangsminuten sind echt grandios und die danach ja auch ;)) und dann gibt es zwar eine echte Überraschung, aber Sinn macht es wenig, das nicht zu zeigen, sondern stört eher.

Naja, hatte ihm gestern nach dem Besuch noch 9 gegeben, aber werd jetzt auf 8 runter gehen, persönlich pendele ich mich bei 8,5 ein.  :icon_lol:

Dass, von diesem einen Punkt mal abgesehen, gegen Ende sozusagen "abgeschweift" und die Thrillerhandlung fast aufgelöst wird, funktioniert dagegen sehr gut, auch das Ende hat mir da schon imponiert. Klar, wiederum gilt: kommt im Roman noch besser, aber hätte man filmisch einfach nicht so sehr auswälzen können wie auf dem Papier.

Zu der Humorfrage: Abgesehen davon, dass auch die Vorlage schon einigen davon zu bieten hatte und der auch super dazu passt, haben die Coens, wenn mich nicht alles täuscht, dann doch selbst die ein oder andere Szene eingebaut, die dann insgesamt in Hälfte 2 den Film echt etwas zu oft "lustig" machen (etwa die Gesangseinlage, die war überflüssig). Ein paar Mal kam mir dann halt vor, diesen Dialog gab es im Buch noch nicht, sondern ist dann doch auf dem Mist der Coens gewachsen, kann mich aber auch täuschen, erinnern kann ich mich auch nur mehr daran, als Llewelyn zu Carla Jean was wegen "Wal Mart" sagt, das schien mir einfach Coen und nicht McCarthy.  :icon_lol:

Übrigens, kann es sein, dass Josh Brolin im letzten Jahr aus dem Nichts aufgetaucht ist und plötzlich eine coole Rolle nach der anderen raushaut?  :icon_eek: Geiler Typ. :respekt:

Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

18 Mai 2008, 01:59:13 #101 Letzte Bearbeitung: 18 Mai 2008, 02:01:22 von Rügenwalder Sesselmett
Alter, hast Du "The Goonies" nicht gesehen? :icon_rolleyes:


Zitat
Das kommt im Film einfach nicht gut.

Ich fand es gut, ist wie ein Schlag in die Fresse des Zuschauers und kommt völlig unerwartet.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

psychopaul

Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 18 Mai 2008, 01:59:13
Alter, hast Du "The Goonies" nicht gesehen? :icon_rolleyes:



Nein, wieso?


Zitat
Ich fand es gut, ist wie ein Schlag in die Fresse des Zuschauers und kommt völlig unerwartet.

Na, wenigstens hat es bei dir funktioniert.  ;)
Ich finde halt, nicht jeder unerwartete Schlag in die Fresse ist automatisch ein Hochgenuß.
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

StS

Zitat von: Bettwurst am 18 Mai 2008, 11:17:15
Zitat von: Rügenwalder Sesselmett am 18 Mai 2008, 01:59:13
Alter, hast Du "The Goonies" nicht gesehen? :icon_rolleyes:
Nein, wieso?

Ist einer dieser super-unterhaltsamen 80er Jahre Filme, mit denen etliche von uns hier aufgewachsen sind. Brolin gab darin sein Debüt. Seither ist er mir immer wieder über den Weg gelaufen (Roadflower, Flirting with Disater, Mimic, Nightwatch, Hollow Man, Best laid Plans etc) - aber es stimmt schon, seit 2005 ist im Grunde jeder seiner Filme (auf die eine oder andere Weise) einen Blick wert...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Chili Palmer

Zur Strafe tanzt uns Paule jetzt den Wackelpuddingtanz aka Truffle-Shuffle.  :dodo:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

psychopaul

Geht in 3 Minuten auf tube online.  ;)


Jop, ist also eh schon ein alter Hase (aber nicht so wie James Brolin  :icon_mrgreen: ), aber mir noch nie besonders aufgefallen, dafür in den letzten Monaten gleich in 3 coolen Rollen (Planet Terror, No Country, American Gangster) und bald spielt er ja auch noch Schorsch Doubleju.  :icon_rolleyes:  :icon_mrgreen: Das nenne ich dann doch einen plötzlichen, späten Durchbruch in den Mainstream.  ;)
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

StS

Zitat von: Bettwurst am 18 Mai 2008, 12:22:22
Jop, ist also eh schon ein alter Hase (aber nicht so wie James Brolin  :icon_mrgreen: ), aber mir noch nie besonders aufgefallen...

Jip, war bislang immer so ein "klassischer Nebendarsteller" - á la Bill Pullman (früher) oder so...  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Riddick

Gibt es eigentlich schon Infos zur DVD-VÖ?Erwartet da uns mal wieder eine "Extended"-,"Unrated"- oder was weiß ich für eine Fassung?
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Suge Knight

Zitat von: Riddick am 18 Mai 2008, 18:24:20
Gibt es eigentlich schon Infos zur DVD-VÖ?Erwartet da uns mal wieder eine "Extended"-,"Unrated"- oder was weiß ich für eine Fassung?

Das bezweifle ich stark. Ich gehe, wie bei fast jedem Coen-Film, von einer DVD mit der Kino-Version und relativ spärlichen Extras aus (ähnlich oder gleich der US-DVD).
`--- """""""""""""""""""""""""""| ]
/_ ==o _____ _____________|
),---.(_(___) /
// (\) ),----"
//.... //
'-----'

You come at the king, you best not miss

MMeXX

So, durfte den Streifen eben ganz allein in OmU auf der großen Leinwand betrachten und fand ihn äußerst gefällig. Habe von den Coens bisher allerdings nur "The Man, who wasn't there" (bei dem ich fast ständig lachen musste, genau mein Humor der Film) und "Ladykillers" gesehen. Freue mich schon auf eine kommende DVD.

Lunita

Der Film fällt etwas aus dem Coen-Rahmen, würde ich sagen. Ist ja auch keine Komödie. Ich empfehle ganz dringend noch Fargo und Barton Fink und als absoluten Spitzenreiter The Big Lebowski. Ladykillers fand ich allerdings sehr enttäuschend, ein schrecklich flaches Remake einer absolut liebenswerten Komödie. Das Original ist besser.

No Country for Old Men ist so eine Erleichterung, ein wunderschön ruhiger Film mit langen Einstellungen, fernab von jeglichem hektischen Geschnipsel, das sonst gemeinhin die Leinwand verseucht. Ein echtes Meisterwerk, von dem ich hoffe, dass es die anderen Regisseure im Hinblick auf Charakter-Entwicklung und Ruhe beeinflusst.

McKenzie

28 August 2008, 01:23:50 #111 Letzte Bearbeitung: 28 August 2008, 01:25:55 von McKenzie
Gerade nochmals gesichtet (erneut in der OV) und noch enttäuschter. Beim zweiten Ansehen wird noch offensichtlicher, dass die Eigenständigkeit des Films gen Null geht, dass er schlicht aus 50 Jahren Filmgeschichte zusammengebastelt ist, in jeder Einstellung, jeder Fahrt und auch jedem Dialog, jedem Szenenübergang. Man muss das enorme Filmverständnis (und den Schneid) der Coens schon bewundern, darin besteht ihr Talent dass sie von anderen populären Filmbastlern wie Tarantino oder Brian De Palma unterscheidet: NCFOM wirkt vollkommen homogen, wie aus einem Guß und auf den ersten Blick vielleicht wie ein einzigartiger Film. Doch im Endeffekt ist er tatsächlich nur ein reines "Best of anspruchsvolles Genre-Kino" der letzten 50 Jahre (nein, nicht der gesamten 100 Jahre Filmgeschichte), ohne eigenen Input und mit einigen vollkommen verkümmerten soziokulturellen Ansätzen am Rande, die ich eher auf die Romanvorlage denn die Coens zurückführe - wären diese Ansätze ihnen wichtig, sie wären nicht nur Ansätze.
Eines der größten Blendwerke, bzw. eine der geschicktesten Cover-Versionen der letzten Jahre, könnte glatt Finchers FIGHT CLUB Konkurrenz machen. Doch die Coens stellen ihr Ego (im Film) soweit zurück, dass man es nur noch ganz vage, am Rand, erahnen kann. Deswegen ist es auch so verdammt leicht, ihnen auf den Leim zu gehen - lieber gut geklaut als schlecht erfunden? In diesem Fall sind zumindest die Coen-Brüder bestens damit gefahren.
5/10.

Ich werde darüber im übrigen nicht diskutieren (was sicherlich einige gerne tun würden, schließlich ist der Film... sehr... SEHR... beliebt), es mangelt mir an Zeit und Lust, nicht an Argumenten.
THERE WILL BE BLOOD wahr wohl einfach zu gut für die Acadamy, unfassbar, diese Unverhältnismäßigkeit in der Rezeption.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

Hm, naja, wenn du nicht diskutieren willst, bitte.  :icon_confused: :icon_razz:

Aber was denn nun genau die Vorbilder sein sollen, hätte mich schon noch interessiert. Wobei: es ist eh klar, das Rad des Filmemachens haben sie damit sicher nicht neu erfunden, aber wie du selbst sagst, "wirkt homogen, wie aus einem Guß", er wirkt eben und das macht ihn doch sehr gut. Dass der Oscar doch eher ungerechtfertigt vergeben wurde, sollte die Sicht auf diesen ordentlichen Film nicht zu sehr vereinnahmen...jedenfalls wäre ich froh, wenn es mehr "Genre Filme" dieser erhabenen  :icon_mrgreen: Qualität gäbe.

Aber ich kann deine Meinung teilweise doch nachvollziehen, wenig Eigenständigkeit usw... Die angeblich wichtigste Auszeichnung der Filmwelt dafür zu erhalten (ist sie aber eh nicht, das ist natürlich die goldene Palme  :king:  ;) ), ist natürlich traurig beschränkt und unverdient..

dennoch ein Top Film.  :icon_mrgreen:
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

Chili Palmer


Das Buch war dicht geschrieben, der Film ist dicht inszeniert. Direkte Rede wird im Buch nicht mal in Anführungszeichen gesetzt, es ist alles ein homogener Text. Sozialkritisch wird es da auch nur dann und wann zwischen den Zeilen, bzw. in einigen Gedankenspielen des Sheriffs, da mussten die Coens gar nicht mal so viel stutzen. "There will be blood" ist mir auch lieber, aber das ist subjektive Kacke, über die ich nicht diskutieren werde, obwohl ich die Argumente gerade im Dutzend billiger habe. Überhaupt sollten wir das Diskutieren ganz lassen, irgendwo haben ja auch alle Recht.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

28 August 2008, 01:47:22 #114 Letzte Bearbeitung: 28 August 2008, 01:51:34 von McKenzie
Zitat von: Chili Palmer am 28 August 2008, 01:42:01

Das Buch war dicht geschrieben, der Film ist dicht inszeniert. Direkte Rede wird im Buch nicht mal in Anführungszeichen gesetzt, es ist alles ein homogener Text. Sozialkritisch wird es da auch nur dann und wann zwischen den Zeilen, bzw. in einigen Gedankenspielen des Sheriffs, da mussten die Coens gar nicht mal so viel stutzen. "There will be blood" ist mir auch lieber, aber das ist subjektive Kacke, über die ich nicht diskutieren werde, obwohl ich die Argumente gerade im Dutzend billiger habe. Überhaupt sollten wir das Diskutieren ganz lassen, irgendwo haben ja auch alle Recht.

Warum lässt du mich nicht einfach? Mir ist schon klar, dass ich mich damit in die Nesseln setze, aber ich hatte gerade schon eine Diskussion mit zwei Freunden, die mit mir im Kino waren, und bin erneut entnervt. Ich kann einfach nicht mehr. Ich will nie wieder über "Pulp Fiction", "The big Lebowski", "Die Verachtung" und die Frauenfeindlichkeit bei Peckinpah diskutieren. Ist doch merkwürdig schön, wenn alle die Filme so toll finden.  :icon_razz:

Außerdem hast du ja recht:

Zitat von: Chili Palmer am 28 August 2008, 01:42:01
irgendwo haben ja auch alle Recht.

:icon_razz: :icon_razz: :icon_razz: :icon_mrgreen:

Übrigens ist die angebliche Vorlagentreue des Films für mich nur noch ein weiterer Quell des Misstrauens. Handlung, Charaktere und Motive stammen also alle aus dem Roman - und WIE er auf die Leinwand gebracht wurde, das ist es, was den Regisseuren bleibt - und leider bleibt da nicht viel, wenn man mal so richtig scharf hinsieht. Beim ersten Mal empfand ich den Film als brillant inszeniertes Genre-Kino höchster Klasse, beim zweiten Mal nur noch öde - sobald eine Illusion zusammenbricht, entfällt auch ihre positive Wirkung.

Im übrigen verweise ich auf Rajkos Kritik, die sich zwar dauernd wiederholt, im Endeffekt den Kern der Sache auf den Punkt bringt, auch wenn ich einige Punkte leicht anders sehe.
Ich kann den Film jetzt einfach nicht mehr gut sehen, dazu müsste ich weggucken und ca. 50 % meines Hirns und meiner filmischen "Bildung" ausblenden, irgendwie gelingt mir das eben nicht, zu dumm.  :icon_confused: :icon_lol:

@ p0wl:

Wären Genre-Filme auf diesem Niveau MIT Eigenständigkeit aber nicht noch toller?

Ach, ich wollte ja nicht diskutieren. Beware of the Rollo...  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

Ich dachte, Genre und Eigenständigkeit schließen sich per se aus?  :icon_mrgreen:


(hatte ich diese Frage nicht schonmal irgendwem gestellt::)
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

psychopaul

Also, lieber Agent Palmer, bevor wir auch nur über das weiterdiskutieren nachdenken:

Zitat von: Chili Palmer am 28 August 2008, 01:42:01

Das Buch war dicht geschrieben, der Film ist dicht inszeniert.

Eine Frechheit sondergleichen, den Verantwortlichen hier Drogenkonsum zu unterstellen!
Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

Mr. Hankey

2 September 2008, 22:58:35 #117 Letzte Bearbeitung: 2 September 2008, 23:06:08 von Mr. Hankey
@ Paule

Der war gut! :LOL:

ZitatIch werde darüber im übrigen nicht diskutieren (was sicherlich einige gerne tun würden, schließlich ist der Film... sehr... SEHR... beliebt), es mangelt mir an Zeit und Lust, nicht an Argumenten.
Argumente schön und gut, aber sie müssen auch schlüssig sein! ;)

ZitatIm übrigen verweise ich auf Rajkos Kritik, die sich zwar dauernd wiederholt, im Endeffekt den Kern der Sache auf den Punkt bringt, auch wenn ich einige Punkte leicht anders sehe.
Dann verweise ich auf Udos Kritik, sowie auf Moonis letzten Absatz, die dem Film IMO am gerechtesten werden! :icon_mrgreen: ;)

Aber wir wollen ja nicht diskutieren! ;)
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

McKenzie

Da musste ja noch was von dir kommen.  :icon_twisted:
Wer dem Film kritisch gegenübersteht, findet meine Argumente sicherlich schlüssig, Rajko sieht das z. B. wahrscheinlich ähnlich wie ich.
Kurz: Wer eine ähnliche Sichtweise hat wie ich, wird den Film vermutlich auch nicht besonders groß finden, wer eine völlig davon abweichende hat und den Film als eigenständig und originell empfindet, der wird ihn vermutlich gut finden.





;) ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Vinyard Vaughn

Mit Leuten die diesen Film schlecht finden wird erst gar nicht mehr diskutiert :icon_twisted:, die haben eh verschissen ^^.

Ach ja kann mir mal einer sagen was das "Sonstige" bei der Verpackung der dt. DVD sein soll? (Btw: Scheiß Deppeneintrag, kann den mal einer kicken und ordentlich neu eintragen?) Kam in letzter Zeit überhaupt nicht dazu selber nachzuschauen, da ich immer bis Sankt Nimmerlein im Büro sitze.
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020