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Gewaltverherrlichung in Filmen

Begonnen von SplatMat, 27 September 2007, 16:47:02

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Rollo Tomasi

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 16:41:47
Selbst wenn die Gewalt kein Stilmittel ist, fehlt mir noch eine hinreichende Begründung deinerseits warum fiktive Gewalt überhaupt schlecht ist.

Ich glaube, das habe ich so nicht gesagt?
Ich sagte nur, dass Gewaltverherrlichung schlecht ist.

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 16:41:47
Irresversible ist kein gut gewähltes Beispiel. Hier würde ich sogar sagen, dass die gezeigte Gewalt notwenig für den filmischen Zusammenhang ist.

Warum ist das ein schlechtes Beispiel dafür, was Gewaltverherrlichung ist und was nicht?
Hier bin ich der Meinung, dass man hier nicht ohne weiteres von Gewaltverherrlichung sprechen kann.
Worin besteht denn der filmische Zudammenhang in "Irreversibel"?
Und warum ist dafür eine so extreme Darstellung von Gewalt nötig?

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 16:41:47
The devil's rejects halte ich für sehr gewaltverherrlichend und das soll er wohl auch sein. Ansonsten hätte Zombie die durchgeknallten Mörder sicherlich ganz anders dargestellt. Trotzdem kann ich daran nichts negatives finden. Es ist ein Film, der amüsiert oder eben nicht.

Okay, wenn du daran nichts negatives fibden kannst, dann ist das eben so.
Daran kann und will ich nix ändern.
Aber verstehen muss ich es ja nicht.

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 16:41:47
Wie schon oben geschrieben fehlt mir eine klare Aussage um deinen Standpunkt zu verstehen. Vielleicht kannst du dahingehend etwas deutlicher werden.

Mein Standpunkt ist: Gewaltverherrlichung oder -verharmosung ist schlecht!
Weil Gewalt dadurch eben als probates Mittel zur Konfliktlösung wirkt oder eben verharmlost wird.
Und das ist doch nicht gut, oder?
Und deshalb kann ich das halt nicht gut heißen!

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 16:41:47
Es ist sogar wichtig Kinder/Jugendliche an solche Sachen heranzuführen. Das heißt nicht, dass der Papa dem Sohnemann brutale Filme empfehlen sollte, aber viele Kinder/Jugendliche gucken sich solche Filme früher oder später ohnehin an und da ist es doch besser brutale Filme vorher mit den Kinder/Jugendlichen zu thematisieren bzw. kritisch zu reflektieren und sie mit den eigenen Erfahrungen nicht allein stehen zu lassen. Keinesfalls sollte man daraus ein Tabu machen.

Wenn Splätma ... äh  mett das so gemeuint hast, ist das völlig richtig.
Es klang aber erst so, als ob Eltern ihre Kinder auf den Geschmack bringen sollten!
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

SplatMat

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 16:39:21
Dem Absatz kann ich nicht mehr folgen???

Ich will damit sagen, dass nicht die Menge des Blutes oder die Brutalität der Darstellung ein Gefährdung für den Zuschauer darstellt, sondern dass die Akzeptanz der Gewalt im jeweiligen Kontext der Szene eine Gefahr darstellen kann. Wenn ich z.B. nochmal "Irreversible" aufgreifen darf, gibt es da diese Vergewaltigungsszene, die extrem hart dargestellt ist. Diese Szene ist essenziell wichtig für den Film, lässt den Zuschauer aber eher schockiert zurück. Wenn allerdings z.B. der Punisher oder Charles Bronson in "Death Wish" als Held dargestellt wird, weil er sich rächt, dann wird im Zuschauer eine gewisse Akzeptanz der Gewalt in diesem Kontext hervorgerufen. Und diese Akzeptanz der Gewalt halte ich für gefährlicher, als die Darstellung der Gewalt an sich, ganz egal, wie brutal die jeweilige Szene dargestellt ist.

Daneben spielt es natürlich auch eine nicht unerhebliche Rolle, wie realistisch die Szene/der Film ist. Damit meine ich jetzt nicht, ob ein Einschuß echt aussieht, sondern wie der Film wirkt. "Sin City" oder auch "Ichi the Killer", "Robocop", "Frighteners" etc. sind z.B. eindeutig als Fiktion zu erkennen, wogegen das bei den oben genannten Rachefilmen schon ganz anders aussieht.

Was ich mit Stilmittel meine, kann man z.B. sehr gut an den Heroic Bloodshed Filmen von John Woo erkennen. Hier wird die Gewalt als eine Art Ballett gezeigt, die ein ganz entscheidendes Qualitätsmerkmal dieser Filme ist. In Tarantinos "Kill Bill" wird dieses Stilmittel z.B. benutzt, um die Hommage an die alten Samuraifilme und Spaghetti-Western auszubauen. Die Gewalt dient hier nicht dem Selbstzweck sondern unterstreicht die Anspielungen an diese alten Filme.

Und nein... Eltern sollen ihre Kinder nicht auf den Geschmack bringen, sondern sich mit ihren Kindern solche Filme angucken wenn diese sowieso in das Alter kommen, wo sie sich dafür interessieren. Nur dadurch kann eine vernünftige Verarbeitung des Gesehenen erfolgen.
Für ein freies Tibet


.sixer.

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 17:01:07
Ich glaube, das habe ich so nicht gesagt?
Ich sagte nur, dass Gewaltverherrlichung schlecht ist.

Wenn der Zuschauer damit nicht umgehen kann, ist das natürlich schlecht. Aber für kritische Betrachter dürfte es keinen Unterschied machen, ob die Gewalt verherrlicht wird oder nicht. 

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 17:01:07
Warum ist das ein schlechtes Beispiel dafür, was Gewaltverherrlichung ist und was nicht?
Hier bin ich der Meinung, dass man hier nicht ohne weiteres von Gewaltverherrlichung sprechen kann.
Worin besteht denn der filmische Zudammenhang in "Irreversibel"?
Und warum ist dafür eine so extreme Darstellung von Gewalt nötig?

Bei Irreversibel kann man meiner Einschätzung nach nicht von Gewaltverherlichung sprechen. Ich möchte den Film ungern auf zwei Szenen reduzieren aber beide sind extrem grausam dargestellt und für den filmischen Inhalt insofern wichtig, dass die brutale Selbstjustiz auch in Anbetracht des vorhergegangenen Verbrechens keine Wiedergutmachung ist. Die Selbstjustiz schockt erstmal, weil man überhaupt keinen Schimmer hat warum Cassel den Vergewaltiger so brutal ermordet. Die extrem harte Vergewaltigung wird aber nicht als Rechtfertigung für grausamen Mord dargestellt. Mag sein, dass einige Zuschauer die Verbrechen gegeneinander aufwiegen oder sogar den letztendlichen Mörder als Helden feiern, aber wer den Film (aus meiner Interpretationsweise) verstanden hat, wir letztendlich feststellen, dass der Mord weder legitim noch eine Wiedergutmachung ist. Irreversibel eben  ;)

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 17:01:07
Okay, wenn du daran nichts negatives fibden kannst, dann ist das eben so.
Daran kann und will ich nix ändern.
Aber verstehen muss ich es ja nicht.

Ich würde sagen das ist eine Sache des Geschmacks. Und möchtest du dir anmaßen zu beurteilen was schlechter Geschmack und was guter Geschmack ist?

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 17:01:07
Mein Standpunkt ist: Gewaltverherrlichung oder -verharmosung ist schlecht!
Weil Gewalt dadurch eben als probates Mittel zur Konfliktlösung wirkt oder eben verharmlost wird.
Und das ist doch nicht gut, oder?
Und deshalb kann ich das halt nicht gut heißen!

Gutheißen kann man es nicht wenn der Zuschauer nach einem brutalen Film die darin enthaltene Gewalt in der Realität als gut oder richtig empfindet.

"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Grusler

Um mal persönliche Standpunkte einzubringen:

Ich finde Gewaltverherrlichung, also das Zeigen von sadistischen Tötungen, ganz interessant. Also ich meine damit die vielseitige Wirkung auf den, der es sich ansieht und der bin ich, in meinem Falle.

Ich kann Gewaltszenen durchaus geniessen. Bei Blade bin ich der gnadenlose Vampirkiller, der alles plattmacht was sich bewegt. Bei Freddy Krüger-Filmen bin ich auf einem Horrortrip mit nem Traumdämon, der mich zum Lachen und Gruseln bringt. Bei Last House on the Left schaue ich mir an, wie eine Gruppe von Vergewaltigern zwei Mädchen misshandeln und töten und was daraus resultiert und was tödliche Gewalt in der Realität erzeugt.
Es gibt also verschiedene Arten sich eine Film anzusehen, bzw. sich psychisch darauf einzulassen. Ich kann auch mal loslassen und mich mit einem der Killer aus Last House...identifizieren, ohne dann von mir zu denken, ich würde es geil finden Frauen zu vergewaltigen und zu quälen. Es ist für mich dabei z.B. interessant, wie so ein Triebtäter denkt. Die Identifizierung führt dann zum Vergleich mit dem eigenen Ich und daraus entstehen dann mehr oder weniger wichtige Informationen über einen selbst, hier in Bezug auf Gewalt.
Ich verteufle Gewalt(verherrlichung) im Film also absolut nicht, ich liebe sie und kann sogar dadurch manche Dinge in der Realität besser verstehen, oder denke zumindest mal drüber nach.

Exzessive Gewaltdarstellung im Film ist also mitunter sehr wichtig für mich, aber bei weitem auch nicht alles!

Es muss also nicht immer alles schlecht sein, was schlecht gemacht wird. Alles Ansichtssache. Jugendschutz ist dann wieder ein anderes Thema.




ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

Rollo Tomasi

28 September 2007, 18:29:14 #34 Letzte Bearbeitung: 28 September 2007, 18:33:29 von Rollo Tomasi
Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:12:12
Wenn der Zuschauer damit nicht umgehen kann, ist das natürlich schlecht. Aber für kritische Betrachter dürfte es keinen Unterschied machen, ob die Gewalt verherrlicht wird oder nicht. 

Gerade für kritische Betracghter dürfte es einen Unterschied machen.
Denn die sehen ja den Unterschied!

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:12:12
Bei Irreversibel kann man meiner Einschätzung nach nicht von Gewaltverherlichung sprechen. Ich möchte den Film ungern auf zwei Szenen reduzieren aber beide sind extrem grausam dargestellt und für den filmischen Inhalt insofern wichtig, dass die brutale Selbstjustiz auch in Anbetracht des vorhergegangenen Verbrechens keine Wiedergutmachung ist. Die Selbstjustiz schockt erstmal, weil man überhaupt keinen Schimmer hat warum Cassel den Vergewaltiger so brutal ermordet. Die extrem harte Vergewaltigung wird aber nicht als Rechtfertigung für grausamen Mord dargestellt. Mag sein, dass einige Zuschauer die Verbrechen gegeneinander aufwiegen oder sogar den letztendlichen Mörder als Helden feiern, aber wer den Film (aus meiner Interpretationsweise) verstanden hat, wir letztendlich feststellen, dass der Mord weder legitim noch eine Wiedergutmachung ist. Irreversibel eben  ;)

Wie gesagt:
Ich denke auch nicht, dass das Gewaltverherrlichung ist!
Da sind wir einer Meinung.
Ansonsten stimme ich dir bei er Beurteilung von "Ireversibel" auch zu.
Aber Du hast noch keinen Grund genannt, warum die derart explizite Darstellung der Gewalt in dem Film denn nötig oder für den filmischen Inhlt wichtig ist?
Da hätte doch auch eine weniger explizite Darstellung gereicht, oder?

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:12:12
Ich würde sagen das ist eine Sache des Geschmacks. Und möchtest du dir anmaßen zu beurteilen was schlechter Geschmack und was guter Geschmack ist?

Nein!
Überhaupt nicht!
Uber Geschmack lässt sich bekanntklich nicht streiten.
Aber darüber, ob das Gutheißen von Gewaltverherrlichung eine Frage das Geschmacks ist, vielleicht schon.

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:12:12
Gutheißen kann man es nicht wenn der Zuschauer nach einem brutalen Film die darin enthaltene Gewalt in der Realität als gut oder richtig empfindet.

Genau!
Aber das ist halt möglich!
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

.sixer.

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 18:29:14
Gerade für kritische Betracghter dürfte es einen Unterschied machen.
Denn die sehen ja den Unterschied!

In erster Linie sehen sie den Unterschied zwischen Fiktion und Realität. Ein kritischer Zuschauer weiß um den Unterschied zwischen Gewalt im Film und Gewalt in der Realität. Und das man beides keinesfalls miteinander vergleichen sollte. Ich glaube Woody Allen sagte mal, dass ein Film ein Abbild der Realität darstellen soll, aber niemals die Realität selbst. Ich glaube das trifft ganz gut was ich meine.

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 18:29:14
Ansonsten stimme ich dir bei er "Beurteilung" von Ireversibel auch zu.

Danke  ;)

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 18:29:14
Aber Du hast noch keinen Grund genannt, warum die derart explizite Darstellung der Gewalt in dem Film denn nötig oder für den filmischen Inhlt wichtig ist?
Da hätte doch auch eine weniger explizite Darstellung gereicht, oder?

Eben nicht. Der Zuschauer muss meiner Ansicht nach diese beiden Schockmomente durchlaufen um die harte Aussage des Gesamtkunstwerks zu verstehen. Die Geschichte ist eine Extremsituation und daher wurden zwei solche extreme Szenen mit Sicherheit bewusst gewählt und in Szene gesetzt.

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 18:29:14
Nein!
Überhaupt nicht!
Uber Geschmack lässt sich bekanntklich nicht streiten.
Aber darüber, ob das Gutheißen von Gewaltverherrlichung eine Frage das Geschmacks ist, vielleicht schon.

Gutheißen ist vielleicht auch das falsche Wort. Ich akzeptiere sie eher.

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Rollo Tomasi

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:43:48
In erster Linie sehen sie den Unterschied zwischen Fiktion und Realität. Ein kritischer Zuschauer weiß um den Unterschied zwischen Gewalt im Film und Gewalt in der Realität. Und das man beides keinesfalls miteinander vergleichen sollte. Ich glaube Woody Allen sagte mal, dass ein Film ein Abbild der Realität darstellen soll, aber niemals die Realität selbst. Ich glaube das trifft ganz gut was ich meine.

Okay!

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:43:48
Danke  ;)

Bitte!  ;)

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:43:48
Eben nicht. Der Zuschauer muss meiner Ansicht nach diese beiden Schockmomente durchlaufen um die harte Aussage des Gesamtkunstwerks zu verstehen. Die Geschichte ist eine Extremsituation und daher wurden zwei solche extreme Szenen mit Sicherheit bewusst gewählt und in Szene gesetzt.

Okay, dann verstehe ich die Aussage des Films wohl nicht, die eine solche Darststellung nötig macht???
Wie war die nochmal schnell?

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 18:43:48
Gutheißen ist vielleicht auch das falsche Wort. Ich akzeptiere sie eher.

Okay.
Ich akzeptiere sie ja auch.  ;)
Meine Antwort bezog sich eher darauf, dass ich bezweifle, dass man die Akzeptanz oder das Gutheißen von Gewaltverherrlichung (Wie auch immer.) als Geschmackssache bezeichnen kann.
Egal!

Ich muss auch mal sagen, dass ich den Meinungsaustausch hier als äußerst fruchtbar und, wenn ich mir so manches Posting im Forum so durchlese, auch als dringend notwendig empfinde.  :icon_mrgreen:
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SplatMat

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 18:57:32
Meine Antwort bezog sich eher darauf, dass ich bezweifle, dass man die Akzeptanz oder das Gutheißen von Gewaltverherrlichung (Wie auch immer.) als Geschmackssache bezeichnen kann.

So lange die Gewalt in einer fiktiven Umgebung (Film, Buch, etc.) verherrlicht wird, kann ich nichts schlimmes daran erkennen, wenn ein Erwachsener sich so etwas anschaut. Wenn das allerdings in Kinderfilmen, Dokus, Nachrichten, etc. geschieht, halte ich das auch für äußerst verabscheuungswürdig. Aber wir reden hier ja von Filmen ;)

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 18:57:32
Ich muss auch mal sagen, dass ich den Meinungsaustausch hier als äußerst fruchtbar und, wenn ich mir so manches Posting im Forum so durchlese, auch als dringend notwendig empfinde.  :icon_mrgreen:

Deshalb habe ich diesen Thread ja auch eröffnet  :icon_mrgreen:
Für ein freies Tibet


.sixer.

Zitat von: Rollo Tomasi am 28 September 2007, 18:57:32
Okay, dann verstehe ich die Aussage des Films wohl nicht, die eine solche Darststellung nötig macht???
Wie war die nochmal schnell?

Ich weiß nicht wie ich dir das jetzt verständlicher darstellen kann. Ich denke, dass die Aussage durch die beiden extremen Szenen wesentlich besser transportierbar ist. Dabei reicht es nicht davon zu erzählen, sondern es muss dem Zuschauer in aller Härte präsentiert werden. Hätte jemand einen Kaugummi geklaut und wäre dafür geohrfeigt worden, wäre die Aussage wohl nicht so rüber gekommen.
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Grusler

28 September 2007, 19:47:43 #39 Letzte Bearbeitung: 29 September 2007, 01:26:39 von Grusler
Was bedeutet es eigentlich genau, wenn man Filmgewalt akzeptiert, aber nicht gutheißt?
Von Cliffhanger gibt es ja z.B. auch eine gekürzte 16er-Fassung, die müsste man ja dann logischerweise der gewaltlastigeren 18er-Fassung vorziehen. Oder will man dann trotzdem eine vollständige Filmfassung sehen, in dem Wissen, es wird ein teils selbstzweckhaft brutales Filmerlebnis?
Und wenn man dann "The Devil's Rejects" schaut, muss das doch unglaublich anstrengend sein.
Also, mit Verlaub, wer "The Devil's Rejects" gut findet, der akzeptiert nicht nur Filmgewalt, sondern er zelebriert sie. Denn der Film soll nicht unbedingt schocken, sondern eher eine Nostalgieerfahrung für Horrorfans sein.
Die Aussage des Films ist Nostalgie/Hommage an dem 70er Jahre Terror-Horror-Kino. Sehr trivial also und die Gewaltdarstellung ist bei sowas EXTREM selbstzweckhaft und muss es auch sein, da es ja im Brutalokino der 70er verwurzelt ist. Wer das schaut, zieht sich praktisch extreme Gewalt, der "guten, alten Zeiten" willen rein. :icon_mrgreen:

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Ko(s)misches Sein.

depalma

Ich frage mich grade, warum sich beim Thema "Gewaltverrlichung" immer so auf Filme eingeschossen wird.

Es gibt so viele völlig legale Bücher im Thriller/Horror-Genre, die abgehen wie Luzie und jeder 15-jährige kaufen darf. Warum gibt es da keine FSK? :question: :icon_eek:

B-lade

Zitat von: depalma am 28 September 2007, 20:04:59
Ich frage mich grade, warum sich beim Thema "Gewaltverrlichung" immer so auf Filme eingeschossen wird.

Es gibt so viele völlig legale Bücher im Thriller/Horror-Genre, die abgehen wie Luzie und jeder 15-jährige kaufen darf. Warum gibt es da keine FSK? :question: :icon_eek:

find ich auch wenn ich da an Stephen King Bücher denke zum Beispiel Desperation
bei Filmen sieht man die Gewalt aber bei Büchern ist die Fantasie mehr gefragt...

Grusler

Zitat von: depalma am 28 September 2007, 20:04:59
Ich frage mich grade, warum sich beim Thema "Gewaltverrlichung" immer so auf Filme eingeschossen wird.

Es gibt so viele völlig legale Bücher im Thriller/Horror-Genre, die abgehen wie Luzie und jeder 15-jährige kaufen darf. Warum gibt es da keine FSK? :question: :icon_eek:

Meine Vermutung, weswegen es keine FSK für Bücher gibt:
Bücher sind nicht audio-visuell, man muss also lesen, verstehen und dann kommt die Vorstellung in Gang. Jugendliche und Kinder (sofern sie schon Das Lesen beherrschen) können also nicht so schnell Reizüberflutungen "erliegen", wie z.B. im Kino.
Bücher können aber indiziert bzw. beschlagnahmt werden, genau wie Filme auch. Dann sind sie ab18 oder illegal.
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Ko(s)misches Sein.

Snake Plissken

Außerdem ist lesen "out" und kaum einer der heutigen Durchschnittsjugendlichen hat außerhalb der Schule mal ein Buch in der Hand gehabt.

Snake

Sniper 93

Zitat von: Snake Plissken am 29 September 2007, 16:23:10
Außerdem ist lesen "out" und kaum einer der heutigen Durchschnittsjugendlichen hat außerhalb der Schule mal ein Buch in der Hand gehabt.

Snake

Wenn ich bei den Dingern irgendwie den "Power On Button" finden würde, dann würde ich auch sowas wie dieses Dingens hier ... na, wie heisst es gleich ... achja "lesen" ... mal ausprobieren  :pidu:

Rollo Tomasi

Um nochmal darauf zurückzukommen ...  :icon_mrgreen:

Zitat von: SplatMat am 28 September 2007, 19:07:05
So lange die Gewalt in einer fiktiven Umgebung (Film, Buch, etc.) verherrlicht wird, kann ich nichts schlimmes daran erkennen, wenn ein Erwachsener sich so etwas anschaut.

Was ist mit denen, die nicht so genau zwischen Film und Realität unterscheiden können?
Mit denen, die im Film nach Lösungsmöglichkeiten oder Entscheidungshilfen für das reale Leben suchen?
Und beide Personengruppen gibt es!!!

Zitat von: SplatMat am 28 September 2007, 19:07:05
Deshalb habe ich diesen Thread ja auch eröffnet  :icon_mrgreen:

Na ja, es hätte ja auch schief gehen können!
Oder ich würde sagen, es ist schon schief gegangen, wenn hier öffentlich Gewaltverherrlichung propagiert wird!  ;)
Und manches Posting in diesem Thread finde ich schon ziemlich seltsam ....
Aber wie gesagt, in so einen Forum muss ich wohl mit solchen Postings rechnen.  :icon_smile:

Zitat von: Dr. Schreck am 28 September 2007, 19:32:01
Ich weiß nicht wie ich dir das jetzt verständlicher darstellen kann. Ich denke, dass die Aussage durch die beiden extremen Szenen wesentlich besser transportierbar ist. Dabei reicht es nicht davon zu erzählen, sondern es muss dem Zuschauer in aller Härte präsentiert werden. Hätte jemand einen Kaugummi geklaut und wäre dafür geohrfeigt worden, wäre die Aussage wohl nicht so rüber gekommen.

Konkreter bitte:
Welche Aussage von "Irreversibel" wird durch die Gewaltszenen untermauert?
Oder: Welche Aussage hat der Film überhaupt?
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

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Zitat von: Rollo Tomasi am  4 Oktober 2007, 14:51:55
Um nochmal darauf zurückzukommen ...  :icon_mrgreen:

Ich hatte eigentlich gehofft, dass da nichts mehr kommt ;)

Zitat von: Rollo Tomasi am  4 Oktober 2007, 14:51:55
Was ist mit denen, die nicht so genau zwischen Film und Realität unterscheiden können?
Mit denen, die im Film nach Lösungsmöglichkeiten oder Entscheidungshilfen für das reale Leben suchen?
Und beide Personengruppen gibt es!!!

Für die Unfähigkeit der Zuschauer wirst du aber doch nicht den Film in die Verwantwortung ziehen...?

Zitat von: Rollo Tomasi am  4 Oktober 2007, 14:51:55Konkreter bitte:
Welche Aussage von "Irreversibel" wird durch die Gewaltszenen untermauert?
Oder: Welche Aussage hat der Film überhaupt?

Du bist echt ein schwieriger Kunde ;)
Untermauert wird die Aussage durch die Gewalt natürlich nicht. Sie ist dadurch aber leichter transportierbar. Wenn man es so will wird der Zuschauer erst durch die harte Darstellung für die Aussage (nichts ist reversibel, die Zeit zerstört alles) sensibilisiert.
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Rollo Tomasi

Zitat von: Dr. Schreck am  4 Oktober 2007, 15:23:35
Ich hatte eigentlich gehofft, dass da nichts mehr kommt ;)

Ich weiß!
Sorry!  :icon_redface: :icon_mrgreen:

Zitat von: Dr. Schreck am  4 Oktober 2007, 15:23:35
Für die Unfähigkeit der Zuschauer wirst du aber doch nicht den Film in die Verwantwortung ziehen...?

Nein, das hab ich nicht gesagt!

Zitat von: Dr. Schreck am  4 Oktober 2007, 15:23:35
Du bist echt ein schwieriger Kunde ;)

Jaja, ich weiß!

Zitat von: Dr. Schreck am  4 Oktober 2007, 15:23:35
Untermauert wird die Aussage durch die Gewalt natürlich nicht. Sie ist dadurch aber leichter transportierbar. Wenn man es so will wird der Zuschauer erst durch die harte Darstellung für die Aussage (nichts ist reversibel, die Zeit zerstört alles) sensibilisiert.

Okay, die Aussage ist:
Man kann nichts rückgängig machen, was man (jemand anderem an)getan hat?
Okay!
Das verstehe ich.
Aber ich verstehe immer noch nicht, warum dafür die Gewaltszenen zwingend erforderlich waren?
Aber ist auch wurscht!

Was mir noch einfiel:
Es ist doch so, dass man am Ende mitbekommt, dass am Anfang offenbar ein völlig Unschuldiger aus Rache ermordet wurde?
Dass also die Vergewaltigung eine andere Greueltat zur Folge hatte, die aber, da sie den Falschen getroffen hat, völlig sinnlos war?
Die Gewalt war also völlig sinnlos!
Also ist eine andere Aussage:
Gewalt ist sinlos!?

Okay!
Auch damit kann ich leben.
Aber ich denke, dass auch zur Untermauerung dieser Aussage die Gewaltszenen nicht nötig waren!
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

depalma

Na wenn es bei "Irreversible" am Ende der falsche war, spricht das ja gegen die Verherrlichung des Ganzen, da man sich nicht freuen kann, daß der Täter den Feuerlöscher auf den Kopf bekommt, sondern ein armer Unschuldiger.

Rollo Tomasi

Zitat von: depalma am  4 Oktober 2007, 18:03:30
Na wenn es bei "Irreversible" am Ende der falsche war, spricht das ja gegen die Verherrlichung des Ganzen, da man sich nicht freuen kann, daß der Täter den Feuerlöscher auf den Kopf bekommt, sondern ein armer Unschuldiger.

Genau!
Bei "irreversibel" würde ich auch nicht von Gewaltverherrlichung sprechen.
Da hab ich mich bloß gefragt, was diese extreme Darstellung von Gewalt nötig macht.
Und eine plausible Erklärung habe ich noch nicht bekommen.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Grusler

Zitat von: Rollo Tomasi am  4 Oktober 2007, 18:13:12
Genau!
Bei "irreversibel" würde ich auch nicht von Gewaltverherrlichung sprechen.
Da hab ich mich bloß gefragt, was diese extreme Darstellung von Gewalt nötig macht.
Und eine plausible Erklärung habe ich noch nicht bekommen.

Der Film dreht sich um Vergewaltigung und Rache, menschliche Gewalt und deren Folgen. Solche Dinge sind somit automatisch keine gewaltfreien Themen. Die brutale Darstellung der Vergewaltigung sorgt beim Zuschauer für Schocks und Ekel, man bekommt einen Einblick in diese "andere" Welt. Beim Racheakt mit dem Feuerlöscher ist es genau das gleiche. Die Gewalt funktioniert in dem Film als Abschreckung und soll schockieren, was letztendlich die Aussage des Films intensiviert, bzw. für den Zuschauer realer macht.
Wäre der Film geschönt, weniger brutal, wäre das in meinen Augen schon fast heuchlerisch, jedenfalls bei diesem Film.

Ob bei "Devil's Rejects" die Gewalt mehr oder weniger gezeigt wird, ist egal, da die Gewalt in dem Film nur Spass machen soll.

Generell wird in Filmen seither schon Gewalt gezeigt, aus verschiedensten Gründe, von Menschen mit verschiedensten Ansichten und Motivationen.

Irgendein Psychologe meinte mal zum Start von "Hannibal", Menschen würden sich Gewaltszenen in Horrorfilmen anschauen, um ihre unterbewussten Gewaltgelüste auszuleben, ferner wäre man von Horrorfilmgestalten fasziniert, weil sie einfach das machen, was man im realen Leben nicht darf. Reichlich diskutabel das Ganze, aber auch garnicht mal so falsch finde ich.


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 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

Hedning

Zitat von: Grusler am  5 Oktober 2007, 01:10:09Irgendein Psychologe meinte mal zum Start von "Hannibal", Menschen würden sich Gewaltszenen in Horrorfilmen anschauen, um ihre unterbewussten Gewaltgelüste auszuleben, ferner wäre man von Horrorfilmgestalten fasziniert, weil sie einfach das machen, was man im realen Leben nicht darf. Reichlich diskutabel das Ganze, aber auch garnicht mal so falsch finde ich.

Das ist doch eigentlich nichts anderes als die gute alte Katharsistheorie, an die ich auch nach wie vor glaube.

Grusler

Zitat von: Hedning am  5 Oktober 2007, 11:06:08
Das ist doch eigentlich nichts anderes als die gute alte Katharsistheorie, an die ich auch nach wie vor glaube.

Ja genau.
Ich glaube auch daran, zumindest was mich betrifft.
Ich kann aber auch verstehen, dass dies bei einigen Menschen mit anderen psychischen Vefassungen nicht so ist. Wenn man z.B. einen depressiven Menschen nimmt, der in seinem "sozialen Umfeld" nicht zurecht kommt, öfter mal ernsthaft dran denkt bestimmte Personen, etwa in der Warteschlange im Kaufhaus, zu verletzen oder gar umzunieten, bei solch einem psychischen Zustand (wie er ja nicht selten heute ist!), wird Gewalt in Filmen/Spielen/Musik, vornehmlich selbstzweckhaft dargestellte, auch andere Funktionen auslösen können, die den betroffenen dann aggressiver machen, bzw. er zur Gewalt ein "lockereres" oder "spasshafteres" Verhältnis bekommt und somit die Gefahr von "realen Übergriffen" vergrössert wird. Allerdings muss in meinen Augen für sowas eine (momentane) psychotische Verhaltensweise vorliegen, die z.B. Affekttaten wahrscheinlicher macht. Hier sind aber nicht die Medien schuld, sondern das Problem liegt am Menschen. Menschen werden ja nicht nur durch Medien verrückt und machen dann schlimme Dinge, sondern auch wegen Religionen, Beziehungen u.s.w.
Bei Menschen die sich selbst hinterfragen und einen Weg gefunden haben, sich in der Gesellschaft einigermaßen zurechtzufinden, dürfte sowas in meinen Augen jedoch nicht vorkommen.

Gewaltverherrlichung in Filmen könnte man dann also durchaus als Geschmacksfrage bezeichnen, finde ich.

ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Mal ne kleine Zwischenfrage. Ist jemand der Meinung, dass man "gewaltverherrlichende" Filme verbeiten sollte, so wie es in Deutschland üblich ist?
Aktueller Rang: Sergeant of the Master Sergeants Most Important Person of Extreme Sergeants to the Max
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SAL

Die scheiss zitatfunktion läd sich hier tot und nix passiert, also eben so:

"Ist jemand der Meinung, dass man "gewaltverherrlichende" Filme verbeiten sollte, so wie es in Deutschland üblich ist?"

Du hast dich verschrieben, Du meintest doch sicherlich "verbreiten" richtig? ^_^

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Zitat von: SAL am  6 Oktober 2007, 02:18:42
Die scheiss zitatfunktion läd sich hier tot und nix passiert, also eben so:

"Ist jemand der Meinung, dass man "gewaltverherrlichende" Filme verbeiten sollte, so wie es in Deutschland üblich ist?"

Du hast dich verschrieben, Du meintest doch sicherlich "verbreiten" richtig? ^_^

Oh verdammt. Ich wollte verbieten schreiben. Verbreiten passt meiner Meinung nach nur bedingt. Also das, was so einige lustigen Gerichte hier mit Uralt-Horrorfilmen (und anderen) tun.

Gruß

n0NAMe
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Grusler

Zitat von: n0NAMe am  6 Oktober 2007, 01:49:03
Mal ne kleine Zwischenfrage. Ist jemand der Meinung, dass man "gewaltverherrlichende" Filme verbieten sollte, so wie es in Deutschland üblich ist?
Hab's mal, zum besseren Verständnis, korrigiert.

Generell ist es ja überzogen, nur dem Jugendschutz halber, Verkaufsverbote für Medien mit gewalttätigem Inhalt zu verhängen. Die Indizierung sollte dafür voll und ganz ausreichen, finde ich.
Ist schade, dass ein Film wie "Zombie" nur gekürzt in Deutschland erscheinen darf.

Auf der anderen Seite sind Verbote aber auch ganz lustig, sofern man den Artikel bereits besitzt, das regt die Sammelleidenschaft an und belebt wieder etwas den "Underground der 90er Jahre", wo es scheissegal war, ob man ein Bootleg hatte oder nicht, hauptsache man konnte der dt. Justiz ein Schnippchen schlagen und hatte einen neuen interessanten Horrorfilm zum schauen, der natürlich als verboten galt/gilt. :icon_twisted:
Ich muss zugeben, dass hat schon etwas mehr Spass gemacht als heute...

Hat eben alles seine guten und schlechten Seiten.
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Kerry

"gewaltverherrlichende Filme" verbieten?
Grundsätzlich bin ich gegen irgendwelche Filmverbote. Wenn ich dann jedoch solche Filme a la "Hostel 2" oder  "Imprint" etc. zu sehen bekomme, fängt diese Einstellung an zu wanken.
Es gibt immer noch so etwas wie eine "Menschenwürde", und eben diese wird in solchen Filmen von a bis z missachtet - auch wenn das ganze fiktional ist.
Die dort dargestellt Gewalt ist großteils noch nicht einmal verherrlichend sondern einfach nur explizit, menschenverachtend und selbstzweckhaft in ihrer Darstellung. In sofern geht die Fragen nach dem Verbot von "gewaltverherrlichenden" Filme ins Leere.
Gewalt in Filmen ist aus meiner Sicht bedenklich, wenn sie als positives / empfehlenswertes Mittel zur Konfliktlösung dargestellt wird oder vollkommen selbstzweckhaft ausgewalzt ohne jede inhaltliche Relevanz erfolgt.
Als "gewaltverherrlichend" kann jedoch auch jeder James-Bondfilm bezeichnet werden, oder wie ist es zu bewerten wenn Mr. Bond mal so eben im Vorbeigehen 10 Bösewichter niedermäht und anschließend ein Schäferstündchen mit einer schönen Frau hat? Wenn man hier genau drüber nachdenkt, wird das Töten / die Gewalt sozusagen als sportliche oder heroische Leistung dargestellt -> entspricht also genau der Definition von "Gewaltverherrlichung".
Ganz davon abgesehen: Filmverbote haben noch nie etwas gebracht, mittels Internet kann sich jeder Interessierte wirklich jeden gewünschten Film (sei es legal oder illegal) besorgen.
Solange Nachfrage nach Hostel 2 etc. besteht, ist das Problem jedoch eher gesellschaftlicher Natur, da die dort dargestellte Gewalt offensichtlich als Mittel zur Unterhaltung akzeptiert wird. Und eben diese Akzeptanz lässt sich durch Verbote nicht vermindern; es würde mal wieder an den Symptomen herumgedoktort an Statt den Ursachen auf den Grund zu gehen.

StillerMux

Zitat von: Kerry am  7 Oktober 2007, 11:49:40
Solange Nachfrage nach Hostel 2 etc. besteht, ist das Problem jedoch eher gesellschaftlicher Natur, da die dort dargestellte Gewalt offensichtlich als Mittel zur Unterhaltung akzeptiert wird. Und eben diese Akzeptanz lässt sich durch Verbote nicht vermindern; es würde mal wieder an den Symptomen herumgedoktort an Statt den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Ich denke auch, es ist mehr ein gesellschaftliches Problem. Man sollte lieber an der Erziehung der Menschen arbeiten, anstatt mit medienwirksamen Verbotsforderungen am Problem vorbeizuarbeiten. Bereits den Kindern muss man wieder Werte wie Moral, Anstand, Ehrlickeit und Hilfsbereitschaft vermitteln und auch als Erwachsene sollte man sich damit ständig konfrontieren. Stattdessen werden uns Macht und vorallem Wohlstand als einzig erstrebenswerte Ziele vorgegaukelt. Das führt zu Neid und Missgunst, die vielfach in Gewalt kanalysiert wird. Und wenn Filme oder andere Medien (z.B. Bücher und Musik) diese Punkte auch postiv verknüpfen, dann finde ich das durchaus bedenklich, jedoch sind wir selbst daran Schuld, weil wir es so vorleben...

depalma

Den Katharsis-Gedanken finde ich sehr gut. Problem ist halt wie so oft der Intellekt des Konsumenten. Alles was Leute in die Hände bzw. vor die Augen bekommen, dem sie intellektuell nicht gewachsen sind, kann evtl gefährlich werden.

Bestes Beispiel war ja damals der Steinhäuser-Amoklauf. Da wurden ja die Ballerspiele als gewaltverherrlichend- und -fördernd bezeichnet. Nur der Beweis, daß ohne Ballerspiele irgendwas anders gelaufen wäre, der steht noch immer aus...

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