Kick-Ass 2: Balls to the Wall

[Fastmachine]

Stimmt, der unvermittelte Bruch zwischen Comicgewalt und fatalem Ernst, zwischen Sorglosigkeit und Einsicht in die Folgen der eigenen Handlungen sollte das Zentrum von KICK-ASS sein. Teil 1 hat das auf seine Weise auch geschafft auszubalancieren. Trotzdem gab es ja auch hier heftige Kritik an der "coolen" Gewaltdarstellung. Teil 2 wollte in meinen Augen allen noch mehr von allem geben, was ich nicht ganz unproblematisch finde. Auch schien mir, dass man sich zwischendurch immer wieder mit gewollt moralischen Einlagen gegen die mögliche Kritik (und Zensur) absichern wollte.

Ganz recht,

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der schreckliche, völlig unkomische Tod von Daves Vater ist ein Wendepunkt des Films

. Einen zweiten sehe ich in

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dem verstörenden Besuch des "Motherfuckers" im Gefängnis

. Gerade wie mit diesen Ereignissen umgegangen wird, hat mich vom Tonfall her nicht überzeugt. Der "Motherfucker" bleibt eine eindimensionale Figur, kein Vergleich zum

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 tragisch gebrochenen Superheldenaspiranten "Red Mist" in Teil 1. Daves Vater ist auch schnell wieder vergessen.

Ebenso unausgegoren die coming-of-age-Geschichte. Teil 1 zeigte Daves verzweifelte, aber sehr nachfühlbare Versuche, eine erste Freundin zu gewinnen. Hit-Girl spielte dabei keine Rolle, die war ja noch Kind. In Teil 2 findet man hier gar keine Linie.

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Die mühevoll eroberte Freundin wird sang- und klanglos rausgeschrieben. Ohne jede Nachwirkung. Bitte? Das darf doch nicht war sein. Hit-Girl ist inzwischen ein Teenager, der erste Dates hat, womit der vorgebliche "Pädo"-Charakter, der hier nur noch behauptet wird, eigentlich wegfällt. Trotzdem nimmt die Beziehung von Dave und Mindy diesen Wandel nicht auf. Und dann noch die völlig verschenkte, ganz und gar oberflächliche Night-Bitch-Story. Dreimal wird mit Daves jugendlichem Gefühlsleben, das zu den Stärken von Teil 1 gehörte, sehr störend banal umgegangen. Ganz schwach.

Vielleicht lag mein durchwachsener Eindruck auch an der Synchronfassung. Die O-Ton-Fassung werde ich mir allerdings erst auf DVD anschauen.

[McClane]

Hab ihn leider auch nur auf deutsch gesehen. In einem Punkt muss ich dir recht geben:

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Die Beziehungsgeschichte(n) war(en) sehr verschenkt. Gerade die Art, in der seine Freundin rausgeschrieben wird, hat mir auch missfallen. Gute Ansätze hat der Film ja: Night Bitch, die eher auf Kick-Ass steht, da sie Dave ja kaum kennt, und Mindy, die vermutlich eher den sympathischen Teenager Dave als den Möchtegern-Superhelden Kick-Ass mag.

Die Entwicklung Chris' zum Motherfucker war aber das, was Teil 1 ja schon angefangen hatte, also durchaus konsequent: Schon am Ende von Teil 1 schwört er Rache, in Teil 2 bekommt er Geld und Gelegenheit dazu - und hat dann eben auch die konsequente Idee, dass es auch reale Superbösewichte geben muss, wenn es nun schon reale Helden gibt. Als Comicfan und Nerd schlägt er die Logik von Kick-Ass und Co. mit ihren eigenen Waffen.

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Auch wenn es etwas kurz kam, fand ich es auch überraschend, dass Chris kurz vor Ende bereut - und dann doch von einem Hai gefressen wird, was der Figur noch etwas Tragik verleiht: Im Moment des Bereuens stirbt er dann und das noch sinnlos.

[proximo]

Findest du? Ich persönlich fand dieses Jahr eher arm an Highlights.
[/quote]

Also spontan fallen mir Argo, Zero Dark Thirty, Oblivion, ST Into Darkness, Flight, Pacific Rim, Man of Steel und vor Allem The Imposter (bester Film des Jahres für mich bisher!!) ein, die ich alle besser fand als Kick-Ass 2..

[McClane]

"Oblivion", "Flight", "Man of Steel" und "The Imposter" hab ich nicht gesehen. "Argo" ist ja vom letzten Jahr. Fand ich aber, ähnlich wie "Zero Dark Thirty" und "Pacific Rim" besser als "Kick-Ass 2" - alle im Bereich gut bis sehr gut, aber ein Highlight wie beispielsweise "Drive" oder "The Avengers" im letzten Jahr war nicht dabei. Für mich persönlich natürlich, das ist ja alles rein subjektiv.

[RoboLuster]

Post-Credits Scene:

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Chris stirbt nicht wirklich, er bekommt nur viel abgebissen.