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James Bond 2024

Begonnen von mali, 19 März 2024, 14:46:31

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mali

Scheint da mal voran zu gehen. Aaron Taylor Johnson wird es wohl und die (hat mich überrascht) Dreharbeiten am nächsten 007 Film sollen noch dieses Jahr starten.

https://www.spiegel.de/kultur/kino/james-bond-wird-aaron-taylor-johnson-der-neue-007-darsteller-a-650400ba-6457-4963-a46f-637468648810

Moonshade

Scheint ja ein ganz kerniger Typ zu sein, aber wenn sie nicht zu einem neuen oder älteren Stil hin- oder zurückfinden und weniger auf Bombast setzen, dann wird das auch nichts mit dem Franchise-Restart.

Die Neugier wird sicher kommen, aber nachdem man aus Craigs Bondzeit eine aufgeblähte und inhaltlich bisweilen stark überdehnte Show gemacht hat, kann man eigentlich nicht noch eine Schippe drauflegen. Aber den Ansatz hatte damals ja auch "Casino Royale" und was ist danach aus den Filmen geworden...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

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vodkamartini

Die Gerüchte haben einen ganz langen Bart, die gibts schon ein Dreiviertel Jahr.
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Private Joker

19 März 2024, 18:02:49 #3 Letzte Bearbeitung: 19 März 2024, 19:53:07 von Private Joker
Ja, aber gewöhnlich schlecht informierte Kreise wollen wissen, dass der den Vertrag schon quasi unterschrieben hat...

Wenn's stimmt, vielleicht kein schlechter Schachzug, der ist gerade jung (etwa im Vergleich zum zuletzt ins Spiel gebrachten Murphy), weiß und gutaussehend genug, um da keine Proteststürme und Debatten aufkommen zu lassen. Der Erfolg wird dann eher von den Filmen abhängen - erfindet sich das Franchise wieder neu ? Wie geht man mit dem Ende von "No time to die" um ? Wird man endlich zugeben, was nach 65 Jahren eh offensichtlich ist, dass "Bond" letztlich ein Chiffre ist ??
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

mali

Zitat von: Private Joker am 19 März 2024, 18:02:49Wird man endlich zugeben, was nach 65 Jahren eh offensichtlich ist, dass "Bond" letztlich ein Chiffre ist ??

DU LÜGST!

Mr Creazil

Aaron Taylor Johnson ist für mich ehrlich gesagt die höchstmöglich langweiligste und sogar luschigste Wahl für die Rolle... :peter:
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

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https://letterboxd.com/mrcreazil/

mali

Ich wollte ja immer Karl Urban als Bond haben, aber nun ist er zu gereift.

Private Joker

Auch wenn der Thread titulär gesehen schon längst überholt ist und mit großer Wahrscheinlichkeit auch als "Bond 2025" nicht zutreffender würde - ich nutz den mal für DIE Meldung, die aktuell die Bondfans weltweit in helle Aufregung versetzt:

Amazon übernimmt die künstlicherische und sonstige Kontrolle über das Franchise, die Broccolis sind - vermutlich mit einem ganz kräftigen goldenen Handschlag - raus:
https://www.heise.de/news/Amazon-uebernimmt-die-Kontrolle-ueber-James-Bond-10290137.html

Das wird noch für Diskussionen sorgen - zumindest bis die liefern. Werden wir jetzt den ersten nonbinär-genderqueeren afro-amerikanischen Bond im Rollstuhl sehen ? Wird das zur Serien-Franchise, mit Dingern wie "Agent Moneypenny", "The Q-Files" oder "Young Bond"??

Nüchtern betrachtet: Amazon hat die Kohle. Und schon ein paar mal bewiesen, dass man die auch ganz gut zum Fenster rausschmeißen kann - Citadel und Herr der Ringe lassen grüßen. Schaun mehr mal...
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Moonshade

Ganz im Ernst, ich hätte das mit der Franchise auch abgegeben, wenn man sich die letzten Bonds ansieht, die inzwischen monströse Kosten mit sich führen, die zwar meistens wieder reinkommen, aber vermutlich längst nicht mehr den Profit abwerfen, den es einstmals gab. Bond gabs bestimmt für einen dreistelligen Millionenbetrag und damit können die Brokkoli-Nachfahren wohl ganz gut leben.
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StS

ZitatBarbara Broccoli & Michael G. Wilson gave control of the James Bond franchise to Amazon MGM Studios, who paid $1 billion for the privilege.

When Amazon originally purchased MGM for $8.5 billion, it knew full well that it was vastly overpaying, but it was a foot in the door of the lucrative James Bond franchise. However, Wilson and Broccoli still retained creative control and Amazon couldn't do anything without them. There have been rumblings that Broccoli and Amazon didn't see eye-to-eye on the direction of the franchise. Amazon wanted to expand the IP and pitched a variety of 007 spin-offs, but Broccoli wanted to keep the franchise as a strictly big-screen brand, reportedly saying, "These people are f***ing morons."

It's been four years since No Time to Die was released, and there is no indication that the next installment is even close to getting started. Amazon clearly wanted to get things moving, which is why it was willing to shell out $1 billion. Those close to Broccoli and Wilson are shocked that they actually took the deal. "Broccoli's] a fighter," said one source, "but she got tired of fighting." Wilson is also ready to retire, and Broccoli doesn't want to keep fighting by herself.

(Joblo.com)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

vodkamartini

Zitat von: Moonshade am 21 Februar 2025, 10:14:12Ganz im Ernst, ich hätte das mit der Franchise auch abgegeben, wenn man sich die letzten Bonds ansieht, die inzwischen monströse Kosten mit sich führen, die zwar meistens wieder reinkommen, aber vermutlich längst nicht mehr den Profit abwerfen, den es einstmals gab. Bond gabs bestimmt für einen dreistelligen Millionenbetrag und damit können die Brokkoli-Nachfahren wohl ganz gut leben.
Eher gut eine Milliarde.
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mali

Interessanterweise verleiht das dem Ende des letzten Bond-Films noch eine weitere Bedeutung. Der "Tod" von Bond ist damit halt auch der tatsächliche Tod des klassischen Bonds. Was auch immer jetzt kommen wird, wird damit nicht mehr viel zu tun haben.

vodkamartini

21 Februar 2025, 13:14:17 #13 Letzte Bearbeitung: 21 Februar 2025, 13:16:54 von vodkamartini
Mal ein paar Gedankenfetzen aus Hardcore-Fan-Sicht.

Nicht unbedingt. Unter Barbara Broccoli hatte sich die Serie schon in eine Richtung entwickelt, mit der nicht alle Fans glücklich waren. Zwar waren die Filme finanziell erfolgreich, aber zukünftige Klassiker sehe ich da weit und breit nicht. Das Ende von NTTD war von ihr so gewollt und im Nachhinein werden die Abschlussgedanken da nur noch deutlicher.

Natürlich kann jetzt der Ausverkauf wie bei Star Wars beginnen. Oder auch bei Marvel. Der Content-Overkill, noch dazu mit mauer Qualität, hat beiden Marken ordentlich zugesetzt. Mal sehen, ob sie bei Bond denselben Fehler begehen. Gurken haben sie schon reihenweise selbst produziert, aber das gilt mindestens im selben Ausmaß für Netflix und Disney. Unter deren Fittichen wäre mir für Bond noch deutlich unwohler.

Zumindest würde es mich freuen wieder einen regelmäßigeren Rhythmus zu haben, das war in der Craig Ära schon sehr nervig. Und ich denke schon, dass man es zunächst noch mit Kino versucht. Das Box office wird dann die Richtung vorgeben.

An einen queren, diversen oder was auch immer Bond glaube ich nicht. Bei dieser Entwicklung ist der Peak erkennbar überschritten und der Wind hat sich wieder gedreht. So gesehen wird man da ziemlich sicher - und glücklicherweise - nicht an Bond herumdoktern.

Spinoffs wären mir egal, zumal im Streaming Format. Das wird nicht viel kaputt machen. Eine Serie allerdings wäre eine echte Bedrohung für den Kinohelden Bond.

Und schließlich was wäre die Alternative? Alle 10 jähre mal einen Bondfilm, falls Barbara Lust hat? Viele Schüler kennen Bond gar nicht mehr, kein Wunder bei der Schlagzahl der letzten Filme. Das zumindest wird sich wieder ändern und das wäre auch sicher wieder mehr im Sinne Cubbys.
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mali

Meine bessere Hälfte kommentierte mein Frühstücksgejammer dazu nur mit den Worten:

"Hör auf zu heulen, schlimmer als in der Pierce Brosnan-Ära kann es nicht werden - und auch die hast Du ja überlebt."


Moonshade

Ich denke eh, die letzten Bonds, die noch ansatzweise nicht übermäßig aufgeblasen waren und mich noch tangiert haben, sind mit "Die Welt ist nicht genug" ausgelaufen.
Ich weiß, die Ur-Bonds sind heute nicht mehr zeitgemäß in der Anlage, aber das war es halt, insofern kann es jetzt für mich eigentlich kaum noch uninteressanter werden.
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vodkamartini

Ich versteh was du meinst, bin selbst ein großer Fan der Moore-Ära. Aber natürlich muss eine solch langlebige Serie mit der Zeit gehen. Selbst innerhalb der kurzen Connery-Ära gab es schon Veränderungen. Bei Craig hat man allerdings an sehr vielen Schrauben gedreht und das gleichzeitig. Einige haben sich gehörig verhakt. Ich bin mal vorsichtig optimistisch, aber die Vorzeichen (Amazon) sind sicher nicht die besten. Barbara Broccoli trauere ich allerdings auch nicht nach.
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Private Joker

Bezos befragt via die üblichen Kanäle jetzt übrigens die Fans, wen die sich als Bond wünschen

https://www.n-tv.de/leute/Wer-soll-der-naechste-James-Bond-werden-article25578345.html

Tja, keine Ahnung für wen ich da stimmen würde, habe da auch keine Zugänge - angeblich ist Cavill vorne.

ABER wenn ich mir den Bezos so anschaue, hätte ich eine tolle Idee, wen ich gerne als Blofeld sehen würde (und ich bin mir da völlig im klaren, dass der ANDERE in so einer Abstimmung vermutlich weit vorne liegen würde. Zumal der schon Schauspielerfahrung hat - Young Sheldon-Seher wissen das).
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

vodkamartini

Auf insta hat er 4 Millionen Follower, 5000 haben abgestimmt. So viele Bonfans gibt es in jeder größeren deutschen Stadt. Aussagekraft null.
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Terry Noonan

Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau, Goldfinger und Lizenz zum Töten sind für mich die Bonds, die ich gerne weitersehen würde.
Nicht zu pompös, keine sozialpolitischen Holzhammernachrichten, keine Holzhammerdistanzierung von früheren Zeiten inkl. Ohrfeige der bisherigen Fans ("Geschüttelt oder gerührt?" "Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?"), kein Klamauk.
Den Moore-Bonds konnte ich zwar auch was abgewinnen, aber die haben imho neben Klamauk dieses Größer-Weiter etabliert, das man dann mit Brosnan wieder versucht hat, allerdings durch die ätzenden Aussagen der jetzt weiblichen M so eine nicht scherzhafte, sondern ernsthaft klingende Abwertung der Bondfigur eingeführt hat.
Die Craig-Bonds, wie erwähnt, hatten eben zuviele bewusste Verprellungen der ursprünglichen Fans, waren viel zu lang und haben Bond viel zu sehr als kaputten Charakter gezeigt.
Das funktioniert bei Statham- oder Washington-Filmen, in denen sie auf eigene Rechnung agieren, aber Bond ist in meinen Augen schlicht der Mensch, der 100%ig immun ist gegen persönliche Emotionen der eigenen Vergangenheit.
Ich möchte keinen Agenten, der die Welt retten soll und dann plötzlich die Welt untergehen lässt, weil er sich durch irgendwelche Gefühle einer Person der Gegenwart oder seiner Vergangenheit gegenüber kontrollieren lässt.
Die Lizenz zum Töten als Doppelnullagent bekommt man nur, wenn man - so schlimm es bei genauerer Betrachtung wirkt, wenn man alle moralischen Spontanempfindungen ignoriert, sich letztlich nicht von weltlichen Verführungen umpolen lässt.
Natürlich wird immer versucht, das Love-Interest zu retten, aber doch ist immer klar, dass die Weltrettung Vorrang hat.
Life is what happens while you are busy making other plans.

Mr Creazil

23 Februar 2025, 11:11:30 #20 Letzte Bearbeitung: 23 Februar 2025, 11:23:16 von Mr Creazil
Da muss ich allerdings vehement widersprechen. Gerade der menschliche Bond oder der Mensch Bond, der an seiner unmenschlichen Tätigkeit als von der Regierung legitimierter Auftragskiller zu zerbrechen droht, war das, was die Serie wiederbelebt und wieder interessant gemacht hat. Das hat nichts mit den handelsüblichen Unterstellungen zu tun, Bond sei durch Wokeness kaputt gemacht worden. Das ist Schwachsinn. Und leugnet darüber hinaus den Fakt, dass die Figur Bond eben genau das war, was Judi Denchs M ihm in 'GoldenEye' vorgeworfen hatte: ein Relikt aus Zeiten des Kalten Kriegs, mit allen überkommenen Assoziationen. Der körperlich wie seelisch unkaputtbare, moralisch absolut unangreifbarer Regierungs-Terminator mit Dampfwalzen-Gestus und Ignoranz für Kollateralschäden. Alles für die Sache. Für Königreich und Vaterland.
Ganz ehrlich: das letzte was wir aktuell brauchen, ist eine Actionheld-Schablone zurück aus ausgerechnet der Zeit-auch wenn die Russen stark daran arbeiten, sich als Bösewicht No. 1 der zivilisierten Welt zu re-etablieren (unterdessen Musk die weniger sympathische Version eines Drax oder Elliot Carver gibt). Das Konzept Bond ist, und das muss man klipp und klar sagen, anachronistisch. Was in Wahrheit eine gute Sache bedeutet. Allerdings führte dieses Eingeständnis unweigerlich dazu, dass die Filmreihe ordentlich in die Bredouille geraten ist, wie man mit dieser Figur fortfährt, die in ihrem Ursprung auf simpler Schwarz-Weiß-Malerei aus Kalter-Krieg-Zeiten basiert und gemäß dessen agierte. Die reflexive Ebene der Craig-Bonds war exakt die richtige Stoßrichtung. Gescheitert ist sie hingegen an anderen Dingen, nicht aber an angeblicher Wokeness.

Auch ich mag meine Connery-Bonds, den Dinosaurier-Chauvi-Actionhelden jener Zeit. Die Bond-Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblings-Actionreihen und praktisch jeder Bond hat was, was mir gefällt. Insbesondere übrigens Timothy Dalton. Das heißt nicht, dass ich blind bin gegenüber den überholten Konzepten und der simplen, fragwürdigen Schwarz-Weiß-Malerei, die dahintersteht und die es natürlich braucht, um diese Form der Unterhaltung zu gewährleisten (wobei ich mir einen James Bond, der Musk und Trump aus einer Space-X-Luftschleuse befördert, schon ein bisschen wünsche würde...). Aber wie soll das in einer heutigen Zeit funktionieren? Das müsste schon in die Richtung Moore gehen, welche die Ironie gleich mitliefert. Und sorry, aber Ironie kann das aktuelle Kino gar nicht, habe ich das Gefühl. Beidseitig, notabene. Weder die Autoren, die es schreiben könnten, noch das Publikum, die es verstehen würde (ich sage nur 'Tropic Thunder' und Robert Downey Jr.).
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Private Joker

23 Februar 2025, 12:55:01 #21 Letzte Bearbeitung: 23 Februar 2025, 15:29:39 von Private Joker
Zitat von: vodkamartini am 22 Februar 2025, 21:17:32Auf insta hat er 4 Millionen Follower, 5000 haben abgestimmt. So viele Bonfans gibt es in jeder größeren deutschen Stadt. Aussagekraft null.

Gibt eine hübsche Kurzgeschichte, glaube von Asimov (oder Clarke?). Da stellt man fest, dass sich die Ergebnisse von Wahlen letztlich nur im Nachkomma-Prozentbereich unterscheiden, egal ob da 10 Mio oder 10.000 wählen. Letztlich reduziert man das dann aus Kostengründen auf einen einzigen Wähler, der dann von den Parteien entsprechend umgarnt wird.

Soll in dem Zusammenhang heißen - ein Fingerzeig, wen die "Masse" (reduziert auf den internetaffinen Teil) will, kann auch ein Abstimmung von ein paar Tausend sein. Und es ist ein Indiz dafür, dass Bezos tatsächlich zumindest auch eine massenkompatible Lösung anstrebt und nicht über die Köpfe hinweg den vom Zeitgeist gerade gewünschten Kandidaten nimmt (wobei, irgendjemand sagte es, der Kollege kann sich auch mal schnell um 180 Grad drehen. Oder um 360, um mit einer nicht ganz unbekannten Berufspolitikerin zu reden).

Der hier entflammte Diskurs über frühere Bonds ist für mich eher Spiegelfechterei, überdies hat ja definitiv jeder seine Vorlieben und Abneigungen. Die Reihe hat diverse Stilwechsel und Modernisierungen überstanden - zT mit dem gleichen Darsteller. Zwischen "Liebesgrüße aus Moskau" und "Diamantenfieber" liegt stilistisch mehr als die 8 Jahre vermuten lassen, zwischen "Live and Let Die" und "Moonraker" buchstäblich Welten. Die Craig-Bonds haben ohne jede Frage ihre Berechtigung, waren aber für mich nie so gut oder spektakulär wie ihr Preisschild teuer war, vor allem die letzten drei. Die haben sich dann vermutlich wirklich nur noch mühsam und mit viel vorab verkaufter PP-Werbezeit und Seitengeschäften mit der Musikindustrie (Skyfall) gerechnet.
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mali

23 Februar 2025, 14:02:06 #22 Letzte Bearbeitung: 23 Februar 2025, 16:20:09 von mali
Zitat von: Private Joker am 23 Februar 2025, 12:55:01Gibt eine hübsche Kurzgesichte, glaube von Asimov (oder Clarke?).

Asimov - "Wahltag im Jahr 2008".

Enthalten in den Robotergeschichten "Geliebter Roboter".

Terry Noonan

Zitat von: Mr Creazil am 23 Februar 2025, 11:11:30[...] Das hat nichts mit den handelsüblichen Unterstellungen zu tun, Bond sei durch Wokeness kaputt gemacht worden. Das ist Schwachsinn.
[...]
(wobei ich mir einen James Bond, der Musk und Trump aus einer Space-X-Luftschleuse befördert, schon ein bisschen wünsche würde...).[...]

Hilfe, da ist aber jemand so getriggert, dass er jegliche Höflichkeitsform verliert ...

Ich habe gar keine Aussage darüber getätigt, ob und wenn ja, warum Bond "kaputt gemacht" wurde und auch nicht die Dir so wichtige "Message" kritisiert, sondern geschrieben, dass mir ein Bond ohne "Message" besser gefallen hat und ich ihn mir auch genau so wieder wünschen würde.

Das ist eine Meinungsäußerung und keine Behauptung, die man mit einer minderheitsdiskriminierenden Vokabel wie "Schwachsinn" bewerten kann (alternativ hättest Du auch "geistig behindert" schreiben können, aber dann wäre Dir wohl selber aufgefallen, dass Du das machst, was man Deinem Feindbild Elon Musk vorwirft, zuzulassen und zu fördern: Hate Speach).
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Mr Creazil

Ayayay. Jetzt fühlst Du Dich aber übertrieben getriggert von etwas, das niemals in der Richtung gemeint war und das Du nur aufgebauscht interpretiert hast.  :schock:
Das liegt freilich oft genug an dem Gestus, den Du hier manchmal raushängen lässt und der zumindest allerwenigstens in die Richtung tendiert. Aber ja, Dinge wie "keine sozialpolitischen Holzhammernachrichten, keine Holzhammerdistanzierung von früheren Zeiten inkl. Ohrfeige der bisherigen Fans" oder " die ätzenden Aussagen der jetzt weiblichen M so eine nicht scherzhafte, sondern ernsthaft klingende Abwertung der Bondfigur" mag ich hier zu verallgemeinernd aufgefasst haben, denn sie haben schon ein kleines Geschmäckle, das musst Du zugeben.  :happy3:
 
Wie mein letzter Absatz eigentlich unterstrichen haben sollte, mag ich meine alten Bonds ja auch. Anfangs habe ich mich sogar nicht weniger tierisch über "Casino Royale" aufgeregt, exakt aus denselben Gründe übrigens. Aber mit der Zeit reifte dann doch so manche Erkenntnis über die Reihe und warum es die niemals wie früher geben wird und nicht geben kann (sollte?), sofern man nicht vollkommen überholt  und aus der Zeit gefallen wirken möchte. Das ist alles. Nichts für ungut.
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StS

24 Februar 2025, 10:38:17 #25 Letzte Bearbeitung: 24 Februar 2025, 10:41:15 von StS
Ob die Chancen jetzt wohl besser stehen, dass wir einen Streifen von Christopher Nolan (kreative Kontrolle/70mm/IMAX) bekommen könnten...?
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

mali

Oder J. J. Abrams? Lens Flare 007.


Ich persönlich jedenfalls brauche eher keine Bonds von "Star-Regisseuren", die dann "alles anders" machen wollen, nur um dann den persönlichen Stempel aufzudrücken - oder noch schlimmeres.


StS

Zitat von: mali am 24 Februar 2025, 11:19:34Oder J. J. Abrams?

Lustig, dass Du gerade ihn erwähnst. Dessen Tochter hab ich vorgestern gesehen.

Zitat von: mali am 24 Februar 2025, 11:19:34Ich persönlich jedenfalls brauche eher keine Bonds von "Star-Regisseuren", die dann "alles anders" machen wollen, nur um dann den persönlichen Stempel aufzudrücken - oder noch schlimmeres.

Da ich gegen 08/15 bin, sehe ich das etwas anders  :happy3:

Ein "Standalone-Film" von Nolan: Das wäre ein Event (wann war Bond das zum letzten Mal?) und genau der richtige Weg, imo. Amazon wird die Kuh ordentlich melken (müssen, um das Geld wieder reinzubekommen) - aber so könnte man die Sache mit Prestige versehen, bevor sie den Regisseur von "the Tomorrow War" (oder so) für den nächsten Film verpflichten oder ein "Q"-Serien-Spinoff ins Rennen schicken...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
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mali

Zitat von: StS am 24 Februar 2025, 11:30:47Da ich gegen 08/15 bin, sehe ich das etwas anders  :happy3:

Bond war noch nie 0815, Bond war immer Bond. Einfach was eigenständiges - mal gut, mal sehr gut, mal richtig kagge (3/4 der Brosnan-Ära) - aber noch nie 0815.

ZitatEin "Standalone-Film" von Nolan: Das wäre ein Event (wann war Bond das zum letzten Mal?) und genau der richtige Weg, imo. Amazon wird die Kuh ordentlich melken (müssen, um das Geld wieder reinzubekommen) - aber so könnte man die Sache mit Prestige versehen, bevor sie den Regisseur von "the Tomorrow War" (oder so) für den nächsten Film verpflichten oder ein "Q"-Serien-Spinoff ins Rennen schicken...

Der ganze zu erwartende Horror in wenigen Sätzen zusammengefasst :-)

StS

Zitat von: mali am 24 Februar 2025, 11:39:24
Zitat von: StS am 24 Februar 2025, 11:30:47Da ich gegen 08/15 bin, sehe ich das etwas anders  :happy3:
Bond war noch nie 0815, Bond war immer Bond. Einfach was eigenständiges - mal gut, mal sehr gut, mal richtig kagge (3/4 der Brosnan-Ära) - aber noch nie 0815.

Ja, so gesehen schon. Jede Phase der Reihe hatte zwar seinen eigenen Stil, aber der Korridor war abgesteckt und Ausreißer wie "Licence to Kill" kamen nicht an. Mit Craig hatten es die Verantwortlichen nochmal prima hinbekommen: Für mich nach Connery auf jeden Fall der zweitbeste Bond-Darsteller und vom Stil der Filme her prima in die Zeit passend. Und auch jetzt scheint die neue Marschrichtung festzustehen - leider. Daher bin ich persönlich für interessante eigenständige Herangehensweisen offen...
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