OFDb

Eure Lieblingsautoren bei OFDB?

Begonnen von His Royness, 11 August 2006, 22:23:29

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Moonshade

Zitat von: dreamlandnoize am 27 August 2006, 23:04:23
Ich bin eben mehr die Plumpsgeburt, der durchschnittliche Arbeiterklassen-Arsch-Konsument der einfach nur unterhalten werden will kombiniert mit meinem eigenen Geschmack. Moonshade zielt zu sehr (wie viele andere) auf Neuigkeiten, Klischees etc., das die Wertungen stark in den Keller sinken lassen. Aber das soll keine Kritik an euren Reviews sein. Die sind alle Spitze.

Nur ich bewerte eben anders, nach "Unterhaltung" eben, auch wenn´s falsch sein mag.


Ja, du hast auch recht.
Ich hab mir zwar den Unterhaltungsanspruch auch auf die Fahnen geschrieben, bin aber nicht unendlich geduldig und gnädig mit Sachen, die es schon oft gegeben hat und die nur runtergekurbelte Routineprodukte sind, ohne das sich die Macher wirklich kreativ anstrengen mußten.
D.h. aber nicht, daß sie nicht für viele trotzdem reichlich Unterhaltungswert haben oder zum Berieseln taugen.
Aber irgendwie muß ich mich ja festlegen...

Ich bin schon froh, wenn der Schreibstil ankommt, da hör ich oft genug, der sei zu kompliziert...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Stefan M

Zitat von: Vince am 27 August 2006, 17:34:36
Bewertungen jenseits von Gut und Böse? Passt imo gar nicht auf uns Mondschatten, da ich seine Wertungen doch immer als sehr pragmatisch betrachte und er kein Genre bevorzugt oder benachteiligt. Klar sind da mal ein paar wunderliche Wertungen dabei (Jackie Brown? Scarface?), aber alles in allem kann man sich als jemand, der Filme an sich mag, ohne Genreeinschränkungen zu machen, doch recht gut auf seine Wertungen verlassen...

Ja, das kann man in der Tat. In der Regel weichen meine Bewertungen maximal zwei Punkte von denen von Moonshade ab, zumindest was die Filme betrifft, die er als "gut" (mindestens 7/10) einstuft. Etwas anders sieht die Sache beim Benoten der schlechteren Machwerke aus: Da verteilt er doch schon mal ganz gern die 2/10 an den sogenannten Mainstream (um nur zwei Filme zu nennen: "Wir waren Helden" und "8MM"), wozu ich mich noch nie durchringen konnte, obwohl es vielleicht das eine oder andere Produkt verdient hätte.

Und die 4/10 für "Jackie Brown" halte ich persönlich durchaus für angemessen...  ;)
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Moonshade

Wobei, wie ich schon anmerkte, 7/10 bei mir ein rundum guter Film ist, den man gern wieder sieht und nicht ein netter Film, der schon so einige Macken hat (der würde nur 6 kriegen).

Mit den bösen Noten für Mainstream tu ich mich allerdings auch schwer, aber da muß man sich ggf. einfach mal überwinden - ist ja doch EINE subjektive Sicht der Dinge. Allerdings muß ich das dann auch immer begründen können.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Vince

Zitat von: Stefan M am 28 August 2006, 11:16:02
Und die 4/10 für "Jackie Brown" halte ich persönlich durchaus für angemessen... ;)

Alles Banausen hier.  ;)

Zitat von: MoonshadeIch bin schon froh, wenn der Schreibstil ankommt, da hör ich oft genug, der sei zu kompliziert...
Jein. Nicht, wenn man sich drauf einlässt. Es sind in der Tat manchmal Formulierungen dabei, die man zweimal lesen muss, um sie zu verstehen, aber dann treffen sie mal so richtig mittig ins Schwarze. Gerade das macht da ja auch den Reiz aus, dass man ein bisschen mitdenken muss und dafür um so bessere Pointen um die Ohren gehauen bekommt. Ich hab da auch gerne mal so ein paar subtile Dinger drin, die nicht jeder gleich kapiert, und das bekomme ich von dir sehr oft geboten.

Mr. Vincent Vega

Von mir aus, also ganz persönlich, könnte Moonshade diesbezüglich ruhig noch einen Zacken drauflegen.

Moonshade

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 August 2006, 13:33:00
Von mir aus, also ganz persönlich, könnte Moonshade diesbezüglich ruhig noch einen Zacken drauflegen.

Wo jetzt? Bei Pointen oder bei verquasten Formulierungen?
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Moonshade am 28 August 2006, 13:48:02
Wo jetzt? Bei Pointen oder bei verquasten Formulierungen?

Letzterem. Pointen sind in jedem Fall genug. (Und manchmal sind sie sogar ziemlich heavy, wenn nicht schon sarkastisch *an Brokeback Mountain denk*)

Bretzelburger

Willkommen im Club !

Hat sich eigentlich schon Irgendjemand gefragt, warum dieser so interessante Thread, zu dem fast Jeder etwas äußern könnte (denn welches Mitglied liest keine Reviews?), so schnell eingeschlafen ist oder besser nie recht in Stimmung geriet?

Vielleicht weil es sich um eine inzestiöse Veranstaltung handelt, gemäß dem Motto "Mann, wat sind wir jut"?

Der Thread wurde ja durchaus von neutraler Seite eröffnet (gratuliere zu diesem intelligenten Unterfangen), aber befand sich schon bald in den Händen der üblichen Verdächtigen, die sich dann gegenseitig über den Klee gelobt haben,verbunden mit leicht beschämter aber bescheiden formulierter Danksagung.

Nichts gegen euer jahrelanges Engagement hier im OFDb, ohne das diese Web-Side nicht annähernd so gut wäre, aber mangelnde Selbstkritik ist oft der Beginn eines schleichenden Niedergangs und für einen Außenstehenden wie mich entsteht schon der Eindruck, daß man es sich in seinem vertrauten Brei gemütlich gemacht hat und wenig neue Gedanken zuläßt...

Dabei will ich gar nicht leugnen, daß die hier als Favoriten genannten Autoren nicht zu den Besten im OFDb gehören. Die Reviews sind ordentlich formuliert, strotzen vor Informationen und geben auch eine eigene Meinung wieder, man spürt das Interesse und die Liebe zum Film - doch genügt das?

Gerade hat Raddatz im Wochenend-Interview der Süddeutschen Zeitung das deutsche Feuilleton allgemein kritisiert. Sprach er dabei von Stilfragen oder mangelnder Recherche? - Natürlich nicht! - ihm fehlt das Herzblut, die Emotion, die Provokation - eine Kritik unterliegt den Regeln des Anstandes (er zieht dabei eine klare Grenze), aber nicht der vermeintlichen "Political Correctness".

Ich kann nur 2 Review-Autoren empfehlen : moonshade und Kruchtenkaiser, nachvollziehbarerweise auch nicht bei jeder Kritik. Aber z.B. hat mir Moonshade's "Blues Brothers" Review gerade mit der persönlichen Herleitung so gut gefallen (und bei mir auch den Nerv getroffen), daß ich mir das nicht besser vorstellen kann.

Man merkt Moonshades Reviews genau an, wann er sich so richtig mit einem Film auseinandergesetzt hat (sei es aus Begeisterung oder aus Wut) und gerade darin liegt seine Qualität - dann fährt er auch sprachlich zu Hochform auf.
Bei einer solchen Vielzahl von Reviews, die er geschrieben hat, gibt es natürlich auch viele, die eben ohne groß tangiert zu sein geschrieben wurden - das ist dann zwar gefällig, aber ohne Belang.

Kruchtenkaiser gefällt mir, weil ihm immer ein ordentlicher Spannungsbogen gelingt - er fängt ruhig an ,geht in die Vollen und fadet wieder ruhig aus, ohne dabei seine eigenen Emotionen zu verbergen.

Im Kommen ist für mich noch "Rollo Tomasi" - Keiner der Alteingesessenen - seine "Superman" Kritik fand ich sehr gut.

Als halbe Empfehlung möchte ich noch "Blade Runner" benennen, der einfach ein informativer Vielschreiber ist. Seinen Reviews gehen aber Spannungsgehalt und Emotionen leider meistens ab (vielleicht weil er so viel schreibt).

Außerdem ist er oft der selben Meinung wie ich - nur das ist mein Freund Ralle auch - wenn er zu mir sagt  "geh rein", kann ich mich darauf verlassen ohne mehr über den Film zu wissen. So etwas ist schön, hat aber mit Reviews nichts zu tun. Man sollte also Gemeinsamkeiten im Herzen nicht mit Qualitäten von Reviews verwechseln.

Denn den allermeisten Reviews fehlen jegliche gewagte Formulierungen, Emotionen oder inhaltliche Auseinandersetzungen.
Vielleicht sollte ich daran erinnern, daß es sich bei Filmen um Kunstwerke handelt, bei denen sich Jemand meistens etwas gedacht hat, was über Schauspieler, Gestaltung ,Computertricks,Score usw. hinausgeht oder besser damit zusammenhängt.

Fast alle Reviews bleiben an Äußerlichkeiten hängen, klopfen den persönlichen Unterhaltungswert ab und gestehen einem Filmemacher höchstens bei "ernsten" Themen eine Botschaft zu. Doch kaum ein Film ist "nur so" gemacht - selbst dann, wenn es sich "nur" um so genanntes Popcorn-Kino handelt.

Man muß sich nur die Struktur der meisten  Reviews ansehen, die immer aus mehreren blockartigen Absätzen bestehen. Keine Fragen, keine Einwürfe, immer nur klassischer Erzählstil. Wen bitte soll das hinterm Ofen hervor holen ? - Es gibt auch keine Querverweise auf andere Meinungen, verbunden mit Zitaten - das muß ja nicht unverschämt formuliert sein, sondern einfach eine kontroverse Diskussion. Doch das traut sich hier kaum Einer !

Ich möchte diese Thesen beispielhaft bekräftigen und zitiere hier einige besonders häufig genannte Autoren:

Nehmen wir STS, dessen Länge der Reviews hier ja auch betont wurde.

In seiner Review über "Kaltes Land" bietet er sehr viele Hintergrundinformationen und läßt auch seine emotionale Haltung deutlich erkennen, dazu ist alles sehr gut formuliert.
Doch die Fülle seiner Informationen deckt die gute Absicht zu, jeglicher Spannungsgehalt geht verloren. Dazu sollte eine gute Review versuchen zu motivieren, sich einen Film anzusehen, der nicht unbedingt auf seiner Liste stand. Doch STS' Inhaltsangaben sind so ausführlich, daß man Niemandem empfehlen kann, seine Reviews vor dem Ansehen des Films zu lesen.

Ich will STS seine Freude am Formulieren möglichst vieler Fakten nicht nehmen, aber so wie er diese formuliert, handelt es sich für mich eher um einen Vortragstext und nicht um eine Review.

Oder ein Beispiel zu "Mr.Hankey" - seine Review zu "Fluch der Karibik 2".

Auch schön und inhaltsreich formuliert, aber der Review geht mit der Zeit immer mehr die Luft aus. Am Ende des 4.Kapitels hätte er mit den Worten "gut so" und einem anschließenden kleinen Fazit die Review beenden sollen und es wäre rund gewesen mit einem idealen Spannungsbogen.
Doch dann kommt er erst richtig in Form und geht noch auf verschiedene Teilaspekte ein, dabei wiederholt er sich zudem noch.
Den zuvor schon mit wenigen treffenden Worten beschriebenen Kraken-Ungeheuern widmet er z.B. noch einmal ein ganzes Kapitel ohne dabei wirklich neues zu formulieren. So plätschert die Review informationsgewaltig vor sich hin und zerlegt den Gesamtrahmen.

Ein drittes Beispiel "Vincent Vegas" mit seiner Review zu "Gefährliche Brandung".

Er begeht einen typischen Fehler in der Inhaltsangabe. Er schildert sie zwar offen bzgl. der Auflösung, aber kurz danach bezeichnet er Swayze als "charismatischen Schurken".

Überhaupt werden insgesamt viel zu viele Fakten "verraten". Dem wird dann mit der sogenannten "Spoiler-Warnung" begegnet. Doch die Verwendung von Spoilern sollte sich nur auf unbedingt notwendige Details beschränken, die zur Untermauerung einer These notwendig sind (positives Beispiel hier auch wieder Moonshade, der trotz vieler Reviews kaum Spoilerwarnungen hat).

Doch viele Autoren verwenden diese Spoiler dermaßen häufig, daß sich der Verdacht erhärtet, sich hier eher selbst darstellen zu wollen und ihr großes Fachwissen zu demonstrieren.

Eine Review soll so informieren, daß man sich DANACH einen Film ,über den man nichts wußte, im Kino ansehen will oderr ausleihen usw.. Deshalb lese ich jeden Donnerstag die Filmseite in der "Süddeutschen" und diese Qualität sollte auch für uns Vorbild sein. Eine "Spoilerwarnung" ist für mich ein Eingeständnis eines Mangels, denn es bedeutet "Bitte erst später lesen!!!".

Nochmal zu "Gefährliche Brandung" :

Vincent Vegas läßt sich dann über viele Details aus bis hin zum Score. Nur, kein Wort über die inneren Konflikte, die schmale Grenze zwischen Thrill und Verbrechen. Gerade das Ende des Films, daß in seiner Ruhe so wichtig und angemessen ist, wird von ihm als zu lasch kritisiert. Aus dem Standpunkt eines Actionliebhabers mag das gerechtfertigt sein, aber was ist mit der Intention des Film, mit der durchaus mehrschichtigen Figur des Bhody? - Jedem seine Meinung, aber die Review ist zu oberflächlich, es gibt weder eine eigene emotionale Haltung noch der Versuch die Intention des Regisseurs nachzuempfinden.

Mir geht es nicht um die Meinung zum Film. Für mich liegt die Qualität einer Review eben darin, die Emotion des Review-Autors und seine Beweggründe nachempfinden zu können - auch wenn ich selbst ganz anders darüber denke. So aber bleibt alles an der Oberfläche und wirkt vor allem so zerstückelt.

Es werden Fakten aneinandergereiht, verschiedene Aspekte beleuchtet und beurteilt, aber das Gesamte verliert man dabei aus den Augen.

Jetzt kann man dem entgegnen "Ich ziehe mir schon meine Informationen wie gewohnt aus den Reviews der mir vertrauten Autoren" - also warum soll sich etwas ändern ?

Nur dann sind wir wieder im Club, einem Zusammenschluß einer verschworenen Gemeinschaft, die ihre eigenen Regeln schafft und zum Maßstab setzt - und das kann meiner Meinung nach nicht Sinn hier im OFDb sein, das widerspricht seiner sonstigen Professionalität.

Moonshade

In Bezug auf meine Person hast du das ganz richtig erkannt: die Kritiken sind besser oder innovativer, wenn mich der Film anspricht, egal in welcher Form.
Diese Form der provokanten Kreativität ist aber bei der Menge an Kritiken verwerfenswerter Filme (oder Dutzendware) leider nicht haltbar, außer man sagt sich jetzt, man will nur ganz spezielle Filme, die aber ausführlichst besprechen.
Ich weiß darum, aber ich schreib nun mal Breitwand und das ist für mich ein natürlicher Effekt, den ich nicht vermeiden kann, wenn ich weiterhin diese Menge an Reviews halten will.
Es ist aber schön, daß man mal dran erinnert wird, daß man als Autor auch kreativ sein sollte, das muß man sich öfters mal um die Ohren hauen.

Wo ich dir zustimmen kann, ist bei Blades Informationsfülle - ich lese die meistens erst nach meinem eigenen ausführlich, damit der Ehrgeiz nicht ganz weg ist - aber sie sind eben in vielen Fällen von einem gewissen Abfolgeformat, da weiß man, was man kriegt. Und manchmal wünscht man sich mehr individuellen Einfluß. Aber ich denke, der hat mit denselben Problemen zu kämpfen wie meinereiner, was die Menge angeht.

Insgesamt würde ich einen verstärkten indivduellen Einfluß jedoch begrüßen - vielleicht sind sich die dauerhaften Autoren einfach noch nicht ihrer Möglichkeiten bewußt geworden, daß sie als etablierte Kräfte durchaus mal literarisch die Sau rauslassen dürfen.

Andererseits darf Bretzel aber auch nicht vergessen, daß viele Autoren das nicht hauptberuflich machen und/oder noch sehr jung sind - da kann sich noch was entwickeln. Und sie haben (auch über die Abos) ein Publikum mit einer gewissen Erwartungshaltung, die man dann mehr oder minder automatisch erfüllen will.

Die Reviewrichtlinien möchte ich da nicht als Einschränkung verstanden wissen - solange der Bezug zum Film gewahrt bleibt, haben alle Autoren freie Hand. Oder stören die bei jemandem die freie Entfaltung?

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Trooper Death

4 September 2006, 11:38:50 #69 Letzte Bearbeitung: 4 September 2006, 11:43:46 von Trooper Death
Zitat von: Bretzelburger am  4 September 2006, 10:41:50


Der Thread wurde ja durchaus von neutraler Seite eröffnet (gratuliere zu diesem intelligenten Unterfangen)



Hehe... ein "intelligentes Unterfangen" war es in der Tat.  :icon_cool:

Um mal Deine Eingangsformulierung aufzugreifen: Hat sich eigentlich schon mal jemand gefragt, warum dieser ach so interessante Thread ausgerechnet zu einem Zeitpunkt eröffnet wurde, als der "Neue- Design-Thread" das Allgemeine OFDb-Forum dominierte?! Und hat sich schon mal jemand gefragt, warum der Initiator dieses Threads, His Royness ^^, der sich extra für dieses Thema angemeldet hat, danach nie wieder auch nur ein einziges Wörtchen gesagt hat?!  :icon_rolleyes:

Wer auch immer sich das kleine Späßchen gemacht hat, diesen Thread mit seinem Zweit-Account ins Leben zu rufen, die Idee war ebenso simpel wie genial. Und sie hat funktioniert ...  :icon_twisted:

@ Bretzelburger

Was Deine sonstigen Ausführungen anbelangt, hab' ich mich wiederholt dabei erwischt, wie ich mit dem Kopf genickt habe. Und das kommt nicht allzu oft vor ...  ;)




Stefan M

4 September 2006, 11:53:19 #70 Letzte Bearbeitung: 4 September 2006, 11:59:07 von Stefan M
Zitat von: Bretzelburger am  4 September 2006, 10:41:50
Eine Review soll so informieren, daß man sich DANACH einen Film ,über den man nichts wußte, im Kino ansehen will oderr ausleihen usw.. Deshalb lese ich jeden Donnerstag die Filmseite in der "Süddeutschen" und diese Qualität sollte auch für uns Vorbild sein. Eine "Spoilerwarnung" ist für mich ein Eingeständnis eines Mangels, denn es bedeutet "Bitte erst später lesen!!!".

Da gehe ich nicht so ganz mit dir konform. Wo genau steht denn geschrieben, daß eine Kritik den Leser dazu bewegen soll, sich einen bestimmten Film anzusehen oder eben nicht? Sicherlich, viele Leute lesen sich die donnerstäglichen Besprechungen in ihrer Tageszeitung durch, um sich ein Bild davon zu machen, welcher Film einen Kinobesuch lohnen würde. Kritiker schreiben ihre Artikel hauptsächlich, um bei der Entscheidungsfindung (gerade bei aktuellen Kinofilmen) zu helfen, das ist völlig klar.

Ich handhabe das allerdings etwas anders (und ich denke mal, ich bin nicht der einzige): Ich lese mir die Kritiken in der Onlinefilmdatenbank meistens erst nach Begutachtung des Films durch. Ob ich einen bestimmten Film gucke, entscheidet in erster Linie die Inhaltsangabe. Klingt die interessant genug, schaue ich ihn mir an. Manchmal riskiere ich zusätzlich einen Blick auf die Durchschnittsbewertung in der Ofdb bzw. auf die Bewertung einzelner Autoren, auf die ich mich im großen und ganzen verlassen kann, daß sie meinen Geschmack teilen. Das war's, die Kritiken indes bleiben in der Regel solange unangetastet, bis ich den Film gesehen habe, allein aus dem Grund, um ihn mir nicht durch irgendwelche vorschnell dahingeschriebenen Sätze, die entscheidende Plotpunkte beinhalten, schon von vornherein zu versauen. Wenn ich dann doch einmal vorher eine Kritik durchlese, bin ich für Spoiler-Warnungen dankbar.

Gruß,
Stefan M

Ach ja, noch etwas: Ich verfasse meine Reviews, weil ich einfach Spaß am Schreiben habe. Dabei gebe ich immer mein Bestes und hoffe, daß ich damit die Leserschaft zufriedenstelle. Daß sie bei weitem nicht perfekt sind, dessen bin ich mir absolut bewußt (auch bei den neuesten Kritiken, die ich reinstelle, finde ich regelmäßig im Nachhinein einiges an Schönheitsfehlern sowie Ergänzungswürdiges), schließlich ist das lediglich mein Hobby und nicht mein Beruf.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Rain Jao

Seh es grundsätzlich wie Stefan M. Hobby. Spass. In erster Linie für mich; und dann auch mit dem Auge darauf, dass andere zumindest etwas damit anfangen können. Wenn es ein wirklich schöner Film war, wird das erwähnt; aber persönliche Erlebnisse und Erinnerungen vor, während oder nach dem Film bringen sie wohl kaum weiter.

Hab sicher auch teilweise bei Bretzelburgers Einwurf genickt, aber

Zitat von: Bretzelburger am  4 September 2006, 10:41:50
Man muß sich nur die Struktur der meisten Reviews ansehen, die immer aus mehreren blockartigen Absätzen bestehen. Keine Fragen, keine Einwürfe, immer nur klassischer Erzählstil. Wen bitte soll das hinterm Ofen hervor holen ? - Es gibt auch keine Querverweise auf andere Meinungen, verbunden mit Zitaten - das muß ja nicht unverschämt formuliert sein, sondern einfach eine kontroverse Diskussion. Doch das traut sich hier kaum Einer !

hat mir dann doch Fragezeichen hervorgelockt.
Wie soll man die Optik sonst gestalten, ausser in Absätzen ? Alles hintereinander ? Oder immer nur in Zweizeilern und dann Platz frei für den nächsten Zweizeiler ? Da schreib und les ich doch lieber in Blocks.

Querverweise und Diskussionen mit Meinungen anderer gehören für mich auch nur minimalst hinein. Für sowas gibt es andere Plattformen. Und wenn einem etwas aufstösst, dann kann man das auch in seinem eigenen Review generalisieren.

Moonshade

Es gibt verschiedene Varianten, viele interessante kann man bei kino.de bewundern.

Da gibt es Titel zu Absätzen, andere Gliederungen, kursive Überschriften, Gedichte, Satiren usw.
Es gibt also  noch Möglichkeiten, außer Absatz an Absatz zu reihen.
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Rain Jao

Zitat von: Moonshade am  4 September 2006, 12:13:25
Gedichte, Satiren

Sicher. Gefällt mir selber aber ebensowenig wie persönliche Ansprache, Dialogform etc.
Es muss für mich aus dem Review kein zweites Kunstwerk draus werden.
Kann natürlich jeder halten, wie er mag. Aber ich werde kein selbstverfasstes Lied über das eben Gesehene zum Besten geben. ;)

Moonshade

Zitat von: Rain Jao am  4 September 2006, 12:42:35
Sicher. Gefällt mir selber aber ebensowenig wie persönliche Ansprache, Dialogform etc.
Es muss für mich aus dem Review kein zweites Kunstwerk draus werden.
Kann natürlich jeder halten, wie er mag. Aber ich werde kein selbstverfasstes Lied über das eben Gesehene zum Besten geben. ;)


Ich wollte auch nur betonen, daß alle die Möglichkeit dazu besitzen.
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Vince

4 September 2006, 14:00:37 #75 Letzte Bearbeitung: 4 September 2006, 14:03:36 von Vince
@Bretzelburger: Deine Anmerkungen sind lobenswert, ich hätte bei einigen Autoren auch was zu kritisieren, habe das bei manchen an anderer Stelle (in anderen Foren oder per PN) auch schon gemacht und habe auch auf gleiche Weise selbst schon viel konstruktive Kritik bekommen, für die ich dankbar war und die mir dabei geholfen hat, meinen Stil zu verbessern. Nur erscheinen mir viele deiner Punkte doch sehr subjektiv und sind wohl so kaum verallgemeinbar. Du siehst ja, dass jeder hier andere Lieblingsautoren hat, andere Stile bevorzugt.
Ich bemühe mich beispielsweise schon lange Zeit um Abwechslung in der Struktur, im Schreibstil und in der Wortwahl. Das Resultat war: Zu den gleichen Veränderungen habe ich von einer Seite Lob bekommen, von der anderen Seite Kritik. Da wären zum Beispiel zugegeben etwas gewöhnungsbedürftige Experimente wie mein "Slugs"-Review, das ich in Briefform verfasst habe (eine Schnecke tauscht sich mit einem Menschen aus), oder mein "Tokyo Powerman"-Review, das ich in einer persönlichen Ansprache verfasst habe ähnlich, wie ein (Groß-)Vater mit seinen infantilen Kindern sprechen würde. Die Folge? Zu beiden Texten hab ich hier per PN oder e-Mail jeweils eine positive und eine negative Resonanz bekommen.
Oder Blade Runners Reviews: Die sind für mich am nächsten dran an professionellen Kritiken einer Fachzeitschrift oder eines entsprechenden Internetportals, mein persönlicher Lieblingsautor ist er aber nicht.
Du siehst, allgemeingültige Kriterien kann man kaum erstellen, wonach eine Kritik besser oder schlechter wird. An deinen Kritiken stört mich persönlich zum Beispiel, dass mir die Absätze (übrigens, du schreibst doch auch immer im gleichen Format? Warum kritisierst du das denn?) insgesamt viel zu kurz sind. Das ist immer noch besser als zu lang (Diese 30-Zeiler in einem Block kann ich nicht lesen), aber für mich nimmt das dennoch den Lesefluss raus. Anderen wiederum mag's gefallen.

Übrigens, ist der Vincent Vegas eigentlich hier angemeldet im gf? Ansonsten konzentrieren wir uns besser auf Kritiken von denen, die hier anwesend sind, bringt ihm ja nicht viel, wenn er hier eh nicht mitliest (obwohl ich mich mit ihm ja auch mal gerne unterhalten würde ;) ).

Ach so, und ansonsten sollten wir natürlich nie vergessen, dass die Leute sich hier freiwillig die Arbeit machen, die Leser mit Texten zu versorgen, grundsätzlich haben also alle (ernstzunehmenden) Autoren schon mal diesen Bonus. ;)

Bretzelburger

Stimmt, ich reiße manchmal mein Review etwas auseinander, sollte ich vielleicht auch nicht übertreiben.

Doch mir geht es vor allem darum, nicht vor lauter Selbstzufriedenheit im gemachten Nest zu verharren.
Natürlich handelt es sich um ein Hobby, aber wenn ich ein Musikinstrument spiele versuche ich doch auch mich zu verbessern, ohne es deshalb zum Beruf oder einem öffentlichen Auftritt bringen zu wollen.

Zu Vincent Vegas - ich habe gar nicht überlegt, ob er im Forum ist - ich habe seine Kritik nur beispielhaft dazu genommen, um zu zeigen, wie auf Kosten einer Informationsfülle manchmal das Wesentliche überhaupt nicht angesprochen wird und den Schuh kann sich fast jeder anziehen...

Und natürlich gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten sich im Review über einen Film auszulassen (es gibt ja auch Autoren, die fast nur Kurzkommentare schreiben) ,nur spreche ich über die eigentliche Funktion einer , nennen wir es in diesem Fall, Filmkritik. Und deren Qualität unterliegt durchaus klaren Regeln, die aber nicht hier im OFDb gemacht werden, sondern z.B. auf der Journalistenschule gelehrt werden.

Und um noch mal zum vergleichenden Musikbeispiel zurückzukommen :

Jemand, der ernsthaft daran interessiert ist z.B.Klavierspielen zu lernen, hält sich auch an Regeln für Anschlag und Rythmik ohne das ihm dabei schon die Interpretation vorgeschrieben wurde...

Vince

Klar, mir ist ein Großteil der Kritiken in der ofdb auch zu seicht. Die Masse bewegt sich halt viel zu sehr am Sichtbaren und versucht nicht, in die Essenz reinzugehen. Nur darf man das doch auch gar nicht erwarten von einer Seite wie der ofdb. Hier kann nun mal jeder, der Spaß dran hat, Reviews verfassen. Und dafür gibt es hier ein paar verdammt gute Autoren mit der in meinen Augen perfekten Mischung aller Elemente. Eben nicht nur Moonshade und kruchtenkaiser, sondern daneben noch ein paar Handvoll anderer Leute, deren Kritiken ich ohne Quatsch deutlich lieber lese als vieles, was man in Magazinen vorgesetzt bekommt. Diese Kritiken mögen zwar gedruckt sein, oftmals bieten die aber auch nicht viel mehr als jene Infokritiken, die du anprangerst. Kurz: Ich bin eigentlich absolut zufrieden mit dem Qualitätsstandard in der ofdb.

Was nicht ausschließt, dass man sich nicht auch mal Kritik erlauben sollte bei denen, die sie wünschen.

McClane

Erst mal zum Hauptargument: Der Thread fragt danach, welche Autoren man mag/bevorzugt. Ein paar der Autoren, die ich nicht genannt habe, finde ich uninteressant, teilweise sogar schlecht.

Aber jetzt zu dem Anspruch, den einige an Reviews stellen. So leid es mir tut: Ein Review ist in meinen Augen in erster Linie eine Filmkritik, soll sich primär mit der Frage "Ist der Film gut oder schlecht?" beschäftigen. Ich studiere selbst unter anderem Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, lese dabei Inhaltsanalysen oder muss komplizierte Hausarbeiten zu bestimmten Themen/Fragestellungen schreiben. Doch ich sehe keinen Grund meine Reviews mit derartigen Details vollzukleistern und ich muss sagen, dass sich einige Reviews auch bei derartigen Versuchen verrennen. Da wird ewig über Details gelabert, zum "Restfilm" steht quasi gar nichts drin. Es gibt durchaus gute Ideen, wo Bretzelburger den Thread wiederbelebt hat, da nenne ich mal deine Ausführung zum Thema Kindesmissbrauch in "Kiss Kiss, Bang Bang". Sind sicher die leiseren, ernsteren Töne des Films, aber dennoch handelt es sich hierbei doch eher um eine Thrillerkomödie, worüber du dich in deinem Review auch auslässt. Das ist für mich z.B. eine gute Verbindung von Review und einem oder zwei vertiefenden Aspekten, aber ich lese genug Negativbeispiele, wo die Leute sich vielleicht doch an einem etwas "seichteren" Review (um Vince' Vokabular aufzugreifen) versucht hätten.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Vince

Was ja beweist, dass es auch auf die Erwartungshaltung ankommt, die man an ein Review hat. Ich sehe das komplett umgekehrt zu McClane: "Oberflächliche" Kommentare zum Gesamteindruck interessieren mich halt nicht sonderlich, solche Eindrücke bekomme ich bereits durch Trailer, Cast & Crew-Informationen, Inhaltsgabe etc. geboten. Ich bin auch eher ein Nach-dem-Film-Kritik-Leser und will eine tiefgehende Auseinandersetzung, die mir neue Perspektiven eröffnet. Und so hat jeder Rezensent seine Klientel, weil jeder Rezensent andere Erwartungshaltungen erfüllt.

Inhaltsangaben finde ich übrigens in aller Regel auch nicht notwendig für eine Kritik. Inhaltsbeschreibungen überlese ich jedenfalls grundsätzlich...

Aber zurück zu Bretzels Anliegen: Von mir aus gerne her mit der Kritik! Ich nehme gerne welche an und gebe sie auf Anfrage auch weiter. ;)

McClane

Zitat von: Vince am  4 September 2006, 15:33:21Ich bin auch eher ein Nach-dem-Film-Kritik-Leser

Geht mir auch so... aber mich interessiert eine nachvollziehbare Meinung zu dem Film. Zu lange Inhaltsbeschreibungen sind mir ein Graus, deshalb versuch ich diese immer mit Eindrücken, Kommentaren zu Genremechanismen usw. zu füllen.
Außerdem bin ich ja nicht grundsätzlich dagegen, wenn man einen Film unter einer Fragestellung angeht. Aber es muss Sinn machen. Man sollte nicht auf Teufel komm raus überinterpretieren, Intentionen suchen die gar nicht da sind usw. Oder sich soweit vom Film entfernen, dass der Text eher unter "zusätzliche Infos" als unter "Review" passt.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Mr. Vincent Vega

Den Ausführungen Bretzelburgers bezüglich inhaltlicher Punkte kann ich zustimmen, jedoch stören mich persönlich gelegentliche Exkurse zur Form der Reviews, denn das ist mir jedenfalls ziemlich egal, da kann jemand nur Einzeiler oder gern auch ellenlange Blöcke schreiben, ja seine Struktur ist mir sogar auch völlig egal, wenn letztlich Substanz bezüglich des Filmes selbst zu Tage tritt - denn darum geht es doch, nicht um das Review selbst, sondern immer noch um den Film. Manche machen nicht aus einem Film, sondern dem Review dazu eine Wissenschaft.

Vince

Ja, wobei die Lesbarkeit des Reviews durch das Format dazu beiträgt, den Inhalt besser herausstellen zu können. So ganz unwichtig ist das Review-Format also beileibe nicht...

Und auch bei dir muss ich wieder konstatieren, dass du hier eine Sache als unwichtig herausstellst, die du selbst in Anspruch nimmst. Du verleihst deinen Kritiken doch auch nicht ungerne Form z.B. durch Fettdruck oder ein vorangestelltes Zitat oder ähnliche stilistische Ausschmückungen, die ich persönlich immer ganz interessant finde.

Mr. Vincent Vega

Ok, dann habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt. Also ich stelle nichts als "unwichtig" heraus, das Recht habe ich auch nicht. Ich meinte vielmehr, dass Inhalt deutlicher über Form stehen sollte, als mir dies persönlich hier in der Diskussion erschien, wobei sich das zweifellos bedingt und Form auch Inhalte herausstellt, wie du schon richtig sagst. Die Zitate, ja, da hast du Recht, ich achte natürlich auch auf die Form, aber letztlich ist sie mir dennoch nicht allzu wichtig, da sie den Inhalt ja auch meist nur unterstützt, nicht aber bilden kann, sie mir bei der Frage nach Substanz also unwichtig erscheint, WENN dann das Geschriebene zum Film stimmt.

Vince

Jo, da sind wir uns eigentlich einig. Natürlich sollte sich das Review nicht unbedingt zur Kunstform über den besprochenen Film hinaus erheben, das versteht sich von selbst. Aber irgendwie stelle ich mir das sehr schwierig vor... wie genau stellt man sein Review vor den Film? Doch höchstens durch absichtlich schräge und in dem Maße unbegründete Noten, die nur darauf abzielen, dass man das Review anklickt - wie z.B. beim User art (sorry, aber da hab ich einfach immer dieses Gefühl  ;) ).

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Vince am  4 September 2006, 17:58:34
wie z.B. beim User art (sorry, aber da hab ich einfach immer dieses Gefühl  ;) ).

Ist halt immer schwierig, sowas zu beurteilen. Mir kam der Gedanke natürlich auch schon, genau wie dir, aber dann gibt es da eben Filme wie "Running Scared", wo ich die Wertung dieses Users absolut nachvollziehen kann (auch seinem Review entsprechend).

Vince

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  5 September 2006, 01:03:49
Ist halt immer schwierig, sowas zu beurteilen. Mir kam der Gedanke natürlich auch schon, genau wie dir, aber dann gibt es da eben Filme wie "Running Scared", wo ich die Wertung dieses Users absolut nachvollziehen kann (auch seinem Review entsprechend).
Hmmja, Running Scared... soll ich dir mal was ganz scary-mäßiges flüstern? Der hat es ganz knapp in meine heiligen Hallen der 9-Punkte-Filme geschafft. Creepy, isn't it?  :icon_lol:

Also nee sorry, was den Film betrifft, kann ich euch alle beide nicht verstehen. Also naja, zumindest deine (arts hab ich jetzt nicht so im Kopf) Argumentation schon irgendwie, aber andererseits sind das in meinen Augen Standard-Kritikpunkte, die auf ziemlich viele Filme diesen Stils passen, aber eben imo ausgerechnet auf dieses eine Exemplar überhaupt kein Stück. Hab schon überlegt, auch was dazu zu schreiben, aber von dem haben wir jetzt genug Reviews...

Nuja, das passt ja jetzt nicht hier rein, also zurück zum Thema.  ;)

Chili Palmer

Zitat von: red shadow am 15 August 2006, 23:49:27
Ein lässig, aber durchaus interpretativer Schreibstil zeichnet Chili Palmer aus.

Dankeschön. Ich möchte natürlich meinem Alter Ego gerecht werden.

Persönlich lese ich gerne Reviews, die mir das Gefühl geben, der Schreiber halte sich für den Hüter der alleinigen Wahrheit.
Eine richtige Prise Größenwahn macht ein Review erst so richtig lesenswert, so wie manche Teppiche ein Zimmer erst so richtig gemütlich machen...
Wenn man das Gefühl hat, nichts zu einem Film schreiben zu können, was nicht schon von anderen geschrieben wurde, weshalb dann die Mühe?
Insofern gebe ich da Vince (übrigens einer meiner Lieblingsautoren (Honig schmier, Honig schmier)) völlig recht.
Lieber stilistisch unförmigen, aber gerecht-ehrlichen Zorn in Form eines ofdb-Reviews als abgeflachte Zeitschriften-Kleinstnennerbedienung. Wer sich gelegentlich die Kritiken von "Europas härtester Filmredaktion" durchliest, weiß, was ich meine.
Allein das Aufspüren der Perlen innerhalb der OFDb erfordert nun einmal Wühlarbeit.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Hankey

Zitat von: Vince am  5 September 2006, 01:37:16
Hmmja, Running Scared... soll ich dir mal was ganz scary-mäßiges flüstern? Der hat es ganz knapp in meine heiligen Hallen der 9-Punkte-Filme geschafft. Creepy, isn't it? :icon_lol: passt ja jetzt nicht hier rein, also zurück zum Thema. ;)
Bei mir sind es auch 8 Punkte geworden, die nur knapp an der 9er-Marke vorbeigeschrammt sind. :icon_mrgreen:

Aber nun gut, wirklich gruselig sind die art-Reviews vor allem in Sachen "Sin City" und "Corpse Bride" geworden, mit der er sogar einen der unrümlichen Plätze im "User des Tages"-Thread errungen hatte. In letzter Zeit hat er sich allerdings etwas(!) gebessert. Zumindest sind die übertriebenen 1/10-Reviews insgesamt doch weniger geworden.
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Red Shadow

Ein Zugang zum Film, welcher Art auch immer, ist zweifelsohne wichtig. Ich versuche die jeweilige Wirkung immer mit den gegebenen filmischen Aspekten (Drehbuch, Inszenierung, Stilistik, Score, Erzählstil usw.) zu erklären. Dabei lege ich wert auf eine plastisch bildhafte Umschreibung bzw. Beschreibung des persönlichen Empfindens.
Allgemeine Informationen sind wichtig, aber ich wehre mich dagegen, dass Kritiken bessere Inhaltsangaben darstellen. Spoilerfrei, sofern möglich, sollten Reviews ohnehin sein, da ich für verschiedene Zielgruppen schreibe – für Leute ohne und mit Vorkenntnisse. Das liegt unter anderem auch an meinen eigenen Gewohnheiten, die das Lesen vor und nach der Betrachtung des Films mit einschließen.

Feste Strukturen und klar sichtbare Gliederungen lehne ich ab, Flexibilität halte ich auch hier im Sinne von Abwechslung für wichtig. Zitate, Überschriften usw. lassen sich mitunter gut verarbeiten, ohne dass die Kritik nicht ihren Zweck erfüllen würde – im Gegenteil. Mit externen Vergleichen, präzisen Überschriften etc. ist die Kritik zumeist nicht nur anschaulicher – die Beschreibung der Wirkung ist dadurch oftmals leichter möglich.

Bei klassischen Filmen gehe ich des Öfteren auf Stilrichtungen, Zeitbezüge, den historischen Kontext, allgemeine Hintergrundinfos oder Merkmale des Regisseurs ein – primäre zählt aber auch hier meiner Meinung nach die Schilderung der empfundenen Wirkung.

In Verrissen beschreibe ich, mitunter sarkastisch, den gespürten Ärger - diesen in Worte zu packen – darum geht es. Ehrlichkeit ist aber auch hier wesentlich. Kritiken sind an sich vom ersten Wort an subjektiv, insofern muss man die Größe haben, um eine fehlende Bindung, die nicht immer unbedingt mit filmischen Schwächen zu erklären ist, zuzugeben. Andererseits kann Unterhaltungswert manchmal mehr bedeuten, so dass man über faktische Mängel hinwegsieht. Es ist in erster Linie wichtig das Empfundene zu begründen, wie auch immer. Filme sind persönliche Erfahrungen und gute Kritiken lassen den Leser daran teilhaben. So sehe ich das.
Why so serious?

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