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Autoren-Thread: McKenzie

Begonnen von McKenzie, 17 Februar 2007, 17:27:29

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Hedning

3 Juli 2008, 00:34:14 #720 Letzte Bearbeitung: 3 Juli 2008, 01:00:46 von Hedning
Zitat von: McKenzie am  3 Juli 2008, 00:22:20(meinen ersten schon mit 8, den "Zinker" der mir ewige Alpträume verursachte) und jedesmal eine Magie und ein Herzklopfen aufkam wenn die Schüsse ertönten und die Stimme erklang: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace!".

bzw. beim Zinker (und seltsamerweise nur da...) "Hallo, hier spricht Edgar Wälläce" :icon_surprised: Was war da los?

Am besten funktioniert das bei der "blauen Hand", wo die Schüsse direkt auf das wilde Geschrei von Kinski "Ich bin unschuldig! Ich bin unschuldig! Ich bin unschuldig!!!" folgen... Selten begann ein Film so wirkungsvoll.

Zitat von: McKenzie am  3 Juli 2008, 00:22:20(filmhistorische Verweise auf Vorbilder hätte ich hier als müßig und belastend für den Leser empfunden - man muss ja nicht immer mit seinen Kenntnissen angeben)

Würde ich mir als Leser aber durchaus wünschen. "Angeben" ist ja vom Stil, in dem man Wissen präsentiert, abhängig, und nicht allein schon in der Tatsache begründet, dass man es präsentiert.

McKenzie

Und ich backe vorerst auch weiterhin kleine Brötchen, diesmal mit einem besonders obskuren Film des Wallace-Regisseurs Vohrer. Obwohl ich ihn schätze und seinen Filmen tatsächlich meist etwas mehr als nur nackten Trivialfilm-Trash abgewinnen kann - ausgerechnet dieser Film mit diesem Thema (einem Bordell für Frauen am Kiez!), ist eher eine Peinlichkeit in seiner Filmographie und zeigt, die dünn die Linie zwischen ordentlichem Unterhaltungskino und seichtem Schund manchmal sein kann.

http://www.ofdb.de/review/38213,306140,Das-Gelbe-Haus-vom-Pinnasberg
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Hedning

Ich kenne den Film leider nicht, kann daher nur sagen, dass es mich beeindruckt, wie viele Bezüge du anhand dieses Filmchens herstellst (obwohl Vohrer tatsächlich ein sehr interessanter Regisseur ist, sicher bei weitem der talentierteste der Wallace-Regisseure, auch wenn Reinl immerhin den "Frosch" gedreht hat...) und wie du es in seine filmgeschichtlichen Zusammenhänge einordnest.

In meiner Kindheit lief der Film mal auf Sat1 (??) auf einem Schmuddel-Sendeplatz, habe es damals leider versäumt, mich heimlich vor den Fernseher zu schleichen... :icon_mrgreen:

Kleiner Tippfehler: Der dritte Absatz sollte mit "Man" anfangen.

vodkamartini

Vohrer hat höchst unterschiedliche Qualität abgeliefert. Ein gutes Beispeil dafür sind die Karl May-Filme. Mit Unter Geiern hat er einen der besten Beiträge der (Winnetou-)Serie inszeniert, mit Old Surehand und dem unsäglichen Winnetou nund sein Freund Old Firehand die beiden schlechtesten.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Hedning

Genauso in der Wallace-Reihe, wo er von "Die toten Augen von London" bis zum "Gorilla von Soho" (kann man sich höchstens wegen Herbert Fux ansehen) die ganze Qualitäts-Skala abdeckt.

Es gab ja nach der Wallace- und der Karl May-Welle auch noch die Ganghofer-Verfilmungen, kennt die jemand? Auch da haben sich Vohrer und Reinl das Regiezepter geteilt, wobei Reinl mit dem überraschend düster-tragischen "Schloss Hubertus" m. E. eindeutig den besten Beitrag abgeliefert hat.

vodkamartini

Kenne ich nicht. Aber da du Harald Reinl erwähnst. Reinl hat jedenfalls auch in der Karl May-Reihe die deutlich besseren Beiträge geliefert. Die Winnetou-Trilogie sowie Der Schatz im Silbersee sind klar die besten vier May-Filme.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McKenzie

11 Juli 2008, 16:49:31 #726 Letzte Bearbeitung: 11 Juli 2008, 16:58:11 von McKenzie
Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 02:06:29
Ich kenne den Film leider nicht
Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 02:06:29
In meiner Kindheit lief der Film mal auf Sat1 (??) auf einem Schmuddel-Sendeplatz, habe es damals leider versäumt, mich heimlich vor den Fernseher zu schleichen... :icon_mrgreen:

Ich habe eine Aufnahme von vermutlich just dieser SAT 1-Ausstrahlung gesehen (etwa um 1990 herum).

Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 02:06:29
Ich kenne den Film leider nicht, kann daher nur sagen, dass es mich beeindruckt, wie viele Bezüge du anhand dieses Filmchens herstellst

Naja, die Wallace- / May-Reihe ist auch mein ureigenstes Metier, damit beschäftige ich mich schon seit meinem 9. Lebensjahr exzessiv.  :icon_lol:

Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 02:06:29
(obwohl Vohrer tatsächlich ein sehr interessanter Regisseur ist, sicher bei weitem der talentierteste der Wallace-Regisseure, auch wenn Reinl immerhin den "Frosch" gedreht hat...)

Zitat von: vodkamartini am 11 Juli 2008, 15:54:43
Aber da du Harald Reinl erwähnst. Reinl hat jedenfalls auch in der Karl May-Reihe die deutlich besseren Beiträge geliefert.

Ich halte Reinl für einen wesentlich besseren Regisseur als Vohrer und würde mich sogar als Fan bezeichnen (als ich eine Aufnahme der Doku "Harald Reinl - Kino ohne Probleme" aufgetrieben habe, hätte ich beinahe Freudentränen vergossen  :icon_mrgreen:). Reinl konnte auch aus einem schwachen Drehbuch einen guten Film zaubern, Vohrer vermochte dies kaum. Auch die Wallace-Reihe zeigt dies sehr schön auf - abgesehen von dem leicht schwächeren "Die Bande des Schreckens" sind alle fünf Wallace-Filme von Reinl absolute Highlights der Reihe, während Vohrer mit "Die toten Augen von London" und "Das Gasthaus an der Themse" derer imo nur zwei aufzuweisen hat, dafür aber eine große Menge guter, aber nicht überragender sowie eine Handvoll wirklich schlechter und eine weitere Handvoll vergnüglicher, aber belangloser Beiträge aufzuweisen hat.
In der May-Reihe verhält es sich sehr ähnlich, allerdings

Zitat von: vodkamartini am 11 Juli 2008, 13:38:34
und dem unsäglichen Winnetou nund sein Freund Old Firehand die beiden schlechtesten.

spielen gerade bei solch schematischen Filmen persönliche Vorlieben eine noch größere Rolle als sonst, ich mag "Winnetou und sein Freund Old Firehand" z. B. sehr, abgesehen von den lächerlichen humoristischen Szenen und dem schleifenden Tempo ist er ein interessanter Mix aus Deutsch- und Italowestern und in einige Szenen (nominell mit dem von mir sehr verehrten Harald Leipnitz als Bösewicht  :love:) atmosphärisch ganz groß, nicht zuletzt wegen Peter Thomas toll-fetzigem Achterbahn-Score.
Allerdings ist "Unter Geiern" natürlich ohne jeden Zweifel Vohrers bester Karl May-Film und "Old Surehand" ein absoluter Tiefpunkt (wobei ich Stewart Granger noch nie leiden konnte), allerdings war das sowieso nicht sein Metier, das spürt man. Eine großartige Lektüre hierzu ist übrigens das erschlagend umfassende und liebevoll-sorgfältig recherchierte "Karl May Filmbuch" von Michael Petzel.

Übrigens: Wie steht bei dir eigentlich "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" im Rennen?  :icon_mrgreen:
Den finde ich richtig mies, allerdings aufgrund seiner unfreiwilligen Komik (an der nicht einmal so sehr Uschi Glas schuld ist) sehr unterhaltsam.

Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 14:30:45
Genauso in der Wallace-Reihe, wo er von "Die toten Augen von London" bis zum "Gorilla von Soho" (kann man sich höchstens wegen Herbert Fux ansehen) die ganze Qualitäts-Skala abdeckt.

Das Problem war vor allem, das mit dem Farb-Einstieg bei Wallace auch die Budgets ordentlich zusammengestrichen wurden (abgesehen von dem luxuriösen Big-Budget-Knaller "Das Geheimnis der weißen Nonne") und Vohrer 1967 und 1968 jeweils drei Wallace-Filme pro Jahr dreht, das geht natürlich auf Kosten der kreativen Energie. "Der Gorilla von Soho" ist aber mir weit lieber als z. B. "Der Mönch mit der Peitsche" (neben dem "Hexer" der meistüberschätzte Wallace) oder "Der grüne Bogenschütze", er ist immerhin sehr interessant besetzter (Hedning, warum erwähnst du nicht den wunderbaren Albert Lieven???) B-Trash mit Nostalgie-68iger-Appeal.

Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 14:30:45
kennt die jemand?

Nein, ist aber natürlich prinzipiell hochinteressant. Ich sehne mich allerdings schon lange nach Reinls "Sie liebten sich einen Sommer" und nach Vohrers "Perrak", die müssen beide her (und reviewt werden).

Zitat von: Hedning am  3 Juli 2008, 00:34:14
bzw. beim Zinker (und seltsamerweise nur da...) "Hallo, hier spricht Edgar Wälläce" :icon_surprised: Was war da los?

Diese trashige Stimme mit der falschen Aussprache gab es zuvor auch noch bei "Das Gasthaus an der Themse". Komischerweise gab es noch eine dritte Variante außer der bekannten, die ab "Zimmer 13" bis zum Ende der Reihe verwendet wurde, diese scheint ebenfalls von Vohrer zu stammen, spricht aber das "Hallo" englisch aus, "Hello, hier spricht Edgar Wallace" und hallt stärker. Obwohl ich mir sicher bin, dass es sich um Vohrers Stimme handelt, tauchte diese Variante seltsamerweise zuerst im CCC-Konkurrenz-Wallace "Der Fluch der gelben Schlange" auf (von Franz-Joseph Gottlieb) mit dem Vohrer und die Rialto ja nichts zu tun hatten. Sie wurde dann (ebenfalls merkwürdig) in den Rialto-Wallace-Filmen "Der schwarze Abt" und "Das indische Tuch" nochmals verwendet.

Zitat von: Hedning am  3 Juli 2008, 00:34:14
Am besten funktioniert das bei der "blauen Hand", wo die Schüsse direkt auf das wilde Geschrei von Kinski "Ich bin unschuldig! Ich bin unschuldig! Ich bin unschuldig!!!" folgen... Selten begann ein Film so wirkungsvoll.

Du bist ein ewiger Kinski-Fanboy, fast noch mehr als ich!  :icon_mrgreen: Aber es stimmt, das war eine der besten Eröffnungssequenzen, ich finde aber die meisten sehr wirkungsvoll, diejenigen von z. B. "Das Gasthaus an der Themse", "Der schwarze Abt" (hier ist die Pre-Title-Sequenz schließlich auch das beste am gesamten Film), "Das indische Tuch", "Der unheimliche Mönch", "Der Mönch mit der Peitsche", "Der Bucklige von Soho", "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" und "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" (bei letzteren beiden natürlich nur in den deutschen Fassungen) sind ebenfalls sehr eindrucksvoll. Ich liebe diese Eingangssequenzen sehr, ich habe damals sogar mit den DVDs eine VHS-Kassette NUR mit allen Anfangssequenzen zusammengestellt.  :love:

Zitat von: Hedning am  3 Juli 2008, 00:34:14
Würde ich mir als Leser aber durchaus wünschen. "Angeben" ist ja vom Stil, in dem man Wissen präsentiert, abhängig, und nicht allein schon in der Tatsache begründet, dass man es präsentiert.

Im wesentlichen hätte ich Parallelen zu den damals bekannten Agatha Christie-Verfilmungen und "Herr der Fliegen" gezogen, offensichtlich Inspirationsquellen. Aber sooo interessant wäre das nicht gewesen.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Hedning

Zitat von: McKenzie am 11 Juli 2008, 16:49:31
Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 02:06:29
Ich kenne den Film leider nicht
Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 02:06:29
In meiner Kindheit lief der Film mal auf Sat1 (??) auf einem Schmuddel-Sendeplatz, habe es damals leider versäumt, mich heimlich vor den Fernseher zu schleichen... :icon_mrgreen:

Ich habe eine Aufnahme von vermutlich just dieser SAT 1-Ausstrahlung gesehen (etwa um 1990 herum).

Ja, müsste der Zeitraum gewesen sein. Das waren noch Zeiten, als Werke wie "Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald" http://www.ofdb.de/film/21995,H%C3%A4nsel-und-Gretel-verliefen-sich-im-Wald (unglaublich!) und vor allem das surreale Meisterwerk "Grimms Märchen vom lüsternen Pärchen" http://www.ofdb.de/film/35664,Grimms-M%C3%A4rchen-von-l%C3%BCsternen-P%C3%A4rchen (siehe die externe Rezension der Cineastischen 4) gelaufen sind...

ZitatIch halte Reinl für einen wesentlich besseren Regisseur als Vohrer und würde mich sogar als Fan bezeichnen (als ich eine Aufnahme der Doku "Harald Reinl - Kino ohne Probleme" aufgetrieben habe, hätte ich beinahe Freudentränen vergossen  :icon_mrgreen:). Reinl konnte auch aus einem schwachen Drehbuch einen guten Film zaubern, Vohrer vermochte dies kaum. Auch die Wallace-Reihe zeigt dies sehr schön auf - abgesehen von dem leicht schwächeren "Die Bande des Schreckens" sind alle fünf Wallace-Filme von Reinl absolute Highlights der Reihe, während Vohrer mit "Die toten Augen von London" und "Das Gasthaus an der Themse" derer imo nur zwei aufzuweisen hat, dafür aber eine große Menge guter, aber nicht überragender sowie eine Handvoll wirklich schlechter und eine weitere Handvoll vergnüglicher, aber belangloser Beiträge aufzuweisen hat.

Meine Skepsis gegenüber Reinl liegt sicher auch zum Teil in seiner lieben Gemahlin Karin Dor begründet, die ich einfach nicht mag, und um die kommt man ja meist kaum drumrum, wenn man seine Filme sieht. Man schaue sich Reinls z. T. von Bava abgekupferte "Schlangengrube und das Pendel" an, wo sie als Ersatz für Barbara Steele, Erika Blanc oder ähnliche Darstellerinnen fungieren soll, das geht gar nicht. Für mich ist sie so eine Art Doris Day des deutschen Films, nur noch etwas asexueller---
Und seine Nibelungen (dieses Trashfeuerwerk...) sind für mich total indiskutabel. Da kann man auch gleich "Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen" von Adrian Hoven anschauen, das nimmt sich auch nicht mehr viel ;)
Ganz anders natürlich z. B. der Frosch mit der Maske, der bis auf ein paar m. E. nach hinten los gehende Sprüche von Eddi Arent nahezu perfekt ist, natürlich auch unglaublich gut besetzt mit Lowitz (der ruhig noch mehr Wallace-Filme hätte machen können), Fritz Rasp, Karl Lange...

Zitat
Zitat von: Hedning am 11 Juli 2008, 14:30:45
Genauso in der Wallace-Reihe, wo er von "Die toten Augen von London" bis zum "Gorilla von Soho" (kann man sich höchstens wegen Herbert Fux ansehen) die ganze Qualitäts-Skala abdeckt.

Das Problem war vor allem, das mit dem Farb-Einstieg bei Wallace auch die Budgets ordentlich zusammengestrichen wurden (abgesehen von dem luxuriösen Big-Budget-Knaller "Das Geheimnis der weißen Nonne") und Vohrer 1967 und 1968 jeweils drei Wallace-Filme pro Jahr dreht, das geht natürlich auf Kosten der kreativen Energie. "Der Gorilla von Soho" ist aber mir weit lieber als z. B. "Der Mönch mit der Peitsche" (neben dem "Hexer" der meistüberschätzte Wallace) oder "Der grüne Bogenschütze", er ist immerhin sehr interessant besetzter (Hedning, warum erwähnst du nicht den wunderbaren Albert Lieven???) B-Trash mit Nostalgie-68iger-Appeal.

Den Mönch mit der Peitsche mag ich auch gar nicht. Obwohl diese Mörderfigur rein optisch gesehen so ein großes Potential für große Auftritte hat, lässt mich der Film total kalt. Hm, der wunderbare Albert Lieven? So wunderbar finde ich den ehrlich gesagt nicht. Ich habe auch mal ein Buch über die Wallace-Filme gelesen (kann leider keine näheren Angaben mehr dazu machen, schon sehr lange her), wo gerade er wegen seines "farblosen" Spiels als zentraler Schwachpunkt des Films hingestellt wurde. Vielleicht hat das ja meine Wahrnehmung beeinflusst?? Ich muss zugeben, die Sichtung des "Gorillas" ist bei mir so ewig lange her.

ZitatDiese trashige Stimme mit der falschen Aussprache gab es zuvor auch noch bei "Das Gasthaus an der Themse". Komischerweise gab es noch eine dritte Variante außer der bekannten, die ab "Zimmer 13" bis zum Ende der Reihe verwendet wurde, diese scheint ebenfalls von Vohrer zu stammen, spricht aber das "Hallo" englisch aus, "Hello, hier spricht Edgar Wallace" und hallt stärker. Obwohl ich mir sicher bin, dass es sich um Vohrers Stimme handelt, tauchte diese Variante seltsamerweise zuerst im CCC-Konkurrenz-Wallace "Der Fluch der gelben Schlange" auf (von Franz-Joseph Gottlieb) mit dem Vohrer und die Rialto ja nichts zu tun hatten. Sie wurde dann (ebenfalls merkwürdig) in den Rialto-Wallace-Filmen "Der schwarze Abt" und "Das indische Tuch" nochmals verwendet.

Sehr interessant, danke! Ich werde demnächst drauf achten... Ich glaube, diese hallende Aussprache hat mir am besten gefallen, ich musste dann immer gleich an die in mehreren Wallace-Filmen zu sehenden Kanalisations-Szenen denken.

Zitat
Zitat von: Hedning am  3 Juli 2008, 00:34:14
Am besten funktioniert das bei der "blauen Hand", wo die Schüsse direkt auf das wilde Geschrei von Kinski "Ich bin unschuldig! Ich bin unschuldig! Ich bin unschuldig!!!" folgen... Selten begann ein Film so wirkungsvoll.

Du bist ein ewiger Kinski-Fanboy, fast noch mehr als ich!  :icon_mrgreen: Aber es stimmt, das war eine der besten Eröffnungssequenzen, ich finde aber die meisten sehr wirkungsvoll, diejenigen von z. B. "Das Gasthaus an der Themse", "Der schwarze Abt" (hier ist die Pre-Title-Sequenz schließlich auch das beste am gesamten Film), "Das indische Tuch", "Der unheimliche Mönch", "Der Mönch mit der Peitsche", "Der Bucklige von Soho", "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" und "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" (bei letzteren beiden natürlich nur in den deutschen Fassungen) sind ebenfalls sehr eindrucksvoll. Ich liebe diese Eingangssequenzen sehr, ich habe damals sogar mit den DVDs eine VHS-Kassette NUR mit allen Anfangssequenzen zusammengestellt.  :love:

Das muss wirklich ein Genuss sein :icon_mrgreen:

ZitatIm wesentlichen hätte ich Parallelen zu den damals bekannten Agatha Christie-Verfilmungen und "Herr der Fliegen" gezogen, offensichtlich Inspirationsquellen. Aber sooo interessant wäre das nicht gewesen.

Ist das mit dem Herrn der Fliegen so gemeint, dass es im "Indischen Tuch" auch eine dem Trieb und eine der Vernunft folgende Partei gibt, oder spielst du da noch auf was anderes an?

vodkamartini

Zitat von: McKenzie am 11 Juli 2008, 16:49:31
Ich halte Reinl für einen wesentlich besseren Regisseur als Vohrer
Ich auch. Keine Frage.

Zitat von: McKenzie am 11 Juli 2008, 16:49:31
ich mag "Winnetou und sein Freund Old Firehand" z. B. sehr, abgesehen von den lächerlichen humoristischen Szenen und dem schleifenden Tempo ist er ein interessanter Mix aus Deutsch- und Italowestern und in einige Szenen (nominell mit dem von mir sehr verehrten Harald Leipnitz als Bösewicht  :love:) atmosphärisch ganz groß, nicht zuletzt wegen Peter Thomas toll-fetzigem Achterbahn-Score.
Lange nicht mehr gesehen. Der Film lässt eben jegliches Karl May-Flair vermissen und besteht eigentlich nur aus Explosionen. Ich werde mal wieder reinschauen, bin aber skeptisch, ob der Film in meiner Gunst steigen wird.

Zitat von: McKenzie am 11 Juli 2008, 16:49:31
Allerdings ist "Unter Geiern" natürlich ohne jeden Zweifel Vohrers bester Karl May-Film und "Old Surehand" ein absoluter Tiefpunkt (wobei ich Stewart Granger noch nie leiden konnte), allerdings war das sowieso nicht sein Metier, das spürt man.
Ich mag Granger sehr gerne, allerdings vor allem in seinen Abenteuerstreifen. Insbesondere Scaramouche und Beau Brummel sind Klassiker, die diesen Status auch verdienen.
Ich weiß natürlich um seine Zankereien mit Brice, der ih für einen arroganten Stinkstiefel hielt. Granger nahm die May Filme sicherlich nicht so recht ernst und spielte mit einer aufreizenden Lässigkeit mit Hang zur Persiflage. Wie wenig Brice bei Winnetou Spaß versteht, hat man allerdings auch deutlich bei Der Schuh des Manitou sehen können. Ich bin mir da nicht so sicher, ob Granger wirklich die Atmosphäre am Set (alleine) vergiftet hat.

Zitat von: McKenzie am 11 Juli 2008, 16:49:31
Eine großartige Lektüre hierzu ist übrigens das erschlagend umfassende und liebevoll-sorgfältig recherchierte "Karl May Filmbuch" von Michael Petzel.
Ich weiß, habe ich ebenfalls. Auch die großformatigen Bildbände, die er herausgegeben hat sind für Fans ein Muss.

Zitat von: McKenzie am 11 Juli 2008, 16:49:31
Übrigens: Wie steht bei dir eigentlich "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" im Rennen?  :icon_mrgreen:
Den finde ich richtig mies, allerdings aufgrund seiner unfreiwilligen Komik (an der nicht einmal so sehr Uschi Glas schuld ist) sehr unterhaltsam.
Ganz klar einer der schwächsten May-Filme. Glas kann ich absolut nicht ausstehen, obgleich sie mich hier ebenfalls gar nicht mal so stört. Es fehlt einfach an Atmosphäre und einer klaren Struktur. Das Abenteuer wirkt irgendwie seltsam belanglos. Vom Charme der reinl-Filme ist absolut nichts mehr zu spüren. War zu recht ein finanzieller Mißerfolg.
www.vodkasreviews.de

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McKenzie

21 Juli 2008, 02:40:15 #729 Letzte Bearbeitung: 21 Juli 2008, 04:54:51 von McKenzie
Teil 1 meiner persönlichen (SEHR persönlichen - filmhistorische Relevanz u. ä. der Filme sind mir dabei vollkommen gleichgültig) Lieblingsliste - die natürlich nur temporär sein kann. Vieles müsste ich wieder sehen, vieles ist relativ neu und hat sich sozusagen noch nicht bei Wiederholungssichtungen bewährt und überhaupt - bei der Menge an Filmen, die ich für herausragend halte, fällt mir das natürlich enorm schwer. Mr. Vincent Vega sollte es einfacher gehabt haben, schließlich ist sein Schrein längst nicht so gefüllt (es wäre sicherlich schwerer für ihn, eine Liste seiner 10 persönlichen Hassfilme zusammenzustellen  :icon_mrgreen:). Zur Erklärung: Wir haben kürzlich am Telefon einfach spontan beschlossen, gemeinsam unsere Listen zu posten - deren Erstellung durchaus sinnvoll ist. So finden sich auf meiner Liste zahlreiche meiner 9/10-Filme - die Liste der 10/10er ist durchaus nicht das Maß der Dinge. Und sowieso: Eine solche Liste würde sich ohnehin jährlich ändern - alte Favoriten lassen nach, neue drängen.
(Filme nach Produktionsjahr geordnet)


1. MAUPRAT (Jean Epstein, Frankreich 1926)

2. CITY LIGHTS / LICHTER DER GROSSSTADT (Charles Chaplin, USA 1931)

3. MESHES OF THE AFTERNOON (Maya Deren, Alexander Hammid, USA 1943)

4. SPELLBOUND / ICH KÄMPFE UM DICH (Alfred Hitchcock, USA 1945)

5. DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER (Kurt Hoffmann, BR Deutschland 1954)

6. WRITTEN ON THE WIND / IN DEN WIND GESCHRIEBEN (Douglas Sirk, USA 1956)

7. MONPTI (Helmut Käutner, BR Deutschland 1957)

8. A TIME TO LOVE AND A TIME TO DIE / ZEIT ZU LIEBEN, ZEIT ZU STERBEN (Douglas Sirk, USA 1958)

9. VERTIGO / AUS DEM REICH DER TOTEN (Alfred Hitchcock, USA 1958)

10. BEN HUR (William Wyler, USA 1959)

11. THE MISFITS / MISFITS – NICHT GESELLSCHAFTSFÄHIG (John Huston, USA 1961)

12. IL DESERTO ROSSO / DIE ROTE WÜSTE (Michelangelo Antonioni, Italien/Frankreich 1964)

13. MARNIE (Alfred Hitchcock, USA 1964)

14. MOUCHETTE (Robert Bresson, Frankreich 1967)

15. IL GRANDE SILENZIO / LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG (Sergio Corbucci, Italien 1968)

16. TEOREMA / TEOREMA – GEOMETRIE DER LIEBE (Pier Paolo Pasolini, Italien 1968)

17. SPAVOLAC MRTVOL / DER LEICHENVERBRENNER (Juraj Herz, CSSR 1968)

18. PETULIA (Richard Lester, USA/Großbritannien 1968)

19. C'ERA UNA VOLTA IL WEST / SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD (Sergio Leone, Italien/USA 1968)

20. ABSCHIED (Egon Günther, DDR 1968)

21. SIEBEN TAGE FRIST (Alfred Vohrer, BR Deutschland 1969)

22. ZABRISKIE POINT (Michelangelo Antonioni, USA 1970)

23. EUGÉNIE / EUGENIE DE SADE (Jesus Franco, Frankreich/BR Deutschland/Liechtenstein 1970)

24. GÖTTER DER PEST (Rainer Werner Fassbinder, BR Deutschland 1970)

25. ROTE SONNE (Rudolf Thome, BR Deutschland 1970)

26. ICH LIEBE DICH, ICH TÖTE DICH (Uwe Brandner, BR Deutschland 1971)

27. MAX ET LES FERRAILLEURS / DAS MÄDCHEN UND DER KOMMISSAR (Claude Sautet, Frankreich 1971)

28. CONFESSIONE DI UN COMMISSARIO DI POLIZIA AL PROCURATORE DELLA REPUBBLICA / DER CLAN, DER SEINE FEINDE LEBENDIG EINMAUERT (Damiano Damiani, Italien 1971)

29. TURKS FRUIT / TÜRKISCHE FRÜCHTE (Paul Verhoeven, Niederlande 1973)

30. TRAUMSTADT (Johannes Schaaf, BR Deutschland 1973)

31. AMARCORD (Federico Fellini, Italien/Frankreich 1973)

32. PROFONDO ROSSO / DEEP RED (Dario Argento, Italien 1974/75)

33. PROFESSIONE: REPORTER / BERUF: REPORTER (Michelangelo Antonioni, Italien/Frankreich/Spanien/Großbritannien 1975)

34. BARRY LYNDON (Stanley Kubrick, Großbritannien 1975)

35. LE LOCATAIRE / DER MIETER (Roman Polanski, Frankreich 1976)

36. SUSPIRIA (Dario Argento, Italien/BR Deutschland 1977)

37. DAWN OF THE DEAD / ZOMBIE (George A. Romero, USA/Italien 1978)

38. STALKER (Andrei Tarkovsky, UDSSR/BR Deutschland 1979)

39. INFERNO / HORROR INFERNAL (Dario Argento, Italien/USA 1979)

40. POSSESSION (Andrzej Zulawski, BR Deutschland/Frankreich 1981)

41. BLADE RUNNER (Ridley Scott, USA 1982)

42. QUERELLE / QUERELLE – EIN PAKT MIT DEM TEUFEL (Rainer Werner Fassbinder, BR Deutschland/Frankreich 1982)

43. LOFT (Eckhart Schmidt, BR Deutschland 1984)

44. CRASH (David Cronenberg, Kanada/Frankreich/Großbritannien 1996)

45. EYES WIDE SHUT (Stanley Kubrick, USA/Großbritannien 1999)

46. MULHOLLAND DRIVE (David Lynch, USA/Frankreich 2001)

47. FEAR X (Nicolas Winding Refn, Dänemark/ Großbritannien/Kanada/Brasilien 2003)

48. DEALER (Benedek Fliegauf, Ungarn 2004)

49. LAST DAYS (Gus Van Sant, USA 2005)

50. THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES BY THE COWARD ROBERT FORD / DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD (Andrew Dominik, USA 2007)



Coming soon: Beinahe-Kandidaten (bzw. alternative Lieblingsfilme) sowie meine 50 schönsten Guilty Pleasures. Doch, Listen zusammenzustellen macht manchmal schon Freude - und ist natürlich eine Herausforderung erster Güte.

@ Rajko:

Wenn du diese Liste prätentiös findest...  :fight:
Ach ja, Comments gibt es später. Ist sowieso zuviel los hier, in ca. 5 Threads würde ich bei den derzeitigen Themen gerne Monsterpostings hinterlassen.  :icon_sad: :icon_mrgreen:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Hedning

Abgesehen von den Argenti und einigen anderen Filmen kenne ich leider nicht allzuviel davon...

Meine absolute Zustimmung hast du jedenfalls bezüglich folgender Filme:
Zitat von: McKenzie am 21 Juli 2008, 02:40:15
15. IL GRANDE SILENZIO / LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG (Sergio Corbucci, Italien 1968)
29. TURKS FRUIT / TÜRKISCHE FRÜCHTE (Paul Verhoeven, Niederlande 1973)
32. PROFONDO ROSSO / DEEP RED (Dario Argento, Italien 1974/75)
34. BARRY LYNDON (Stanley Kubrick, Großbritannien 1975)
35. LE LOCATAIRE / DER MIETER (Roman Polanski, Frankreich 1976)
36. SUSPIRIA (Dario Argento, Italien/BR Deutschland 1977)
39. INFERNO / HORROR INFERNAL (Dario Argento, Italien/USA 1979)
Mit Einschränkungen auch Crash und Mulholland Drive.

"Loft" habe ich vor wenigen Tagen gesehen, aber für mein Empfinden gibt der Film bei weitem nicht so viel her wie der "Fan". Was sagst du zu den Schauspielern? Falls man sie denn so nennen will. Ebenso wie Mr. VV nennst du Dawn of the Dead, einen Film, mit dem ich ganz im Gegensatz zum Nachfolger überhaupt nichts anfangen kann. Ansonsten werde ich mir viele Titel merken, obwohl ich bei vielen auch Schwierigkeiten befürchte, an sie ranzukommen.

McKenzie

21 Juli 2008, 03:49:41 #731 Letzte Bearbeitung: 21 Juli 2008, 04:16:14 von McKenzie
Zitat von: Hedning am 21 Juli 2008, 03:32:41
Abgesehen von den Argenti und einigen anderen Filmen kenne ich leider nicht allzuviel davon...

Und dabei ist die Liste für einen Kanon-Hasser wie mich noch sehr Kanon-lastig.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Hedning am 21 Juli 2008, 03:32:41
Meine absolute Zustimmung hast du jedenfalls bezüglich folgender Filme:

Dachte ich mir natürlich, aber auch "Türkische Früchte"? Mein liebster Verhoeven, auch wenn "Starship Troopers" sowie vor allem "Basic Instinct" (wurde von mir im letzten Moment durch "Crash" ausgewechselt) und "Showgirls" nicht weit entfernt liegen (dafür werden sie vermutlich in der alternativen Liste auftauchen).

Zitat von: Hedning am 21 Juli 2008, 03:32:41
"Loft" habe ich vor wenigen Tagen gesehen, aber für mein Empfinden gibt der Film bei weitem nicht so viel her wie der "Fan".

Das kann ich zwar nachvollziehen, empfinde es aber ganz anders. "Der Fan" ist eher leicht zugänglich und konventionell, "Loft" war für mich ein einschneidendes Erlebnis - während der Sichtung entwickelte ich, (bzw. sah mich dazu gezwungen) eine ganz neue Art der Rezeption, quasi eigens für diesen einen Film - der so ganz anders ist und funktioniert als alles andere. Das ist für mich ein Film, der weder nach emotionalen noch intellektuellen Maßstäben wirklich funktioniert sondern in der Tat irgendwo dazwischen liegt, beides beansprucht und doch eher physisch bleibt. Mich hat der Film umgeworfen, zum einen ein kaum erträglicher Höllenritt, zum anderen ein begnadetes, souveränes (und im deutschen Kino beispielloses) künstlerisches Experiment.

Zitat von: Hedning am 21 Juli 2008, 03:32:41
Was sagst du zu den Schauspielern? Falls man sie denn so nennen will.

Sicherlich, die Besetzung besteht beinahe ausschließlich aus Schauspielschülern und Laien die teilweise gehörig auftragen, allerdings ist das für mich zum einen Teil des Gesamtkonzepts (die Figuren sollen künstlich / starr, bzw. manisch und affektiert wirken), zum anderen vernachlässigenswert im Gesamtkontext. Ich habe kein Problem damit, finde den Karl-Heinz Liebezeit sogar ziemlich hervorragend in der Rolle des Furio.

Zitat von: Hedning am 21 Juli 2008, 03:32:41
Ebenso wie Mr. VV nennst du Dawn of the Dead, einen Film, mit dem ich ganz im Gegensatz zum Nachfolger überhaupt nichts anfangen kann.

Eigentlich mag ich DAY auch ein klein wenig lieber, bzw. mochte - denn DAY habe ich nun schon seit 3 Jahren nicht mehr gesehen, DAWN hingegen vor einigen Monaten im Kino. Er ist inzwischen noch mehr gestiegen in meiner Gunst und da ich DAY und vor allem auch den von mir sehr angebeteten MARTIN erst wiedersehen muss, ist Romero fürs erste mit DAWN vertreten.

Zitat von: Hedning am 21 Juli 2008, 03:32:41
Ansonsten werde ich mir viele Titel merken, obwohl ich bei vielen auch Schwierigkeiten befürchte, an sie ranzukommen.

Ja, viele dieser Filme habe ich glücklicherweise im Kino gesehen, auf Retrospektiven ("Petulia", "Abschied", "Ich liebe dich, ich töte dich"), sonstigen Programmkino-Aufführungen ("Traumstadt") oder wie bei "Mauprat", auf der Berlinale. Die meisten gibt es aber, Gott lob, auf DVD.

Zu deiner Liste komme ich noch, kann aber voranschicken, das ich Mr. Vincent Vegas gerunzelte Stirn teile.  ;) Auch wenn ich z. B. "Hexen bis aufs Blut gequält" als durchaus ernsthaften Film mit Ambition (die sich allerdings natürlich sehr plakativ äußert) wahrnehme.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

McKenzie

21 Juli 2008, 05:11:57 #732 Letzte Bearbeitung: 21 Juli 2008, 05:20:35 von McKenzie
Alternativ-Liste: 50 Filme, die nur ganz knapp hinter den Filmen der Lieblingsliste stehen, also die "zweite Garde" meiner Lieblinge.


1. HOLIDAY / DIE SCHWESTER DER BRAUT (George Cukor, USA 1938)

2. ARSENIC AND OLD LACE / ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN (Frank Capra, USA 1941)

3. ANUSCHKA (Helmut Käutner, Deutschland 1942)

4. LIEBE '47 (Wolfgang Liebeneiner, BR Deutschland 1948)

5. SUSANA / SUSANNA – TOCHTER DES LASTERS (Luis Bunuel, Mexico 1951)

6. I CONFESS / ICH BEICHTE (Alfred Hitchcock, USA/Kanada 1953)

7. REAR WINDOW / DAS FENSTER ZUM HOF (Alfred Hitchcock, USA 1954)

8. EAST OF EDEN / JENSEITS VON EDEN (Elia Kazan, USA 1955)

9. THE WRONG MAN / DER FALSCHE MANN (Alfred Hitchcock, USA 1956)

10. IMITATION OF LIFE / SOLANGE ES MENSCHEN GIBT (Douglas Sirk, USA 1959)

11. PEEPING TOM / AUGEN DER ANGST (Michael Powell, Großbritannien 1960)

12. LA NOTTE / DIE NACHT (Michelangelo Antonioni, Italien/Frankreich 1961)

13. L'ECLISSE / LIEBE 1962 (Michelangelo Antonioni, Italien/Frankreich 1962)

14. DIE TOTE VON BEVERLY HILLS (Michael Pfleghar, BR Deutschland 1964)

15. MIRAGE / DIE 27. ETAGE (Edward Dmytryk, USA 1964)

16. PER QUALCHE DOLLARI IN PIÙ / FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR (Sergio Leone, Italien/BR Deutschland/Spanien/Frankreich 1965)

17. SEDMIKRÁSKY / TAUSENDSCHÖNCHEN (Vera Chytilová, CSSR 1966)

18. SE SEI VIVO SPARA / TÖTE, DJANGO (Giulio Questi, Italien 1967)

19. MIDAREGUMO / ZERISSENE WOLKEN (Mikio Naruse, Japan 1967)

20. L'UCCELLO DALLE PIUME DI CRISTALLO / DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE (Dario Argento, Italien/BR Deutschland 1969)

21. ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE / IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT (Peter Hunt, Großbritannien 1969)

22. LES LÈVRES ROUGES / BLUT AN DEN LIPPEN (Harry Kümel, Belgien/BR Deutschland/Frankreich 1971)

23. FRENZY (Alfred Hitchcock, Großbritannien 1972)

24. DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT (Rainer Werner Fassbinder, BR Deutschland 1972)

25. LISA E IL DIAVOLO / LISA UND DER TEUFEL (Mario Bava, Italien/Spanien/BR Deutschland 1972)

26. DON'T LOOK NOW / WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN (Nicholas Roeg, Großbritannien/Italien 1973)

27. THE WICKER MAN (Robin Hardy, Großbritannien 1973)

28. LA ROSE DE FER / DIE EISERNE ROSE (Jean Rollin, Frankreich 1973)

29. BADLANDS (Terrence Malick, USA 1974)

30. BRING ME THE HEAD OF ALFREDO GARCIA / BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA (Sam Peckinpah, USA/Mexico 1974)

31. L'IMPORTANT C'EST D'AIMER / NACHTBLENDE (Andrzej Zulawski, Frankreich/BR Deutschland/Italien 1975)

32. SEBASTIANE (Derek Jarman, Paul Humfress Großbritannien/Italien 1975)

33. IO HO PAURA / ICH HABE ANGST (Damiano Damiani, Italien 1977)

34. ERASERHEAD (David Lynch, USA 1978)

35. ATLANTIC CITY / ATLANTIC CITY, USA (Louis Malle, USA/Frankreich 1979)

36. SHINING (Stanley Kubrick, USA/Großbritannien 1978/79)**

37. ANGST (Gerald Kargl, Österreich 1983)

38. RONJA RÖVARDOTTER / RONJA RÄUBERTOCHTER (Tage Danielsson, Schweden/Norwegen 1984)

39. ALPHA CITY (Eckhart Schmidt, BR Deutschland 1985) *

40. DIE VENUSFALLE (Robert Van Ackeren, BR Deutschland 1988)

41. BASIC INSTINCT (Paul Verhoeven, USA/Frankreich 1992)

42. DELLAMORTE DELLAMORE (Michele Soavi, Italien/Frankreich/Deutschland 1994)

43. DEAD MAN (Jim Jarmusch, USA/BR Deutschland 1995)

44. SHOWGIRLS (Paul Verhoeven, USA/Frankreich 1995)

45. LA SINDROME DI STENDHAL / DAS STENDHAL SYNDROM (Dario Argento, Italien 1995)

46. IL FANTASMA DELL'OPERA / DAS PHANTOM DER OPER (Dario Argento, Italien/Ungarn 1998)

47. GERRY (Gus Van Sant, USA 2002)

48. KING KONG (Peter Jackson, USA/Neuseeland/Deutschland 2005)

49. THERE WILL BE BLOOD (Paul Thomas Anderson, USA 2007)

50. LA PREMIER VENU / JUST ANYBODY (Jacques Doillon, Frankreich 2008)



* @ Hedning: Wenn du den auch anzusehen gedenkst (falls du die Schmidt-Box hast), unbedingt auf englisch! So wurde er tatsächlich gedreht und die Synchro ist nicht zu ertragen...
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

McKenzie

21 Juli 2008, 07:42:12 #733 Letzte Bearbeitung: 21 Juli 2008, 07:44:34 von McKenzie
Und der Schmutz - der liebe Schmutz.  :icon_mrgreen: Trash der nobelsten Sorte und aber auch einige Filme, bei denen es unmöglich ist, sich zwischen einer ernsthaften und verulkenden Rezeption zu entscheiden.  :algo: Nicht alles ist Schmutz, insgesamt trifft es die Bezeichnung "guilty pleasure" teilweise doch besser.


1. Sora no daikaijû Radon / Die fliegenden Monster von Osaka (Ishirô Honda, Japan 1956)
2. The Monolith Monsters / Das Geheimnis des steinernen Monsters (John F. Sherwood, USA 1957)
3. The Saga of the Viking Women and Their Voyage to the Waters of the Great Sea Serpent (Roger Corman, USA 1957)
4. Ein Toter hing im Netz (Fritz Böttger, BR Deutschland/Jugoslawien 1959)
5. Geißel des Fleisches (Eddy Saller, Österreich 1965)
6. Barbarella (Roger Vadim, USA/Italien 1968)
7. Der heiße Tod (Jesus Franco, BR Deutschland/GB/Spanien 1968)
8. Zieh dich aus, Puppe (Ákos Ráthonyi, BR Deutschland 1968)
9. Scream and scream again / Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse (Gordon Hessler, GB 1969)
10. Oswalt Kolle – Dein Mann, das unbekannte Wesen (Werner M. Lenz, BR Deutschland 1969)
11. Der Teufel kam aus Akasava (Jesus Franco, BR Deutschland/Spanien 1970)
11. Schulmädchen-Report – Was Eltern nicht für möglich halten (Ernst Hofbauer, BR Deutschland 1970)
12. I drink your Blood / Die Tollwütigen (David
13. Tarkan Viking kani / Tarkan vs. the Vikings (Mehmet Aslan, Türkei 1971)
14. Gojira tai Hedora / Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (Yoshimitsu Banno, Japan 1971)
15. Mache alles mit (Kurt Nachmann, BR Deutschland 1971)
16. Blutiger Freitag (Rolf Olsen, BR Deutschland/Italien 1972)
17. Die dressierte Frau (Ernst Hofbauer, BR Deutschland 1972)
18. Liebesgrüße aus der Lederhose (Franz Marischka, BR Deutschland 1972)
19. Riti, magie nere e segrete orge nel trecento / The Reincarnation of Isabel (Renato Polselli, Italien 1972)
20. A Name for Evil (Bernard Girard, USA 1973)
21. Flesh for Frankenstein / Andy Warhols Frankenstein (Paul Morrissey, USA/Italien/Frankreich 1974)
22. Seijû gakuen / School of the holy Beast (Norifumi Suzuki, Japan 1974)
23. Quelli che Contano / Die Rache des Paten (Andrea Bianchi, Italien 1974)
24. Supervixens / Supervixens Eruption (Russ Meyer, USA 1975)
25. Josephine Mutzenbacher – Wie sie wirklich war (Hans Billian, BR Deutschland 1976)
26. Up! / Drüber, drunter, drauf (Russ Meyer, USA 1977)
27. The Star Wars Holiday Special (David Acomba, Steve Binder, USA 1978)
28. La Settima Donna / Verflucht zum Töten (Franco Prosperi, Italien 1978)
29. Zombi 2 / Woodoo – Schreckensinsel der Zombies (Lucio Fulci, Italien 1979)
30. Le Notti del Terrore / Die Rückkehr der Zombies (Andrea Bianchi, Italien 1980)
31. La Boum / La Boum – Die Fete (Claude Pinoteau, Frankreich 1980)
32. Mother's Day / Muttertag (Charles Kaufmann, USA 1980)
33. Die Säge des Todes (Jesus Franco, BR Deutschland/Spanien 1981)
34. 1990 i guerrieri del Bronx / The Riffs – Die Gewalt sind wir (Enzo G. Castellari, Italien 1982)
35. Il Mondo di Yor / Einer gegen das Imperium (Antonio Margheriti, Italien/Frankreich/Türkei 1982)
36. Riffs III – Die Ratten von Manhattan (Bruno Mattei, Italien 1983)
37. Giustiziere della terra perduta / The Last Warrior – Kämpfer einer verlorenen Welt (David Worth, Italien 1983)
38. Macho Man [– Echte Kerle tändeln nicht*] (Alexander Titus Benda, Nürnberg 1984)
39. The Delta Force (Menahem Golan, USA 1986)
40. Paprika / Paprika – Ein Leben für die Liebe (Tinto Brass, Italien 1989)
41. Demonia (Lucio Fulci, Italien 1989)
42. Wayne's World 2 (Stephen Surjik, USA 1993)
43. I love Trouble – Nichts als Ärger (Charles Shyer, USA 1994)
44. Plankton / Creatures from the Abyss (Al Passeri, USA/Italien 1994)
45. Legally Blonde 2 – Red, White and Blonde / Natürlich blond 2 (Charles Herman-Wurmfeld, USA 2003)
46. Daniel, der Zauberer (Ulli Lommel, Deutschland 2004)
47. Cursed / Verflucht (Wes Craven, USA 2005)
48. End of the Line (Maurice Devereaux, Kanada 2006)
49. Youth without Youth / Jugend ohne Jugend (Francis Ford Coppola, USA/Frankreich/Rumänien/Deutschland 2007)
50. Rambo / John Rambo (Sylvester Stallone, USA/Deutschland 2008)


* Inoffiziell offizieller Nürnberger Untertitel.  :icon_mrgreen:


@ Mr. Vincent Vega:
Diese Liste kommt von dir aber noch, oder?  :nono:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Bretzelburger

Im ersten Moment dachte ich noch - was soll das denn hier ? - Und dann noch so konspirativ am Telefon vereinbart (flüster). Aber als alter Listen-Freak habe ich natürlich Verständnis. :respekt:

Nun kann ich nicht behaupten (gilt auch für Mr.VV), dass ich wahnsinnig überrascht wäre. Dafür kennt man den gegenseitigen Filmgeschmack inzwischen zu gut. Und das du natürlich Kanon-Hasser bist (gilt auch für Mr.VV), weiß ich natürlich auch  :andy:. Aber wie immer gibt es ein paar Überraschungen und natürlich auch Fragezeichen (Nein, ich meine nicht deine Trashliste - die hätte ich für dich schreiben können, wenn ich die Filme denn kennen würde  :icon_cool:)

Überraschungen :

SUSANA / SUSANNA – TOCHTER DES LASTERS (Luis Bunuel, Mexico 1951)
MONPTI (Helmut Käutner, BR Deutschland 1957)
DIE TOTE VON BEVERLY HILLS (Michael Pfleghar, BR Deutschland 1964)
ABSCHIED (Egon Günther, DDR 1968)
FRENZY (Alfred Hitchcock, Großbritannien 1972)
DON'T LOOK NOW / WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN (Nicholas Roeg, Großbritannien/Italien 1973)

Nicht sehr viele, zugegeben, aber du machst ja keine Mördergrube aus deinen Vorlieben (so war ich nicht überrascht, dass kein Godard unter den Filmen war). Frenzy war auch immer schon einer meiner Lieblingsfilme von Hitchcock, was ich eher als Aussenseitermeinung empfand. "Susana" hat mich in zweierlei Hinsicht überrascht - das überhaupt ein Bunuel dabei ist und dann gerade "Susana", den ich allerdings auch sehr schätze.

Interessant sind für mich vor allem deine Gewichtungen innerhalb eines Regisseur-Werkes. Das Antonioni oft auftaucht, war klar, aber mir fehlt das grossartige "Misterio di Oberwald" oder sein "Heimatfilm" "Il Grido" - da ist mir deine Auswahl (Geschmack?) etwas zu konventionell. Insgesamt kann ich deine Liste fast vollständig nachvollziehen, auch wenn ich sicherlich manchmal anders gewichte. "Blade Runner" mochte ich schon immer, aber inzwischen eher etwas abgeschwächt. Bei Chaplin ist mein Favorit "Goldrush", aber "City Lights" kommt direkt danach. Von Damiano Damiani mag ich noch "La moglie e piu bella", aber da hat jeder so seine eigenen persönlichen Vorlieben. Auffällig ist natürlich, dass bei dir einige Regisseure vollständig fehlen, die ich sehr schätze (Melville, Costa-Cavras, De Sica, Rossellini, Truffaut, Chabrol, Visconti, Carné, Renoir, Lubitsch, Wilder, Kluge, Bogdanovich, Spielberg, Siegel, Hawks, Cameron...um nur ein paar wenige zu nennen  :icon_lol:)

McKenzie

21 Juli 2008, 10:01:08 #735 Letzte Bearbeitung: 21 Juli 2008, 10:51:33 von McKenzie
Puh, Udo, du überforderst mich.  :icon_lol: Aber es ist interessant, was du schreibst. Ich komme darauf zurück, allerdings nicht jetzt.
Schonmal vorab zu Antonioni: Ich habe bisher leider weder "Il Grido" noch "Il Mistero di Oberwald" (wobei letzterer schon seit geraumer Zeit bei mir rumliegt, genauso wie "Dame ohne Kamelien" und "China" in der gekürzten dt. Fassung) gesehen, kenne nur neun Filme von Antonioni. Ich bin erst 20 und einige seiner Filme nicht ganz einfach zu bekommen, was erwartest du denn?  ;) Außerdem ist das Liste Nr. 2 (trotz alledem), abgöttische Verehrung kommt in diesem Ausmaß (derzeit) nur "Il Deserto Rosso", "Zabriskie Point" und "Professione: Reporter" zu. "La Notte" empfand ich beim letzten Mal als etwas schwächer (aber immer noch unglaublich groß), "L'Avventura" >nur< als herausragende Fingerübung (bei Antonioni also immer noch beinahe ein Geniestreich) und "L'Eclisse" habe ich zum ersten und bisher letzten Mal vor über drei Jahren (im Kino) gesehen, er war damals mein Antonioni-Durchbruch und überhaupt ein Schlüsselerlebnis meiner "cineastischen Karriere" - für mich ist er der beste und radikalste Film der Trilogie. "Blow up" ist immer noch ein faszinierender, auf seine Weise perfekter Film, allerdings steht er m. E. im Vergleich mit den übrigen Antonioni-Filmen hinten an - dem kann er nicht ganz standhalten (Ergebnis der letzten und 3. Sichtung, ebenfalls im Kino) und für sich betrachtet, steht er auf etwas wackeligen Beinen. Er war einmal einer meiner absoluten Favoriten - doch die Zeiten ändern sich - früher verehrte ich auch "A Clockwork Orange" über die Maßen, inzwischen halte ich ihn für einen der schwächeren Kubricks. "Identifikation einer Frau" ist ein absonderliches Kapitel für sich, genauso wie Antonionis Frühwerk, an dem ich nach "Die Freundinnen" allerdings schon etwas weniger Interesse habe (Bei Antonioni ist es extrem spannend, die Entwicklung seines Stils zu beobachten - gerade deswegen bin ich extrem neugierig auf "Il Grido" hinter dem ich den ersten "typischen" Antonioni vermute). Trotzdem - weil das alles nun vielleicht zwiespältig klingt - ist Antonioni eine meiner Ikonen und wird vermutlich für immer einer meiner fünf Lieblingsregisseure bleiben.
So, ein kleiner plakativer Durchlauf am Rande.  ;)

...

Die Freundinnen 7/10
L'Avventura 9/10
La Notte 10/10
L'Eclisse 10/10
Die rote Wüste 11/10
Blow up 10/10
Zabriskie Point 11/10
Beruf: Reporter 11/10
Identifikation einer Frau 8/10

;)

PS: Meine Auswahl ist dir zu konventionell? Das ist aber eigentlich schon eine unmögliche Aussage, findest du nicht?
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: McKenzie am 21 Juli 2008, 07:42:12
35. Il Mondo di Yor / Einer gegen das Imperium (Antonio Margheriti, Italien/Frankreich/Türkei 1982)

Das ist ja wohl DER Film Film der Film Filme! Endlich mal jemand, der das zu würdigen weiß.

McKenzie

21 Juli 2008, 10:53:12 #737 Letzte Bearbeitung: 21 Juli 2008, 11:01:36 von McKenzie
Zitat von: Senfdazu am 21 Juli 2008, 10:50:48
Zitat von: McKenzie am 21 Juli 2008, 07:42:12
35. Il Mondo di Yor / Einer gegen das Imperium (Antonio Margheriti, Italien/Frankreich/Türkei 1982)

Das ist ja wohl DER Film Film der Film Filme! Endlich mal jemand, der das zu würdigen weiß.

Wie um alles in der Welt könnte man das nicht?  :icon_mrgreen:

"Da kommt der große Urweltvogel, in Deckung!"


"Diese Frau gehört mir!!! Bringt sie in die unterirdische Höhle!"


"Mein Name ist Yor, ich bin der Krieger der Wälder!"

:algo:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

filmimperator

Wie wärs denn mit einem eigenen Thread für "Lieblingsfilme der User" etc.?
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 21 Juli 2008, 02:40:15
@ Rajko:

Wenn du diese Liste prätentiös findest...  :fight:
Sorry, aber das ist sie einfach. Ich reihe mich ungern in den Kreis deiner Freunde ein, aber für jemanden, der der Prätention den Kampf erklärt hat, bist du leider mittlerweile kompromittiert und ihr erlegen. :icon_mrgreen:

Die Liste könnte so 1:1 in der Steadycam stehen. :icon_cool:

Zitat von: McKenzie am 21 Juli 2008, 07:42:12
@ Mr. Vincent Vega:
Diese Liste kommt von dir aber noch, oder?  :nono:

Jepp, die kommt noch. Aber sowas wie CURSED wird man da nicht drauf finden. :icon_rolleyes: ;)

Zitat von: Bretzelburger am 21 Juli 2008, 09:55:55
Und das du natürlich Kanon-Hasser bist (gilt auch für Mr.VV)

Bin ich übrigens nicht.

Zitat von: Bretzelburger am 21 Juli 2008, 09:55:55
Auffällig ist natürlich, dass bei dir einige Regisseure vollständig fehlen, die ich sehr schätze (Melville, Costa-Cavras, De Sica, Rossellini, Truffaut, Chabrol, Visconti, Carné, Renoir, Lubitsch, Wilder, Kluge, Bogdanovich, Spielberg, Siegel, Hawks, Cameron...um nur ein paar wenige zu nennen  :icon_lol:)

Man sollte sich so einer Liste aber wirklich nicht mit dem Anspruch nähern, alle bedeutenden Filmregisseure beisammenzupacken. Ich habe bei mir wirklich streng nach ganz persönlicher Bedeutung und Vorliebe ausgewählt. Sicher, ich mag Antonionis Filme, ich bin auch großer Bunuel-Freund etc.pp., aber ob ich von denen einen Film auf eine einsame Insel mitnehmen würde, um bis an den Rest meines Lebens glücklich zu sein, ich weiß es nicht...


Bretzelburger

ZitatPS: Meine Auswahl ist dir zu konventionell? Das ist aber eigentlich schon eine unmögliche Aussage, findest du nicht?
Das bezog sich ausschliesslich auf deine Antonioni-Auswahl - und deine Begründung, dass du die anderen Filme nicht kennst, reicht mir.

ZitatBin ich übrigens nicht.
Ich hatte den Eidruck, nachdem du das in das Lob für Adalmar ein geflochten hast.

ZitatMan sollte sich so einer Liste aber wirklich nicht mit dem Anspruch nähern, alle bedeutenden Filmregisseure beisammenzupacken.
Das ist mir schon klar. ich fand es nur bemerkenswert, dass ich die meisten Filme in McKenzies Liste selbst schätze und doch so viele Regisseure dabei waren, zu denen mir jeweils mindestens ein Lieblingfilm einfiele. Es ist schwer, sich auf 100 Filme zu beschränken.

Hedning

Zitat von: McKenzie am 21 Juli 2008, 05:11:57
* @ Hedning: Wenn du den auch anzusehen gedenkst (falls du die Schmidt-Box hast), unbedingt auf englisch! So wurde er tatsächlich gedreht und die Synchro ist nicht zu ertragen...


Ich habe ihn gesehen, natürlich auf Deutsch... Besonders hat mich das Klavierspiel von Claude Oliver Rudolph begeistert  :eek: :icon_lol: Habe leider nur Einzel-DVDs der drei Filme.

Zitat
9. Scream and scream again / Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse (Gordon Hessler, GB 1969)
16. Blutiger Freitag (Rolf Olsen, BR Deutschland/Italien 1972)
22. Seijû gakuen / School of the holy Beast (Norifumi Suzuki, Japan 1974)
25. Josephine Mutzenbacher – Wie sie wirklich war (Hans Billian, BR Deutschland 1976)
28. La Settima Donna / Verflucht zum Töten (Franco Prosperi, Italien 1978)
29. Zombi 2 / Woodoo – Schreckensinsel der Zombies (Lucio Fulci, Italien 1979)
42. Wayne's World 2 (Stephen Surjik, USA 1993)

Ah, ich wusste doch, dass irgendwann auch noch mal ein paar richtig gute Filme kommen  :respekt:

Frage mich aber schon, was "School of the holy beast" in einer Trashliste zu suchen hat?

Travis

Zitat von: filmimperator am 21 Juli 2008, 11:22:30
Wie wärs denn mit einem eigenen Thread für "Lieblingsfilme der User" etc.?
Gute Idee, dann könnten auch User, die hier nur gelegentlich vorbei schauen und auch keinen eigenen Autoren-Thread haben, sich an den Freuden des Listen-Erstellens beteiligen...  :icon_twisted:

Zitat von: Hedning am 21 Juli 2008, 15:08:30
Frage mich aber schon, was "School of the holy beast" in einer Trashliste zu suchen hat?
Tja, McKenzie ist mittlerweile so prätentiös geworden, dass er Genrefilme ohne gehobenes 'Prätentionspotenzial' lieber nicht im 'seriösen' Teil seiner Liste haben will...  :LOL:

Übrigens, McKenzie, mir gefällt deine Liste zwar ausgesprochen gut, aber wenn ich sie mir so im Gesamten (also alle drei Teile) und in ihrer Aufteilung und Zusammenstellung anschaue, muss ich meine Spontanaussage von gestern (die ja sowieso problematisch ist, weil ich ja deines Erachtens sowieso selbst 'prätentiös' bin :icon_mrgreen:) doch relativieren, denn 'unprätentiös' sieht dann doch noch mal anders aus... (dass es auch noch viel 'prätentiöser' geht, daran besteht natürlich kein Zweifel... ;))

Hedning

22 Juli 2008, 01:26:06 #743 Letzte Bearbeitung: 22 Juli 2008, 01:56:37 von Hedning
Wo ist denn die liebreizende Soledad hin?

McKenzie

22 Juli 2008, 06:39:40 #744 Letzte Bearbeitung: 22 Juli 2008, 06:50:03 von McKenzie
Zitat von: Hedning am 22 Juli 2008, 01:26:06
Wo ist denn die liebreizende Soledad hin?

Ich habe sie nach Hause geschickt. Toby Dammit (alias Terence Stamp) ist noch liebreizender  :icon_twisted:, vor allem wenn er so teuflisch und zynisch-angewidert drein blickt.  :king: "Send me your most decadent actor", Fellini said.

Ächz - ich sehe da hier und in anderen Threads so manches Posting, dass ich gerne beantworten würde, woher die Zeit nehmen wenn nicht faulenzen?
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie am 21 Juli 2008, 10:53:12

"Mein Name ist Yor, ich bin der Krieger der Wälder!"
Also, mich würd's freuen, wenn du den als Avatar nimmst. Kann deine Sonnenbrille nicht mehr sehen.  :LOL:

gez.
Der Große Urweltvogel
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

In deinem (schrecklich formatierten) Review zu "La Montagna del dio Cannibale" schreibst du, dass die Tiersnuffszenen zwar ein "Ärgernis" darstellten, es aber fast schon löblich sei, dass Martino "hier oft die brutale Nahrungskette der Natur (Boa vs. Affe...) in Aktion zeigt und sich die von Menschenhand ausgeführten Tiertötungen auf die ekelerregende Zerteilung eines Leguans zu Beginn des Films beschränken" würden.

Findest du das nicht grotesk? Ist das wirklich deine Meinung?

Nur zur Information: An der Szene, in der die Schlange den Affen verspeist, ist nichts natürlich, sondern alles genauso von Menschenhand forciert wie beim Rest. Man kann sogar noch die Vorrichtung erkennen, mit der das Tier der Schlange zugänglich gemacht wird, damit die Kamera die Orgie auch schön einfangen kann. Noch geschmackloser wird es dann ja, wenn die Filmemacher bzw. Verbrecher einen Adler festbinden und von einer Schlange angreifen lassen.

Offenbar fehlen dir gewisse Empathiegene oder moralisches Beurteilungsvermögen, wenn du sowas lapidar abtust und auch noch mit 8 Punkten adelst (abgesehen davon, dass der Film übelster Trash ist, bei dem sich Ursula Andress wirklich die Blöße gibt).

Hedning

Sehe ich ähnlich, für mich rangiert der Film trotz seiner stellenweise etwas aufwändigeren und postkartenmäßigen Optik auf einer Höhe mit dem Gros der Kannibalenfilme. Kaum zu glauben, dass der Mann einige der schönsten Gialli gedreht hat. Die englische Aussprache von Frau Undress hat mir natürlich den Rest gegeben.

McKenzie

Eigentlich würde ich dir das lieber am Telefon differenzierter erklären (lässt sich ja noch nachholen), aber da du mich nun schonmal "bloßgestellt" hast (und ich nicht Bretzelburger heiße  :icon_mrgreen:) will ich dir (und auch den anderen) eine "Rechtfertigung" nicht vorenthalten. Allerdings bin ich müde und unmotiviert, daher droht Plattitüden-Gefahr.

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  6 August 2008, 16:02:16
Findest du das nicht grotesk? Ist das wirklich deine Meinung?

Es ist ein Zwiespalt, grotesk ist höchstens, dass ich es positiv wertete, wie die Tierszenen hier scheinbar ohne menschliches Zutun auskommen. Mir ist natürlich bewusst gewesen, dass hier nachgeholfen wurde (allerdings eher insofern, als man die Tiere "nur" miteiander konfrontierte, das Schlangen-Mal im Finale ist natürlich eine andere Sache), allerdings sind mir die "Hilfsmittel" (Schlingen u.ä.), anders als dir, nicht aufgefallen. Das ändert die Lage allerdings auch nur geringfügig, denn:

Wenn man mir vorwirft, ich würde die Massentierhaltung und die Senkung unseres qualitativen Ernährungsstandards durch den Kauf eines Hamburgers bei McDonalds oder Burger King unterstützen (doofes Beispiel, mir fällt in meinem momentanen Entkräftungs-Zustand aber nichts ein, bzw. ich bin gerade zu faul zum grübeln) lasse ich mir das eingehen - das hat Hand und Fuß, das spielt sich jetzt ab und man kann sich entscheiden.
Im Falle der Tiersnuff-Szenen in von mir sehr geschätzten Filmen wie "Die Stunde der grausamen Leichen", dem besagten Martino oder "Cannibal Holocaust" ist das Ansinnen zwar schäbig und das Wissen darum dem Ekelfaktor der in der Tat abstoßenden Sequenzen sehr zuträglich, allerdings kann ich als Zuschauer, 30 Jahre nach Entstehung dieser Filme, durch ein Boykott daran nichts mehr ändern - und habe persönlich auch nicht das unheilvolle Gefühl, mit dem Erwerb oder der positiven Bewertung eines solchen Filmes Tiersnuff in aktuellen und künftigen Filmen zu unterstützen.
Ich habe heute während meines neuen Ferienjobs in den Hinterräumen einer Großküche im Nürnberger Tiergarten* (!!!) Dutzende halb gegessener Schnitzel und Braten entsorgen müssen. DAS finde ich, je mehr ich darüber nachdenke, mindestens ebenso abstoßend. Aber es springt einen eben nicht an wie Tiersnuff in fiktionalen Filmen, der durch die Verschwendung noch überflüssiger gewordene Gewaltakt gegen das Tier ist nicht mehr direkt nachvollziehbar und wird immer noch durch die "Absicht des Verzehrs" quasi legitimiert. (Bist du eigentlich Vegetarier, btw? Wundern würde es mich ja nicht...). Ich gehe oft sogar soweit, den mangelnden Respekt meiner Mitmenschen gegenüber Pflanzen (ja, Pflanzen) zu rügen, in dieser Hinsicht habe ich einige anscheinend sehr nonkonforme Ansichten.

Das zum einen. Ich bin grundehrlich, wie du weißt. Ich hätte nicht geschrieben, dass mir die entsprechenden Szenen übel aufgestoßen sind, hätte ich es nicht aufrichtig so wahrgenommen. Ja, das stört mich. Aber ich bin kein solcher Totschläger wie du.

Zum anderen ist Sergio Martino ein Regisseur, dem ich schon lange viel Respekt entgegenbringe und der durchaus eine eigene Moral besitzt, die ihn persönlich nie zu solchen Szenen angetrieben hätte und durch die er sich von anderen italienischen Kommerz-(Genre-)Filmern dieser Zeit abhebt. Diese Sequenzen waren angeblich nicht einmal geplant sondern wurden am Set entwickelt, weil die Produzenten (unter anderem auch Martinos Bruder Luciano) mehr "Gewalt" in ihrem Film wollten, nach dem Vorbild von Lenzis "Mondo Cannibale". Letztlich hat Martino mehrmals betont, wie sehr ihm diese Sequenzen gegen den Strich gingen (müsste nochmal das Interview durchsehen, dass meiner DVD beiliegt), wie sehr er es bedauert, dass sie seinen Film entstellten und wie schwer es ihm gefallen ist, die endgültige Version als sein Werk anzuerkennen. Das Argument: "Jeder lässt sich einstweilen mal zu Fehlern hinreißen" wird bei dir auf taube Ohren stoßen, das ist mir klar. Nur solltest du dich vielleicht über die Hintergründe informieren, statt augenblicklich drauf loszudreschen. In diesem Fall wurden dem Regisseur diese Szenen aufgezwungen und er war nicht glücklich darüber. Martino war ohnehin nie ein Freund expliziter Gewaltdarstellungen in Filmen und hat in seinem übrigen Werk diese oft auch als Kompromiss fürs familieneigene Unternehmen so plakativ inszeniert. Sehr schön zu erkennen an "Your Vice is a locked room and only I have the key", dem persönlichsten seiner Giallo-Filme (siehe auch dazu mein sehr schlechtes Review). Und an "Torso", der aufwändigen Carlo Ponti-Produktion, in der es - mehr oder minder zum ersten Mal bei Martino - relativ viel "pointless gore" gibt.

Für meine Wertung muss ich mich nicht rechtfertigen, der Film gehört zwar eindeutig in die "guilty pleasure"-Ecke, ich mag aber seine Inszenierung, seine Form (abgesehen von diesen Szenen - wegen derer man deiner Ansicht nach offenbar auch augenblicklich die tiefrote Karte und die 1/10 zücken muss), seine Stimmung und da Martino, sieht man von derlei spekulativen Zwängen ab, eigentlich meist freie Hand hat, glaube ich zu erkennen, was für einen schönen Abenteuerfilm er ursprünglich plante. Der Streifen hat einfach etwas, er übte auf mich unerwarteterweise (denn trotz meiner Vorliebe für Martinos Filme versprach ich mir hiervon nichts) eine große Faszination aus. Der Film mag Trash sein, aber sein intellektuelles (nur behelfsmäßiger Gebrauch dieses Adjektivs hier) Niveau ist sicherlich dem eines "Raiders of the lost Ark" nicht besonders weit unterlegen, nur ist Spielberg eben ein Saubermann und Martino der Orangensaftverkäufer von der Straße.

Dieser Film ist nunmal Vergangenheit. Was mit Tieren heute in der Haltung, in Zoos, auch in freier Wildbahn, vor allem aber natürlich in der Domestikation widerfährt ist nicht minder unerfreulich - nur kann ein Protest hier noch etwas bewirken (u. U.), an diesem Film lässt sich nun nichts mehr rütteln, die Dreharbeiten sind seit Jahrzehnten vorüber. Wenn du mir jetzt mit einer Aufstellung à la "Ach so, dann muss man den Holocaust wohl auch nicht verurteilen, weil er schon vorüber ist und man es ohnehin nicht mehr rückgängig machen kann" ankommst, lasse ich dich mit Haut und Haaren von einer Python verspeisen - angebunden.

Zur Formatierung: Ist doch nur Times New Roman, was ist daran so schrecklich?

Im übrigen würde mich schon interessieren, wie du überhaupt auf diesen Film gekommen bist.

Und über meine moralische Sensibilität müssen wir tatsächlich noch disktutieren? Du solltest mich inzwischen gut genug kennen.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Ein ellenlanges Posting für einen Verzweiflungsakt der Verteidigung, das hättest du auch präzisieren können.

Dass Tierrechte anderswo ebenso mit Füßen getreten werden, muss wohl kaum länger breitgetreten werden, ich würde da auch all deinen Punkten zustimmen wollen, nur: Was tut das zur Sache? Inwiefern entkräftigt das den Sachvehalt, um den es hier konkret geht? Das liest sich bei dir wie ein Erklärungsverusch, eine Legitimierung, eine um Relation bemühte Vergleichsanordnung. Doch bei allem Unheil, das Tieren sonst widerfährt - es ändert doch rein gar nichts an diesem Film und wie man ihm begegnen muss.

Ich weiß, dass du mich für verbohrt, moralisch, vermutlich auch demagogisch hältst, aber das wiederum ist eben meine "aufrichtige" Einstellung. Und zu sagen, dass es weniger schlimm ist, weil es geschehen und nicht mehr beeinflussbar ist ... nun ja, ganz fauler Ansatz, fast schon revisionistisch.


Zitat von: McKenzie am  6 August 2008, 21:04:44
Und über meine moralische Sensibilität müssen wir tatsächlich noch disktutieren? Du solltest mich inzwischen gut genug kennen.

Ich habe halt die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

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