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Autoren-Thread: Mr. Hankey

Begonnen von Mr. Hankey, 6 Juli 2007, 21:12:01

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Mr. Hankey

Die Horrorgurke aus dem Schwarzwald:

http://www.ofdb.de/review/191651,397266,Black-Forest


Maximal für Trashfreaks geniessbar! ;)
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Karotte84

Ich weiche mal in deinen Autorenthread aus um nicht weiter im Sneakbereich zu nerven. Es geht mir natuerlich um die Review zu Parkour:

"z. Bsp. wenn Richie gleich zu Beginn gerade einmal zwei Klimzüge macht, bevor er schweratmend damit aufhört, obwohl er doch sonst überall und an jedem Ort wahllos rumzuklettern scheint."

Ein sehr schlecht gewaehltes Beispiel fuer deine Argumentation. Wir sehen zwar lediglich zwei Klimmzuege (doppeltes "m"), aber die Uebung beginnt nicht in der Szene, sondern wir steigen mitten drin ein. Ausserdem war dies lediglich der Auftakt zu seinem Programm, denn der Gute joggt dann auch froehlich los. Also schweratmend im Sinne von voelliger Erschoepfung passt einfach nicht.

Abgesehen davon empfinde ich die Review, als wuerdest du den Film nicht im ganzen sehen wollen. Sonst koenntest du nicht alles als "Klischee deutschen Betroffenheitskinos" abtun. Gerade mit dem Wissen, welches am Ende vermittelt wird rueckt alle Szenen in ein neues Licht. (Zumal es wie gesagt auch schon vor der Aufloesung moeglich war zu bemerken, dass da was nicht stimmt). Betroffenheitskino trifft es meiner Meinung nach sowieso nicht. Das hier die Geschichte einer Krankheit erzaehlt wird ist erst am Ende deutlich. Oder ich versteh nicht, was du unter Betroffenheitskino verstehst. (Ich denke an irgendwelche Filme mit krebskranken Kindern, Autismus etc. (und das mein ich nicht abwertend. Gibt da ja auch sehr gute Vertreter)). Du schreibst ja selbst, dass das "Zusammensetzen eben jener Ereignisse als solches [nicht passt]". Natuerlich nicht. Haben ja auch nie stattgefunden. Es hat nie ein Foto vorm Pisaturm auf dem seine Freundin zu sehen ist gegeben... deswegen kann man sich auch nicht aufregen, dass er genau dieses Bild in einer voellig fremden Wohnung auf dem Bau entdeckt hat (was, waere es real, tatsaechlich mehr als abstrus konstruiert waere).

Zum Friede Freude Eierkuchen: Kann ich nicht nachvollziehen. Es ist kein HappyEnd. Das vorherrschende Probleme mit seinen Freunden sich fuers erste scheinbar aufloesen ist doch voellig klar. Zum einen erzaehlt der Film (bis zum Zusammenbruch) nur eine Woche aus dem Leben von Richie. Bis wir Richie wieder mit seinen Kumpels sehen vergeht eine ganze Weile (siehe seinen Koerperumfang). Davon abgesehen: Wenn sich ein mir sehr guter Freund in einer Woche mir gegenueber unmoeglich macht und der dann im Krankenhaus landet und seine psychische Veraenderung auch noch durch Krankheit erklaert werden kann... WARUM zum Teufel sollten die Probleme einer Woche dann zwischen mir und ihm stehen?
Seine Freundin strebt nach Hoeherem, das ist richtig. Die Beziehung harmoniert und von Verlassen war nie die Rede. Das Problem einer moeglichen Fernbeziehung koennte mglw tatsaechlich wieder in den Fokus ruecken. Allerdings veraendert so ein Zusammenbruch/Krankheit alles. Mglw kann Richie nie wieder auf dem Bau arbeiten und somit locker flockig seiner Freundin in jede Stadt folgen. Mglw hat seine Freundin ihre eigenen Plaene zunaechst einmal hinten angestellt, da sie Richie liebt.
Und es ist laengst nicht alles toll, wie der Film uns ja auch gezeigt hat. Mit dem Ende beginnt hier erst ein Drama. Aus dem psychischen wird ein koerperliches. Seine berufliche Perspektive wird auch nicht gerade besser. Irgendwie ist das alles so offensichtlich, dass ich mich ernsthaft frage, wie das als HappyEnd einzustufen ist. Happy ist hoechstens, dass seine Freunde halt keine Aersche sind und seine Freundin ihn eben nicht hintergangen hat.

Film wurde meiner Meinung nach von dir absolut missverstanden.


Mr. Hankey

10 Februar 2010, 15:20:52 #482 Letzte Bearbeitung: 10 Februar 2010, 15:31:20 von Mr. Hankey
ZitatEin sehr schlecht gewaehltes Beispiel fuer deine Argumentation. Wir sehen zwar lediglich zwei Klimmzuege (doppeltes "m"), aber die Uebung beginnt nicht in der Szene, sondern wir steigen mitten drin ein.
Das ist durchaus richtig. Aber schon die Reaktion des Kinos hat ja gezeigt, wie schlecht dieser Schnitt dann gesetzt wurde. Mag sein, dass wir hier wirklich mitten in der Szene eingestiegen sind, aber wenn ein Film anfängt, in dem er mir jemanden zeigt der zwei Klimzüge macht und dann hechelnd aufhört, Sorry, aber dann wirkt das einfach nur ungewollt komisch auf mich.

ZitatSonst koenntest du nicht alles als "Klischee deutschen Betroffenheitskinos" abtun. Gerade mit dem Wissen, welches am Ende vermittelt wird rueckt alle Szenen in ein neues Licht.
Nur, dass eben dieser Moment danach gleich wieder zerstört wird, was mich gleich zu "Friede, Freude, Eierkuchen"-Thematik bringt. Mag sein, dass dieser Ausdruck etwas unglücklich gewählt ist. Aber im Grunde ist es wirklich so (ich hoffe mal, dass Udo noch seine Kritik nachdrückt, der kriegt sicher ein wenig geglückter ausgedrückt als ich ;)).
Spoiler: zeige
Ein paar Pillen eingeworfen und er wird wieder Gesund (bzw. "gesünder"), seine Freundin bleibt ihm erhalten, Konflikte lösen sich auf usw. und so fort.
Es mag richtig sein, dass sich nach alledem wieder ein Drama anbahnt, aber so wie der Film sein Ende präsentiert, bleibt (nicht nur) bei mir der Eindruck haften, dass man es ja bloß nicht zu schlimm ausgehen lassen wollte. Mir wirkt das ganze Ende einfach zu sehr aufgedrückt. Deshalb hat mich der kleine Umschwung nach kurzer Freude auch sofort wieder kalt gelassen. Am besten wäre gewesen, wenn der Film da aufgehört hätte, wo gezeigt wurde,
Spoiler: zeige
dass der verunfallte Kollege immer noch im Koma liegt und somit alles nur der Einbildung der Hauptfigur entsprungen ist.
Ja dann hätte das Ende den nachhaltigen Eindruck zumindest um einiges nach oben schrauben können. Aber so wird das leider nichts. Zumindest bei mir, Sorry!

Zumal, wenn ein Film all das aufbringt, was man schon X-Mal in anderen Filmen, die Geschichten von Menschen erzählen, deren Leben sich langsam in einen psychischen Scherbenhaufen verwandelt, gesehen hat, und dabei auch nichts variiert oder es zumindest schafft dies interessant zu präsentieren, dann ist das für mich halt Klischeehaftes Betroffenheitskino. Zumal hier eben auch die Figuren so derartig lasch geformt sind, dass es (zumindest mich) überhaupt nicht interessiert hat, was im Endeffekt aus ihnen wird.

BTW: Habe ich übrigens wirklich darüber nachgedacht, die Sache mit den "Friede, Freude, Eierkuchen" noch ein wenig abzuändern. Habe sogar darüber auch noch einmal mit meinen beiden Kollegen (Udo und Rene meine ich damit nicht ;)), welche den Film zusammen mit uns gesehen haben gesprochen aber deren Eindruck ist der Gleiche. Von daher, auch wenns vielleicht ein wenig provokativ wirken mag, für mich ist das Ende, so wie es ist, einfach zu heil, selbst wenn es vielleicht nicht mit einem klassischen "Happy End" zu vergleichen ist. Von daher bleibe ich auch bei der Ausdrucksweise.

ZitatFilm wurde meiner Meinung nach von dir absolut missverstanden.
Ich kann Dir Deine Meinung natürlich nicht absprechen. Aber ich glaube nicht einmal, dass wir den Film grundsätzlich unterschiedlich verstanden haben. Nur ist das, was Du für Dich aus dem Film positiv mitnimmst, ist von mir eben weitgehendst negativ aufgenommen worden. ;)
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Mr. Vincent Vega

Da ich eure, also die Dresdner, Einschätzung von Peter Jacksons neuester CGI-Überdosis nicht im Geringsten verstehe, habe ich mir deine und Bretzels Kritik dazu durchgelesen (vorweg: ich verstehe es weiterhin nicht). Sein Review ist, wie so oft, von Allgemeinplätzen, weltlichen Phrasen und wenig angreifbaren, weil "gefühlsdominierten" Empfindungen dominiert, wohingegen deine Kritik so löchrig wie ein Schweizer Käse daherkommt und deshalb an dieser Stelle kurz einige Anmerkungen erfahren soll.

Abgesehen von etlichen Rechtschreibfehlern und vielen sprachlich sehr unschönen und unsauberen Formulierungen finden sich darin einige sehr grobe Schnitzer, beispielsweise die falsche Nennung der Autorin (nicht Jacksons Frau Fran Walsh, sondern Alice Sebold hat die Romanvorlage geschrieben). Ich frage mich außerdem, ob ich einen anderen Film gesehen habe, denn Sätze wie dieser

ZitatWo andere Filme nicht selten mit aufgesetzt wirkenden Gefühlen, duddelnder Seiermusik und unglaubwürdigen Handlungsweisen der Protagonisten enttäuschen, hat man hier von Anfang an das Gefühl, dass alles echt ist.

sind doch angesichts von Jacksons unfassbar manipulativer Inszenierung, die Zuschaueremotionen durch den Einsatz penetranter Stilmittel (ständige Schwenks, Zooms, Close-Ups, Freeze- oder Zeitlupeneinstellungen) und einem klebrigen Soundtrack zu lenken versucht, kaum haltbar. Oder, wo wir über "unglaubwürdige Handlungsweisen der Protagonisten" sprechen: Fandest du es wirklich glaubwürdig, dass Mark Wahlberg aus dem Nichts seinen Nachbarn als Killer entlarvt (bzw. durch eine Blume in der Hand - womöglich ein Wink der toten Susie (sic!)), oder dass Stanley Tucci sich in jeder Einstellung wie der Prototyp eines Wahnsinnigen benimmt und trotzdem lange Zeit unerkannt bleibt (nebenbei ist die Skizzierung dieser Figur die groteskeste vorstellbare Darstellung eines Kindermörders)? Und das sind nur zwei Beispiele unter Dutzenden unlogischen Momenten.

ZitatKeine Figur ist einem egal, man möchte von allen Figuren sofort wissen, wie es ihnen ergehen wird und ich welche Richtung sie das Geschehen letztendlich verleiten mag. Aus dieser Hinsicht haben die Drehbuchschreiber wirklich ein kleines Kunstwerk geschaffen, das es so schon lange Zeit nicht mehr gegeben hat.

Besonders interessant war Susan Sarandons Figur. Ich hätte gern gewusst, welche Zigarettenmarke sie raucht.

(...)

ZitatVor allem in den Momenten, wenn Susie auf ihren Mörder trifft, ist man manchmal regelrecht gewillt die Filmvorführung abzubrechen

Große Zustimmung.

(:icon_lol:)

ZitatDie Suche der Familie nach dem Mörder und Susies Erlebnisse in der Zwischenwelt werden vor allem von einer hohen visuellen Note geprägt, die gerne schnell als Kitsch abgetan wird, in Wirklichkeit aber eine doch recht realistisch geformte visuelle Andeutung von dem ist, wie die Gefühle der meisten Menschen gestrickt sind und wie diese sich zu ändern vermögen, wenn etwas so Schreckliches wie der Verlust eines geliebten Menschens passiert.

Der Vorwurf des Kitsches richtet sich wohl vor allem gegen die Visualisierung der Zwischenwelt - und das trifft nicht auf die von dir beschriebene Darstellung der trauernden Zurückgebliebenen zu. Und: Wenn die Gefühle der meisten Menschen tatsächlich so gestrickt sind wie bei Jackson, dann... Gute Nacht.

ZitatIn der letzten halben Stunde jedoch, passiert mit Jacksons Film etwas, das man nie und nimmer erwartet hätte. Er wird 08/15! Das klingt zwar erst einmal hart und flapsig formuliert, doch es ist so.

Ganz ehrlich, diese Formulierung ist so goldig, dass ich eigentlich nichts gesagt haben möchte. :icon_mrgreen:

ZitatNachdem sich Mark Wallberg in "The Happening" z. Bsp. noch der absoluten Lächerlichkeit preisgegeben hat, so spielt er hier einen jungen Vater, dem man jede Emotion in Gänze nachvollziehen kann. Sein Spiel ist fabelhaft und dürfte wohl mit Abstand das Beste sein, was er bisher zu bieten hatte.

Davon abgesehen, dass Wahlberg mit seiner 70's-Mähne meines Erachtens noch nie so fehlbesetzt war wie in diesem Film (aber das tut nichts zur Sache), ist dieses Urteil wohl nur in Unkenntnis von BOOGIE NIGHTS möglich.

ZitatUnd als Höhepunkt Stanley Tucci, der hier einfach nur unfassbar gut agiert und eine Brillanz in seine Darstellung des Schreckens bringt, die kaum in Worte zu fassen ist.

Ich kann Hilfe leisten: Drüber, drüber, nochmals drüber. Die Schuld liegt aber weniger bei Tucci, als an Jacksons katastrophaler Schauspielführung (wohl die größte konsequente Schwäche all seiner Filme).

Na ja, und so weiter und so fort.

Der Film hat wohl einen Nerv bei dir getroffen. Ich habe die Vermutung, dass es allerdings mehr das Sujet, denn das eigentliche Produkt ist, das dich zu solch Lobpreisungen verleitet hat.

pm.diebelshausen

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 17 Februar 2010, 03:57:48
Ich frage mich außerdem, ob ich einen anderen Film gesehen habe

Selbstverständlich. Das wird immer wieder vergessen. :o)
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Vincent Vega


Bretzelburger

P.M.'s Bemerkung verstehe ich auch nicht, sollte wahrscheinlich ironisch sein. Du kritisierst bei meiner Review ja "Allgemeinplätze" (generell), um dann mit der Bemerkung "Dominierung gefühlsdominierter Empfindungen" (sehr schön ausgedrückt, übrigens) das Ganze ad acta zu legen. Tatsächlich liegt genau darin das Problem der Beurteilung des Films - in dem jeweils persönlichen Bezug zur Thematik. Und das gilt eben auch für Hankeys Review.

Faktisch hätte ich dem Film höchstens 3 Punkte gegeben, denn in dem, was Jackson hier vor allem in der letzten halben Stunde auftischt, kann man wenig Qualität erkennen. Dazu gehört sowohl die sehr typische (und damit den Vorurteilen entsprechende) Gestaltung eines pädophilen Kindermörders (gegen die Tucci letztlich nicht erfolgreich anspielen kann), Wahlbergs und seiner Tochter entstehender Verdacht gegen ihn (für den es keinen Bewies gibt), als auch die gesamte Schmonzette mit dem Tresor und dem Eiszapfen. Letztlich bestand darin Einigkeit unter den Dresdner Sneakern, aber Jeder von uns hatte die erste Hälfte des Films anders erlebt. David dabei am intensivsten, was sicherlich nur mit gefühlsdominierten Empfindungen zu erklären ist. Deshalb wollte er an seinen 8 Punkten festhalten, was argumentativ nur schwer zu unterstützen ist - diesen Spagat liest man seiner Review an. Letztlich auch meiner, denn hätte Jacksons manipulative Wucht nicht auch bei mir funktioniert, hätte ich den Film gnadenlos verrissen. Das wäre leichter und sprachlich konsequenter gewesen (trotz der "Allgemeinplätze", die ich seltsamreweise in jeder Review erkennen kann), aber auch nicht wirklich ehrlich.

Mr. Vincent Vega

Das hilft mir jetzt schon wesentlich mehr und damit kann ich auch d'accord gehen.

Ich finde eine solch persönlich gefärbte Rezeption (was sie per se immer ist und auch sein sollte, nur eben nicht in der völligen Verweigerung, die subjektive Begeisterung in einen Zusammenhang mit den enormen künstlerischen Defiziten eines solchen Filmes zu bringen) legitim, aber man muss das Kind dennoch beim Namen nennen und das fehlt mir bei Hankey.

Ich fand allerdings auch schon die erste Hälfte des Films ziemlich grausam, bis auf den einzig wirklich sinnvollen, ästhetisch reizenden und überlegten Regieeinfall, den Mord zunächst auszuklammern und später surreal aufzuarbeiten. Ansonsten ist THE LOVELY BONES für mich wahrlich ein Film, der konsequent und in jeder Hinsicht gegen den Baum fährt.

pm.diebelshausen

17 Februar 2010, 14:33:15 #488 Letzte Bearbeitung: 17 Februar 2010, 14:35:18 von pm.diebelshausen
Nein, nein, meine Bemerkung ist nicht ironisch, sondern wörtlich gemeint. Und es wundert mich, dass sie nicht verstanden wurde, weil ich dachte, das sei nun wirklich eine Binsenweisheit. Seit wann sehen Zuschauer, die nicht dieselben sind, denselben Film? Der Zuschauer ist einer von den Filmschaffenden, da gibt es keine Trennung, und von daher muss ich das "ich verstehe nicht" zurückgeben:

ZitatDominierung gefühlsdominierter Empfindungen
persönlicher Bezug zur Thematik
argumentativ nur schwer zu unterstützen
manipulative Wucht

Ich erspare uns jetzt mal die Frage, ob ich auf einem anderen Planeten lebe (denn auch dem ist so), möchte aber dennoch wissen, ob ihr denn ansonsten Filme, die nicht manipulieren, keine persönlichen Bezüge zum Thema benötigen, und ohne Einfluss auf Euer Gefühlsleben sind, bevorzugt, was dann auch argumentativ leichter zu verarbeiten sei? Und wo ich solche Filme bekomme, wenn ich mal einen zur Abwechslung sehen möchte. Im Ernst: Jacksons Film mag ja als seicht und rührselig empfunden werden und ob man das genießt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Aber dass Filme manipulieren und zwar auf der Gefühlsebene, ist doch absolut nichts Besonderes, sondern Grundlage des Erzählens nicht erst seit dem Kino (defintiv im sog. Erzählkino, wozu Jackson eindeutig zählt). Ohne das keine Geschichten. Ich glaube, es gibt keinen Film, keine Geschichte überhaupt, die ich mag, ohne dass mein persönlicher, emotionaler Bezug eine Rolle spielt. Wenn es erstrebenswert wäre, die große Sachlichkeit in der Filmproduktion- und rezeption zu installieren und dem Zuschauer und Reviewer, egal ob Laie oder Wissenschaftler oder irgendwas dazwischen, seinen emotionalen Bzug in Abrede zu stellen, dann meinerseits "dann... Gute Nacht." Denn das wäre Leben und Wissenschaft ohne Leidenschaft. Wo die Welt der Forschung und Lehre schon von wirtschaftlichem Denken bestimt wird, muss doch wenigstens die Sphäre der Kunst eine Insel der Emotionalität sein dürfen.

So, jetzt habe ich mich zwar hier eingemischt und mal wieder nichts zum eigentlichen Thema gesagt, aber meine Äußerung war wohl erklärungsbedürftig. Drum. Vielleicht habe ich auch Eure Äußerungen in der Richtung als zu wichtig oder absolut gemeint missverstanden.

PS.:
Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2010, 13:55:48
"Dominierung gefühlsdominierter Empfindungen" (sehr schön ausgedrückt, übrigens)

Das ist offenbar Ironie.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Februar 2010, 14:33:15
Das ist offenbar Ironie.
Was denn sonst? - Ich fand die Formulierung witzig im Bezug zu dem davor geäusserten "Allgemeinplatz".

Natürlich hast du recht mit der jeweiligen Manipulation, aber Mr.VV's Kritik bezieht sich schon in diesem Fall direkt auf die Reviews und nicht nur auf ein individuelles Empfinden (was du mit deiner, nicht ironisch gemeinten Bemerkung betonen wolltest).
Wir kommen damit prinzipiell wieder zur Diskussion, was eine gute Review ausmacht. Einfach nur die eigenen Emotionen ausdrücken oder doch etwas genau begründen und für Andere nachvollziehbar werden lassen. Das zweitere hat David versucht (ich übrigens auch) und das macht den Text so unausgewogen. Es ist der Versuch, mit Argumenten etwas zu begründen, was hauptsächlich in seinen Emotionen zu finden war. Deshalb hebt er die erste Hälfte des Films so hoch, um damit trotz der Mängel der zweiten Hälfte die gute Gesamtbewertung zu begründen. Wer aber schon die erste Hälfte schlecht fand - eine eher häufigere Meinung zu dem Film - wird kaum damit zu überzeugen sein. Umgekehrt gilt das Genauso - es ist nicht schwer, den Film sarkastisch und mit Kennermiene auseinander zu nehmen, aber dabei lässt man eben nicht zu, dass dieses Thema sehr persönliche Erfahrungen und Empfindungen anzusprechen vermag, die über handwerklichen Fehlern stehen. Für mich hebt das den Film aus dem Durchschnitt, weil er so gegensätzliche Meinungen hervorruft.

Fastmachine

@pm: Du rennst offene Türen ein, von denen hier – soweit ich sehe – niemand behauptet hat, dass sie verschlossen seien.
Niemand hat hier gegen die persönlichen Empfindungen als Grundlage von Reviews, noch grundsätzlich gegen die manipulative Macht der Bilder argumentiert.

Mr.VV monierte nicht die ,,persönlich gefärbte Rezeption", sondern die seiner Ansicht nach ,,völlige Verweigerung, die subjektive Begeisterung in einen Zusammenhang mit den enormen künstlerischen Defiziten eines solchen Filmes zu bringen". Bretzelburger hat dann verdeutlicht, dass er eben dies durchaus im Blick hatte, aber in anderer Art und Weise gewichtet hat.

Es geht hier also eher um Gewichtungsfragen zwischen persönlicher Empfindung und verallgemeinerbaren künstlerischen Kriterien, nicht um eine Grundsatzdebatte Verstand gegen Gefühl.

Nur ein kurzer Einwurf, wollte mich weiter nicht einmischen.
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

pm.diebelshausen

Zitat von: Bretzelburger am 17 Februar 2010, 15:08:58
Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Februar 2010, 14:33:15
Das ist offenbar Ironie.
Was denn sonst? - Ich fand die Formulierung witzig im Bezug zu dem davor geäusserten "Allgemeinplatz".

Witzig ist sie, wenn mit Absicht, ansonsten eine kuriose Monstrosität. ;o)


Zitat von: Fastmachine am 17 Februar 2010, 15:22:58
@pm: Du rennst offene Türen ein

Das hatte ich absolut gehofft! Und danke für den Einwurf. Manchmal ist es für mich nötig, mein momentanes Verständnis in einem Gespräch zu äußern, damit ich ihm folgen kann. In einem "Live"-Dialog ist sowas immer mit wenigen Worten zu klären, in einem Forum bekommt das immer gleich eine unglecih stärkere Gewichtung. Eure Antworten haben mir die Sachlage erklärt und ich bin wieder auf der Spur. Hatte mich halt gewundert, dass mein Einwurf so unverstanden blieb, gerade wenn er doch so selbstverständlich ist - aber das lag wohl tatsächlich an unterschiedlichen Wahrnehmungen des Gesprächs. Bitte weiter, ich höre zu! :o)

Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Hankey

18 Februar 2010, 01:06:11 #492 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2010, 02:07:01 von Mr. Hankey
So, dass ist man mal ein kurzes Weilchen nicht online und schon wirds bunt. Na ja, ich werde mich jetzt aber kurz fassen, da Udo eigentlich schon alles gesagt hat.

ZitatSein Review ist, wie so oft, von Allgemeinplätzen, weltlichen Phrasen und wenig angreifbaren, weil "gefühlsdominierten" Empfindungen dominiert, wohingegen deine Kritik so löchrig wie ein Schweizer Käse daherkommt und deshalb an dieser Stelle kurz einige Anmerkungen erfahren soll.
Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, wie du zwar Udos Kritik als "gefühlsdominiert" empfinden kannst, bei meiner Kritik aber der Meinung bist, dass diese von mir als voll objektive Kritik ausgelegt ist. Ich finde schon, dass man sehr wohl rauslesen kann, dass hier vor allem meine Gefühle und Empfindungen beim Filmerleben die Kritik regieren. Und das haben mir btw. auch schon so einige aus meinem engeren Freundes und Familienkreis bestätigt. Das nun gerade Du mir vorwirfst, ich würde meine Kritik als die Objektivität in sich darstellen, kann ich da echt nicht ganz begreifen!

Zu den Gesichtspunkten des Films:

Zitatsind doch angesichts von Jacksons unfassbar manipulativer Inszenierung, die Zuschaueremotionen durch den Einsatz penetranter Stilmittel (ständige Schwenks, Zooms, Close-Ups, Freeze- oder Zeitlupeneinstellungen) und einem klebrigen Soundtrack zu lenken versucht, kaum haltbar
Wie die anderen schon geschrieben haben ist eine manipulative Inszenierung nicht automatisch mit einer schlechten Inszenierung gleichzusetzen. Die Frage ist nur, in wie weit die Manipulation greift und diese der Zuschauer zuläßt. Ich gebe gerne zu, dass Jackson manipuliert, doch wenn dies so geschieht, wie in der ersten Stunde des Films, dann bitte nur zu... Dann lasse ich das nur zu gerne zu. Eine erfolgreiche Manipulation, die im Endeffekt das empfundene Filmerlebnis positiv steigert, ist in Deinen Augen vielleicht dennoch als schlecht zu bewerten, da Du anscheinend grundsätzlich gegen jedwede Manipulation, egal auf welcher Ebene, bist, aber das kann man nun einmal nicht auf jeden anderen Filmfan ummüntzen. Denn wie PM schon schreibt, in gewisser Weise will man von Filmen auch manipuliert werden. Ist diese Manipulation fragwürdig, dann kann man das ankreiden. Hier ist diese Manipulation aber das ganze Gegenteil. (zumindest eben im größten Teil des Werks)

ZitatFandest du es wirklich glaubwürdig, dass Mark Wahlberg aus dem Nichts seinen Nachbarn als Killer entlarvt
Hier stellt sich für mich erst einmal die Frage, ob Wahlbergs Charakter wirklich seinen Nachbarn als Killer entlarvt hat oder dies nicht eher eine Effekthandlung war, sprich ihn das erste Anzeichen in dieser Hinsicht plötzlich zu dieser Kurzschlusshandlung geleitet hat.

Zitatoder dass Stanley Tucci sich in jeder Einstellung wie der Prototyp eines Wahnsinnigen benimmt und trotzdem lange Zeit unerkannt bleibt
Na ja, jetzt verrätst Du aber Dein eigenes Klischeedenken irgendwo ein wenig. Das Tuccis Charakter dem Abziehbild des angeblichen Pädophilen entspricht, stimmt ohne Frage und könnte man durchaus kritisieren. Aber ansonsten sehe ich in seiner Handlung (welche seine Umgebung mitbekommt) lange nichts von dem, was die Bevölkerung automatisch annehmen lassen muss, dass er der Killer ist. Anscheinend denken die Figuren eben doch nicht so ganz in Schubladen, selbst wenn Tucci selbst eine Schubladenfigur ist!

ZitatUnd: Wenn die Gefühle der meisten Menschen tatsächlich so gestrickt sind wie bei Jackson, dann... Gute Nacht.
Tja dann schlaf mal schön!

Zitatist dieses Urteil wohl nur in Unkenntnis von BOOGIE NIGHTS möglich.
Boogie Nights kenn ich und in dem Film ist er auch wirklich großartig. Stimmt aber, dass ich beim Schreiben der Kritik nicht daran gedacht habe. Von daher werde ich das noch einmal ein bisschen ummodeln.

Ansonsten aber kann ich einfach nur noch einmal Udos Posting dick und fett unterstreichen. Wenn man will, dann kann man den Film, aufgrund seiner wirklich unglücklichen letzten halben Stunde gerne abwatschen. Fakt ist und bleibt jedoch, dass vor allem die ersten 60 Minuten (zumindest für mich) Kinomagie pur sind, und das durchaus auch deshalb weil Jacksons Art der Manipulation in diesen Minuten so perfekt gelungen ist. Das jedoch gerade mit dieser Art nicht jeder etwas anfangen kann ist klar. Ich möchte mich sogar mal so weit herauslehnen zu behaupten, dass z. Bsp. auch der eigene Umgang mit den allgemeinen gesellschaftlichen Bild der Familie und/oder das etwaige Selbsterlebnis solch einer Situation viel dazu beiträgt, was man letztendlich daraus mitnimmt. Das meine Meinung zum Thema Familie und der Umgang damit z. Bsp. eine gänzlich andere ist als bei Dir oder Viney, ist sicherlich fraglos ein Fakt! ;) Ich kanns nur noch einmal sagen, mich hat der Film in seinen ersten Minuten so sehr mitgenommen, wie schon lange nicht mehr, weshalb ich, trotz aller berechtigter Kritik, an der doch recht hohen Note hängenbleibe. Udo Review stimme ich aber z. Bsp. auch zu absolut 100% zu!


Als Frechheit empfinde ich jedoch deinen Vorwurf, Jackson könne seine Schauspieler nicht dirigieren. Da frag ich mich doch ernsthaft, an was du gerade so einen unhaltbaren Vorwurf dingfest machen willst. Ich habe eher das Gefühl, dass dich der Film innerlich einfach total kalt gelassen hast und du deshalb nun auch noch darauf rumhackst.


P.S.

ZitatAbgesehen von etlichen Rechtschreibfehlern und vielen sprachlich sehr unschönen und unsauberen Formulierungen finden sich darin einige sehr grobe Schnitzer, beispielsweise die falsche Nennung der Autorin (nicht Jacksons Frau Fran Walsh, sondern Alice Sebold hat die Romanvorlage geschrieben). Ich frage mich außerdem, ob ich einen anderen Film gesehen habe, denn Sätze wie dieser
In Sachen Rechtschreibfehler kann ich nur sagen, dass ich das Ding zweimal durch die Prüfung gejagt habe, so viele können es also gar nicht mehr sein. Und was Du als sprachlich unschön und unsauber formuliert empfindest, dürfte eher subjektive Empfindungssache sein, für mich also eher irrelevant. Aber den groben Schnitzer mit der Autorin bügel ich aus. Das hätte wirklich nicht passieren dürfen! :icon_redface:
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Mr. Vincent Vega

Nun denn, Hankey. Kein Grund sich so angegriffen zu fühlen, du kennst mich lange genug.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11
Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, wie du zwar Udos Kritik als "gefühlsdominiert" empfinden kannst, bei meiner Kritik aber der Meinung bist, dass diese von mir als voll objektive Kritik ausgelegt ist. Ich finde schon, dass man sehr wohl rauslesen kann, dass hier vor allem meine Gefühle und Empfindungen beim Filmerleben die Kritik regieren. Und das haben mir btw. auch schon so einige aus meinem engeren Freundes und Familienkreis bestätigt. Das nun gerade Du mir vorwirfst, ich würde meine Kritik als die Objektivität in sich darstellen, kann ich da echt nicht ganz begreifen!

Klassisches Missverständnis!? Ich habe mit keiner Silbe behauptet, auch nicht indirekt, dass dein Review objektiv intendiert sei, sondern dass es lediglich angreifbarer als Udos ist, gleichwenn du sogar oder gerade sogar viel emotionaler argumentierst.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Wie die anderen schon geschrieben haben ist eine manipulative Inszenierung nicht automatisch mit einer schlechten Inszenierung gleichzusetzen.

Völlig richtig.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Die Frage ist nur, in wie weit die Manipulation greift und diese der Zuschauer zuläßt.

Ebenfalls richtig.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Ich gebe gerne zu, dass Jackson manipuliert, doch wenn dies so geschieht, wie in der ersten Stunde des Films, dann bitte nur zu... Dann lasse ich das nur zu gerne zu. Eine erfolgreiche Manipulation, die im Endeffekt das empfundene Filmerlebnis positiv steigert, ist in Deinen Augen vielleicht dennoch als schlecht zu bewerten, da Du anscheinend grundsätzlich gegen jedwede Manipulation, egal auf welcher Ebene, bist, aber das kann man nun einmal nicht auf jeden anderen Filmfan ummüntzen. Denn wie PM schon schreibt, in gewisser Weise will man von Filmen auch manipuliert werden. Ist diese Manipulation fragwürdig, dann kann man das ankreiden. Hier ist diese Manipulation aber das ganze Gegenteil. (zumindest eben im größten Teil des Werks)

Auch in Bezug auf Fastmachines dankenswerten Einwurf möchte ich hier ungern einen Exkurs über die Manipulation des (Erzähl)Kinos anführen, zumal ich als Spielberg-Fan der letzte bin, der sich manipulativen Erzähl- und Inszenierungsstrategien verschließt. Ich denke aber, dass eben jene Manipulation auch analysiert, erkannt und vielleicht auch machtlos gemacht werden sollte/könnte, was nicht heißt, dass man dieser dann nicht auch auf den Leim gehen darf. Bei dir vermisse ich, besonders bei diesem Film, den nötigen geschärften Blick, um Jacksons teilweise sogar unverschämte, weil publikumsbeleidigende Manipulation zu beschreiben. Denn, das muss mal gesagt sein, es gehört schon auch Talent dazu, seine Manipulationen geschickt, clever und vor allem undurchsichtig zu chiffrieren. In seinen besten Momenten hat Spielberg beispielswesie dieses Talent, während Jackson mit fast beneidenswerter Treudoofheit und/oder Naivität ein sensibles Thema mit dem Holzhammer beackert.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Hier stellt sich für mich erst einmal die Frage, ob Wahlbergs Charakter wirklich seinen Nachbarn als Killer entlarvt hat oder dies nicht eher eine Effekthandlung war, sprich ihn das erste Anzeichen in dieser Hinsicht plötzlich zu dieser Kurzschlusshandlung geleitet hat.

Guter Einwand, akzeptiert. Auch wenn das nur geringfügig befriedigender ist.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Na ja, jetzt verrätst Du aber Dein eigenes Klischeedenken irgendwo ein wenig. Das Tuccis Charakter dem Abziehbild des angeblichen Pädophilen entspricht, stimmt ohne Frage und könnte man durchaus kritisieren. Aber ansonsten sehe ich in seiner Handlung (welche seine Umgebung mitbekommt) lange nichts von dem, was die Bevölkerung automatisch annehmen lassen muss, dass er der Killer ist. Anscheinend denken die Figuren eben doch nicht so ganz in Schubladen, selbst wenn Tucci selbst eine Schubladenfigur ist!

Ach Gottchen!

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Ich möchte mich sogar mal so weit herauslehnen zu behaupten, dass z. Bsp. auch der eigene Umgang mit den allgemeinen gesellschaftlichen Bild der Familie und/oder das etwaige Selbsterlebnis solch einer Situation viel dazu beiträgt, was man letztendlich daraus mitnimmt. Das meine Meinung zum Thema Familie und der Umgang damit z. Bsp. eine gänzlich andere ist als bei Dir oder Viney, ist sicherlich fraglos ein Fakt! ;)

Jetzt wird's albern. Zum einen bin ich kein Familiennazi (das denkst du offenbar), das Gegenteil ist der Fall, zum anderen wüsste ich nicht, wann ich Kritik am Familienbild des Filmes geübt haben sollte. Und hier nimmt dann die persönliche oder subjektivierte oder whatever Rezeption auch Überhand.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Als Frechheit empfinde ich jedoch deinen Vorwurf, Jackson könne seine Schauspieler nicht dirigieren. Da frag ich mich doch ernsthaft, an was du gerade so einen unhaltbaren Vorwurf dingfest machen willst. Ich habe eher das Gefühl, dass dich der Film innerlich einfach total kalt gelassen hast und du deshalb nun auch noch darauf rumhackst.

Ich habe nicht gesagt, dass er das nicht könne, ich habe nur gesagt, dass ich seine Schauspielführung "katastrophal" finde. Bitte bleibe bei den Fakten oder zitiere richtig.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11In Sachen Rechtschreibfehler kann ich nur sagen, dass ich das Ding zweimal durch die Prüfung gejagt habe, so viele können es also gar nicht mehr sein.

Ich bin kein Korinthenkacker. Ich hasse solche besserwisserischen Postings. Deshalb werde ich jetzt nicht die ganzen Fehler zitieren und aufzeigen, aber es ist einfach so, das Review strotz vor Rechtschreibfehlern, tut mir leid. Ich finde es auch nicht schlimm, aber erwähnen wird man es ja noch dürfen.

Zitat von: Mr. Hankey am 18 Februar 2010, 01:06:11Und was Du als sprachlich unschön und unsauber formuliert empfindest, dürfte eher subjektive Empfindungssache sein, für mich also eher irrelevant.

Na klasse.

pm.diebelshausen

Das Thema "Familie", das jetzt hier aufgekommen ist, finde ich interessant, weil die amerikanische Familie gerade auch bei Spielberg (beinahe) in jedem Film eine zentrale Rolle spielt. Da würde ich gerne noch mehr zu hören!
Und was ist das Gegenteil von "Familiennazi". Was ist überhaupt ein "Familiennazi"?

Kann Jackson jetzt seine Schaupieler führen, aber dann nur in die Katastrophe? Ich sehe nicht, warum Hankeys Paraphrasierung an den originalen Worten von Vincent vorbeigeht. Was genau ist der Unterschied?

Rechtschreibung: Fehler sind drin, bleiben auch trotz Word-Prüfung drin, weil die Software blöd ist. Schmälert aber kaum die Qualität der Review, weil keine Stelle missverständlich geworden ist. (Außer einer vielleicht.)

Hier streiten jetzt zwei, von denen der eine vom Film total kalt gelassen, der andere von ihm ergiffen wurde. Argumentativ überragend finde ich beide Positionen nicht, aber beide sind in Ordnung. Ein Gerangel darum, subektives Erleben in objektive Urteile zu überführen. Wenn z.B. in der Review steht: "präsentiert Jackson hier einen Film, der eigentlich niemanden kalt lassen dürfte", dann ist Vincent doch der lebende Gegenbeweis und die Aussage als Aussage über den Film eigentlich nicht haltbar. Allerdings ist sie haltbar als Aussage über das Erleben des Rezensenten und seinen guten Wünschen, dass der Film sein Publikum finden möge.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Hankey

18 Februar 2010, 18:48:22 #495 Letzte Bearbeitung: 18 Februar 2010, 18:52:46 von Mr. Hankey
ZitatKein Grund sich so angegriffen zu fühlen, du kennst mich lange genug.
Was auf dich schon angegriffen wirkt. Also das fühlte ich mich eigentlich zu keinem Moment. Nun gut, war vielleicht schon etwas spät, aber angegriffen gefühlt? Nö, nicht wirklich! Dafür kenne ich dich nun doch schon zu gut! ;)

ZitatBei dir vermisse ich, besonders bei diesem Film, den nötigen geschärften Blick, um Jacksons teilweise sogar unverschämte, weil publikumsbeleidigende Manipulation zu beschreiben.
Warum sollte ich hier eine Form von Manipulation kritisieren und mit einem scharfen Blick rügen, die aus meiner Sicht nicht vorhanden ist? Unverschämt, Publikumsbeleidigend? Da halte ich einfach nur für künstlich hochgestapelt und in keinster Weise zutreffend. (vielleicht abgesehen von der letzten halben Stunde) Mag sein, dass Dir das so vorkam, aber mehr als eine subjektive Empfindung ist das nicht (genau wie bei mir BTW)!

ZitatDenn, das muss mal gesagt sein, es gehört schon auch Talent dazu, seine Manipulationen geschickt, clever und vor allem undurchsichtig zu chiffrieren.
Ist hier IMO aber alles andere als nötig! Die Manipulation ist offensichtlich, wohl wahr. Aber deshalb noch lange nicht schlecht! So merkwürdig es klingt, aber beim Film kann auch eine offensichtliche Manipulation überzeugen, wenn man sich drauf einlassen (will). Das hat nichts mit Publikumsfeindlich o. ähnlichem zu tun.

ZitatAch Gottchen!
Hankey reicht. Und wenn schon, dann bitte Gott und nicht Gottchen. Ich sag ja auch nicht Mr. Vincent Vegalein! ;)

ZitatZum einen bin ich kein Familiennazi (das denkst du offenbar), das Gegenteil ist der Fall, zum anderen wüsste ich nicht, wann ich Kritik am Familienbild des Filmes geübt haben sollte
Ich glaube Du hast mich hier falsch verstanden. Nirgendswo habe ich gesagt, dass Du am Familienbild des Films Kritik geübt hast, nur dass, außer meine Sicht, der persönliche Blick und Umgang auf bzw. mit dem Thema Familie das Urteilsvermögen über diesen Film beeinflussen kann. Und ich meine auch nicht, dass du ein Familiennazi bist, nur das der Stellenwert sicher ein anderer ist, ohne das irgendwie negativ ausgelegt zu wissen.

ZitatDeshalb werde ich jetzt nicht die ganzen Fehler zitieren und aufzeigen, aber es ist einfach so, das Review strotz vor Rechtschreibfehlern, tut mir leid.
Okay, Okay...

ZitatNa klasse.
Nennen wir es künstlerische Freiheit. Aber sein wir mal ehrlich. Gerade in selbstverfassten Schriftstücken sollte es jedem Autor selbst überlassen bleiben, wie er sich ausdrückt. Manche Deiner Kritiken wirken ja auch nicht gerade feingeschliffen. Und zumindest ich will das auch gar nicht. Kleinere Stolpersteine sind durchaus gewollt.
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Vinyard Vaughn

Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

pm.diebelshausen

Ach? *Loriot-Modus aus*
Aber die Frage war "was", nicht "wer". Heisst ja auch "Werwolf", nicht "Waswolf". Gnarfz.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Wenn Du Viney mal gegenüberstehst, weißt Du, daß "was" der korrekte Terminus ist.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Hankey

http://www.ofdb.de/review/193774,406270,Bis-nichts-mehr-bleibt

Die Kritik war ein schwieriges Unterfangen, aber der Film muss einfach empfohlen werden. Einer der wenigen wirklich gelungenen deutschen Fernsehfilme der letzten zig Jahre. Ein mutiger und glaubwürdiger Blick auf eine gefährliche Sekte, die ja auch in Deutschland seine Fühler ausstreckt, wenn auch glücklicherweise weit weniger erfolgreich, als wie in Übersee. Sollte man gesehen haben! :respekt:
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endoskelett

Zitat von: Mr. Hankey am 12 Dezember 2009, 20:57:20
Ach es hätte so schön werden könnnen. Als vor 5 Jahren die Disneystudios aufhörten mit handgefertigten Zeichentrickfilmen, um sich auf die schöne neue Computeranimationswelt zu stürzten, war dies für mich natürlich irgendwie bestürzend! ;) Als dann die Ankündigungen aufliefen, Disney fängt wieder mit dem Malen an, war die Freude dafür um so größer und auch die damit verbunden Erwartungen. Und der Trailer zu "Küss den Frosch" ließ auch wirklich Bestes erahnen. Doch leider ist das Endprodukt eher enttäuschend ausgefallen. Zu überfrachtet, chaotisch und unsympathisch ist die erste Hälfte des Films ausgefallen und zum ersten Mal haben mich persönlich auch die Songs genervt. Erst nach gut der Hälfte des Films wird der Streifen zu dem, was man sich als Disneyfan erhofft hat und am Ende gibt es sogar etwas recht Mutiges zu sehen, zumindest für einen Disney-Film:
Spoiler: zeige
es stirbt einer der Sympathie-Charaktere
! Und endlich mal wieder einen gezeichneten Film zwischen all den computeranimierten Filmen zu sehen, dass hat auch einfach irgendwas wundervolles an sich. Dennoch, da wäre mehr drin gewesen!

http://www.ofdb.de/review/187059,391383,Küss-den-Frosch
Hey Hankey,
Dir hat also Cassandra Steen so überhaupt nicht gefallen, und die Songs auch nicht. Das wundert mich schon, denn ihre Stimme vor allem wenn sie singt, ist doch wunderbar - wunderbarer geht es kaum. Eine DER deutschsprachigen Vorzeigesängerinnen mMn. Sie hat ihre Sache gut erledigt. Wenn es was an der Synchro zu meckern gab, dann höchstens beim Glühwürmchen.

Du schriebst:
"Das führt letztendlich dazu, dass sich die Kiddies nicht selten überfordert fühlen und den Erwachsenen die Nerven blank liegen, teils vom Treiben auf der Leinwand, teils von den quengelnden Kindern, denen man anmerkt, das ihnen der Zugang zum Film bis jetzt verwehrt geblieben ist."
Wie kommst du auf den Punkt?
Hattest du Kinder in Begleitung und deshalb genervt... :rofl:

Aber vielleicht bist du auch langsam einfach zu alt für den ganzen Scheiss  :icon_mrgreen: oder hattest einen schlechten Tag, ich meine nur, der hat seinen Platz zwischen ner 7-8 verdient. Ansonsten solides Review.

PS: Sorry, besser spät als nie (nachgeholt).
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

Mr. Hankey

Also die Lieder fand ich auch beim kürzlichen BD-gucken nicht so tolle, ansonsten muss ich jedoch zugeben, dass er mir dieses Mal doch besser gefallen hat und ich mittlerweile so bei 7 Punkten bin. Ob ich die Kritik noch einmal überarbeite weiß ich aber nicht.

ZitatHattest du Kinder in Begleitung und deshalb genervt...
Die können wirklich mit ein Grund dafür gewesen sein, (hätte ich damals nie zugegeben ;)) denn genau in der Reihe hinter uns haben wirklich ein paar Bratzen gesessen, die einfach nicht still sein wollten, stängig aufs Klo gehen wollten, sich um die Plätze gestritten haben usw. usf. :icon_rolleyes: Erst nachdem ich sie mal ordentlich angeblafft habe, waren sie ruhig. :icon_mrgreen:
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endoskelett

Kann ich verstehen, dass es die Aufnahme eines Filme beeinflusst, wenn menschlicher Abfall in der Nähe brütet und dünstet, in dem Fall eben mal Kinder.
Übrigens finde ich derlei Kinoimpressionen immer interessant, ob positiv oder negativ, wie son Groundhoppingbericht...

Dennoch, diesen Film hätte ich im Nachhinein gern im Kino gesehen, zwar hat man zuhause seine völlige Ruhe etc. aber dieser kunterbunte Unterhaltungsspass auf Kinogröße wäre doch was Nettes gewesen, obwohl er nun nicht überragend ist, aber ne 8/10 hatter...

So zwingend muss eine Überarbeitung deines Reviews nicht sein, musst du eben mit dir ausmachen, ob meine angeführten Punkte für dich auch noch Bestand haben, vielleicht nach einer dritten Sichtung. ;)
R: Do you like our owl?
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D: Must be expensive.
R: Very.
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D: Deckard.

Mr. Hankey

2 Juli 2010, 20:01:58 #503 Letzte Bearbeitung: 2 Juli 2010, 20:11:43 von Mr. Hankey
Mal was Anderes: Hab mich heute mal an eine Review zum Erotikklassiker "Emmanuelle" verfasst. Für meine Generation wars einer der ersten Sexfilmchen, die man sich als 11-jähriger Bengel, Anfang der 90er, heimlich nachts auf Vox angesehen hat: eine Sensation! ;)

Nach zig Jahren habe ich mir das Original auf Blu-ray (was auf dem Medium nicht alles veröffentlicht wird :icon_eek:) nun endlich mal wieder gegeben und sehe ihn mittlerweile natürlich mit anderen Augen! Einer der wenigen brauchbaren Softerotikfilmchen ist er aber IMO immernoch:

http://www.ofdb.de/review/7837,418899,Emanuela
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Hedning

Im ganzen liest sich die Kritik, als wolltest du um jeden Preis den Eindruck vermeiden, generell Fan des Genres zu sein... nicht zuletzt deshalb ist das alles ziemlich floskelhaft geraten und ist mehr eine Aneinanderreihung von üblichen Standardurteilen über den Erotikfilm als eine ehrliche subjektive Annäherung.

Mr. Hankey

3 Juli 2010, 01:19:48 #505 Letzte Bearbeitung: 3 Juli 2010, 01:41:13 von Mr. Hankey
Mag sein, dass es wirklich hier und da ein wenig floskelhaft anmutet. Als eine zwanghafte Vermeidung des Fan-Eindrucks ist die Kritik aber wirklich nicht gedacht. Wieso auch? Ich schäme mich nicht, dass mir auch solche Filme durchaus gefallen, sonst würde ich sie ja kaum besprechen, geschweige denn Fassungseinträge dazu tätigen und meiner Sammlung hinzfügen etc. (Auch wenn die Bezeichnung "Fan" wirklich zu weit gehen würde) Eher sind die Floskeln als eine bedauerliche Feststellung angedacht, das nun einmal leider viele Vertreter gerade dieses Genres, mal ganz oberflächlich ausgedrückt, wirklich schlicht und ergreifend Mist sind! :icon_sad:

Hab aber trotzdem mal zumindest das Ende der Review ein wenig entschärft!
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Stefan M

Ich persönlich halte "Emanuela" ja für sterbenslangweilig und am Ende sogar für lächerlich, wenn die Titelfigur sich mit dem ollen, ständig absolut blödsinnigen Schwachfug daherlabernden Greis an ihrer Seite in verschiedene sexuelle Abenteuer entführen läßt, um die wahren Freuden der Erotik schätzen lernen zu können - ein Film, der seinem legendären Ruf einfach nicht gerecht wird, hübsch inszenierte Sexszenen hin oder her. Der allerdings ähnlich belanglose Nachfolger hat nicht nur in Sachen Bizarrität einiges mehr zu bieten.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Hey_Yo

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! :dodo: :algo:
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Mr. Hankey

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Mr. Vincent Vega

ALLES GUTE NACHTRÄGLICH!

Hoffe du hast schöne Geschenke bekommen und vielleicht auch ausnahmsweise mal den ein oder anderen nicht komplett bekackten Film. :icon_cool: :icon_razz: :icon_twisted: :love:

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