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Autoren-Thread: McKenzie

Begonnen von McKenzie, 17 Februar 2007, 17:27:29

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Mr. Vincent Vega


McKenzie

12 August 2010, 16:28:25 #931 Letzte Bearbeitung: 12 August 2010, 16:31:23 von McKenzie
 :LOL: :LOL: :LOL:

Der Film bietet sich aber auch einfach sowas von nuttig für derlei Scherze an. :icon_twisted:

Wann guckst du den übrigens endlich? Ich bin schon ganz feucht vom Warten auf deinen Abgesang.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Ich habe beschlossen ihn erst ganz zum Schluss zu sehen, also kurz bevor er sich besoffen aus den Kinos verabschiedet.

Und ich werde ihn halbwegs unvoreingenommen schauen, also rechne lieber nicht unbedingt mit einem Abgesang (allein deshalb schon nicht, weil dieser gar nicht nötig sein wird, hab ja auch nie einen Lobgesang auf Stümper Nolan eingestimmt :icon_lol:).

Mr. Hankey

12 August 2010, 18:10:02 #933 Letzte Bearbeitung: 13 August 2010, 00:22:21 von Mr. Hankey
Ist schon witzig! Da haben wir unsere beiden üblichen Verdächtigen. Der eine konnte Nolan noch nie verstehen und nennt ihn deshalb Stümper (wie einfach man es sich dochen machen kann ;)), der Andere wusste sein Können bisher zu schätzen, knickt aber gerade bei seinem IMO besten Film plötzlich ein. Und beide spielen sie plötzlich Ringelpitz mit Anfassen. Wie niedlich. :icon_mrgreen:

Spaß beiseite: Mach hinne McKenzie! Bis jetzt sehen mir Deine Erklärungen für die Schlechtigkeit des Films noch ein wenig dürftig aus. ;)

<Hankey, der dann mit Udo aber auch wieder ein wenig ringelpitzen wird. Der Mann hats wenigstens verstanden! :icon_mrgreen:>
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

McKenzie

Eine Woche und zahllose Überarbeitungen und Verschlimmbesserungen später, aber doch noch:

http://www.eskalierende-traeume.de/blog/inception-2010/

Ziemlich miese Angelegenheit aber Verrisse liegen mir einfach nicht - wenn ich mal so sauer bin, dass ich Lust auf einen Verriss habe, verliert sich die Stringenz meiner Argumentation meist im Ärger.
Die wesentlich bessere Alternative zu meinem Text stammt von einer Autorin, die in der OFDb mal als "bluebottle" geschrieben hat:
http://www.the-gaffer.de/2010/08/02/inception-kritik/
Exzellenter Text, der das bittere Missverständnis des Films ohne Umschweife haargenau auf den Tisch bringt. @Fastmachine: Jetzt, wo du diesen Text schon entdeckt hast, brauchst du mein Geschmiere auch nicht mehr zu lesen. ;)

Zitat von: Mr. Hankey am 12 August 2010, 18:10:02
Ist schon witzig! Da haben wir unsere beiden üblichen Verdächtigen. Der eine konnte Nolan noch nie verstehen und nennt ihn deshalb Stümper (wie einfach man es sich dochen machen kann ;)), der Andere wusste sein Können bisher zu schätzen, knickt aber gerade bei seinem IMO besten Film plötzlich ein.

Der Knackpunkt ist, dass es bei Nolan gar nicht viel zu verstehen gibt. Er bläst nur immer die einfachsten und transparentesten Dinge zum großen Eso- und Narrationsschangel auf, bis die Leute den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Und es wirkt ja auch Wunder. Jedenfalls hat seit dem Erwachen dieser unsäglichen Twisterei als Erfolgsrezept kein anderer Filmemacher so davon profitiert wie er.
Ganz abgesehen davon fand ich bisher aber auch nur PRESTIGE wirklich toll. INSOMNIA und MEMENTO waren Banane und den beiden Batman-Filmen hat Nolan als Regisseur eher die Aussicht auf Größe genommen als gegeben. Allerdings sind sie wirklich unterhaltsam, habe beide kürzlich wiedergesehen (auf Blu-ray übrigens, Hankey  :icon_twisted:) und war überrascht, wie gut sie mich bespaßt haben. Allerdings sind sie immer dort am schlechtesten, wo Nolan mit seinem penetranten Realismus-Anspruch besonders durchkommt.

Zitat von: Mr. Hankey am 12 August 2010, 18:10:02
<Hankey, der dann mit Udo aber auch wieder ein wenig ringelpitzen wird. Der Mann hats wenigstens verstanden! :icon_mrgreen:>

Udo rezipiert Filme aber meistens auch nur nach Inhalt und nicht nach Aspekten wie Struktur, Inszenierung o. ä. - Das ihm das "Vollblut-Melodram" gefallen hat, wundert mich nicht, allerdings gefällt Udo irgendwie doch sowieso jeder nicht völlig anspruchslose "Film der Saison"?

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 August 2010, 16:37:36
Ich habe beschlossen ihn erst ganz zum Schluss zu sehen, also kurz bevor er sich besoffen aus den Kinos verabschiedet.

"Besoffen" ist gut. Nolan selbst ist inzwischen dann wahrscheinlich schon eine Alkleiche. :icon_mrgreen:

Zitat von: Chili Palmer am 11 August 2010, 15:26:16
Wenn man diese Schablone auf "Inception" ansetzen würde, bekäme man das Bild einer Erzählung, die sich eben nicht mit Menschen auseinandersetzt, die durch externe Erlebnisse (Flugzeugabsturz, Kannibalismus, Werteverlustgangbang) neue Erkenntnisse und Lebensperspektiven gewinnen, sondern durch interne Kämpfe.

Schön wär's. Gerade eben weil INCEPTION ein absolut äußerlicher und niemals auch nur im Entferntesten innerlicher Film ist, darf er als eine komplette Themaverfehlung gelten. Note 6.

Zitat von: Chili Palmer am 11 August 2010, 15:26:16
Faul im Business-Class-Sessel hockend/träumend ändert sich ihr Leben. Meta-Erkenntnis: Nolan erzählt (wieder mal, sein Thema) vom Kino. Wir sitzen auch nur auf die Leinwand starrend da und werden mit Bildern und Ideen beschossen. Guten, schlechten, interessanten, überflüssigen, geschmacklosen, etc. Und nehmen am Ende etwas mit. Oder nicht.

Sehr interessanter und lohnenswerter Gedanke, ziemlich p. für deine Verhältnisse. ;)
Allerdings würde ich das dann schon als Meta-Meta-Diskurs bezeichnen, der nicht mehr wirklich dem Film anzurechnen ist. Allerdings ist das vollkommen in Ordnung, siehe mein ziemlich trashiges, steinaltes Review zu ELEKTRA, wo ich dem Film auch Lorbeeren zukommen lasse für etwas, was eigentlich gar nicht wirklich sein eigener Verdienst ist. Andererseits benennst du hier indirekt auch wieder einen der Hauptgründe für meinen Ärger über INCEPTION: Ich persönlich kann als Zuschauer nicht so passiv sein, ich möchte immer mit dem Film / dem Filmemacher kommunizieren. Nolan will das aber auf keinen Fall und flüchtet hinter seine Barrikade aus Stahl, Eis und Sand. Da fühlt er sich sicher. Dabei wäre die wirkungsvollste Barrikade eine unüberwindliche Traumwelt, aber von Traumwelten hat Nolan keinen Plan und eine Veränderung erlaubt er im Übrigen m. E. keiner seiner Figuren. Das ist zwar interessant, weil er damit auf den ersten Blick quasi dem Hollywood-Prinzip zuwieder läuft, andererseits ist die "typische" Veränderung ihrer Persönlichkeit, mit der sich die Heroen typischer Hollywood-Produkte am Ende des Films konfrontiert sehen, meist auch nur Schein - sie entdecken etwas wieder, dass sie ohnehin "schon in sich trugen", aber es wächst nichts neues. Daher ist INCEPTION zu 100 % ein ganz und gar typisches Hollywood-Produkt im profanen Umgang mit seinen Figuren. "Figuren".

Zitat von: Chili Palmer am 11 August 2010, 15:26:16
Kurz nochmal drüber nachgedacht: Hm, scheinbar doch.

Na klar. Immer doch. Hast du etwa nicht von INCEPTION gelernt? ALLES muss IMMER und so AUSFÜHRLICH wie möglich erklärt werden!  :icon_lol:

Zitat von: Chili Palmer am 11 August 2010, 15:26:16
Meta-Erkenntnis: Nolan erzählt (wieder mal, sein Thema) vom Kino.

Das habe ich mal über THE PRESTIGE gesagt (ich fürchte mich inzwischen sehr davor, den ein drittes Mal zu sehen), aber INCEPTION? Du kannst in meinem Text nachlesen, warum ich das ganz, ganz anders sehe. INCEPTION will selbst Kino sein. Leider.

Zitat von: Chili Palmer am 11 August 2010, 15:26:16
Oder beides. Hoffe, dass jetzt einigermaßen klar ist, was ich mit der unvorsichtigen Begrifflichkeit "Kino" meinte.

Bliebe noch "Bescheuert" und "Bequem", aber, nö, das kann man stehenlassen.  :icon_mrgreen:

Doch, das war suffizient. Danke für deine Gnade. :icon_mrgreen:

ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Vince

Du bist zwar immer unangemessen selbstkritisch, diesmal muss ich dir aber Recht geben; bluebottles Text ist in der Tat klar besser (und auch sonst ziemlich gut, muss ich sagen), und zwar liegt das an Wut, Hass, Enttäuschung und einer daraus folgenden Pauschalisierung in deiner Kritik, die sich in jedem zweiten Satz mit tatsächlichen Argumenten abwechselt. Das ergibt ein ziemliches Ungleichgewicht und erzeugt unterschwellig den Eindruck, du würdest in deinem Text gar keine richtigen Argumente bringen, obwohl dem so ist.

Den Film habe ich bisher bloß konsumiert, mich also noch nicht allzu viel mit ihm beschäftigt. Eure Gegenargumentation hat auch Hand und Fuß und ist überzeugend, allerdings denke ich, dass man auch dagegen argumentieren kann. Im Moment weiß ich noch nicht wie (möchte mir den Film erst nochmal zu Hause ansehen, wenn er raus ist), aber ich denke, es hat etwas mit subjektiven Blickwinkeln und Erwartungshaltungen zu tun; zumal wieder die schon von "The Village" bekannter Trailer-Erwartungshaltung als Argument angeführt wird (wenn auch etwas intelligenter als damals).

Sarge

Ich finde auch, ich habe schon Besseres von Kenzie gelesen. Der Text ist in der Tat sehr hin- und hergerissen zwischen Passagen, die mir die Defizite des Filmes nachvollziehbar und anschaulich erklären (Kreuzworträtselmetapher; das nicht selbst denkende Gehirn...), und solchen von Plattitüden metastasierten Zeilen, die ich eher von filmstarts.de her kenne. Ich zuckte schon in der Einleitung irgendwie ein bisschen mit den Schultern, wenn Du "Butterfly Effect" als Referenz heranziehst. Mal abgesehen davon, dass das mit Sicherheit kein technokratischer, erklärungswütiger, bloßer Kreuzworträtselfilm ist, war das doch ein Film von "Newcomern", die selbst das Drehbuch schrieben und ihre Vision, wenn man bsp. an das eigentliche Ende denkt, doch arg von den Produzenten beschneiden lassen mussten. Unter diesen Umständen schon hält der Film in meinen Augen nicht wirklich als Referenzobjekt für einen gigantomanischen Blockbuster des derzeit wohl "angesagtesten" Hollywood-Regisseurs stand. Aber darum soll's eigentlich gar nicht gehen.


ZitatPopanz entlarvt, der sich nur unerheblich unterscheidet von in ähnlichen Dimensionen arbeitenden Trampeltieren wie Michael Bay, Roland Emmerich oder Zack Snyder

Muss ich das noch kommentieren?

Zitat
Ein erklärter Liebling Nolans, dessen schöpferisches Genie er nie verstanden zu haben scheint

ZitatNolan gebärdet sich im Umgang mit seinem Drehbuch, dem man die angeblichen zehn Jahre harte Arbeit schon anhand des käsigen Miefs durchaus anmerkt, wie ein um Beifall heischender Filmhochschüler. Etwas anderes ist er wahrscheinlich nie gewesen. Ohne überhaupt zu begreifen, warum eine solche Entscheidung sinnvoll sein könnte

Anstatt selbstgefällig zu unterstellen, ein Regisseur hätte dies und das nicht begriffen und verstanden, sollten die Fragen lieber lauten, warum er dies und das so umgesetzt hat, wie er es umgesetzt hat und warum nicht anders.


Ich mag Polemik, doch es gibt durchaus Unterschiede in ihrem Gehalt, ihrer Treffsicherheit, ihrer Scharfzüngigkeit - aber solche Sätze und (Pseudo)Argumente, wie oben von Dir zu lesen, sind einfach platt, banal, blödsinnig und nicht zuletzt anmaßend, wirklich absolut weit unter Deinem Niveau.

Chili Palmer


Ich finde Kenzies Kritik sehr gut. Die hat genau das ausgesprochen, was ein kleiner Teil von mir schon im Kinosessel empfand. Ich war auch latent enttäuscht, wie man das Thema Träume so unsinnlich (nicht einmal in irgendeiner Form Sex? Und das in Träumen?) angehen kann, aber überrascht hat es mich nicht, nachdem ich erleben musste, wie Nolan mit nur zwei Filmen aus dem völlig wahnwitzigen Batman-Kosmos eine Michael-Mann-Retrospektive formte. Bei ihm ist nun einmal alles sachlich-nüchtern, und er ist für eine inspirierende künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema "Träume" wohl auch der verkehrteste Regisseur der Gegenwart, ABER es ist nun auch einmal sein eigener Stoff, sein Zugang. Hätte er mit "Inception" einen Roman über Traumdiebe verfilmt, dann hätte ich ihn für seine phantasielose Inszenierung schwer verflucht. So aber habe ich es genommen, wie es kam und auch nur kommen konnte, und das war halt ein, wie du so schön schriebst, erzkonventioneller Heist-Thriller mit Schauwerten. Der mir einen tollen Kinoabend beschert hat, in der Rückschau aber auch schon wieder fix verblasst ist (ich mache die Lautstärke des Films zu großen Teilen für die Überwältigung verantwortlich, jedenfalls sah ich neulich in einem Elektromarkt "The Dark Knight" stumm auf einem riesigen HD-Gerät, das wirkte teilweise lächerlich, sein Bat-Cycle). Würde ich meiner inneren Enttäuschung, wie ich den Film gerne gehabt hätte, freien Lauf lassen, ich würde Ähnliches wie du schreiben. Aber da ich mich nunmal mit dem, was da war, arrangiert habe... naja.

Lange Rede, kurzer Sinn: So lange Alternativen wie der von mir erwähnte "Paprika" existieren, kann ich mit Knobel-Action á la "Inception" sehr gut leben. Wenn sich allerdings wirklich irgendwann die künftige Filmemachergeneration auf strenge Narration und Twistorama-Effekte als Ultimum beruft und Nolan in den (unverdienten, und das sage ich, der seine Filme mag) Meisterstatus erhebt, haben wir ein Problem.
Man darf ihn aber auch einfach nicht so ernst nehmen. Ich meine, wieso bejubeln sie ihn, wenn er parallel im "Spiegel"-Interview erklärt, dass er kürzlich "Letztes Jahr in Marienbad" zum ersten Mal sah und sich ärgerte, weil der so viele seiner revolutionären Ideen vorwegnahm?
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

psychopaul

31 August 2010, 14:45:17 #938 Letzte Bearbeitung: 31 August 2010, 14:55:28 von psychopaul
Diskutieren über den Film kann man ja an vielen Stellen ;) aber ich stelle das einfach mal hier rein, ist auch an Sieben Berge Fastmachine gerichtet  :icon_smile:

Das Fehlen von Sex in diesem Film (sogar in der Realität, wegen Ellen Page, dass sie keiner will, usw  :icon_mrgreen: ) kann doch nicht wirklich ein Kritikpunkt sein? In Inception wird halt von kühler, schwereloser Action geträumt, kommt doch auch mal vor.  :icon_confused: :icon_mrgreen:

Auch wenn ich die grundlegende Kritik an den zu kühlen Traumwelten verstehe, aber vielleicht träumen ja Menschen wie Nolan anders? Warum sollte man dies dem Film derart schwerwiegend ankreiden? Mich hat das jedenfalls nicht sehr gestört, dieses Kühle ist halt mal was anderes zum Thema "Traum" und hat doch auch was.

Was mir am Film eigentlich mehr auf den Zeiger gegangen ist, dass das Einsteigen in Träume der anderen sowas von blöd eigentlich ist und auch nie nur ansatzweise erklärt wird; und weiters, dass dieser Auftrag, der mit soviel Pathos aufgeblasen wird, auch selten blöd und sogar alles andere als moralisch vertretbar ist.  :icon_lol: Aber gut, Kintopp ist halt Kintopp. ;)

Aber ich sehe es sehr ähnlich wie Chili mit Nolans eigenem Zugang, usw..

ZitatIch meine, wieso bejubeln sie ihn, wenn er parallel im "Spiegel"-Interview erklärt, dass er kürzlich "Letztes Jahr in Marienbad" zum ersten Mal sah und sich ärgerte, weil der so viele seiner revolutionären Ideen vorwegnahm?

:icon_lol:

Das ist doch auch so ein unglaublich kühler, fast ekelhaft emotionsloser Film, der trotzdem etwas an sich hat, auch wenn es zig schönere Filme gibt. So gesehen sind Marienbad und Inception nicht so weit voneinander entfernt. Jedenfalls sind sie sicher spannender und auch diese "Aufgeblasenheit" bei Inception für mich deutlich interessanter und ergiebiger als die bei "ehrlichem, simplem (und vor allem ultralangweiligem) Genrekino", das Kenzie lieber sieht.  ;)
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:piss: Kenzie mag es halt lieber schlicht.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

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Fastmachine

@paul: Das wird ja langsam so verschachtelt und unübersichtlich wie der Film selbst, diese Diskussion über mehrere Threads und Blogs hinweg. :icon_mrgreen:

Im Übrigen meinen ich (da angesprochen) und, soweit ich ihn verstehe, auch McKenzie als Hausherr (in seinem Blogbeitrag), mit dem fehlenden Sex nicht unbedingt nur eine Sexszene mit Ellen Page, sondern die asexuelle Haltung des Gesamtkonzeptes. 

Ich sehe auch nicht, wieso das mit Nolans schwerelosen Actionszenen in einem Widerspruch stehen sollte. Selbst in dem von mir aus anderen Gründen nicht sonderlich geschätzten "Avatar" schafft es James Cameron trotz Blockbusteraction, die Themen Sex und Sterblichkeit wesenlich besser in seine Filmwelt zu integrieren. Und das nicht nur, weil der Held die Schlumpfine im Wald vögelt  :icon_mrgreen:

Soweit mein Senf.

Jetzt geh ich lieber, es müffelt komisch, seit Chili hier auf den Teppich gepinkelt hat. Würde mich nicht wundern, wenn sich McKenzie wegen des Teppichs beschweren kommt  ;)
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

Mr. Vincent Vega

6 Punkte für NACHMITTAG!?

Adelst Du jetzt die Berliner Schule oder hast Du Dich zähneknirschend dem Schanelec-Diskurs ergeben?

McKenzie

Oh dear,

was ist denn hier los?

Da komme ich aus dem Urlaub zurück und finde meinen Thread völlig geschändet vor.  :eek: :icon_mrgreen:

Es wird noch einige Tage dauern, aber ich antworte noch. Diesmal bestimmt.

@ Gaysha:

Die ist aber doch schon uralt, die Bewertung. Und 6/10 ist bei mir entweder "Na ja...", "Schon okay" oder "interessant". Im Fall der Schanelecschen Mega-Prätention letzteres.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

McKenzie

15 September 2010, 23:04:14 #943 Letzte Bearbeitung: 15 September 2010, 23:18:32 von McKenzie
Ich sollte einfach keinen aktuellen Mainstream mehr besprechen, dabei kommen immer soviele Postings hier von Leuten, die ich unmöglich sitzen lassen kann. :icon_mrgreen: Ich werde mal versuchen, euch spät, aber doch noch zu antworten, indem ich mir die interessantesten / wesentlichsten Sachen herausnehme (also warhscheinlich alles, aber das wird sich noch zeigen).

Zitat von: Vince am 13 August 2010, 23:12:42
Du bist zwar immer unangemessen selbstkritisch, diesmal muss ich dir aber Recht geben; bluebottles Text ist in der Tat klar besser (und auch sonst ziemlich gut, muss ich sagen), und zwar liegt das an Wut, Hass, Enttäuschung und einer daraus folgenden Pauschalisierung in deiner Kritik, die sich in jedem zweiten Satz mit tatsächlichen Argumenten abwechselt. Das ergibt ein ziemliches Ungleichgewicht und erzeugt unterschwellig den Eindruck, du würdest in deinem Text gar keine richtigen Argumente bringen, obwohl dem so ist.

Ich rechtfertige das ganz einfach so: Ich bin ganz und gar ungeeignet für Verrisse und könnte mich an keinen einzigen Verriss aus meiner Feder erinnern, den ich auch nur ansatzweise in Ordnung fände. Das liegt im Wesentlichen einfach daran, dass ich meine Emotionalität kaum zügeln kann, was bei meinen Lobeshymnen im besten Fall in ansteckendem Enthusiasmus und vereinzelten, sicheren Punktierungen resultiert, bei meinen Verrissen aber in aller Regel zum dampfenden Schlachtfest gerät, nur rot und gar kein blau.

Daher kann ich deinen Argumenten, Sarge, kaum etwas entgegensetzen. Du hast vollkommen recht, guilty as charged. Allerdings möchte ich anhängen, dass ich hier auch zu sehr Autor meines eigenen Textes bin. Plattitüden in meinen Texten sehe ich ständig überall, oft finde ich nicht den richtigen Weg, um sie auszubügeln, manchmal, meistens bei Verrissen ist es mir auch egal (wie im vorliegenden Fall, auch wenn der Text ursprünglich noch zeternder war). Im Endeffekt ist ein Text, der interessante Gedanken zu einem Film mitbringt, immer vorzuziehen, aber manchmal genügt auch die Kommunikation purer Emotionen. Ich fürchte, dass die größere Anzahl meiner Texte eher in letzterer Kategorie anzusiedeln sind, auch wenn gerade der INCEPTION-Text mein mit Abstand blindwütigster Erguss seit langem ist. Ansonsten sind meine jüngeren Texte alle ziemlich verkopft, was nicht wirklich besser ist. Wie dem auch sei...

Zitat von: Sarge am 14 August 2010, 15:53:34
und solchen von Plattitüden metastasierten Zeilen, die ich eher von filmstarts.de her kenne.

... es ist auch mal ganz interessant und anregend, einmal so derbe Kritik abzubekommen (derber geht es ja praktisch nicht mehr  :icon_mrgreen:).

Zitat von: Sarge am 14 August 2010, 15:53:34
Ich zuckte schon in der Einleitung irgendwie ein bisschen mit den Schultern, wenn Du "Butterfly Effect" als Referenz heranziehst. Mal abgesehen davon, dass das mit Sicherheit kein technokratischer, erklärungswütiger, bloßer Kreuzworträtselfilm ist, war das doch ein Film von "Newcomern", die selbst das Drehbuch schrieben und ihre Vision, wenn man bsp. an das eigentliche Ende denkt, doch arg von den Produzenten beschneiden lassen mussten. Unter diesen Umständen schon hält der Film in meinen Augen nicht wirklich als Referenzobjekt für einen gigantomanischen Blockbuster des derzeit wohl "angesagtesten" Hollywood-Regisseurs stand. Aber darum soll's eigentlich gar nicht gehen.

Das alles bringt mich aber dennoch nicht von meiner einleitenden Argumentation ab. Den Film habe ich nur als beispiel für einen Trend ins Feld geführt, nicht als Referenzobjekt (auch wenn das so nicht erkenntlich ist, zugegeben) und letztlich finde ich den BUTTERFLY EFFECT, so doof er auch ist, immer noch angenehmer als INCEPTION. Zumindest unterhaltsamer und offen exploitativer.

Zitat von: Sarge am 14 August 2010, 15:53:34
Anstatt selbstgefällig zu unterstellen, ein Regisseur hätte dies und das nicht begriffen und verstanden, sollten die Fragen lieber lauten, warum er dies und das so umgesetzt hat, wie er es umgesetzt hat und warum nicht anders.

Das ist doch nicht gleich selbstgefällig, zunächst einmal ist es anmaßend. Das aber ziemlich. Allerdings erinnere ich hier daran, dass ich einst sehr viel mehr Respekt vor Nolan hatte und behaupten würde, dass mir INCEPTION jeglichen, aber auch wirklich jeglichen Respekt genommen hat. Die Frage, warum er dieses und jenes so und nicht anders umgesetzt hat, beantworte ich eben nun einmal im Text mit meinem ganz persönlichen Eindruck, dass Nolans Filmverständnis (nicht nur eines bestimmten Filmes sondern von Film und Filmemachen allgemein) relativ eindimensional sein dürfte und er sich persönlich gar nicht viele Möglichkeiten zur Verfügung hätte stellen können. Das ist natürlich anmaßend aber auch eine Instinktsache, ein Gefühl, dass sich im Kino während des Films unmissverständlich ganz plötzlich offenbart hat. Und eben ohne große Umwege seinen Weg aufs Papier gefunden hat. Vielleicht hätte ich mich auf diesen Punkt ("Filmverständnis") fokussieren und ihn präzisieren sollen (was aber sehr anstrengend gewesen wäre). Ein sachlicher Text mit dieser Ausgangsposition wäre vermutlich eine sehr viel wirkungsvollere Dekonstruktion gewesen, ein Stück weit das, was eben z. B. Jenny mit ihrem Text geglückt ist.

Zitat von: Sarge am 14 August 2010, 15:53:34
Ich mag Polemik, doch es gibt durchaus Unterschiede in ihrem Gehalt, ihrer Treffsicherheit, ihrer Scharfzüngigkeit - aber solche Sätze und (Pseudo)Argumente, wie oben von Dir zu lesen, sind einfach platt, banal, blödsinnig und nicht zuletzt anmaßend, wirklich absolut weit unter Deinem Niveau.

Mein Niveau?! :eek: So etwas gibt es nicht. Und darüber bin ich eigentlich ganz glücklich. Ich überrasche lieber positiv als gleichmäßig hohe Erwartungen zu erfüllen. :icon_lol:

Zitat von: Chili Palmer am 25 August 2010, 15:50:43
Ich finde Kenzies Kritik sehr gut. Die hat genau das ausgesprochen, was ein kleiner Teil von mir schon im Kinosessel empfand. Ich war auch latent enttäuscht, wie man das Thema Träume so unsinnlich (nicht einmal in irgendeiner Form Sex? Und das in Träumen?) angehen kann, aber überrascht hat es mich nicht, nachdem ich erleben musste, wie Nolan mit nur zwei Filmen aus dem völlig wahnwitzigen Batman-Kosmos eine Michael-Mann-Retrospektive formte. Bei ihm ist nun einmal alles sachlich-nüchtern, und er ist für eine inspirierende künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema "Träume" wohl auch der verkehrteste Regisseur der Gegenwart, ABER es ist nun auch einmal sein eigener Stoff, sein Zugang. Hätte er mit "Inception" einen Roman über Traumdiebe verfilmt, dann hätte ich ihn für seine phantasielose Inszenierung schwer verflucht. So aber habe ich es genommen, wie es kam und auch nur kommen konnte, und das war halt ein, wie du so schön schriebst, erzkonventioneller Heist-Thriller mit Schauwerten. Der mir einen tollen Kinoabend beschert hat, in der Rückschau aber auch schon wieder fix verblasst ist (ich mache die Lautstärke des Films zu großen Teilen für die Überwältigung verantwortlich, jedenfalls sah ich neulich in einem Elektromarkt "The Dark Knight" stumm auf einem riesigen HD-Gerät, das wirkte teilweise lächerlich, sein Bat-Cycle). Würde ich meiner inneren Enttäuschung, wie ich den Film gerne gehabt hätte, freien Lauf lassen, ich würde Ähnliches wie du schreiben. Aber da ich mich nunmal mit dem, was da war, arrangiert habe... naja.

Lange Rede, kurzer Sinn: So lange Alternativen wie der von mir erwähnte "Paprika" existieren, kann ich mit Knobel-Action á la "Inception" sehr gut leben. Wenn sich allerdings wirklich irgendwann die künftige Filmemachergeneration auf strenge Narration und Twistorama-Effekte als Ultimum beruft und Nolan in den (unverdienten, und das sage ich, der seine Filme mag) Meisterstatus erhebt, haben wir ein Problem.
Man darf ihn aber auch einfach nicht so ernst nehmen. Ich meine, wieso bejubeln sie ihn, wenn er parallel im "Spiegel"-Interview erklärt, dass er kürzlich "Letztes Jahr in Marienbad" zum ersten Mal sah und sich ärgerte, weil der so viele seiner revolutionären Ideen vorwegnahm?

Chili, ich habe das Gefühl, wir verstehen uns. Es ist mir zwar unbegreiflich, warum du mit einem derartig klaren Bewusstsein nicht gleich auf andere Filmwelten ausweichst (denn es ist ja nicht so, als wäre man auf einen wie Nolan in irgendeiner Weise angewiesen. Gerade die Tatsache, dass ich soviele soviel dichtere Traumfilme - PAPRIKA allerdings leider immer noch nicht - mit verschiedensten Ansätzen kenne, hat mir INCEPTION noch mehr vermiest. Es wäre wirklich interessant, wenn du ein bischen mehr europäisches Kino gucken, bzw. besprechen würdest, auch wenn mir kürzlich die Kinnlade runtergefallen ist, als ich bei einem der italienischen TRE SUPERMEN-Filme einen Text von dir vorfand.  ;)) Es überrascht mich zwar, aber ich würde tatsächlich deinem gesamten Posting zustimmen, nur dass ich all das eben aufgrund meiner ersten Annäherung an den Film nicht verzeihlich finde und nicht umhin komme, dem guten Mr. Nolan mit dem gleichen verstockten Bierernst zu begegnen wie er seinen Filmen. Vielleicht kann Vince daraus dann auch wieder etwas unfreiwillige Komik extrahieren und sich an meinem trashigen, humorlosen Verriss ergötzen.  :icon_mrgreen:
Ansonsten lieferst du mit der Feststellung, dass INCEPTION genau das erreicht, was er sich vornimmt, auch einen triftigen und beruhigenden Grund mehr, den Film einfach egal zu finden, bzw. einer solch erhitzten Diskussion als unwürdig zu betrachtet. Wäre da nicht dieser verdammte Hype, der selbst vor ernstzunehmenden Cineasten nicht halt macht. Der ist schon ein ziemlicher Aufreger.

Ach ja...

Zitat von: Chili Palmer am 25 August 2010, 15:50:43
Man darf ihn aber auch einfach nicht so ernst nehmen. Ich meine, wieso bejubeln sie ihn, wenn er parallel im "Spiegel"-Interview erklärt, dass er kürzlich "Letztes Jahr in Marienbad" zum ersten Mal sah und sich ärgerte, weil der so viele seiner revolutionären Ideen vorwegnahm?

:LOL:
Unfassbar, was der für eine Show hinlegt.

LETZTES JAHR IN MARIENBAD kann ich übrigens auch nicht ausstehen, der ist zwar bezaubernd anzusehen, aber hochgiftig und biologisch tot. Mir war danach schlecht und ich habe ihn in die Karteischachtel gestellt, in der auch schon LOLA MONTEZ, den ich häufig als "verwesenden Madenfilm" bezeichne, steht. Die Szene, in der Leo in der Hotelbar (s. o.^^) Cillian Murphy erklärt, was er vorhat, wurde aufgrund der zerbrechenden Sektgläser von einem Freund auch schon als eine von mehreren Referenzen an MARIENBAD identifiziert - wobei es mich ehrlich gesagt aber tatsächlich erstaunt, dass Nolan diesen Film tatsächlich überhaupt gesehen hat.

@ Paulchen:

Dass der Film kühl ist, wäre an sich überhaupt nicht schlimm. Ich liebe kühle Filme, ich liebe kühles Wetter und ich liebe kühle Getränke. :icon_cool:
Es ist eher der verkniffene Kontext, in dem das unangenehm berührt. Was das hier betrifft...

Zitat von: psychopaul am 31 August 2010, 14:45:17
Das Fehlen von Sex in diesem Film (sogar in der Realität, wegen Ellen Page, dass sie keiner will, usw  :icon_mrgreen: ) kann doch nicht wirklich ein Kritikpunkt sein? In Inception wird halt von kühler, schwereloser Action geträumt, kommt doch auch mal vor.  :icon_confused: :icon_mrgreen:

...so hat Fastmachine ganz richtig vermutet:

Zitat von: Fastmachine am  3 September 2010, 17:53:59
Im Übrigen meinen ich (da angesprochen) und, soweit ich ihn verstehe, auch McKenzie als Hausherr (in seinem Blogbeitrag), mit dem fehlenden Sex nicht unbedingt nur eine Sexszene mit Ellen Page, sondern die asexuelle Haltung des Gesamtkonzeptes.  

Genau so hatte ich das gemeint ("Traumwelten ohne Hormone", "In die Wechseljahre gekommene Fantasie", "Die hodenlose Reise auf der Morgenröte", "Unschuldiges Unterbewusstsein", "Geomerotik" - was einem da schon wieder für unnu(e)tz(e)bare Ideen kommen...), auch wenn schon die Tatsache, dass es zwischen keiner der Figuren im Film zu irgendeinem Zeitpunkt in irgendeiner Weise auch nur ein ganz klein wenig knistert (allerdings knistert Tom Hardy, mit das attraktivste an INCEPTION, auch schon allein genug... :icon_eek:), ausreichen sollte um sich aufzuregen. Dass Nolan ein recht prüder und tedenziell im Bezug auf Geschlechterrollen auch recht reaktionärer Genosse ist, ahnte ich schon nach meiner kürzlichen Sichtung von BATMAN BEGINS, INCEPTION hat das Ganze aber zementiert.

Zitat von: psychopaul am 31 August 2010, 14:45:17
Jedenfalls sind sie sicher spannender und auch diese "Aufgeblasenheit" bei Inception für mich deutlich interessanter und ergiebiger als die bei "ehrlichem, simplem (und vor allem ultralangweiligem) Genrekino", das Kenzie lieber sieht.  ;)

Äh... ist das ein Pauschalurteil über Genrekino an sich oder begründest du diesen Seitenhieb auf meinen geschmacklichen Präferenzen in Sachen Genrekino? Ganz egal wie, das ist auf jeden Fall eine unfassbar prätentiöse, geschmäcklerische, elitäre, und im schlechtesten Sinne bildungsbürgerliche Aussage, die sich hoffentlich darauf gründet, dass du unter Genrekino etwas GANZ anderes versteht als ich. Für mich ist Genrekino nämlich das cineastische Nonplusultra, mein Mekka - falls du das im Lauf der letzten zwei Jahre noch nicht bemerkt haben solltest.

Abgesehen davon ist INCEPTION nichts anderes als formeltreuestes Genrekino, nur dass ihm das eben noch nicht genügt (und ein Pragmatiker wie Nolan wäre mit einem geradlinigen Action-Thriller ohne ängstlich gestreichelten metaphysischen Schangel am besten beraten). Dass er sich damit nicht zufrieden gibt, kann sich Nolan aber wiederum nicht leisten, weil er sein Drehbuch viel zu strikt und mit beinahe kindisch anmutender Sturheit um Genrestrukturen und -mechanismen herumgebaut hat und sein schickes Kartenhaus bei Entfernen selbiger zusammenklappen würde. So ist es ein dauernd wackelnder Turm zu Babel, der spätestens mit Einsetzen des Abspanns kippt.

Puh, das sollte fürs erste reichen. Das erinnert mich irgendwie in seinem Ausmaß beinahe an eine gewisse, lange zurückliegende Diskussion zu einem gewissen Fantasy-Epos.

@ Fastmachine: Vielleicht kommt ich auf dem Blog nochmal auf dich zurück, allerdings scheinen wir uns in den wesentlichen Punkten weitgehend einig zu sein, auch wenn es mich überrascht, dass ausgerechnet du den Text selbst nicht härter kritisiert hast. ;)

PS: Eigenwerbung muss sein: Auf dem Blog habe ich damit begonnen, mich ein wenig und eher lapidar-genießerisch mit den (sehr kühlen Genre- :icon_cool:) Filmen von Riccardo Freda  zu beschäftigen, zumindest denjenigen, die ich in verständlichen Sprachfassungen auftreiben konnte. Die ersten beiden Texte nehmen sich seines ironischen Italowesterns DER TOD ZÄHLT KEINE DOLLAR und seines depressiven Gothic-Horrorfilms LO SPETTRO an, es sollten noch mindestens fünf weitere folgen.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

McKenzie

Ach ja, dieses sehr finale und m. E. in seiner Schärfe sehr bemerkenswerte Posting von "The Critic" auf Filmforen.de möchte ich hier noch anhängen, da es in etwa auf den Punkt bringt, was ich in der Einleitung und im Finale meines Textes gerne zusammengeführt hätte, wäre ich nicht so maßlos aufgebraucht und gleichzeitig gelangweilt gewesen:

ZitatIch denke, daß Inception so ein Film ist. Durch die Konstruktion wird der Zuschauer ermutigt, die Nacherzählung als Interpretation zu verstehen. Das war schon bei Memento so, über dessen philosophische Fragestellungen nur die wenigsten nachdenken wollten.
Aber seitdem sind zehn Jahre vergangen und die Kinokultur hat sich, in diesem Punkt, nicht zu ihrem Vorteil entwickelt. Nun gesellt sich zum konsumistischen Aspekt (Internalisierung des Marktetings als kollektives Glücksgefühl) noch die Trivialisierung, der Akt des Sehens sei gleichbedeutend mit dem Akt des Verstehens. Nein, genauer: Der Akt des Sehens ersetzt den Akt des Verstehens. Imho wirft das die Filmrezeption des Durchschnittszuschauers um 100 Jahre zurück.

Period.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

McK, warum wärmst du noch mal dieses ganze INCEPTION-Luftschloss auf, nach dem Quatsch kräht doch kein Hahn mehr und der Hype ist auch endlich abgeflaut, sodass der Film in Ruhe in Vergessenheit geraten kann. :icon_smile:

Mr. Hankey

16 September 2010, 01:33:10 #946 Letzte Bearbeitung: 16 September 2010, 01:35:43 von Mr. Hankey
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 September 2010, 23:48:29
McK, warum wärmst du noch mal dieses ganze INCEPTION-Luftschloss auf, nach dem Quatsch kräht doch kein Hahn mehr und der Hype ist auch endlich abgeflaut, sodass der Film in Ruhe in Vergessenheit geraten kann. :icon_smile:
Nichts da! Bevor du den Film nicht gesehen und uns deine (vorhersehbare?) Meinung preisgeben wirst, wird der Film nicht in Vergessenheit geraten. Da kann McKenzie mit der Werbung für hochtrabende Klugscheisser-Rezensionen gerne weitermachen. Bevor DU nicht drin warst, ist nicht Schluss! ;)

<Hankey, der am WE dann zum dritten Mal in "Inception" geht (diesesmal im O-Ton) und das bestimmt nicht zum letzten Mal! :dodo:>
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Mr. Hankey am 16 September 2010, 01:33:10
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 September 2010, 23:48:29
McK, warum wärmst du noch mal dieses ganze INCEPTION-Luftschloss auf, nach dem Quatsch kräht doch kein Hahn mehr und der Hype ist auch endlich abgeflaut, sodass der Film in Ruhe in Vergessenheit geraten kann. :icon_smile:
Nichts da! Bevor du den Film nicht gesehen und uns deine (vorhersehbare?) Meinung preisgeben wirst, wird der Film nicht in Vergessenheit geraten. Da kann McKenzie mit der Werbung für hochtrabende Klugscheisser-Rezensionen gerne weitermachen. Bevor DU nicht drin warst, ist nicht Schluss! ;)

Wow, solch einen hohen Stellenwert hat mir noch nie jemand beigemessen. Fühle mich jetzt sehr wichtig und bedeutsam. :king:

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

McKenzie

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 September 2010, 23:48:29
McK, warum wärmst du noch mal dieses ganze INCEPTION-Luftschloss auf, nach dem Quatsch kräht doch kein Hahn mehr und der Hype ist auch endlich abgeflaut, sodass der Film in Ruhe in Vergessenheit geraten kann. :icon_smile:
Zitat von: Mr. Hankey am 16 September 2010, 01:33:10
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 September 2010, 23:48:29
McK, warum wärmst du noch mal dieses ganze INCEPTION-Luftschloss auf, nach dem Quatsch kräht doch kein Hahn mehr und der Hype ist auch endlich abgeflaut, sodass der Film in Ruhe in Vergessenheit geraten kann. :icon_smile:
Nichts da! Bevor du den Film nicht gesehen und uns deine (vorhersehbare?) Meinung preisgeben wirst, wird der Film nicht in Vergessenheit geraten. Da kann McKenzie mit der Werbung für hochtrabende Klugscheisser-Rezensionen gerne weitermachen. Bevor DU nicht drin warst, ist nicht Schluss! ;)

<Hankey, der am WE dann zum dritten Mal in "Inception" geht (diesesmal im O-Ton) und das bestimmt nicht zum letzten Mal! :dodo:>
Zitat von: LeCrumb am 16 September 2010, 01:38:30
Erst jetzt?

:icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :pidu:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

Zitat von: Mr. Hankey am 16 September 2010, 01:33:10
Bevor DU nicht drin warst, ist nicht Schluss! ;)

Jetzt wird's ruppig. Die alte Gangbang-Drohung.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Vincent Vega

Ich habe mir meine natürliche Bescheidenheit immer bewahrt.

McKenzie

Wenn nicht gerade McKenzie seitenlanges Geschwätz von sich gibt, ist mein Thread ja eigentlich schon oft ziemlich unterhaltsam, wenn gerade mal etwas gepostet wird.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

16 September 2010, 02:28:16 #953 Letzte Bearbeitung: 16 September 2010, 02:41:10 von Mr. Vincent Vega
Du z.B. hast sehr viel ungenutztes Bescheidenheitspotential. :icon_mrgreen:

psychopaul

ZitatÄh... ist das ein Pauschalurteil über Genrekino an sich oder begründest du diesen Seitenhieb auf meinen geschmacklichen Präferenzen in Sachen Genrekino? Ganz egal wie, das ist auf jeden Fall eine unfassbar prätentiöse, geschmäcklerische, elitäre, und im schlechtesten Sinne bildungsbürgerliche Aussage, die sich hoffentlich darauf gründet, dass du unter Genrekino etwas GANZ anderes versteht als ich. Für mich ist Genrekino nämlich das cineastische Nonplusultra, mein Mekka - falls du das im Lauf der letzten zwei Jahre noch nicht bemerkt haben solltest.

Ich weiß nicht..simpel und Nonplusultra, das geht für mich einfach nicht zusammen.  ;)

Natürlich gibt es sicher viele tolle Filme in dieser Sparte, aber wenn ich sehe, was du für Höchstnoten am laufenden Band raushaust..ich kenne zwar fast nichts davon, würde das alles aber sicher viel nüchterner betrachten..aber ist ja auch völlig egal, woll mer auch mal bescheiden bleiben.  :icon_twisted:
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McKenzie

16 September 2010, 14:52:02 #955 Letzte Bearbeitung: 16 September 2010, 16:57:26 von McKenzie
Zitat von: psychopaul am 16 September 2010, 13:00:27
Ich weiß nicht..simpel und Nonplusultra, das geht für mich einfach nicht zusammen.  ;)

Genrekino, wie ich es liebe: Simple on the outside, complex inside. (anspruchsvoll)
Arthouse-Kino, wie ich es hasse: Complex on the outside, simple inside. (prätentiös)
Kino, wie ich es allgemein liebe: Genre- und Arthousekino (beides mit gedanklichen Anführungszeichen) in unentwirrbarem Chaos sowie unzertrennlichen Miteinander. (alles)

Bzw..

"Die besten Dinge sind oft die einfachsten"   :icon_lol:

Beantwortet das deine Frage oder ist es zu abstrakt?  :icon_mrgreen: :icon_twisted:

Zitat von: psychopaul am 16 September 2010, 13:00:27
Natürlich gibt es sicher viele tolle Filme in dieser Sparte, aber wenn ich sehe, was du für Höchstnoten am laufenden Band raushaust..ich kenne zwar fast nichts davon, würde das alles aber sicher viel nüchterner betrachten..aber ist ja auch völlig egal, woll mer auch mal bescheiden bleiben.  :icon_twisted:

1. Es ist keine Sparte sondern eine von, sagen wir mal, drei Filmformen.
2. Du kennst fast nichts davon und deswegen bist du lieber still, da du nicht einmal weißt, welche von diesen Filmen, die ich da mit Höchstnoten bewerte, tatsächlich Genrefilme sind. Genre-Titel sind nämlich wieder was anderes.  ;)
Schon einen augenscheinlich in sich atmosphärisch und stilistisch geschlossenen Film wie Robert Hosseins erst gestern von mir genossenes, großartiges Serienmörderdrama DER MANN, DER PETER KÜRTEN HIESS, kann man oft in solchen Kategorien gar nicht zufriedenstellend unterbringen. Und nebenbei ist Seltenheit eines Films ja wohl absolut unverdächtig. Ich stelle langsam ohnehin fest, dass ich als Autor meiner Aufgabe nicht gerecht werde. Soviel unbekannte, obskure Brillianz auf die ich viel zu selten mit meist viel zu seichten Texten viel zuwenig Licht werfe. Und mit mehr und besseren Texten dazu würde ich dann vielleicht auch intellektualistische, snobistische und vorverurteilende Lästermäuler wie dich stopfen. :icon_twisted: Selbst das Simple kann schön sein.

@ Adam:

Du ahnst, es wird wieder etwas dauern. Ich freue mich, dass ich nur ein wenig drollig bin.  :icon_mrgreen: EDIT: Falscher Thread. Ach, egal.
ZitatPunctuality is the thief of time
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psychopaul

16 September 2010, 15:39:44 #956 Letzte Bearbeitung: 16 September 2010, 15:42:42 von psychopaul
Ich sehe gerade, ich habe dein "ganz normales, ehrliches", für mich selbst in ein "ganz simples" umgewandelt  :king:, vielleicht hab ich da ja wirklich zuviele Vorurteile.  :icon_lol:


Ansonsten macht es wohl mehr Sinn, wenn man schon ernsthaft diskutiert, das anhand eines jeweiligen Films (oder von mir aus noch Filmemachers) zu tun, anstatt da irgendwas Sinnloses und Unzulängliches über hunderte von verschiedenen (oder immergleichen  :icon_mrgreen: ) Filme zu plappern..
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McKenzie

16 September 2010, 17:06:51 #957 Letzte Bearbeitung: 16 September 2010, 17:10:09 von McKenzie
Zitat von: psychopaul am 16 September 2010, 15:39:44
Ich sehe gerade, ich habe dein "ganz normales, ehrliches", für mich selbst in ein "ganz simples" umgewandelt  :king:, vielleicht hab ich da ja wirklich zuviele Vorurteile.  :icon_lol:  

Das wird ja immer besser. Und ich habe es gar nicht bemerkt!  :LOL:

Zitat von: psychopaul am 16 September 2010, 15:39:44
Ansonsten macht es wohl mehr Sinn, wenn man schon ernsthaft diskutiert, das anhand eines jeweiligen Films (oder von mir aus noch Filmemachers) zu tun, anstatt da irgendwas Sinnloses und Unzulängliches über hunderte von verschiedenen (oder immergleichen  :icon_mrgreen: ) Filme zu plappern..

Stimmt. Du solltest einfach mehr Genrekino und generell auch mal ältere Filme sehen statt diesen ganzen Latte macchiato- und Bionade-Filmen, denen du jetzt sogar noch einen Blog widmest! :eek: Ich bin schockiert von dir, ehrlich. Und dein Avatar, direkt aus diesem schrecklichen thailändischen P.-Analterror und heimlichem Eso-Exo-trasher, dem Kritiker- und Arthouse-Hype 2010 mit den niedlichen Seelen-Puschelgeistern und dem schockierenden Fischsex!  :eek: :eek:

Pfui! Du verschandelst meinen schönen niveaulosen Thread mit deinem Geschmack!
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Also Paul ist wirklich der totale Arthaussklave, alles was auf arte oder 3Sat läuft = Kunst und 8-10/10. :icon_razz:

McKenzie

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 16 September 2010, 17:09:40
Also Paul ist wirklich der totale Arthaussklave, alles was auf arte oder 3Sat läuft = Kunst und 8-10/10. :icon_razz:

:LOL: :LOL: :LOL: GENAU das gleiche dachte ich auch eben. Oh Mann, ich liege gerade auf dem Boden vor Lachen. Das ist wirklich die totale öffentlich-rechtliche Unterhosen-Schau hier.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
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