Der "offizielle" Sneak-Thread! (Spoiler möglich)

[Die Sektion]

Woha ich habe mich immer gefragt wann wir uns mal direkt gegenüberstehen werden Bretzel. Wie es scheint ist heute dieser Tag und die erste Runde geht klar an dich. Was ich geschrieben habe war sicher ein sehr allgemeiner Rundumschlag den ich, ausgehend von "Du bist nicht allein", gegen den deutschen Film geschrieben habe. Ich habe eine sehr vielschichtige Filmlandschaft die von Ittenbach über so vielversprechende junge Talente wie Johannes Jäger bis hin zu Faith Akin über einen Kamm geschert, dass allerdings nur aus der Polemik des Augenblicks heraus.

Trotzdem rücke ich nicht davon ab, dass Filme wie "Du bist nicht allein" ein Abbild der Realität sein möchten. Auch wenn der Regisseur und der Schauspieler eine eigene Sichtweise und Darstellung der Realität schaffen- ist und bleibt es bei aller Kunst doch ein versuchtes Abbild der Realität. Die Figuren sind nicht allegorisch zu betrachten. Es werden keine Symbole und Metaphern benutzt. (Es sei denn man überinterpretiert den Film) Alles passiert in einem realistischen, weil vorhanden, Ort- und Zeitrahmen. Das zum Thema Kunst.

Ich halte die Behauptung, hier wird eine Realität gezeigt, die ich sowieso jederzeit mitbekomme, für glatt gelogen.

Genau DIESE Realität habe ich natürlich nicht mitbekommen. Das würde ja gar nicht gehen weil der Hans ja gar nicht Hans ist sondern eben Axel. Aber ähnliche Schicksale (schemenhaft, Muster, Blaupause), die sich oftmals nur in Nuancen von dem Gezeigten unterscheiden. Ob du das nun auch so siehst oder nicht kann ich nicht beurteilen, aber bitte ziehe in deine Argumentation nicht meine Erfahrungen mit ein. Die kannst du nicht kennen.

das darf ich schlecht finden und ablehnen, aber bitte nicht immer mit den gleichen billigen, alles andere gleich mit erschlagenden Argumenten.

Ich finde den Film schlecht und ich lehne ihn ab so viel noch einmal dazu. (jugendlicher Trotz)
Wenn du mit "gleichen billigen Argumenten" die Kamera, Schnitt und Beleuchtung meinst, das sind meine Ansichten aufgrund derer ich auch die Dogma-Filme ablehne zu denen steh ich.
Wenn du mit "gleichen billigen Argumenten" die Realitätsflucht Kino vs. dt. Betroffenheitskino meinst, dann muss ich dir leider sagen das auch dies meine Meinung ist und ich keinen Deut davon zurück treten werde. Ob du meine Argumente billig und schlecht findest oder brilliant und genial sollte mir eigentlich egal sein. Ist es aber nicht. Jedoch kann ich keine anderen Argumente äußern weil das die Argumente sind die ich bei dem Film fühle.
Nenn sie billig, nenn sie gleich. Aber so sehe ich den Film und das entzieht dir damit eigentlich das Recht mich auf diese Weise zu kritisieren. Denn nur weil dir diese Argumente billig, gleich und erschlagend scheinen heißt es nicht das sie schlechter als deine sind.

oh und ich sehe schon jetzt deine Wort auf meinem Schirm. In etwa denke ich werden sie wie folgt lauten: "Du benutzt für deine Argumentation lediglich deine eigene Empfindungen welche sich kaum mit Hilfe logischer Argumente und Beweise widerlegen lassen. Das macht deine Bewertung rein subjektiv."

Darauf entgegne ich mal schon jetzt: Ja meine Argumente sind subjektiv und können nur von mir so empfunden und nachvollzogen werden. Aber am Ende sieht jeder den Film alleine und muss mit ihm zurecht kommen und das ist nunmal mein Weg.

Nicht das du denkst ich will den Schwanz einziehen nach diesem Post, aber ich wollte dem Text nur etwas die Härte nehmen mit dieser letzten Zeile, weil ich irgendwie schon eine ganze Zeit am formulieren bin aber nicht so richtig die Schärfe herausbekomme, die der Text unbeabsichtigt bekommen hat. Also falls ich persönlich oder zu weit weg vom Thema war tuts mir leid.

[psychopaul]

du lehnst also Dogma-Filme ab?

Idioten, Breaking the waves, Dogville z.b. definieren sich eben zu 95% über Radikalität und geistigen Inhalt, sind aber trotz wackeliger Billigkamera (oder gerade deshalb?) sicher viel gelungenere "Kunst" als diverse Fantasystreifen oder jeder traumhaft fotografierte und ausgeleuchtete, aber uninspirierte Film XY, bei dem man ach so toll der Realität entfliehen und schön süß träumen kann...

ebenfalls nicht böse gemeint  ;) aber so eine kategorische Ablehnung hat weniger mit jugendlichem Trotz denn mit Engstirnigkeit zu tun.
aber keine Angst, ich will dich nicht missionieren, schau doch, was du willst.  :icon_razz:

[Die Sektion]

Idioten, Breaking the waves, Dogville z.b. definieren sich eben zu 95% über Radikalität und geistigen Inhalt

Ich weiß. Kritik bezog sich auch rein auf die äußere Erscheinung. Nur weil ich sie ablehne heißt es aber noch nicht das ich sie nicht sehe. Ich hab mir so einige Moppelkotze schon angesehen (dazu rechne ich die Dogmafilme übrigens nicht. Ihr Stil gefällt mir halt einfach nicht) und bleibe immer bis am Ende sitzen. Den einzigen Film den ich wirklich bewusst nicht weiter gesehen habe weil er so schlecht war ist "Da Blockparty". ich versuche schon so viel wie möglich zu sehen und nicht engstirnig zu sein. Aber vielleicht liegt es an meinem jungen Alter: Filme von Bergmann, einige Faßbinder oder Herzog Filme gefallen mir nicht. Ist nunmal so. Ich sehe auch Spielbergfilme oder Malickstreifen nur sehr selten. Grundsätzlich verschließe ich mich jedoch nicht gegen Filme. (hoffe ich)

[psychopaul]

hehe, du hast ja noch ein langes Leben vor dir (hoffe ich  :icon_mrgreen:), vielleicht kommt ja das Interesse an diesen Filmen später noch.
In deinem Alter ( :icon_lol:) habe ich mich z.b. auch noch jeglichen Stummfilmen oder europäischen Filmen aus den 70ern strikt verweigert.  ;)
irgendwann haben mich Hollywood und auch die kranken Gewaltsachen dann gelangweilt und ich hab mich den sperrigen Sachen geöffnet.

ich seh auch kein Problem darin, vermutlich ist dies wirklich bei vielen auch eine Frage des Alters, auch wenn es sicher genügend Leute gibt, die sich mit 18 auch schon solche Sachen reinziehen (ob sie, oder auch ich mit noch nicht mal 30, Filme von Bergman und co dann aber überhaupt schon richtig schätzen können, ist die Frage)

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he psycho, jetz aber Schluß mit diesem trivial-pseudo-altersweisen Gequatsche, hier gehts um brandaktuelle Fuims..  :kotz:

[Die Sektion]

ne Psycho eins noch weils mir gerade unter der Dusche eingefallen ist (ist es bei euch auch so heiß?):

Wenn ich Filme sehe dann ist das ähnlcih wie ein gang durch die Videothek. Ich bleib bei den Eyecatchern hängen nehme sie mir mit und bin enttäuscht. Dann gibts aber auch Filme die ich nur mitnehme weil sie den oder den Regisseur haben, oder Darsteller oder Kameramann und dann habe ich auch wieder eine sehr historische Phase wo ich am liebsten Stummfilme alte Krimis oder meinetwegen auch so Sachen wie Man with a movie camera, Potemkin, Metropolis, Nosferatu etc. sehen will. und ganz ganz seltren hat man auch schon freiwillig Sachen der Nouvelle Vague oder der Dogma-Leute in meinen Player wandern sehen. Ich denke viele hier haben einen oder mehrer Lieblingsregisseure und deren Filme sieht man einfach oft und geht nicht dran vorbei in der Videothek. Andererseits hat man mit manchen Regisseuren auch einige schlechte Erfahrungen (sei es aus mangelndem Intellekt, Alter ;), oder sonstwas) gemacht (bei mir bspw. Fellini, Dogam, Bergmann) und an die traut man sich nicht so schnell wieder ran. Ich denke das ist menschlich und hoffe mir wird es nachgesehen. Wenn nicht kann ich auch nichts tun, so bin ich eben.

[psychopaul]

geduscht wird hier erst nach dem Sporcht!  ;)

ich richte mich mittlerweile eh fast nur noch nach Regisseuren (sorry an euch liebe Hobby- und Profikritiker, früher gab ich da noch viel Wert drauf, um mir nicht irgendnen Scheiß anzuschauen, mittlerweile schau ich mir gewisse Filme auch bei schwachen Kritiken wegen dem Filmemacher an bzw. informier mich im Vorfeld gar nicht mehr, ob das wem gefällt).

eigenartigerweise wurde ich von den sagen wir mal "angesehenen Filmemachern" von keinem einzigen enttäuscht..klar, ich langweile mich auch manchmal bei gewissen Werken zwischendurch (Fellini z.b., is halt etwas ermüdend auf Dauer  ;)), aber immer gibt es irgendetwas, das mich begeistert oder hängen bleibt oder mich auf gewisse Weise bereichert.

[Crumby Crumb & the Cunty Bunch]

Neben Fellini nicht zu verachten ist auch Uwe Boll. :icon_mrgreen:

[psychopaul]

auf jeden Fall.  :icon_mrgreen:
den hab ich persönlich bisher kaum erschlossen, aber so hat man immer etwas in der Hinterhand, auf das man sich noch gespannt freuen kann. 

[Crumby Crumb & the Cunty Bunch]

Ach wie ich Dich beneide, diese Freude wie einem das Herz aufgeht, wenn man zum ersten mal das Handwerk des Meisters sehen darf und dann auch noch seiner engelsgleichen Stimme beim Audiokommentar lauschen kann: "Die Effekte sind so gut, da kann man auch in 20 Jahren noch sagen: "Ja leck mich am Arsch, sowas hab ich ja noch nicht gesehen!""

[Vinyard Vaughn]

Erstmal danke für die Warnung Sektion  :icon_mrgreen: ich werde deinen Rat beherzigen und panikartig die Flucht antreten, sollte wider besseren Erwartens deutsches Betroffenheitskino das Licht der Leinwand erblicken. Da kann die übrige DSC mir erzählen was sie will, diese Art "Film" wird bei mir keine Chance kriegen :king:. Programmkino : JA , aber deutsch : NEIN!

[psychopaul]

@ Crumb:
ganz so jungfräulich bin ich dahingehend doch nicht mehr, House of the dead durfte ich schonmal bewundern..allerdings nur so halb, geschnitten und ohne AK, also zählt es eh nicht.  :icon_smile:

[Mr. Hankey]

Programmkino : JA , aber deutsch : NEIN!

:scar: :icon_rolleyes:

[Crumby Crumb & the Cunty Bunch]

Sony Center hatte heute "Lucky You" von Curtis Hanson, eine kleine aber feine Dramödie über Poker und Beziehungen mit guten Darstellern und viel Poker.
6,5 Punkte für sehr nette 124 Minuten.

[psychopaul]

ohje, ich mag ja Hanson-Filme alle recht gern, aber ich kann keine Poker-Filme mehr sehen..  :wallbash:
(obwohl ich ja noch gar nicht soviele gesehen habe  :icon_lol: aber es nervt trotzdem :icon_mrgreen:)

[Crumby Crumb & the Cunty Bunch]

Ich finde es war durchaus erträglich, vor allem wenn Bana sich am Tisch mit Duvall duelliert und immer den Kürzeren zieht, ist das alles andere als langweilig.
Lustigerweise zeigt das Cinestar den in 4 Wochen als Vorpremiere in der CineLady Reihe, ich stelle mir das sehr nett vor, wenn ein Haufen mopplige Spät30erinnen mit nem Glas Prosecco ins Kino rennen, um Eric Bana beim Pokern zu beobachten.  :doof:

[McMurphy]

Wie scheinbar schon von einigen erwartet, gab es in Dresden Du bist nicht allein

Ganz so schlimmes Betroffenheitskino war es aber - abgesehen von ein, zwei Szenen - zum Glück doch nicht. Dennoch hält sich meine Begeisterung einigermaßen in Grenzen. Die Schauspieler waren zwar erstklassig, aber der Film schwankte mir dann doch zu stark zwischen humoristischen Einlagen (Stichwort Ente) und eben jenen um Betroffenheit bemühten Szenen wie auf dem Arbeitsamt. Das Verfolgen zweier Handlungsstränge brachte auch nicht viel, scheinbar sollten nur möglichst viele Facetten des Themas Arbeitslosigkeit und unwürdige Jobs abgedeckt werden. Insgesamt 4/10 Punkte.

[brachialromanti]

Habt ihr es gemeinsam durchgestanden?

[Bretzelburger]

Ja, das haben wir, mit anschließender Diskussion - oder war es mehr ein Vortrag. Inhaltlich ging es mehr darum, warum es eine solche Phobie, vermischt mit Abscheu gegenüber deutschen Filmen dieser Art gibt. Ein Fakt, der einiges über Denjenigen aussagt, der diese Abscheu vertritt.

Tatsächlich war "Du bist nicht allein" überhaupt kein realistisches Stück Alltag, sondern positive Fantasie. Ein klassisches Thema, daß schon in vielen US-Filmen behandelt wurde : jahrelange Stagnation und Zufriedenheit mit einer Situation, die zwar vordergründig schlecht ist (Arbeitslosigkeit, fehlender Antrieb, Entfremdung in der Beziehung), aber nicht so schlecht, daß man sich nicht darin eingefunden hätte - Kulmination durch ein außergewöhnliches Ereignis (Zuzug einer attraktiven Nachbarin) - Veränderung und möglicher Neuanfang. Realistisch wäre es gewesen (und deprimierend), wenn hinterher alles beim Alten geblieben wäre, aber im Moment der Explosion verhalten sich alle menschlich und vernünftig. das Ganze ohne Tränendrüse oder oberflächliche Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen, einfach und sehr gut gespielt an einer kleinen Geschichte demonstriert - locker und mit vernünftigem Timing...7 Punkte

Warum wird so eine Geschichte verdammt, nur weil die Optik kein Hollywood-Hochglanz ist und es sich bei der Realität um Harz 4 und Plattenbau handelt ?

[Mr. Hankey]

Braucht man IMO nicht wirklich viel hinzufügen. Bretzel trifft es eigentlich vollends auf den Punkt. Ein netter, kleiner, hervoragend gespielter Film, der aus einer höchst alltäglichen Ausgangsposition heraus, dem Zuschauer eine kleines Alltagsmärchen über vier Seelen erzählt, die aus ihrer Situation regelrecht das Beste machen, was dann zwar durch die Überspitzung vieler Szenen wieder unrealistisch erscheint, aber dadurch eigentlich genau das nicht ist, was hier manch einer prophezeit. Betroffenheitskino sieht anders aus, auch wenn einige Szenen es durchaus anmuten könnten.

Gibt von mir 6,5 Punkte

[Mr. Vincent Vega]

Au backe, der Film ist geradezu prädestiniert daür auch bei meiner Sneak zu laufen. Mir graut es...

Dominique Horwitz und Mathieu Carrière in einem Film - Alptraum!!!

[Mr. Hankey]

Ich hoffe mal, dass du den nicht bekommst. Der Film hätte es in keinster Weise verdient, durch deine (in Sachen deutscher Film völlig inkompetenten) Finger zu gehen. :icon_twisted: ;)

[Bretzelburger]

Au backe, der Film ist geradezu prädestiniert daür auch bei meiner Sneak zu laufen. Mir graut es...

Dominique Horwitz und Mathieu Carrière in einem Film - Alptraum!!!

Beide tauchen nur in winzigen Rollen auf, weshalb selbst Antipathien hier keine Rolle spielen sollten. Stattdessen sieht man eine wunderbare Katharina Thalbach, einen wie immer sehr guten Herbert Knaup und Axel Prahl, den ich bisher nicht kannte, der aber geradezu meisterlich in seinem Timing ist. Ich bin aber ebenfalls Hankeys Meinung, daß du dir den Film nicht ansehen solltest - das hat der Film nicht verdient.

[Mr. Vincent Vega]

Ich hoffe mal, dass du den nicht bekommst. Der Film hätte es in keinster Weise verdient, durch deine (in Sachen deutscher Film völlig inkompetenten) Finger zu gehen. :icon_twisted: ;)

Das, was du da mit "in Sachen deutscher Film" meinst, so nehme ich an, umfasst ja nicht mehr als die Ausdünste neudeutscher Erhabenheit von Hirschbiegel bis hin zu von Donnersmarck der letzten 10-15 Jahre (und richtig, das alles finde ich gar grausam). Grundsätzlich habe ich allerdings enorme Sympathien für das deutsche Kino - denke ich an Lang, Ruttmann, Ophüls, Lubitsch, Wilder oder Fassbinder, um nur einige zu nennen.

[Mr. Vincent Vega]

Beide tauchen nur in winzigen Rollen auf, weshalb selbst Antipathien hier keine Rolle spielen sollten. Stattdessen sieht man eine wunderbare Katharina Thalbach, einen wie immer sehr guten Herbert Knaup und Axel Prahl, den ich bisher nicht kannte, der aber geradezu meisterlich in seinem Timing ist.

Katharina Thalbach ist für mich mindestens ebenso ein sicheres Brechmittel. Hab ich mal sehr geschätzt, geht mir mittlerweile aber nur noch auf den Zeiger.

Ich bin aber ebenfalls Hankeys Meinung, daß du dir den Film nicht ansehen solltest - das hat der Film nicht verdient.

Was genau soll das eigentlich heißen? Inwiefern würde es dem Film jetzt wehtun, sähe ich ihn? Und bewusst werde ich ihn sicherlich nicht schauen, aber sitze ich erstmal in der Sneak, gehe ich da auch nicht mehr raus.

[Bretzelburger]

Das, was du da mit "in Sachen deutscher Film" meinst, so nehme ich an, umfasst ja nicht mehr als die Ausdünste neudeutscher Erhabenheit von Hirschbiegel bis hin zu von Donnersmarck der letzten 10-15 Jahre (und richtig, das alles finde ich gar grausam). Grundsätzlich habe ich allerdings enorme Sympathien für das deutsche Kino - denke ich an Lang, Ruttmann, Ophüls, Lubitsch, Wilder oder Fassbinder, um nur einige zu nennen.

Trotzdem kann ich deine Antipathien nur so verstehen, daß die Filme teilweise zu nah am deutschen Alltag sind, denn obwohl ich deine Vorliebe für die älteren Regisseure teile, erkenne ich durchaus Qualitäten in neueren Filmen, gerade wenn sie wie "Du bist nicht allein" unprätentiös, genau beobachtet und doch nicht moralinsauer und besserwisserisch sind (wie zuletzt schon "Elbe").

Katharina Thalbach ist für mich mindestens ebenso ein sicheres Brechmittel. Hab ich mal sehr geschätzt, geht mir mittlerweile aber nur noch auf den Zeiger.

Was genau soll das eigentlich heißen? Inwiefern würde es dem Film jetzt wehtun, sähe ich ihn? Und bewusst werde ich ihn sicherlich nicht schauen, aber sitze ich erstmal in der Sneak, gehe ich da auch nicht mehr raus.

Mir fehlt da ein wenig die innere Bereitschaft, es mal auf sich zukommen zu lassen. Du hast schon so viele Vorbehalte, die fest verankert sind. Übrigens - was die Thalbach anging, ging es mir ähnlich, aber hier hat sie fast völlig auf Übertreibungen und übliche Effekte verzichtet und ist sehr überzeugend.

[Mr. Vincent Vega]

Mir fehlt da ein wenig die innere Bereitschaft, es mal auf sich zukommen zu lassen. Du hast schon so viele Vorbehalte, die fest verankert sind. Übrigens - was die Thalbach anging, ging es mir ähnlich, aber hier hat sie fast völlig auf Übertreibungen und übliche Effekte verzichtet und ist sehr überzeugend.

Vorbehalte wie -urteile in beiderlei - positiver und negativer - Hinsicht sind unvermeidbar, manche geben es nur nicht zu. Und es gibt ja fast nichts schöneres, als diese vorgefertigten Einstellungen gebrochen zu sehen - zuletzt bei mir mit "The Talented Mr. Ripley" geschehen. Man muss nur eben auch bereit sein, sich das dann einzugestehen, und das tue ich m.E. Insofern ist die Vorbildung einer Meinung oder die ungefähre Annahme, ob man mit einem Film im voraus sympathisiert oder nicht sympathisiert völlig legitim.

[Moonshade]

Ich ergänze noch mal eben die Sneak Hannover von Mittwoch: The Namesake - Zwei Welten, eine Reise

Nach allem, was ich so lese, haben wir wohl für meinen Geschmack am besten abgeschnitten.
Irgendwo hab ich gelesen: "wie "Kick it like Beckham", nur ohne Fußball" - und irgendwie stimmts ein bißchen.
Eine Familiensaga über ein indisches Pärchen, das in den USA sein Glück versucht.
Durch die episodische Handlung, die sich über 25 Jahre erstreckt, bleibt das Interesse konstant, wenn man sich mit der seeeeehr ruhigen Erzählweise anfreunden kann.
Heimweh, Erhalt der Kultur bzw. das Aufgehen in oder die Akzeptanz einer neuen Kultur; innere Selbstbestimmung und -befreiung, Karriere, Identitäten, Lebensweisheiten, Tragik, Glück, Beziehungen, die Bedeutung von Namen und die Bereitschaft, in den Schuhen eines anderen zu gehen.
Leben heißt, sich auszuprobieren. Gefühlvoll, intensiv, niemals kitschig.

Ein sehr schöner Film, den ich euch in Dresden eigentlich nur wünschen kann. 8/10

[Crumby Crumb & the Cunty Bunch]

Den habe ich ja letzten Monat auch schon gesehen und war als einziger auch so begeistert, der Rest konnte damit gar nichts anfangen und stempelte ihn als mistigen Bollywood Schinken ab :doof:

Was habt ihr Dresdener denn eigentlich mit Viney gemacht, hat der sich gleich nen Strick genommen, nachdem der Film vorbei war?

[Mr. Hankey]

Was habt ihr Dresdener denn eigentlich mit Viney gemacht, hat der sich gleich nen Strick genommen, nachdem der Film vorbei war?

Keine Ahnung! Eigentlich wollte er pünktlich nach der Arbeit gleich seine Meinung posten (ähnlich wie bei McMurphy), aber wer weiss, wo er Verschutt gegangen ist. :icon_confused:

[Vinyard Vaughn]

Was habt ihr Dresdener denn eigentlich mit Viney gemacht, hat der sich gleich nen Strick genommen, nachdem der Film vorbei war?

Keine Ahnung! Eigentlich wollte er pünktlich nach der Arbeit gleich seine Meinung posten (ähnlich wie bei McMurphy), aber wer weiss, wo er Verschutt gegangen ist. :icon_confused:

Von wegen Strick, soweit geht der Selbsthass noch nicht :icon_mrgreen:. Nein ich war einfach viel zu müde...habe Donnerstag Nacht nur knapp 2 Stunden Schlaf gehabt und dann gleich raus zur Frühschicht (ich war schon froh auf der Rückfahrt erneut den harten Kampf gegen den Sekundenschlaf gewonnen zu haben ;) ) so war es mir Freitag einfach mal zuviel und habe mich lieber hingelegt. Hin und wieder ne Auszeit, die Woche war nicht einfach...

Naja gut zur Sneak denn ;) : ganz so furchtbar wie von mir erwartet war es nun doch nicht, aber ich bleibe dabei, dass ich mit dem neuen deutschen Film (leider !?) überhaupt nichts anfangen kann. Der porträtierte Alltagshumor ist (imo) zuweilen peinlich, unpassend und gar nicht komisch (ja ich habe nicht einmal gelacht...vielleicht weil ich nicht lachen wollte, aber wenigstens geb ich es zu). Vielleicht war mir die deprimierende ALG 2/Plattenbau Atmosphäre einfach zuviel Realität am Abend (und ja der Film will vorallem bei dem Ende nicht real sein, schon klar ;)). Wer weiss...
Wenn das behandelte Thema in einem französischen oder gar asiatischen Film verpackt gewesen wäre, wäre ich sicher viel besser damit gefahren. Aber wie nach dem Film schon diskutiert kann ich meine Phobie nicht überwinden.

Ja, das haben wir, mit anschließender Diskussion - oder war es mehr ein Vortrag. Inhaltlich ging es mehr darum, warum es eine solche Phobie, vermischt mit Abscheu gegenüber deutschen Filmen dieser Art gibt. Ein Fakt, der einiges über Denjenigen aussagt, der diese Abscheu vertritt.

Und was sagt es gleich nochmal aus? Ich weiss die Frage hatte ich schon vor Ort gestellt, aber die Antwort fehlt noch.

Ich bleib dabei, diese Art deutsche Filme sind nichts für mich, aber ich will auch nichts unfaires schreiben, weil ich wie erwähnt eine zu grosse Befangenheit dem gegenüber habe. Somit bleibe ich bei 3-4/10 und hoffe unsere Steffi ist auch der Überzeugung, dass wir erstmal genug deutsches Kino hatte.

BTW: Schön dass du wieder unter den Lebenden weilst Moonshade :icon_mrgreen: