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Begonnen von Pinhead_X, 19 April 2007, 11:26:48

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psychopaul

...bei Gibson selbst solltest du deshalb lieber nicht nachfragen, du könntest bitter enttäuscht werden.  :icon_mrgreen:  ;)
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Three little devils jumped over the wall...

barryconvex

6 August 2007, 23:19:45 #301 Letzte Bearbeitung: 6 August 2007, 23:24:45 von barryconvex
Zitat von: Mr. Blonde 609 am  6 August 2007, 18:00:27
Kostüme in Braveheart oder Der Patriot (Emmerich spielt in der selben Liga)

Auch wenn ich Dir das Wort im Mund umdrehe: Kostüme und Töten als hübsch choregraphierter Ligasport, das sind doch die perfekten Stichworte für Braveheart als "Antikriegsfilm".


Und vielleicht Nachschub: Ingmar Bergmans Kommentare zu seinen Regiekollegen:
http://www.bergmanorama.com/bergman_on_directors.htm

Mr. Vincent Vega

6 August 2007, 23:27:29 #302 Letzte Bearbeitung: 6 August 2007, 23:31:22 von Mr. Vincent Vega
Ich finde SCHINDLER'S LIST zwar nicht überbewertet, den bei all seinen Schwächen und typisch Spielbgerschen Entgleisungen ist ihm manch Verdienst zuzuschreiben, man spürt seine Ambition in jeder Sekunde und er ist - auch wenn das ein wenig Teil seines Problems darstellt - brillant inszeniert, wie Spielberg Situationen kreiert, da riecht man das Ghetto förmlich.

Volle Zustimmung bei Rollos anderem Einwurf BRAVEHEART, einem grottenschlecht, ja fast schon dilettantisch in Szene gestampftem Pathos-Heuler, der hier ein bisschen LAWRENCE OF ARABIA, da ein wenig SPARTACUS sein möchte, aber mit seiner grausamen Kamera, den Kindertheater-Settings, billigem Make Up und Pipi-Kaka-Schauspielern einfach nur lachhaft ist. Einer der worst oscar-winner aller Zeiten. Und definitiv kein Antikriegsfilm, das wäre ja noch schöner.

edit:

Zitat von: StillerMux am  6 August 2007, 18:40:12
Es ist eine Rächerstory enthalten, ein Antikriegsfilm, gesellschaftliche Kritik wird verübt, es sind viele sympatische Figuren enthalten und es wird mit guter Symbolik gearbeitet. Die Dialoge sind schlüssig und authentisch, die Darsteller sind zum großen Teil absolut überzeugend, die fotographierten Bilder sind teilweise phänomenal und auch der Actionfreund kommt auf seine Kosten. Die von Mr.Blonde 609 bereits erwähnt Ausstattung sucht überdies seines Gleichen. Viel abwechslungsreicher kann ein Film nicht sein.

Ich gehe davon aus, dass das ironisch gemeint ist. Andernfalls hast du ein Problem mit deiner Wahrnehmung.

psychopaul

Zitat von: barryconvex am  5 August 2007, 21:53:26
Mein Kommentar bezog sich natürlich nicht nur auf US-Produktionen (auch wenn diese rein zahlenmäßig natürlich überwiegen). Sogenannte Antikriegsfilme handeln selten vom Sterben (eine in meinen Augen zur Abwechslung mal komplett gelunge Ausnahme wäre Jacob´s Ladder), sondern Tod ist meist nur anonymes Beiwerk, das um die Protagonisten herum passiert. Krieg heißt zudem meistens "Kostümdrama" und Action.

auch hier könnte ich entgegnen, dass das Überleben eines Krieges und das was im Kampf passiert (die Action, wenn man so will) nicht weniger abhandelnswert sind als das Sterben.  :icon_razz:
aber ich bin mir bewußt, wie heikel diese Geschichte mit dem Zeigen von "Kriegsaction" ist, deshalb möchte ich deinen richtigen und wichtigen Post nicht konterkarieren.  :icon_razz:  ;)

auch wenn ich mich frage, wie ein Film, der mehr vom Sterben als vom Leben handelt (und dabei eher realistisch bleibt) überhaupt aussehen sollte.  ;)

-----
und Braveheart..naja, ich gebe zu, den Film irgendwie "geil" zu finden, ohne die romantisierten kriegerischen Tendenzen an sich gutzuheißen, aber manchmal kann man einen Film doch nur als bloßen "gewaltkitschigen"  :icon_eek: Film (= Spaß und Unterhaltung) wahrnehmen, vielleicht lags auch nur an Gibsons geilem Arsch.  :king:
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Mr. Vincent Vega

Zitat von: psychopaul am  6 August 2007, 23:32:34
vielleicht lags auch nur an Gibsons geilem Arsch.  :king:

Na aber, wir wollen mal nicht übertreiben. Seine filzigen Haare sind immerhin ziemlich abtörnend. :icon_razz:

psychopaul

so genau hab ich dann auch wieder nicht hingesehen.  :icon_twisted:  ;)


LOL, geiles Statement von Bergman über Godard, das dürfte ja einige hier wieder frohlocken und nicken lassen.  ;)
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barryconvex

Ja, ich hab schon überlegt, den alten "Wunstfilm"-Thread wieder zu aktivieren  :love:

Mr. Vincent Vega

Zitat von: barryconvex am  6 August 2007, 23:19:45
Und vielleicht Nachschub: Ingmar Bergmans Kommentare zu seinen Regiekollegen:
http://www.bergmanorama.com/bergman_on_directors.htm

Schön, dass der Mann im Gegensatz zu anderen seinen Mund aufgemacht hat, aber was da dann rauskommt, ist schon eher zwiespältig. Mit Antonioni und Godard trifft er's ganz gut, wenn auch freilich zu einseitig, bei Fellini liegt er gar goldrichtig. Truffaut im selben Augenblick jedoch zu verehren, in dem man Hitchcock der Infantilität bezichtigt, ist schon ziemlich ... eigensinnig. Zumal Bergman ja nun alles andere als ein perfekter Regisseur war.

Hedning

Zitat von: psychopaul am  6 August 2007, 23:32:34vielleicht lags auch nur an Gibsons geilem Arsch.  :king:
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  6 August 2007, 23:34:19
Na aber, wir wollen mal nicht übertreiben. Seine filzigen Haare sind immerhin ziemlich abtörnend. :icon_razz:

Ich hätte gern gesehen, was die Engländer am Ende alles so aus ihm rausholen  :icon_mrgreen: Gut, jetzt wird's geschmacklos.

Bretzelburger

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  6 August 2007, 23:42:13
Schön, dass der Mann im Gegensatz zu anderen seinen Mund aufgemacht hat, aber was da dann rauskommt, ist schon eher zwiespältig. Mit Antonioni und Godard trifft er's ganz gut, wenn auch freilich zu einseitig, bei Fellini liegt er gar goldrichtig. Truffaut im selben Augenblick jedoch zu verehren, in dem man Hitchcock der Infantilität bezichtigt, ist schon ziemlich ... eigensinnig. Zumal Bergman ja nun alles andere als ein perfekter Regisseur war.
Man sollte solche Statements nicht zu ernst nehmen - manchmal möchten gerade die Herren Künstler unter den Filmemachern auch besonders provokativ sein. Insgesamt ist das eher oberflächlich, denn z.B. gebe ich ihm hinsichtlich Antonioni recht bezüglich dessen "Bildeinstellungen", aber das mit dem mangelhaften Rhythmus ist gewagt, denn hier stellt sich die Fragem ob es den allgemeingültigen oder perfekten Rhythmus überhaupt gibt (mich sprechen Antonionis Filme ganz subjektiv mehr an als Bergmans).
Selbst die Aussage zu Fellini empfinde ich merkwürdig, denn er profezeit ihm ja nur, dass er in Zukunft fantastische künstlerische Filme macht, sobald er sein vorhandenes kreatives Potential abruft.

psychopaul

Zitat von: barryconvex am  6 August 2007, 23:38:55
Ja, ich hab schon überlegt, den alten "Wunstfilm"-Thread wieder zu aktivieren  :love:

auch wenn ich der Chose damals schon nicht wirklich folgen wollte oder konnte...hab mir das gerade nochmal so ein bißchen durchgelesen. war auf jeden Fall eine heiße Diskussion.  :icon_mrgreen:

(mit einer ganzen Menge an Usern, die alle nicht mehr unter uns weilen.  :icon_neutral:)
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Hedning

Wo findet man diesen Thread denn? Zu "Wunstfilm" gibt die Suche schon mal nichts her... ;)

psychopaul

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Klugscheisser

 :LOL:

Also, wenn man länger hier nicht reingesehen hat, ist der Thread eine wahre Freude:
Seagl macht Roundhouse-Kicks.
"Braveheart" ist ein Antikriegsfilm, weil Mel Fusseln am Arsch hat (Mr. VV: dann doch lieber "Letahl Weapon"  ;)). Und was soll man schon aus dem am Ende rausgeholt haben? Einen Haufen gequirlter Scheiße natürlich! KAPLAA, KAPLAA!  :icon_mrgreen:
Und "The Departed", da hat wohl auch keiner mehr Lust drüber zu reden... (nicht falsch verstehen, Mr. Blonde 609)

Aber der "Wunstfilm"-Thread schießt dann doch den Vogel ab... Leute, ihr amüsiert mich!  :icon_twisted: ;) :icon_mrgreen:

Mr. Vincent Vega

Ehe hier Missverständnisse aufkommen, ich meinte natürlich filzige Kopfbehaarung. ;)

Der Wunst-Thread ist ja mal strange, ich kapiere da überhaupt keinen Zusammenhang mehr, sind da Postings gelöscht worden???

psychopaul

Zitat von: Klugscheisser am  7 August 2007, 01:32:19
Leute, ihr amüsiert mich!  :icon_twisted: ;) :icon_mrgreen:

immer schön, wenn das Forum dazu beitragen kann, vom Lernen abzuhalten, nicht?  :icon_mrgreen:
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Klugscheisser

7 August 2007, 01:48:22 #316 Letzte Bearbeitung: 7 August 2007, 01:50:30 von Klugscheisser
Zitat von: psychopaul am  7 August 2007, 01:45:16
immer schön, wenn das Forum dazu beitragen kann, vom Lernen abzuhalten, nicht?  :icon_mrgreen:

Meister, guck mal auf die Uhr! Irgendwann ist ja auch mal gut...  :icon_mrgreen:
Und du musst gerade reden.  :icon_twisted:

@Mr. VV: Ach so, na dann kommt man mit Lethal Weapon natürlich auch nicht weit...  :icon_mrgreen:

psychopaul

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  7 August 2007, 01:44:20
Der Wunst-Thread ist ja mal strange, ich kapiere da überhaupt keinen Zusammenhang mehr, sind da Postings gelöscht worden???

Postings nein, Personen ja.  :icon_lol:
der Thread ist einfach etwas wirr  ;), gelöscht ist aber imo nix worden..

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Mr. Blonde

Zitat von: Klugscheisser am  7 August 2007, 01:32:19
:LOL:

Also, wenn man länger hier nicht reingesehen hat, ist der Thread eine wahre Freude:
Seagl macht Roundhouse-Kicks.
"Braveheart" ist ein Antikriegsfilm, weil Mel Fusseln am Arsch hat (Mr. VV: dann doch lieber "Letahl Weapon"  ;)). Und was soll man schon aus dem am Ende rausgeholt haben? Einen Haufen gequirlter Scheiße natürlich! KAPLAA, KAPLAA!  :icon_mrgreen:
Und "The Departed", da hat wohl auch keiner mehr Lust drüber zu reden... (nicht falsch verstehen, Mr. Blonde 609)

Aber der "Wunstfilm"-Thread schießt dann doch den Vogel ab... Leute, ihr amüsiert mich!  :icon_twisted: ;) :icon_mrgreen:

Junge, mit diesem Post hast Du mich zum Umkippen gebracht, eine treffendere Analyse eines Threads durfte ich hier auch noch nicht lesen. Obwohl ich immer noch nicht wahr haben will das VV Seagal den Roundhousekick zugeschrieben hat :rofl:. Und das sich hier keiner mehr um meinen angeschnittenen Departed schert, sagt ja auch ne Menge aus :icon_lol:. Um es mit den Worten von Marv aus Sin City zu sagen "Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich hab meinen Spaß."  :kotz:


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Rollo Tomasi

7 August 2007, 10:12:47 #319 Letzte Bearbeitung: 7 August 2007, 10:17:11 von Rollo Tomasi
Zitat von: StillerMux am  6 August 2007, 18:40:12
Tut mir leid aber bei Braveheart möchte ich widersprechen. Ich finde die Inszenierung mehr als gelungen. Und schwarz-weiß seh ich da gar nicht. Denn selbst Edward hat teilweise nachvollziehbare Züge, genauso wie Wallace ziemlich naive und auch menschenverachtende Momente hat, die einem strahlenden Held sicher nicht zu Gesichte stehen. Ganz nebenbei werden zwei tragische aber gleubhafte Liebesgeschichten eingebaut. Es ist eine Rächerstory enthalten, ein Antikriegsfilm, gesellschaftliche Kritik wird verübt, es sind viele sympatische Figuren enthalten und es wird mit guter Symbolik gearbeitet. Die Dialoge sind schlüssig und authentisch, die Darsteller sind zum großen Teil absolut überzeugend, die fotographierten Bilder sind teilweise phänomenal und auch der Actionfreund kommt auf seine Kosten. Die von Mr.Blonde 609 bereits erwähnt Ausstattung sucht überdies seines Gleichen. Viel abwechslungsreicher kann ein Film nicht sein.

Meiner Meinung nach sind die Charaktere ziemlich eindimensional:
Wallace ist immer der Gute, der coole Held, er reflektiert sein Handeln kaum, weiß immer, was zu tun ist, erst als Rächer seiner Frau und später als Kämpfer für dier Freiheit (Wie kam es eigetlich zu dem Umschwung? Ab wann war für ihn die Freiheit ach so wichtig??
Longshanks ist eigentlich die Verkörperung des Bösen
Und in der Mitte steht Robert the Bruce, der immer unentschlossen ist
Einfacher oder schwarz-weißer geht die Figurenkonstellation doch nicht?
Die Frauenrollen sind beide verschenkt: Ich weiß nicht, wie viele Dialogzeilen Catharine McCormack hat, aber viekle sind's nicht und warum lässt sich Prinzessin Isabelle auf den Rüpel Wallace ein? Wird sie von seinem animalischen Wesen angezogen?
Den Antikriegsfilm seh ich nicht?
Welche sympatischen Figuren meinst Du?
Was ist "gute Symbolik"?

Um das auch noch mal zu sagen:
Die Bilder sind toll, der Score ist nett und die Kampfszenen intensiv.
Ich wollte ja auch nur sagen, dass der Film nur als Action-Film funktioniert, aber nicht als das Freiheits-Drama, als das er gerne gesehen wird.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Rollo Tomasi

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  6 August 2007, 23:27:29
Ich finde SCHINDLER'S LIST zwar nicht überbewertet, den bei all seinen Schwächen und typisch Spielbgerschen Entgleisungen ist ihm manch Verdienst zuzuschreiben, man spürt seine Ambition in jeder Sekunde und er ist - auch wenn das ein wenig Teil seines Problems darstellt - brillant inszeniert, wie Spielberg Situationen kreiert, da riecht man das Ghetto förmlich.

Ich finde "Schindlers Liste" ja auch nicht schlecht, er hat eindringliche Szenen.
Aber mir ist der Schwerpunkt zu sehr auf der Figur Schindler.
Wie gesagt: "Der Pianist" war da schon besser.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

StillerMux

Wallace hat sehr viele dunkle Momente, z.B. als er den Kerl im Schlaf erschlägt oder wenn er am Anfang völlig überhastet das Fort der Engländer stürmt. Er weiß auch nicht ständig was zu tun ist. Ohne den Iren wär er ziemlich früh gestorben und sein Vertrauen in Robert the Bruce war ja wohl mal ein Griff ins Klo.

König Edward ist für mich recht vielschichtig. Er ist skrupellos und grausam, aber auch auf eine merkwürdige Weise verantwortungsbewusst. MAn denke nur an seinen Sohn, der mit Sicherheit nicht das ist, was er wollte, dennoch will er ihn zum König machen und aus ihm einen "Mann formen", anstatt sich einen anderen zu suchen. Die Mittel dabei sind allerdings extrem. Er steht für seine Überzeugungen ein und kämpft ebenso dafür. Und die Verzweiflung kurz bevor er stirbt und weiß, dass seine Pläne nicht funktioniert haben machen ihn noch menschlicher.

Zu Robert the Bruce muss ich nicht mehr viel sagen, wenn eine Figur ständig zwischen gut und böse, falschen und richtigen Entscheidungen, Verrat und Rettung hin und her schwankt, kann man sie wohl kaum als schwarz-wei bezeichnen

Prinzessin Isabelle deckt auch vieles ab. Gerade am Anfang ist sie deutlich überfordert. Sie scheint dabei aber schon Gerechtigkeit und Mitgefühl zu haben. Dennoch verachtet Sie z.B. ihren Mann nur weil er sich mehr für Männer interessiert und sie dementsprechend stehen lässt. Zum SChluss ist sie von Mitgefühl für Wallace und gleichzeitigem Hass gegen König Edward zerfressen. Wie sie letzteren auf seinem Todesbett verbal foltert ist schon nicht ohne.

Die Liebesgeschichte mit Catharine McCormack funktioniert aus meiner Sicht auch ohne übermäßige Dialoge. Zum einen hast Du das Element der Kindheit und zum anderen Figuren die charakterlich auf einander abgestimmt wurden. Dabei kommt z.B. auch die Symbolik zum tragen. Oder ist die Distel nur eine Distel?

Das Tuch, dass ihm zum Schluss aus der Hand fällt und das Schwert sind weitere Beispiele unmittelbarer Symbolik. Die ja auch oft von den Leuten benutzt werden, die Braveheart als christliche Propaganda betrachten.

Prinzessin Isabelle imponiert an Wallace zunächst schon der Ruf. Sie ist und das zeigt der Film nur zu deutlich schon in Wallace bzw. das Bild, das sie von ihm hat, verliebt bevor sie ihn trifft. Er gilt als gebildet trotz seiner Herkunft, steht für seine Überzeugungen ein und ist vorallem das ganze Gegenteil des schwulen Ehemanns und vor allem von König Edward.

Antikriegsfilm schon deshalb, weil man sieht was für Folgen das agnze hat und wie grausam Krieg ist. Freunde und Familie sterben, werden verwundet und alles nur wegen dem ewigen Ziel des Krieges, namentlich Macht. Wie sinnlos das ist zeigt sich schon daran, dass Edward stirbt und von all seinen Grausamkeiten nichts hatte.

Die Freiheit ist auch nicht ein Ziel das plötzlich auftaucht. Das Thema ist schon vorhanden, wenn die erste Frau eines der Schotten vergewaltigt wird und als es dann seine Frau erwischt, ist das für Wallace der Auslöser zu kämpfen.

Kampf oder Krieg ist für mich auch nur Symbol. Es steht dafür, dass Du für Deine Überzeugungen eintreten sollst und und vielleicht auch Opfer erleiden musst. Es meint aber meiner Ansicht nach nicht, dass man als einziges Mittel dafür Gewalt hat. Vielmehr ist das ultima ratio. Aber hätte man den Konflikt hier und in dem historischen Zusammenhang durch ausdiskutieren oder Sitzblokaden lösen sollen?
Außerdem ist Freiheit eines der höchsten Güter die wir haben.

Sympatisch waren mir die meisten Gefolgsleute von Wallace, insbesondere der Ire und der alte Kerl, der andauernd was abkriegt, beide Frauen, Wallace selbst.


Megatron

Mit einem (offensichtlichen) Verehrer von Braveheart über die unzähligen Klischees, platten Stereotypen, Holzhammer-Symboliken für Kleinkinder, dem triefenden Pathos und über Krieg/Gewalt als Mittel zum Selbstzweck zu diskutieren, ist relativ sinnfrei und würde hier wohl noch dutzende Seiten füllen...

Von daher geh ich mal einen Schritt weiter und werfe etwas Neues ein: Takeshi Kitano! Mir ist klar, dass es einige Hardcore-Fans hier gibt, die mich dafür lynchen möchten, aber Kitano gehört für mich auch zu den gehyptesten Regisseuren überhaupt. Ob "Violent Cop" oder "Brother" oder was auch immer. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum der so abgefeiert wird. Die Filme sind so platt, vorhersehbar und laaaangweilig... Und wenn ich dann noch Kitanos ewig gleichen Gesichtsausdruck sehe   :icon_rolleyes:
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Rollo Tomasi am  7 August 2007, 10:15:59
Ich finde "Schindlers Liste" ja auch nicht schlecht, er hat eindringliche Szenen.
Aber mir ist der Schwerpunkt zu sehr auf der Figur Schindler.
Wie gesagt: "Der Pianist" war da schon besser.

Widerspruch. Wenn Spielbergs biographische Nähe zum Thema ein Problem bei der Umsetzung des Stoffes darstellte, so war es im Falle von Polanski ein mittelschweres Dilemma. Finde der Film ist unglaublich distanziert und fremd, was ich der Regie und dem ziemlich strukturlosen Drehbuch zuschreiben würde. THE PIANIST halte ich, nun gut, zwar nicht für über-, aber für falsch bewertet.

Rollo Tomasi

7 August 2007, 14:24:06 #324 Letzte Bearbeitung: 7 August 2007, 14:28:46 von Rollo Tomasi
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  7 August 2007, 14:14:26
Finde der Film ist unglaublich distanziert und fremd, was ich der Regie und dem ziemlich strukturlosen Drehbuch zuschreiben würde.

Distanziert?
Also, der ist mir erheblich näher gegangen als "Schindlers Liste".
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Megatron

Persönlich finde ich, dass weder "der Pianist" noch "Schindler's Liste" an Benigni's "Das Leben ist schön" heranreichen, trotzdem aber weit mehr Beachtung fanden. Namen wir Polanski oder Spielberg in Verbindung mit solch einer Thematik, ziehen halt einfach mehr beim (amerikanischen und amerikanisierten) Publikum.
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

StillerMux

7 August 2007, 14:50:22 #326 Letzte Bearbeitung: 7 August 2007, 14:54:58 von StillerMux
Zitat von: Megatron am  7 August 2007, 14:08:34
Mit einem (offensichtlichen) Verehrer von Braveheart über die unzähligen Klischees, platten Stereotypen, Holzhammer-Symboliken für Kleinkinder, dem triefenden Pathos und über Krieg/Gewalt als Mittel zum Selbstzweck zu diskutieren, ist relativ sinnfrei und würde hier wohl noch dutzende Seiten füllen...

Von daher geh ich mal einen Schritt weiter und werfe etwas Neues ein: Takeshi Kitano! Mir ist klar, dass es einige Hardcore-Fans hier gibt, die mich dafür lynchen möchten, aber Kitano gehört für mich auch zu den gehyptesten Regisseuren überhaupt. Ob "Violent Cop" oder "Brother" oder was auch immer. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum der so abgefeiert wird. Die Filme sind so platt, vorhersehbar und laaaangweilig... Und wenn ich dann noch Kitanos ewig gleichen Gesichtsausdruck sehe   :icon_rolleyes:

Na zum Glück weißt Du so gut bescheid, vielleicht kannst Du mir ja noch was beibringen. Das Braveheart nicht so gut wie Transformers ist, ist selbst mir klar. Nicht wahr Megatron?

Megatron

Zitat von: StillerMux am  7 August 2007, 14:50:22
Na zum Glück weißt Du so gut bescheid, vielleicht kannst Du mir ja noch was beibringen. Das Braveheart nicht so gut wie Transformers ist, ist selbst mir klar. Nicht wahr Megatron?

Weiß gar nicht, warum Du so beleidigt reagierst. War doch kein Vorwurf. Nur es macht halt keinen Sinn mit einem Fan über sowas zu diskutieren, weil der einen Film nunmal nicht objektiv bewertet und Dinge in Sachen reininterpretiert, die für Andere (auch mit bestem Willen) nicht erkennbar sind. Das ist vollkommen ok, ich habe auch so Filme. Und ich habe nie gesagt, dass Transformers ein genialer Film ist und besser als Braveheart. Transformers erfüllt das, was ich mir von ihm vorgestellt habe. Ein gemütlicher Sinnlos-Popcorn-CGI-Action-Blockbuster. Nicht mehr und auch nicht weniger.
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

dayraver

Zitat von: Megatron am  7 August 2007, 15:06:14
Weiß gar nicht, warum Du so beleidigt reagierst. War doch kein Vorwurf. Nur es macht halt keinen Sinn mit einem Fan über sowas zu diskutieren, weil der einen Film nunmal nicht objektiv bewertet und Dinge in Sachen reininterpretiert, die für Andere (auch mit bestem Willen) nicht erkennbar sind. Das ist vollkommen ok, ich habe auch so Filme. Und ich habe nie gesagt, dass Transformers ein genialer Film ist und besser als Braveheart. Transformers erfüllt das, was ich mir von ihm vorgestellt habe. Ein gemütlicher Sinnlos-Popcorn-CGI-Action-Blockbuster. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Ja und was macht einen Fan zum Fan?
Genau, die Tatsache, dass er den Film nach seinen wohl auch objektiven Kriterien gut findet. Also möchtest du, deiner Aussage nach, nur mit Leuten diskutieren, die den Film nicht mögen. Ist irgendwie unsinnig, finde ich. Ich hoffe, ich konnte rüberbringen, was ich meine.
Bei mir ist es so, dass ich generell sehr viele Filme mag, auch Sachen, von denen hier im Forum behauptet wird, dass sie nur "die dumme Masse" schaut. Bay ist hier immer ein gutes Beispiel. Ich finde dieses über einen Kamm scheren manchmal wirklich lästig, nur weil manche glauben, sie hätten einen elitären Filmgeschmack.
Kritik ist erlaubt, das ist klar, aber ich lasse mich nur ungern als dumm bezeichnen, nur weil ich einem Film etwas abgewinnen kann und er mich gut unterhalten konnte.
Also auf Megatron direkt bezog sich nur der erste Teil meiner Aussage, der Rest musste irgendwann einfach mal raus... ;)
Könnte man sicher besser formulieren, ich hoffe, es ist verständlich.

Grüßchen dayraver
Ich bin Jack’s vollkommenes Defizit an Überraschung.

Megatron

Zitat von: dayraver am  7 August 2007, 15:53:31
Ja und was macht einen Fan zum Fan?
Genau, die Tatsache, dass er den Film nach seinen wohl auch objektiven Kriterien gut findet. Also möchtest du, deiner Aussage nach, nur mit Leuten diskutieren, die den Film nicht mögen. Ist irgendwie unsinnig, finde ich. Ich hoffe, ich konnte rüberbringen, was ich meine.

Kam rüber, ist aber im Kern falsch bzw. hast Du mich wohl falsch verstanden. Nur weil ich einen Film gut finde, heisst das noch lange nicht, dass mich das zum gnadenlosen, keine andere Meinung akzeptierenden Hardcore-Fan macht! Und mit eben jenen Leuten sehe ich keinen Sinn zu diskutieren (nicht weil ich sie "dumm" finde und ich (was den filmischen Inhalt angeht) die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, sondern weil sie grundsätzlich keine anderen Denkansätze akzeptieren werden, seien diese auch noch so genial.
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