OFDb

Auschwitz (von Uwe Boll)

Begonnen von StS, 7 September 2010, 20:40:04

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

digdog

@ pm.diebelshausen. Es geht für meine Begriffe hier nicht um das "polarisieren", was ja in diesem Zusammenhang noch in Ordnung wäre, weil Roberto Benigni das auch geschafft hat!
Wie gesagt, ich traue dem Boll da nicht über den Weg, aber mal sehen, was dabei herauskommt..... :idea:

PierrotLeFou

Zitat von: marcial am 31 Oktober 2010, 14:19:11
Zitat von: PierrotLeFou am 31 Oktober 2010, 02:28:41
Beim "Auschwitz"-Teaser habe ich jedenfalls so richtig loslachen müssen (das ist mir bei einem "Men behind the Sun", den ich sehr schätze, nicht passiert...) Diese "quälend" lange Einstellung zu Beginn, die so aufgesetzt wirkt... und dazu Bolls Mimik :LOL: Mal schauen, ob "Auschwitz" nach "Nacht und Nebel" und "Shoa" noch wichtige neue Infos abliefern wird... :icon_lol:

Das ging mir überhaupt nicht so ;). Mir hat aber auch nicht der Gedanke, dass Boll die Szenen lächerlicher machen würde, dazwischengefunkt. Ich fand den Teaser schon recht heftig - wie gesagt ob Boll oder ein anderer "Statist" da steht und dumm guckt ist mir eigentlich egal.
Ich muss vielleicht sagen, dass ich es nicht weniger peinlich gefunden hätte, wenn da jetzt ein anderer mit dieser Mimik gestanden hätte... Dass Boll der Darsteller ist, macht die Darstellung nicht besser oder schlechter... das macht bloß Boll (für mich) noch eine Ecke lächerlicher...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

McHolsten

Wiederholt: Ich finde es - abgesehen von dem was hier so bequatscht wird - doch etwas niveaulos, das Boll neben "Ausschwitz" auch anscheinend parallel den dritten "Bloodrayne", der wie gesagt auch in Nazideutschland spielt, dreht. Das gibt dem Projekt hier doch einen leicht schalen Beigeschmack.
Gore on!

Mr. Blonde

31 Oktober 2010, 23:43:40 #63 Letzte Bearbeitung: 31 Oktober 2010, 23:54:16 von Mr. Blonde
Zitat von: McHolsten am 31 Oktober 2010, 22:21:12
Wiederholt: Ich finde es - abgesehen von dem was hier so bequatscht wird - doch etwas niveaulos, das Boll neben "Ausschwitz" auch anscheinend parallel den dritten "Bloodrayne", der wie gesagt auch in Nazideutschland spielt, dreht. Das gibt dem Projekt hier doch einen leicht schalen Beigeschmack.

Da kann man auch mal sehen, wie ernsthaftig man hier anscheinend arbeitet, wenn man noch Zeit hat, nebenbei einen Vampirfilm zu drehen. Wie gesagt, am Ende kann er mich ja überraschen und vieleicht wird das was ganz tolles, aber Boll ist der letzte Typ auf der Welt, dem ich sowas abnehme, wenn er sich nichtmal komplett auf Thema wie Auschwitz konzentriert. Das ist wirklich niveaulos. Selbst wenn er einen "normalen" Arbeitstag zeigen will, kann er doch nicht die Zeit haben, nebenbei noch einen anderen Film zu realisieren und "Blubberella" schon in den Startlöchern... Mal sehen, ob sich der Regie-Virtuose nicht höllisch überschätzt hat.

Vieleicht hat er beide parallel gedreht, weil er dann Sets wiederverwenden und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Quasi Bloodrayne 3 in den Terminkalender gequetscht oder gar umgekehrt?  :rofl: (Nur eine wilde Theorie, ich weiß, aber stellt Euch das mal vor.)

marcial

Zitat von: Mr. Blonde am 31 Oktober 2010, 23:43:40
Da kann man auch mal sehen, wie ernsthaftig man hier anscheinend arbeitet, wenn man noch Zeit hat, nebenbei einen Vampirfilm zu drehen.

Andersrum, das ganze Zeug vom Dreh für Bloodrayne stand zur Verfügung und Boll meinte (obs stimmt ist dann die andere Frage), dass er niemals das Budget bekommen würde um diesen Film zu drehen - wenn er nicht die Chance nutzt und die ganze Kulisse etc. eh grad am Start hat.
senseless, hopeless, endless

the war had just begun

Mr. Blonde

1 November 2010, 00:21:08 #65 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 00:34:10 von Mr. Blonde
Zitat von: marcial am  1 November 2010, 00:02:17
Zitat von: Mr. Blonde am 31 Oktober 2010, 23:43:40
Da kann man auch mal sehen, wie ernsthaftig man hier anscheinend arbeitet, wenn man noch Zeit hat, nebenbei einen Vampirfilm zu drehen.

Andersrum, das ganze Zeug vom Dreh für Bloodrayne stand zur Verfügung und Boll meinte (obs stimmt ist dann die andere Frage), dass er niemals das Budget bekommen würde um diesen Film zu drehen - wenn er nicht die Chance nutzt und die ganze Kulisse etc. eh grad am Start hat.

So oder so anscheinend ein Projekt, was aus der Not heraus entstanden ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand hinstellt und denkt: "Das ganze Zeug benutz' ich nun noch für meine Auschwitz-Idee, weil sonst kann ich das Ding nie drehen.". Wenn dem so sein sollte, beweist er sich ein Mal mehr als Geschäftsmann, denn als Filmemacher.

Wenn ihm dieses Thema so sehr am Herzen liegt, wieso produziert er nicht selbst? Soll' er doch lieber ein Paar Jahre warten und das Geld anschaffen, statt Resteverwertung für ein ohnehin brenzliges Thema zu betreiben. Er könnte doch einige Filme wie "Blubberella" oder "Blodrayne" drehen, damit er sein wahres Hauptaugenmerk verwirklichen kann, andere Regisseure haben das auch geschafft. Wenn er dem Zuschauer schon derartiges präsentieren will, dann doch bitte mit allem, was er haben könnte und damit meine ich auch einen hohen Produktionsstandard.

"Auschwitz" steht unter einem weit schlechterem Stern, als ich annahm.

digdog

1 November 2010, 03:27:35 #66 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 03:59:23 von digdog
Und nun?
Das auch von Boll verfilmen lassen?

andreas baader im originalton

Ich bezweifele, daß er intelligent genug dazu ist, sowas zu verfilmen! Und Ausschwitz ist 1000 Mal komplizierter.
Dieser Vergleich muß in diesem Fall erlaubt sein, es kann nicht angehen, daß der Boll sich da ohne Erklärungen aus der Affaire zieht...
Einen Gegenpol müssen sich die Befürworter des Boll Films schon gefallen lassen, da sonst die Argumentationen nur in eine Richtung laufen....
Es geht hier schließlich nicht nur um einen Film, sondern auch um Politik. Ich befürchte, daß dieses Thema einige Nummern zu groß für Boll ist und er wird dafür die Quittung bekommen....

wusselpompf

Zitat von: digdog am  1 November 2010, 03:27:35
Und nun?
Das auch von Boll verfilmen lassen?
[...]
Ich bezweifele, daß er intelligent genug dazu ist, sowas zu verfilmen! Und Ausschwitz ist 1000 Mal komplizierter.
Dieser Vergleich muß in diesem Fall erlaubt sein, es kann nicht angehen, daß der Boll sich da ohne Erklärungen aus der Affaire zieht...

Und wer genau legt fest, wie intelligent ein Regisseur sein muss um sich bestimmter Themen anzunehmen? Ich meine, der Uwe ist immerhin ein Dr. Phil. (und hat den Dr., wie ich gerade sehe, in meiner Heimatstadt erworben ;) ), also müsste es doch zumindest für die RAF reichen.

Ich finde ja Boll auch nicht überragend - allerdings auch nicht so schlecht wie viele - aber zum einem hat Können als Regisseur nicht vorrangig mit Intelligenz zu tun und zum anderen finde ich es sehr bedenklich für bestimmte Themen für die Verfilmung Mindeststandards zu fordern.
Vielleicht wird der Film schlecht, vielleicht wird er sogar geschmacklos und abstoßend, aber dann tut man das, was man in solchen Fällen immer tut - nicht ansehen. So einfach ist das meiner Meinung nach.
Galactic President Superstar McAwesomeville

"You're not married, you haven't got a girlfriend and you never watched Star Trek? Good Lord" - Patrick Stewart "Extras"

digdog

Zitat von: wusselpompf am  1 November 2010, 03:47:49
Zitat von: digdog am  1 November 2010, 03:27:35
Und nun?
Das auch von Boll verfilmen lassen?
[...]
Ich bezweifele, daß er intelligent genug dazu ist, sowas zu verfilmen! Und Ausschwitz ist 1000 Mal komplizierter.
Dieser Vergleich muß in diesem Fall erlaubt sein, es kann nicht angehen, daß der Boll sich da ohne Erklärungen aus der Affaire zieht...

Und wer genau legt fest, wie intelligent ein Regisseur sein muss um sich bestimmter Themen anzunehmen? Ich meine, der Uwe ist immerhin ein Dr. Phil. (und hat den Dr., wie ich gerade sehe, in meiner Heimatstadt erworben ;) ), also müsste es doch zumindest für die RAF reichen.

Ich finde ja Boll auch nicht überragend - allerdings auch nicht so schlecht wie viele - aber zum einem hat Können als Regisseur nicht vorrangig mit Intelligenz zu tun und zum anderen finde ich es sehr bedenklich für bestimmte Themen für die Verfilmung Mindeststandards zu fordern.
Vielleicht wird der Film schlecht, vielleicht wird er sogar geschmacklos und abstoßend, aber dann tut man das, was man in solchen Fällen immer tut - nicht ansehen. So einfach ist das meiner Meinung nach.

O.k. Boll ist was Kameratechnik, Ton, Drehbuch usw anbelangt sicher nicht schlechter oder besser als andere. Es geht hier um das Thema des Films. Ich kann nicht akzeptieren, daß hier jemand grauenhafte Bilder produziert und dann noch nicht mal ein Interview dazu gibt. Etwas Aufklärungsbedarf von Seiten des Regisseurs wäre hier meiner Meinung nach schon vonnöten. Tut er es nicht, ist dieser Film in der Splatterecke anzusiedeln, was dann wiederrum für sich spricht, wenn man eine Botschaft versucht in diesen Film hineinzuinterpretieren!

Aber wie gesagt, warten wirs ab und danach kann man sich ein Urteil bilden  ;)

Mr. Blonde

1 November 2010, 04:26:45 #69 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 04:31:38 von Mr. Blonde
Zitat von: wusselpompf am  1 November 2010, 03:47:49
zum anderen finde ich es sehr bedenklich für bestimmte Themen für die Verfilmung Mindeststandards zu fordern.

Falls das in meine Richtung ging, hast Du mich falsch verstanden. Wenn Boll die Gräuel unbedingt zeigen will, dann bitte auch so real und hochwertig wie möglich. Traurigerweise vermute ich nämlich, dass man z.B. ein Torchureporn-vorbelastetes Publikum auf dem filmischen Sektor nicht anders aufrütteln kann, außer wenn die Grausamkeiten so real wie möglich sind. (Damit meine ich natürlich nicht alle, aber ihr kennt die Sorte "Kinogänger".)

digdog

Und genau darüber wird hier diskutiert. @ Mods Wenn der Link zu weit geht, dann bitte löschen!!!
Es geht bei diesem Thema um eine Sache, die so ungeheuerlich und so brutal ist, daß man sie mit Worten kaum beschreiben kann. Niemals zuvor hat es sowas in der gesamten Menschheitsgeschichte gegeben. Wie im Link zu sehen, war das ganze schon im Jahre 32 absehbar, aber nochmal: Wo bleibt die Erklärung von Boll dazu. Wer sich mit solchen Themen auseinandersetzt und sie filmisch umsetzt, der muß sich schon Fragen gefallen lassen, auch wenn er ein Dr Phil ist! Einfach nur wegen des Kassenerfolges einen solchen Film zu machen, erscheint mir als Begründung etwas billig.... :icon_confused: Hier kommt der Link, der meiner Meinung nach brutaler ist als ein Film, weil da versucht wird, etwas zu begründen.... aber nochmal, sollte dieser Link zu heftig sein, bitte entfernen.

Joseph Goebbels spricht im Berliner Sportpalast am 10 Februar 1933

pm.diebelshausen

Wieso meinst Du eigentlich, dass Boll keine Interviews zum Thema "Bolls Auschwitz-Film" gibt und nicht erläutert, warum er (zumindest angeblich) diesen Film macht?
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

digdog

Zitat von: pm.diebelshausen am  1 November 2010, 04:57:30
Wieso meinst Du eigentlich, dass Boll keine Interviews zum Thema "Bolls Auschwitz-Film" gibt und nicht erläutert, warum er (zumindest angeblich) diesen Film macht?

Weil ich noch kein Interview von ihm zu diesem Thema gesehen habe... :icon_confused:
Wenn du da besser informiert bist, dann stelle mal einen Interviewlink hier rein und ich lasse mich dann auch, bei entsprechender Begründung, eines besseren belehren. Aber das Thema Ausschwitz ist nun wirklich kein Kinderthema, es symbolisiert die ungeheuerlichste Geschichte aller Zeiten!  Und von daher müssen auch Fragen an den Regisseur erlaubt sein.

pm.diebelshausen

1 November 2010, 05:43:54 #73 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 05:49:03 von pm.diebelshausen
Erstens dürfen sich alle mit Auschwitz beschäftigen - da hat niemand irgendwelche Hoheitsrechte, die Politik nicht und die Gewissensmütter der Nation auch nicht. Jeder Depp darf was über Auschwitz sagen, es besteht auch kein Copyright auf dem Holocaust, das Thema ist Allgemeingut genauso wie es Allgemeinverantwortung verdient und fordert. Einzige Einschränkung: die Behauptung, der Holocaust habe nicht stattgefunden, Auschwitz sei eine Lüge und das Feilschen um die Todeszahlen in Millionenhöhe. Letzteres ist mir persönlich egal, weil auch nur ein im KZ ermordeter Mensch mehr oder weniger jüdischen Glaubens schon bei Weitem zu viel ist - um Zahlen darf es dabei nicht gehen.

Zweitens sind Fragen an Boll erlaubt und er antwortet auch so, wie er eben mag. Nochmal: der Kerl ist ein Depp (s. zweiter Satz oben).

Drittens hilft mal wieder googeln, das hatten wir woanders schonmal. Was soll's:

Auschwitz - an Uwe Boll Film (Radio Interview)

http://www.viceland.com/blogs/en/2010/09/09/uwe-boll-rants-about-his-auschwitz-movie/
http://www.modulopfer.de/?p=20599
http://www.schnitt.de/233,6040,01 (nur kurz angesprochen)
http://blog.moviefone.com/2010/09/10/uwe-boll-auschwitz-movie/

Das sind jetzt mal die ersten Google-Ergebnisse, die Du auch selber finden könntest oder teilweise wenigstens in diesem Thread schon hättest wahrnehmen können, z.B. http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php?topic=143064.msg905801#msg905801 Im Stern hat er im September wohl was dazu gesagt (16.09.).
Ich habe diese Sachen nicht gelesen, weil sie mich wie gesagt nicht interessieren, aber Boll hat offenbar kein Problem, Rede und Antwort zu stehen - natürlich nicht, er redet wahnsinnig gerne über seine tollen Filme - vielleicht gäbe es mehr Interviews, wenn er nicht so deppert selbstverliebt und dabei schnoddrig wäre.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

digdog

Um mich noch einmal von dem Goebbelslink zu distanzieren und um hier mal eine andere Grundstimmung hereinzubringen: Boll meinte es sicherlich nicht schlecht, jedenfalls will ich ihm das nicht unterstellen! Aber solche Stoffe bedürfen einfach einer Interpretation durch den Verantwortlichen, in diesem Fall Uwe Boll. Die Tatsache, daß er es bis jetzt nicht gemacht hat, spricht für sich. Was möchte er mit diesem Film bezwecken? Möchte er es als cool darstellen, sich so zu präsentieren? Entschuldigung, ich bin da ein wenig angefasst aufgrund meiner persönlichen Geschichte.  Und so leicht ist das auch nicht abzuarbeiten. Oder um es mit Gudrun Enslinn auszudrücken, bitte einmal die Wahrheit, Herr Boll.

gudrun ensslin im originalton

Bei diesem Thema werde ich nicht müde, zu argumentieren. Es geht hier nicht um "The Wizzard of Oz" mit Judy Garland, sondern angeblich um einen Film mit knallharter politischer Aussage. Dann aber auch mal ein Interview bitte, Herr Boll!!!

digdog

@ p.m diebelshausen
Entschuldigung, ich habe deinen Beitrag zu spät gesehen, werde mir das Interview jetzt mal ansehen.  Habe noch geschrieben, während du bereits geantwortet hast. Da bin ich mal gespannt, ich schaus mir gleich an, aber das kann etwas dauern, weil ich dann darüber nachdenken muss... ;)

pm.diebelshausen

1 November 2010, 05:58:15 #76 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 06:02:51 von pm.diebelshausen
Ähm, bist Du der Evil Twin von Dr. Doom? Ich habe gerade ein paar Interview-Links gepostet... wenn Dir die nicht reichen, dann frag den Boll doch mal, was das soll.

Was ich für Quatsch halte: dass jemand seinen eigenen Film interpretieren müsse. Das Thema tut da nichts zur Sache - ein Werk wird vom Schaffenden zur Auseinandersetzung, Kritik und Interpretation bereitgestellt, aber bitte durch alle, nur nicht den, der es Geschaffen hat. Sonst bräuchte er es nicht schaffen, sondern erzählt uns einfach gleich, was er wollte und gut ist. Kein Regisseur muss sich mit seinem Publikum auseinandersetzen, sonder anders herum das Publikum mit ihm bzw. vielmehr seinem Film.

Was soll eigentlich ständig die RAF hier? Und warum entschuldigst Du Dich für eine Goebbels-Rede (und gleich mehrmals - hättest sie ja nicht bringen müssen)? Dieser Thread sieht langsam aus wie eine Knopp-Eichinger-Kooperation. Dann echt lieber Boll.  :icon_rolleyes:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

digdog

Zitat von: pm.diebelshausen am  1 November 2010, 05:58:15
Ähm, bist Du der Evil Twin von Dr. Doom? Ich habe gerade ein paar Interview-Links gepostet... wenn Dir die nicht reichen, dann frag den Boll doch mal, was das soll.

Was ich für Quatsch halte: dass jemand seinen eigenen Film interpretieren müsse. Das Thema tut da nichts zur Sache - ein Werk wird vom Schaffenden zur Auseinandersetzung, Kritik und Interpretation bereitgestellt, aber bitte durch alle, nur nicht den, der es Geschaffen hat. Sonst bräuchte er es nicht schaffen, sondern erzählt uns einfach gleich, was er wollte und gut ist. Kein Regisseur muss sich mit seinem Publikum auseinandersetzen, sonder anders herum das Publikum mit ihm bzw. vielmehr seinem Film.



Was soll eigentlich ständig die RAF hier? Und warum entschuldigst Du Dich für eine Goebbels-Rede (und gleich mehrmals - hättest sie ja nicht bringen müssen)? Dieser Thread sieht langsam aus wie eine Knopp-Eichinger-Kooperation. Dann echt lieber Boll.  :icon_rolleyes:

Mit Verlaub, aber das ist Quark. Die RAF habe ich als Gegenpol zu einer Uwe Boll Fanseite, die hier nicht mehr fern ist, gepostet. Hört man sich deren O-Ton an, so wird klar, daß diese Leute es verstanden haben, zu argumentieren, wenn auch etwas weltabgewandt!
Von Boll höre ich nichts weiter als ein "Hi, bin gerade in Kanada und mir gehts gut". Von Boll möchte ich über das Thema Ausschwitz nichts hören, im Interview wird offensichtlich, daß es ihm nicht um tiefere Ambitionen geht.
Sorry, aber wenn sich ein Regisseur dermaßen entblödet und noch nicht mal einen vernünftigen Kommentar dazu abgeben kann, dann ist der O-Ton der RAF sehr wohl angebracht. Aber ich denke, das führt jetzt zu weit und ich bin inzwischen sehr müde. Bin eben ein Nachtmensch... ;)
Ich glaube ja auch nicht, daß der Boll so abgezockt ist, wie er sich gibt. Aber nochmal sorry, ich würde ihn gerne Mal in einer Talkshow zu diesem Thema sehen, vielleicht mit Reich Rainicki zusammen. Wie wärs mit "Hart, aber Fair".  ;)

digdog

1 November 2010, 07:23:27 #78 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 07:28:47 von digdog
Als Nachsatz:
Ich möchte dem Boll keine schlechten Ansätze unterstellen, aber wenn er behauptet, daß alle anderen Filme über Ausschwitz noch nie das gezeigt haben, was er jetzt angeblich realisiert haben will, so kann ich nur sagen, daß es zu dieser Thematik genügend Dokus gibt!
Warum sollte ich mir das im Kino nochmal antun? Mir wird schon schlecht, wenn ich die Dokus sehe.
Schade, daß ein Billy Wilder nicht mehr lebt, der hätte dazu sicher noch einiges zu sagen...
Sorry, ich merke, wie ich mich langsam in dieses Thema verenne. Wir haben es jetzt bereits morgen, es wird langsam hell. Laß uns später darüber unterhalten, irgendwie läßt meine Aufmerksamkeit langsam nach.... ;)

pm.diebelshausen

1 November 2010, 07:41:30 #79 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 07:51:32 von pm.diebelshausen
Du vermischst schon wieder Erzählkino und Dokumentation. Ob es genügend Dokus gibt, ist fraglich, wenn man von Schülern heute auf die Frage "Wer war Hitler" die Antwort bekommen kann: "War das nicht vor 200 Jahren, als es die Ritter gab?" - oder anders ist es dann fraglich, wie weit uns Dokus überhaupt bringen, wenn nur die, die es sowieso schon wissen, sie sehen.

Das mit der RAF verstehe ich immernoch nicht, denn Du postest hier "als Gegenpol zu einer Uwe Boll Fanseite": keine Ahnung worauf Du Dich beziehst und keine Ahnung, warum Du im GF auf eine Boll-Seite antwortest.  :00000109:

Erst sagst Du, der Boll soll gefälligst was sagen zu seiner Intention, und wenn er es macht (er sagt ungefähr, ihm sei der Film wichtig gegenüber Holocaustleugnern und Holocaustunwissenden, und dass ihm wichtig war, die grausame Normaltät eines KZ-Alltags filmisch darzustellen), dann sagst Du, Du möchtest "von Boll [...] über das Thema Ausschwitz nichts hören". Was denn nun? Boll behauptet ein heeres Ziel der Aufklärung, das muss man ihm nicht unbedingt aös Hauptmotivation glauben - ich weiß nicht, wie der Kerl tickt - aber das ist, was er sagt und das ist legitim und gar nicht so weit vom Doku-Knopp, dem man seine Eitelkeit auch nicht absprechen kann.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

marcial

Zitat von: digdog am  1 November 2010, 05:15:10
Weil ich noch kein Interview von ihm zu diesem Thema gesehen habe... :icon_confused:

Ähm geh mal kurz den Thread durch, da findest Du genügend. Die wurden auch hin und wieder in weiteren Beiträgen in diesem Thread als Referenz genommen - ich weiß nicht wie du zu dieser Aussage kommst.

ZitatWarum sollte ich mir das im Kino nochmal antun? Mir wird schon schlecht, wenn ich die Dokus sehe.

Stell dir die gleiche Frage zu Schindlers Liste und - ich geh mal ein bisschen weiter - Prv. James Ryan bzw. jedem historischen Film.
senseless, hopeless, endless

the war had just begun

digdog

Zitat von: marcial am  1 November 2010, 11:00:28
Zitat von: digdog am  1 November 2010, 05:15:10
Weil ich noch kein Interview von ihm zu diesem Thema gesehen habe... :icon_confused:

Ähm geh mal kurz den Thread durch, da findest Du genügend. Die wurden auch hin und wieder in weiteren Beiträgen in diesem Thread als Referenz genommen - ich weiß nicht wie du zu dieser Aussage kommst.

ZitatWarum sollte ich mir das im Kino nochmal antun? Mir wird schon schlecht, wenn ich die Dokus sehe.

Stell dir die gleiche Frage zu Schindlers Liste und - ich geh mal ein bisschen weiter - Prv. James Ryan bzw. jedem historischen Film.

Ja, o.k. Nett gemeint. Es hat ja auch noch keiner diesen Film gesehen. Trotzdem, ich verrenne mich da schon wieder, geht es hier um ein Thema von erheblicher Relevanz. Der Trailer hat mich sehr aufgeregt, bzw. die gleichgültige Miene von Boll, der sich hier als Schauspieler betätigt. "Schindlers Liste" ist aufgrund seines Themas auf einem ganz anderen Niveau anzusiedeln. Von den Produktionsbedingungen einmal abgesehen. Für mich gibt es da nur 2 Erklärungen: Entweder geht es in diesem Film wieder einmal nur ums Erschrecken (schwaches Wort, ich weiß), oder er verbindet eine Aussage damit. Wie die aussehen soll, ist mir nach dem Trailer schleierhaft... :icon_confused: Aber vielleicht ist es ja ganz anders und dieser Film lohnt sich wirklich! Abwarten, obwohl mir der Trailer nichts Gutes verspricht.
Klinke mich jetzt mal hier aus, weil mich dieses Thema zu stark berührt und ich merke, daß ich hier keine Distanz wahren kann...

Mr. Blonde

1 November 2010, 21:35:55 #82 Letzte Bearbeitung: 1 November 2010, 22:30:14 von Mr. Blonde
Nach einigen Interviews ist die vorläufige Aussage wohl, dass das alles scheiße war und weil noch nie jemand es so explizit gezeigt hat, muss Boll das jetzt tun. Anscheinend will er "wachrütteln", siehe seinem Kommentar zu den Schulkindern, die ja anscheinend dachten, Auschwitz wäre ne Küchenfirma.  :icon_smile: Dummerweise glaube ich das gerade die FSK da nicht gnädig sein wird, so edelmütig seine Intention auch sein mag.

PierrotLeFou

Zitat von: pm.diebelshausen am  1 November 2010, 07:41:30
Du vermischst schon wieder Erzählkino und Dokumentation. Ob es genügend Dokus gibt, ist fraglich, wenn man von Schülern heute auf die Frage "Wer war Hitler" die Antwort bekommen kann: "War das nicht vor 200 Jahren, als es die Ritter gab?" - oder anders ist es dann fraglich, wie weit uns Dokus überhaupt bringen, wenn nur die, die es sowieso schon wissen, sie sehen.

Wenn ich jetzt mal von einer Bemerkung wie "Es gibt NIE genug Dokus!" absehe, würde ich mal behaupten, dass es zum Holocaust wirklich genug Dokus gibt... sogar genug gute Dokus... aber vielleicht nicht genug Publikum...
Ob man das jetzt ändert, indem man Filme dem bislang unerreichten Publikum anpasst, anstatt dieses zu den Filmen zu treiben, sei mal dahingestellt...

Bolls Versuch, damit auf Holocaust-Leugner zu reagieren, ist allerdings auf jeden Fall zum Scheitern verurteilt... es bringt doch nichts, einen unangenehmen Film zu machen... geleugnet werden kann das ganze dann auch weiterhin... ob unangenehm, nüchtern oder sentimental...
So schrecklich diese Erkenntnis auch ist: natürlich KANN der Holocaust geleugnet werden, er ist nicht rein logisch beweisbar und damit eine Glaubensfrage: glaube ich dem Historiker, der den Holocaust schildert, oder dem geächteten Historiker, der ihn vehement leugnet (oder den zig anderen medialen Vermittlungen)... glaube ich an die Echtheit dessen, was man heute in den ehemaligen Konzetrationslagern zu Gesicht bekommt, oder halte ich das (und all die anderen möglichen authentischen Überbleibsel dieser Katastrophe) für eine perfide Täuschung...
Wer nicht an den Holocaust glauben will - warum auch immer - der wird auch nicht zu überzeugen sein, dass es ihn gab.
ICH glaube daran, aber wenn Person XY nicht daran glaubt, dann kann kein Mensch der Welt etwas daran ändern, solange diese Person nicht glauben will... Dieser Person kann ich dann den "gesunden Menschenverstand" absprechen und sie für "scheiße" (oder sonstwas) halten, aber ich kann ihr nicht mit rein logischen Argumenten (fernab von den Glaubensfragen der empirischen Fakten) den Holocaust und seine Existenz beweisen. (Ich meine, es gibt etwas von Baudrillard zur Unbeweisbarkeit des Holocaust, wobei ich jetzt vor Monaten den entsprechenden Matthes & Seitz-Flyer verliehen habe und wohl auch nicht mehr zurückerhalten werde...)

Daran kann weder Boll, noch Lanzmann, noch Knopp etwas ändern...

Und was die Holocaust-Unwissenden betrifft: die könnte man auch ganz billig auf entsprechende, vielfach vorhandene Dokus loslassen - da muss man nicht erst mehr oder weniger viel Geld in einen KZ-Splatterfilm stecken, der dann mit Interviews angereichert als engagiertes Werk präsentiert wird...

(womöglich finde ich auch deshalb den mehrfach genannten "Men behind the Sun" so spannend: in diesem Fall waren (soweit ich weiß) alternative Dokus kaum oder nicht vorhanden...)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

pm.diebelshausen

2 November 2010, 00:50:07 #84 Letzte Bearbeitung: 2 November 2010, 00:51:38 von pm.diebelshausen
Stimmt, was Du sagst, Pierrot.

Und noch merkwürdiger wird Bolls angebliche Intention, wenn man sich fragt, aus welchem Grund oder aus welchem Versehen Mahmud Ahmadinedschad einen Film von Uwe Boll sehen sollte, um sich nach dem Abspann geläutert der Weltöffentlichkeit zu zeigen. Boll meint wohl eher, es sei ihm wichtig, da ein (weiteres) Gegengewicht zu bringen, wo andernfalls Menschen womöglich einem Ahmadinedschad glauben.

Die Frage ist dabei tatsächlich, wen wer erreicht. Interessant sind doch diejenigen, die (noch) keine (bewusste) Haltung zu dem Thema haben. Die Knopp-Dokus u.ä. sehen meist eh nur die, die vorher schon wissen und sich dann im Betroffenheitskreis drehen. Kinder und Jugendliche sind wohl das wichtigste Zielpublikum: von denen haben aber viele entweder null Peilung oder die Schnauze voll, weil sie mittlerweile in jedem Fach außer Sport Hitler durchgenommen haben. Und Bolls Film wird in dieser Hinsicht wohl völlig danebenschießen (vgl. Blond).

Ich würde mir wünschen, dass man ohnehin mal mehr von den konkreten Feindbildern absieht und nicht so isolierte Themen betrachtet wie die Nazis, den islamischen Extremismus, den Ku-Klux-Klan, die Inquisition, sondern sich erstens mit dem beschäftigt, was all diesen menschenfeindlichen Vereinen gemeinsam ist, und zweitens, wo die Dämonen in jedem Einzelnen von uns heute schlummern. Denn wenn wir das nicht tun, dann haben wir ohne Probleme auch in Zukunft mal wieder ein Problem durch den menschlichen Destruktivismus, den wir gegen uns selbst richten - nur weil wir darauf fixiert sind, das was war genau so wie es war nicht nocheinmal zuzulassen. Aber das geht wirklich weit über Boll hinaus.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

spannick

es geht los... wie weit wird - wie weit DARF der Film gehen?

ゴリラパンチ!!!

Madball

Zitat von: spannick am 27 November 2010, 14:53:34
es geht los... wie weit wird - wie weit DARF der Film gehen?



:icon_eek: :eek: :doof:

Das frag ich mich auch!

wusselpompf

Zitat von: spannick am 27 November 2010, 14:53:34
es geht los... wie weit wird - wie weit DARF der Film gehen?



Allerdings, die Uniformen sind historisch nicht korrekt. Oder worum gehts?  :icon_cool:
Galactic President Superstar McAwesomeville

"You're not married, you haven't got a girlfriend and you never watched Star Trek? Good Lord" - Patrick Stewart "Extras"

pm.diebelshausen

27 November 2010, 16:55:38 #88 Letzte Bearbeitung: 27 November 2010, 16:58:27 von pm.diebelshausen
Gibt es denn einen Unterschied darin, wie weit der Film gehen darf, im Vergleich mit "Darfur" - noch weiß ja keiner, was der "Auschwitz"-Film explizit ins Bild bringt (Kamerabewegung, Schnitt), aber die Baby-Pfählungs-Szene in "Darfur" fand ich sehr hart und sehr berechtigt. Vor Allem vermied die filmische Arbeit dabei ein stupide-voyeuristisches Draufstarren.

Zitat von: spannick am 27 November 2010, 14:53:34
es geht los...

Was heißt das?
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

lastboyscout

@pm.diebelshausen

Klar ist die von dir angesprochene Szene hart, aber im Kontext komplett gerechtfertigt.
Wenn man Berichte von solchen Gebieten liest, ist das noch vergleichsweise harmlos.
Und ich finde diese Diskussion ueber die Grenzen, die Film nicht ueberschreiten sollte, ziemlich muessig.
Jeder hat dafuer ne andere Definition. Wenn ich meinem Kollegen sowas wie Darfur zeigen wuerde, der wuerde wohl aus den Latschen kippen.
Dem geht die dargestellte Gewalt in sowas wie Lethal Weapon schon viel zu weit. Jeder hat da andere Massstaebe.
Ich fand die dargestellte Gewalt und die Grausamkeiten in Darfur durchaus noetig, wieso sollte man denn etwas so Schreckliches beschoenigen und runterspielen? Da wuerden sich doch auch Leute beschweren, wenn man versucht, Alles durch die rosarote Brille zu filmen.  ;)
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020