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Drive (von Nicolas Winding Refn)

Begonnen von StS, 22 Juli 2011, 07:15:58

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Dr. STRG+C+V n0NAMe

Zitat von: Mr. Blonde am 25 Dezember 2012, 02:12:50
Ansonsten achtest du auf Sachen, die mir nie aufgefallen wären und mich beim nächsten Schauen auch kein Bisschen interessieren werden.  :pfeif:  :icon_lol:

Genau das habe ich mir beim Lesen auch gedacht. Ihr könnt den Film noch so schlecht reden, für mich ist und bleibt er ein Meisterwerk.
Aktueller Rang: Sergeant of the Master Sergeants Most Important Person of Extreme Sergeants to the Max
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Pertubator - Miami Disco

Mr. Boo

Zitat von: Mr. Blonde am 25 Dezember 2012, 02:12:50

Ansonsten achtest du auf Sachen, die mir nie aufgefallen wären und mich beim nächsten Schauen auch kein Bisschen interessieren werden.  :pfeif:  :icon_lol:

Unterschreib ich so!


Teppi

Zitat von: elpadro am 25 Dezember 2012, 01:52:18
Auch da - Begründung er sei "zu Outlaw/unangepaßt/cool" zieht hier m.E. nicht, denn wer auf Autos und auf Autofahren steht, der parkt selbst blind mit rückwärts gespieltem Deathmetal in Beats-Kopfhörern absolut zentriert und parallel zu welcher Markierung auch immer ein.

Bis hierhin dachte ich "da guckt aber einer ganz genau hin", doch spätestens da bemerkte ich den Schalk, der doch dahinter stecken muss ;->

elpadro

Zitat von: Mr. Blonde am 25 Dezember 2012, 02:12:50
Wieso kann man eine Armbanduhr nicht an einem Lenkrad befestigen?

Am einfachsten wäre, Du versuchst mal genau das zu machen, was der Driver da macht. Und bitte auch die Intention nicht vergessen - die Uhr soll ablesbar sein und bei Lenkradbenutzung auch nicht zu u.U. schmerzhaftem, zumindest aber der Lenkperformance nicht zum Vorteil gereichendem Fingersalat führen.
:icon_mrgreen:

Zitat von: Mr. Blonde am 25 Dezember 2012, 02:12:50Ansonsten achtest du auf Sachen, die mir nie aufgefallen wären und mich beim nächsten Schauen auch kein Bisschen interessieren werden.  :pfeif:  :icon_lol:

Ich achte auch nicht auf sowas, es ist mir einfach aufgefallen. Die Punkte, die ich nannte, sind doch wohl objektiv fraglos explizit in Szene gesetzt worden, oder?
Gut, das mit dem Einparken war wahrscheinlich weniger beabsichtigt als vielmehr zufällig durchscheinendes Unvermögen wahrer Perfektion. Aber die Uhr, die Beschreibung der tollen Vorteile des Fluchtwagens, das wegwerfen des Handys? Das ist schon so auffällig merkwürdig bis dämlich (wenn es einem erstmal ungewollt aufgefallen ist), dass man es ja vielleicht im Rahmen eines Filmdeutungsseminares besprechen könnte. Da muß doch was dahinter stecken?! Intellektabschaltung durch Logikschock? Ein Bild eines Pferdes zeigen, unterlegt mit der beschwörenden Stimme des Regisseurs "Achten Sie auf die Schönheit dieser Katze!" ... ?

Also ich hoffe jedenfalls, dass Du und die übrigen Unterzeichner Deiner Aussage es schaffen, darauf zu achten, dass Euch nichts auffällt, was Euch nicht interessiert!  :icon_mrgreen:


@Teppi: Bei ernsten Fluchtwagenfahrern bin ich Schalkfrei!!  ;)
Kam wohl zu schalkesk rüber, weil ich die Beschreibung von möglichen ernsten Konsequenzen solcher Einparkmanirismen wieder aus meinem Ursprungspost gelöscht hatte. Was, wenn er dringend weg muß, und ausgerechnet da irgendeiner seiner Nachbarn sich mal gedacht hat, pädagogisch gegenparken zu müssen?
Dass aber im L.A. von Colt Seavers überall zufällig Sprungschanzen rumstehen, stört mich z.B. gar nicht.  :icon_razz:
"Hey Asshole, I'm talking to you!"
"You're not, you're talking to yourself."
Moon 44

manisimmati

Zitat von: Bretzelburger am 24 Dezember 2012, 09:25:44Der "Driver" kann nur auf seine gewohnten Muster, auf seine "Profi-Fähigkeiten" zurückgreifen. Darin mag er super sein, aber im Grunde ist er nur ein - extra böswillig ausgedrückt - "Fachidiot".

So sicher bin ich mir da nicht. Offensichtlich ist Irene mit dem Driver ziemlich glücklich. In diversen Szenen wird das zumindest suggeriert. Oder meinst du, diese Idylle ist nur Illusion? Ich weiss es nicht. Der Stossrichtung deiner Interpretation schliesse ich mich gerne an, aber ich zögere, den Driver schlichtweg als soziale Niete oder Fachidiot zu bezeichnen. Das vereinfacht mir die Sache zu sehr.

Zitat von: elpadro am 25 Dezember 2012, 01:52:18- Das Auto zu Beginn wird dick als der Wolf im Schafspelz angepriesen, das nirgendwo auffällt aber jederzeit flüchten könnte. Und was ist - er fällt sofort auf, und flüchten kann er auch nicht, sondern die Verfolgung wird nur duch einen anderen Notruf eingestellt

Na und, Shannon preist den Wagen eben über Gebühr an. Muss doch nicht alles, was er sagt, Realität werden. ;) Den dicken Logikfehler sehe ich hier nicht.

pm.diebelshausen

Die Diskussion um die Persönlichkeit des Drivers finde ich sehr spannend und allein ihre Möglichkeit spricht schon ungeheuer für den Film, denn er gibt genügend Substanz für solche differenzierten Debatten.

Zur Frage "Ist er eine coole Sau" möchte ich hinzufügen, dass es für mich dabei weniger um seine Taten geht als um seine Haltung dabei. Er ist zunächst einmal hochkonzentrierter Vollprofi in dem was er tut, egal ob in seinem Stunt-Job, seinem Fluchtfahrerjob, seine generelle Lebensgestaltung. Er weiß sehr genau, was er tut, und schätzt spontan Situationen richtig ein. Das erzählt gleich die Anfangssequenz seines nächtlichen Driverjobs und das erzählt auch seine Mimik und Wortkargheit: nichts Unbedachtes, nichts Unnötiges. Das könnte man, wenn man will, auch Coolness nennen.

Warum er so ist, wird uns nicht erzählt, aber es müssen nicht positiv besetzte Gründe die Ursache für ein positiv besetztes Verhalten geben. Die Vermutung, dass da Psychopathologisches im Spiel ist, Dinge wie z.B. manischer Perfektionismus und soziale Isolation durch übergroßes Misstrauen anderen gegenüber, liegt nahe. Insofern ist diese Coolness dann doch nichts Erstrebenswertes. Interessant wird es jedenfalls in dem Moment, als seine Verliebtheit einbricht und er eben nicht mehr nur eine coole und perfektionistische Haltung an den Tag legt, sondern emotional irrational wird, unbedacht und unnötig handelt - der Gewaltexzess ist das Bild dafür. Wo er vorher zumindest in seinem Universum funktionierte, kollidiert er nun mit der Außenwelt auf bislang unbekannte Art und Weise und scheitert daran. Im Car-Crash hatte er stets 100%ige Kontrolle, im Crash mit der Frau kann er seinen Kontrollverlust nicht erkennen und akzeptieren und trifft falsche Entscheidungen. Eigentlich hatte er sich ja stabil eingerichtet in seinem Leben, aber letztlich ist sein Konstrukt äußerst instabil, nicht nur da über den Rand der Legalität hinaus, sondern eben auch emotional. Große Nähe zu Léon, dem Profi, aber stilistisch wurde das mit großer Übereinstimmung von Form und Inhalt umgesetzt.

Das ist so meine Lesart.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

28 Dezember 2012, 16:19:44 #156 Letzte Bearbeitung: 28 Dezember 2012, 16:21:35 von RoboLuster
Kommt soweit hin, imo. Nur "stabil eingerichtet in seinem Leben" ist wieder zweideutig, denn er hat sich eigentlich gar nicht eingerichtet, denn seine Wohnung ist absolut leer. Den Driver kann man nicht einfach katalogisiern usw, denn er ist in allem höchst ambivalent.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

pm.diebelshausen

Er hat entschieden, was er nicht braucht, so hat er sein Leben gestaltet und so hat er sich in seinem Leben eingerichtet: nichts Überflüssiges.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

Nichts Überflüssiges, ja, der hat fast nix. Nur 'n Stuhl und nen Tisch, so ungefähr.^^

Das mag auf der einen Seite sicher sein, aber es zeigt auch sehr deutlich das der Driver keine großen Lebensambitionen hat und die leere Wohnung spiegelt auch deutlich seine Verfassung wieder.


Ich wette das er die Wohnung schon möbliert bezogen hat.^^


https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Zitat von: elpadro am 28 Dezember 2012, 04:24:17
Zitat von: Mr. Blonde am 25 Dezember 2012, 02:12:50
Wieso kann man eine Armbanduhr nicht an einem Lenkrad befestigen?

Am einfachsten wäre, Du versuchst mal genau das zu machen, was der Driver da macht. Und bitte auch die Intention nicht vergessen - die Uhr soll ablesbar sein und bei Lenkradbenutzung auch nicht zu u.U. schmerzhaftem, zumindest aber der Lenkperformance nicht zum Vorteil gereichendem Fingersalat führen.
:icon_mrgreen:

Das kann ich leider nicht machen, da ich weder über ein Auto, einen Führerschein, noch über eine Armbanduhr verfüge. Für mich hat der Driver diese Uhr am Lenkrad befestigt, für die Zwischenräume, während er draußen auf seine "Komplizen" wartet. So hat er das Zeitfenster exakt im Auge. Ist er drüber, fährt er einfach los. Im Stillstand ist die Uhr doch wunderbar ablesbar, oder meinst Du, er schaut während des Fahrens da noch rauf? Ich glaube, die Uhr ist für ihn nur während den Wartezeiten am Lenkrad von Bedeutung.

Zitat von: elpadro am 28 Dezember 2012, 04:24:17
Ich achte auch nicht auf sowas, es ist mir einfach aufgefallen. Die Punkte, die ich nannte, sind doch wohl objektiv fraglos explizit in Szene gesetzt worden, oder?

Naja, da bin ich anderer Meinung. Auf irgendwas zu achten, dass in einer Spiegelung nur zu erkennen ist und auf eine Leuchtstoffröhre, die dann irgendwie falsch angebracht ist, ist für mich schon kein normales Filmeschauen, sondern ein Auge für Details. Ich habe den Film jetzt fünf Mal gesehen und empfinde eigentlich nichts von Deinen Kritikpunkten als explizit in Szene gesetzt bzw. als so schwerwiegend. Aber das ist okay, jeder schaut eben anders hin. Für mich sind da andere Elemente in einem Film interessanter.

Klar ist es doof, ein Prepaidhandy (?) wegzuwerfen, andererseits ist der Driver eben auch ein Mensch und er begeht im Film mehrfach Fehler. Ein Grund mehr, dass er nicht perfekt ist.  Andererseits könnte das angerufene Handy auch ein Prepaidhandy gewesen sein und schon ist das egal, ob die Polizei die findet.

Ich wünsche Dir, dass Du besser in den Film und die Welt eintauchen kannst und die Regeln der Welt da draußen einfach besser zu vergessen lernst, oder das, was Du als logisch betrachtest. ;)


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Mr. Boo

Zitat von: RoboLuster am 28 Dezember 2012, 16:28:38
Nichts Überflüssiges, ja, der hat fast nix. Nur 'n Stuhl und nen Tisch, so ungefähr.^^

Das mag auf der einen Seite sicher sein, aber es zeigt auch sehr deutlich das der Driver keine großen Lebensambitionen hat und die leere Wohnung spiegelt auch deutlich seine Verfassung wieder.


Ich wette das er die Wohnung schon möbliert bezogen hat.^^


Kann auch sein, dass er sich extra nicht grossartig einrichtet, damit er in gewissen Situationen schnell weg kann. Ähnlich wie De Niro in Heat. Er scheint eine gewisse negative Vorgeschichte zu haben und auch sein "Fahrer-Job" ist ja nicht ungefährlich. Dazu passt es dann auch, dass er nur das nötigste sagt, damit er halt nicht auffällt. Ich finde auch nicht, dass er nur mit Gewalt antworten kann. Gerade im Finale versucht er doch die Angelegenheit mit dem Chef erstmal gewaltlos zu lösen. Irgendwie hab ich da nicht soviel hinein interpretiert wie die meisten anderen hier, aber beim nächsten Mal achte ich mehr darauf.

Stefan M

So, als Weihnachtsgeschenk die DVD erhalten, eingelegt und den Film für gut befunden. Für ein "sehr gut" fehlt mir dann leider doch ein wenig der emotionale Zugang. Etwa bis zu besagter Hammer-Szene war ich voll im Film, auch hielt ich ich die ruhigen Momente zwischen dem Driver und Irene für die eigentlichen Höhepunkte des Films. Wie die Gefühle, die sie füreinander entwickeln, visuell gelöst wurden, ohne viel Dialog, dafür viele Blicke - das ist Refn traumhaft gelungen: wenn er das erste Mal in ihre Wohnung kommt und schnell die Funken sprühen; wenn sie im Auto das erste Mal seine Hand ergreift; die Parallelmontage, als der Driver allein in seiner Bude hockt und die Musik aus Irenes Bude zu hören ist und abwechselnd er und Irenes Gesichter gezeigt werden, wo deutlich wird, daß sie aneinander denken; oder die Szene unmittelbar danach, in der er aus seinem Zimmer geht und die von dem Trubel offenbar genervte Irene an der Wand lehnend auf dem Boden sitzt; die Fahrstuhlszene usw. Das sind wunderbare Momente. Dazu gehört auch der von einer Unheilschwangerschaft geprägte Überfall, der nur aus Sicht des Drivers geschildert ist.
Spoiler: zeige
Man merkt, da geht gleich was schief, und so kommt es dann auch. Ähnlich hervorragend der gewaltsame Einbruch in das Zimmer des Drivers, nur daß hier statt des Faktors "Vorahnung" der Faktor "Überraschung" eine große Rolle spielt.


Leider muß ich zugeben, daß ich gerade im letzten Drittel, wenn sich die Leichen stapeln, spürbar aus "Drive" herausgerissen wurde. Die teils außerordentlich drastischen Gewaltausbrüche hatten da eher eine störende als eine schockierende Wirkung auf mich. Wirklich schade. Allerdings merke ich immer wieder, wie die Musik im Film mich versöhnlich stimmen kann. Für "Drive" hat sich Refn ein paar ganz besonders exquisite Songs ausgewählt, von denen es mir vor allem der zu Vor- und Nachspann angetan haben. Insgesamt kann man wohl 7/10 geben.  ;)
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

RoboLuster

29 Dezember 2012, 16:31:27 #162 Letzte Bearbeitung: 29 Dezember 2012, 16:33:26 von RoboLuster
Zitat von: Mr. Boo am 29 Dezember 2012, 07:09:31
Zitat von: RoboLuster am 28 Dezember 2012, 16:28:38
Nichts Überflüssiges, ja, der hat fast nix. Nur 'n Stuhl und nen Tisch, so ungefähr.^^

Das mag auf der einen Seite sicher sein, aber es zeigt auch sehr deutlich das der Driver keine großen Lebensambitionen hat und die leere Wohnung spiegelt auch deutlich seine Verfassung wieder.


Ich wette das er die Wohnung schon möbliert bezogen hat.^^


Kann auch sein, dass er sich extra nicht grossartig einrichtet, damit er in gewissen Situationen schnell weg kann. Ähnlich wie De Niro in Heat.


Manch einer scheint es gar nicht zu verstehen, was es bedeutet eine leere Wohnung zu haben und wenn man so lebt wie der Driver. Da kann man noch so viel schreiben...  ob der ne leere Wohnung hat damit er schnell weg kann ist doch vollkommen Hupe, das Leben, das er führt, ändert sich nicht aus dem Grund warum die Wohnung leer ist. Um das zu verstehen sind die meisten wahrscheinlich einfach nur zu "verhätschelt", haben immer alles gehabt, gehts immer gut... die sehen einfach nen coolen Typen der nichts im Leben braucht außer cool zu sein.



Die Sache mit der Uhr am Lenkrad ist auch vollkommen  :hacki:  , man hat doch gesehen, dass er die Uhr festmacht um abzulesen wie lange er warten muss, warten, das bedeutet er steht still und schleudert das Lenkrad nicht hin und her...



Zitat von: Stefan M am 29 Dezember 2012, 14:34:22
Allerdings merke ich immer wieder, wie die Musik im Film mich versöhnlich stimmen kann. Für "Drive" hat sich Refn ein paar ganz besonders exquisite Songs ausgewählt, von denen es mir vor allem der zu Vor- und Nachspann angetan haben.

Die Musik ist eine der größten Stärken des Films. Ich finde auch das sie immer sehr gut passt, und zwar weil sie gut passt und nicht weil genau das Gegenteil der Fall ist...

Zitat von: Mr. Blonde am 21 Dezember 2012, 16:08:18
"A real Human being and a real hero" ist daher für mich und für Euch sicherlich auch ein sehr starker Song, weil genau das Gegenteil der Fall ist.

...denn für mich sind die "Verfehlungen" und "Makel" des Driver nur allzu menschlich, es gibt imo mehr Menschen die iwi "gestört" sind als welche die auch wirklich so ausgeglichen sind, wie sie vorgeben es zu sein, weil es der Norm entspricht. Auch ist der Driver für mich ein wahrer Held, denn er handelt nicht aus Eigennutz um der Frau, ihrem Kind und sogar dem Ehemann zu helfen. Er tut es obwohl er nicht erwartet, dass etwas für ihn dabei herauskommt, ungeachtet der Gefahr und der Nachteile für sein eigenes Leben. Wie ein Held aus den Märchen.

A real Human being and a real hero. ;)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Stefan M

Zitat von: RoboLuster am 29 Dezember 2012, 16:31:27
Zitat von: Stefan M am 29 Dezember 2012, 14:34:22
Allerdings merke ich immer wieder, wie die Musik im Film mich versöhnlich stimmen kann. Für "Drive" hat sich Refn ein paar ganz besonders exquisite Songs ausgewählt, von denen es mir vor allem der zu Vor- und Nachspann angetan haben.

Die Musik ist eine der größten Stärken des Films. Ich finde auch das sie immer sehr gut passt, und zwar weil sie gut passt und nicht weil genau das Gegenteil der Fall ist...
Eindeutig.

Ich bezog mich oben übrigens - falls das mißverständlich rüberkam - auf "Musik in Filmen allgemein". Ich habe dieses Jahr so viele Filme gesehen, die allein durch ihren Score teilweise deutlich aufgewertet werden. In "Drive" gibt es natürlich nichts, was mich versöhnlich stimmen müßte, weil es sich einfach um einen guten Film handelt, von dem ich mir allerdings doch ein bißchen mehr versprochen habe. ;) Allerdings halte ich es auch für sehr gut möglich, daß das wieder einer der Filme ist, die mit größerem Abstand dazugewinnen werden.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

elpadro

Zitat von: RoboLuster am 29 Dezember 2012, 16:31:27
Die Sache mit der Uhr am Lenkrad ist auch vollkommen  :hacki:  , man hat doch gesehen, dass er die Uhr festmacht um abzulesen wie lange er warten muss, warten, das bedeutet er steht still und schleudert das Lenkrad nicht hin und her...

Genau, und sobald die anderen Jungs einsteigen und sie flüchten wollen, macht er die Uhr noch gemütlich wieder ab, da sie nämlich sonst am Lenkrad hin und herfliegt. Und warum fliegt sie dann hin und her? Richtig, weil man so eine Armbanduhr eben nicht so am Lenkrad festmachen kann, dass sie hält.

In allen anderen Belangen wie Atmosphäre, Schauspieler, Musik und Bebilderung finde ich den Film ja trotz dieser kleinen Mängel top.
"Hey Asshole, I'm talking to you!"
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Moon 44

RoboLuster

29 Dezember 2012, 20:45:23 #165 Letzte Bearbeitung: 29 Dezember 2012, 22:40:41 von RoboLuster
Zitat von: elpadro am 29 Dezember 2012, 18:33:11
Genau, und sobald die anderen Jungs einsteigen und sie flüchten wollen, macht er die Uhr noch gemütlich wieder ab, da sie nämlich sonst am Lenkrad hin und herfliegt. Und warum fliegt sie dann hin und her? Richtig, weil man so eine Armbanduhr eben nicht so am Lenkrad festmachen kann, dass sie hält.

Ok, habs kapiert. Ist dann ein Tick von ihm, um sich die Zeit zu vertreiben, ein Ritual. ;)   Hehehe. :icon_mrgreen:

edit:  Ist imo aber auch ganz bequem, wie Mr. Blonde schon geschrieben hat.


Zitat von: Stefan M am 29 Dezember 2012, 17:18:03
Ich bezog mich oben übrigens - falls das mißverständlich rüberkam - auf "Musik in Filmen allgemein". Ich habe dieses Jahr so viele Filme gesehen, die allein durch ihren Score teilweise deutlich aufgewertet werden.

Ne ne, kam verständlich rüber, wollte nur auch noch was über die Musik von Drive loswerden. ;)


Mir geht es btw. ebenso mit Film Musik im Allgemeinen. Auch für mich gab es dieses Jahr, neben Drive, wieder Filme mit exzellenter Musik, "Hesher", "Alyce - Außer Kontrolle", "Super", "The Girl from the Naked Eye", auch "The Day" hatte einige wirklich schöne Stücke gegen Ende, die den Schluss erheblich aufgewertet haben.

edit:  "Glam Gore" hat auch nen starken Score, und ich meine mich auch über den "brummigen" Score von Ghostrider 2 gefreut zu haben, aber das ist nochmal was ganz anderes als die oben erwähnten, wobei der Glam Gore Score schon richtig geil ist.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

30 Dezember 2012, 15:21:19 #166 Letzte Bearbeitung: 30 Dezember 2012, 15:32:15 von Mr. Blonde
Zitat von: elpadro am 29 Dezember 2012, 18:33:11
Genau, und sobald die anderen Jungs einsteigen und sie flüchten wollen, macht er die Uhr noch gemütlich wieder ab, da sie nämlich sonst am Lenkrad hin und herfliegt. Und warum fliegt sie dann hin und her? Richtig, weil man so eine Armbanduhr eben nicht so am Lenkrad festmachen kann, dass sie hält.

Sie soll ja auch nicht halten, sondern WÄHREND er wartet und nicht fährt, dafür sorgen, dass er das Zeitfenster im Auge hat. Darum macht er die ja auch nicht WÄHREND der Fahrt ran, sondern, wenn er wartet. :D

Ich finds immer noch geil, dass wir uns über eine Uhr unterhalten.

@ Robo

Den Musikeinsatz von "A real Hero" habe ich genau so passend empfunden, wie Du, nur irgendwann habe ich ich nach der vierten, fünften Sichtung festgestellt, dass der Driver für mich keineswegs der Saubermann ist, bei dem so ein überemotionaler Song passt. Klar, er opfert sich anfangs auf, bis zur Hälfte des Films passt der Song, ohne, dass man ihn weiter interpretiert, aber irgendwann handelt er eben nicht mehr, sondern wird zum Monster (die Maske passt da schön rein) und der typische Held handelt so eben nicht. Aber, wenn ich den Song als Kontrast sehe, dann passt das, weil er eben dann der untypische Held ist. Der, mit der Macke und den Problemen, eben der Mensch, den Du ansprichst. Von daher finde ich Deine Interpretation nicht verkehrt. ;)


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elpadro

Ich geb's auf!
In wievielen Variationen muß man denn beschreiben, dass eine am Lenkrad baumelnde ("hin- und herfliegende") Uhr die Lenkpräzision beim Flüchten negativ beinflussen kann?
:viney:
Ich glaube, Robo hatte es dann schon geschnallt, aber sein Name deutet ja auch schon mehr auf technische/mechanische Affinität hin ...  :icon_mrgreen:

War dann jetzt wohl endgültig der letzte Uhrenbeitrag!   :icon_razz:
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Moon 44

Mr. Blonde

Mir ist schon klar, dass Du es für nahezu fantastisch hälst, dass der Driver die Uhr vor dem Losfahren abmontiert. Das hat nichts mit Nicht-Verstehen zu tun. Das die Uhr während dem Fahren nicht am Lenkrad klebt (oder habe ich die übersehen), ist wohl der beste Beweis, dass es wohl doch innerhalb dieses filmischen Universums passiert sein muss. Also weitere Beschreibungen sind nicht der Mühe wert. ;) Offensichtlichere Sachen, wie z. B. die intakten Scheinwerfer nach einem Frontalaufprall oder das mehrfache Schalten im Rückwärtsgang sind für mich irgendwie von mehr Belang, aber immer noch akzeptabel. Es ist eben nur ein Film.

Und schau mal auf die Uhr, wie spät das ist!  :icon_mrgreen:


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Stefan M

Tja, nach meiner ersten Sichtung bin ich die Eindrücke von "Drive" nicht sofort losgeworden, im Gegenteil: Einige Szenen (vor allem die, die ich oben angesprochen hatte) hallten doch noch gehörig nach. Folglich habe ich nur zwei, drei Tage später einen zweiten Blick riskiert. Wie ich vermutet habe, entfaltete er erst da seine volle Wirkung, als ich schon wußte, was mich erwarten würde. Mein Kritikpunkt an der expliziten und teilweise übertriebenen Gewalt bleibt zwar, aber die Sogwirkung durch die perfekte Kombination von Bildern und den Songs ist ihm wahrlich nicht abzusprechen. "Drive" hat etwas faszinierend Melancholisches an sich, das ich gar nicht so richtig beschreiben kann. Da ich es oben nicht gemacht habe, sei als das eingängigste Lied unbedingt "Under Your Spell" von Desire erwähnt, das die für mich schönste Sequenz des Films beschallt (die Gefängnisentlassungsfeier, die der Driver und Irene getrennt voneinander verbringen).
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Riddick

Auch wenn ich gekreuzigt werde:Bin ich eigentlich der einzige, der "Drive" für etwas überbewertet hält? Bitte nicht falsch verstehen, auch ich mag den Film und gebe ihm locker 8/10, aber so gut wie der Film gehypt wird, finde ich ihn jetzt auch nicht. Klar, der Film hat starke Szenen und erinnert an die guten alten 80er, aber trotzdem gab es in den letzten Jahren mehrere Filme, die das gleiche Gefühl erzeugten.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Mr. Blonde

Zitat von: Riddick am  8 Januar 2013, 20:25:01
Klar, der Film hat starke Szenen und erinnert an die guten alten 80er, aber trotzdem gab es in den letzten Jahren mehrere Filme, die das gleiche Gefühl erzeugten.

Gerade das kann ich so absolut nicht unterstreichen. In den letzten Jahren habe ich aber auch keinen Film gesehen, der so ein Gefühl rübergebracht hat, darum finde ich den ja so genial! Aber nenn' mir mal da Beispiele, wenn Du welche hast. Es geht hier ja nicht nur um die 80erMusik, sondern um die ganze Atmosphäre, der visuelle Stil und und und.


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Mr. Blonde

Winding Refn hat eine TV-Fassung mit neuem "Tribute"-Soundtrack abgesegnet. :unknown:

ZitatEs gibt wenige Filme, bei denen die musikalische Untermalung eine solche Schlüsselrolle hat wie bei Nicolas Winding Refns "Drive" mit Ryan Gosling. Wie funktioniert ein solcher Film mit anderer Musik? Das können britische TV-Zuschauer bald herausfinden, denn auf BBC Three wird "Drive" am 30. Oktober 2014 mit neuer Musik gezeigt.

Normalerweise wäre das für den Regisseur ein Grund für einen verärgerten Aufschrei. Doch in diesem Fall sieht das ganz anders aus. Nicolas Winding Refn sagte in einem Statement: "Es ist eine große Ehre, dass mein Film ,Drive' so viele wunderbare Künstler inspiriert hat, zusammen zu kommen und eine ultra-coole Glam-Erfahrung zu erschaffen."

Refns Reaktion verwundert nicht. Schließlich ist die neue musikalische Untermalung für "Drive" auch als Ehrerbietung an den Film gedacht. Der britische Radio-Talkmaster Zane Lowe ist dafür verantwortlich, hat die Künstler ausgewählt und eingeladen und die Gesamtarbeiten überwacht.

http://www.filmstarts.de/nachrichten/18489360.html

Müsste ich sehen, aber ich denke, das ginge nicht, selbst wenn die neue Musik noch so toll wäre. Ich mag exzentrische Ideen, die aber irgendwie nicht.


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