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Drive (von Nicolas Winding Refn)

Begonnen von StS, 22 Juli 2011, 07:15:58

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Mr. Blonde

In dieser Mischung habe ich das aber noch nie gesehen.  :icon_eek:

vodkamartini

Man kann das natürlich als artifizielle und überstilisierte Fingerübung abtun, ich wurde allerdings schon lange nicht mehr so (überraschend) von einem Film gepackt.
Ein lässiges Neo-Noir-Meisterstück, aus dem die Liebe zu uramerikanischen Mythen (u.a. Hollywood, Autos, urbane Einsamkeit) und Genrefilmen (u.a. Bullit, The Driver) spricht. Den dänischen Regisseur Nicolas Winding Refn kann man getrost öfter hinter das Steuer eines Hollywoodfilms lassen. Dermaßen überzeugend das Rennen zu machen und dabei bewusst den Fuß vom Gas zu nehmen, ist kein Zufallstreffer, das ist gekonnt. (9/10)
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

lastboyscout

Absolutes Meisterwerk.
Ohne mit der Wimper zu zucken gibt es ne 10/10.  :love:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Beast

Dem kann ich mich nur anschließen!
Top und daher 10/10!

Moonshade

Ich war auch ganz zufrieden, aber zu höchsten Lobesarien kann ich mich nicht versteigern.
Den Stil der 80er hat man sehr gut eingefangen, der Film kann auch recht oft die Erwartungshaltungen übertrumpfen oder unterlaufen, inszenatorisch war mir das aber manchmal zu gewollt "anders", man spürt das Bemühen hinter dem Projekt, das keine organische Entwicklung von Refns Stil darstellt.
Es ist ein Experiment, daß er vortrefflich visuell umgesetzt hat, aber es ist ein Kunstrückgriff, den ich bei jeder Einstellung spüren kann. Mglw. bin ich auch zu sehr Kind der 80er, um mir dann widerstandslos dreißig Jahre später bei einem Neuarrangierer eine Jubelarie abpressen zu lassen.

Aber dennoch: sehr guter Film. 7,5/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Mr. Blonde


Hackfresse

Zitat von: Moonshade am  9 Februar 2012, 10:34:55
Mglw. bin ich auch zu sehr Kind der 80er, um mir dann widerstandslos dreißig Jahre später bei einem Neuarrangierer eine Jubelarie abpressen zu lassen.

Du bist einfach alt. :D
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

Rollo Tomasi

Ich bin auch ein Kind der 80er und würde nicht sagen, dass der Focus des Films auf dem Einfangen des 80er Jahre-Gefühls liegt.
Der Focus liegt für meine Begriffe auf den Figuren, für deren Beschreibung er sich die Hälfte des Films Zeit lässt, bis dann im zweiten Teil, der für mich im Hotelzimmer beginnt, die Hölle losbricht.
Inszenatorisch ist der Film für mich nahezu perfekt. Alleine die Szene im Fahrstuhl ist das Eintrittgeld wert.
Auch darstellerisch ist der Film einfach nur großartig.
Ich wüsste nicht, wie man den Film viel besser machen könnte.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Moonshade

Ich würd ihn auch nicht verbessern wollen, bzw. hätte kein Rezept dafür.
Es will sich einfach nur keine echte Begeisterung einstellen...Mist!!!
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Rollo Tomasi

Zitat von: Moonshade am 10 Februar 2012, 10:40:47
Ich würd ihn auch nicht verbessern wollen, bzw. hätte kein Rezept dafür.
Es will sich einfach nur keine echte Begeisterung einstellen...Mist!!!

Kommt schon mal vor.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

StS

10 Februar 2012, 13:14:51 #70 Letzte Bearbeitung: 10 Februar 2012, 13:16:59 von StS
Zitat von: Rollo Tomasi am 10 Februar 2012, 10:10:27
Ich wüsste nicht, wie man den Film viel besser machen könnte.

Eine originellere Story wäre durchaus wünschenswert gewesen. Zum Beispiel wäre es schön gewesen, wenn der Inhalt nicht überwiegend vorhersehbar gewesen wäre. Auf diese Weise fällt der Streifen (letztlich) nämlich relativ klar in die Style-over-Substance-Kategorie - wenn auch auf hohem Niveau. knappe 9/10 von mir.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

MMeXX

Zitat von: StS am 10 Februar 2012, 13:14:51Auf diese Weise fällt der Streifen nämlich letztlich relativ klar in die Style-over-Substance-Kategorie - wenn auch auf hohem Niveau.
Gerade diesen Eindruck hatte ich überhaupt nicht. Meines Erachtens ist es, wenn überhaupt, genau umgekehrt.

StS

Zitat von: MMeXX am 10 Februar 2012, 13:16:26
Zitat von: StS am 10 Februar 2012, 13:14:51Auf diese Weise fällt der Streifen nämlich letztlich relativ klar in die Style-over-Substance-Kategorie - wenn auch auf hohem Niveau.
Gerade diesen Eindruck hatte ich überhaupt nicht. Meines Erachtens ist es, wenn überhaupt, genau umgekehrt.

Meiner Meinung nach ist die Story der Atmosphäre hier klar unterlegen. Überraschungen gibbet kaum - stattdessen erfreut man sich viel stärker an der Inszenierung und dem Soundtrack (also dem Style).
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Rollo Tomasi

Also, erhrlich gesagt, kann ich mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal im Kino so überrascht war, wie bei dem Überfall in dem Hotelzimmer.
Das kam für mich sehr überraschend und mit einer auch nicht vorhersehbaren Wucht.

Genau so wenig war für mich auch die Wandlung des Driver so vorhersehbar.
Am Anfang sah es so aus, als ob er kein Wässerchen trüben könnte (trotz der nächtlichen Fluchtfahr-Aktivität), und dann entpuppte er sich als schon lange verlorener Psychopat.

Aber du gibst ja, trotz der Tatsache, dass dich die Story nicht überzeugt hat, trotzdem 9/10.
Also will ich mich nicht beschweren.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

MMeXX

Zitat von: Rollo Tomasi am 10 Februar 2012, 15:56:55und dann entpuppte er sich als schon lange verlorener Psychopath.
Wie meinst du das? Bzw. aus welcher/n Szene/n entnimmst du das?

Rollo Tomasi

Na ja, findest du nicht, dass er in der Fahrstuhlszene etwas überreagiert hat?
Ich dachte mir, was geht denn jetzt ab?
So ein bißchen deutete sich das auch in der Szene nachts in dem Lokal an, als ihn der eine Typ da ansprach, da reagierte er auch ziemlich schroff.
"Psychopath" ist vielleicht etwas übertrieben.
Aber normal ist sein Verhalten nicht mehr, oder?
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
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MMeXX

Ich packe das mal vorsichtshalber in Spoiler...
Hm, also das Verhalten im Fahrstuhl würde ich höchstens teilweise als psychopathisch ansehen.
Spoiler: zeige
Es war natürlich zunächst die (in Drivers Rahmen gezeigter Emotionen) Liebeserklärung durch den Kuss und dann diese totale Entblößung, wie weit er für sie geht, dass er für sie tötet und sie das auch sieht! Und dann sein Blick, als er schweißüberströmt zu Irene guckt. :love: :icon_eek: :bawling: Seine Verzweiflung und Erkenntnis, dass sie nicht (wieder) mit solch einem Menschen zu tun haben möchte, diese Liebe zu ihr, für die er vor nichts zurückschreckt. Das war für mich eine der schönsten/dramatischsten Szenen des Films. Daher würde ich auch nicht von überreagiert sprechen, da - nach meiner Lesart des Films - der Driver eben zeigt, was er alles tut, um seine Liebe zu schützen. Gerade die eher "ruhige" Gangart des Films lässt das Ganze natürlich schockierend wirken, aber das ist ja auch das Tolle daran. Hätte man bis dahin zu dieser Szene ständig Schusswechsel, nahkämpfe etc. gehabt, würde die Szene ihre Kraft gar nicht so entfalten können und wesentlich schwächer wirken. In der Fahrstuhlszene ist "über Leichen gehen" halt etwas wörtlicher zu verstehen. ;)


Und zum Lokaldialog:
Spoiler: zeige
Das zeigt ihn doch eher als den ruhigen, überlegten Charakter, der nichts an sich heranlässt. Er fährt zwar für "solche" Leute, will aber sonst nichts mit ihnen zu tun haben. Davon ab, dass er ja selbst ein ganz ruhiger ist, hat er auch keine Lust auf das Geschwätz der anderen. Und da wirken klare Ansagen wohl letzlich am ehesten.

Rollo Tomasi

Der Einfachheit halber:

Spoiler: zeige
Was Bedeutung der Fahrstuhlszene angeht, stimme ich dir zu.
Nicht unbedingt in ihrer Deutung.
Auch ich halte die Szene für eine der schönsten, die ich in der letzten Zeit so gesehen habe.
Für mich ist sie ein herausragendes Beispiel, dass man keine Worte braucht, um einen Dialog zu zeigen. Herausragendes Spiel und entsprechender Schnitt reicht völlig aus.
Nachdem er den Mann platt gemacht hat, sagt er, nach meiner Lesart, so was wie: Es tut mir leid, das wollte ich so nicht, ich weiß nicht, was mit mir da passiert ist (Ich meine halt, im Unterschied zu dir, denke ich, er hätte Brutalität nicht bewusst eingesetzt, sondern eher unbewusst).
Sie sagt, da würde ich dir 100 % zustimmen: Ich dachte, du wärst keiner von den Typen wie mein Mann einer war.
Und er sagt: Ich weiß, es tut mir leid.
Und dann geht die Fahrstuhltür zu.
Wun-der-bar!!!!
Mal ganz abgesehen von dem Einstieg: wie er sie mit der Hand hinter sich schiebt, dass er sich die Zeit für den Kuss nimmt.
Hammer!

Generell finde ich, dass das endlich mal ein Film ist, in der Gewalt nicht nur zum Selbstzweck geeigt wird, sondern einen Sinn  hat.
In dem Hotelzimmer wird deutlich gemacht: Das Märchen ist vorbei, ihr seid in der Realität angekommen.
In Fahrstuhl wird - für mein Verständnis - gezeigt, dass der Driver eben auch eine dunkle, verborgene Seite hat.
Und in der Werkstatt glaube ich Ross zu 100 %, dass es ihm ehrlich leid tut und dass er sich dazu gezwungen fühlt, das zu tun. Klasse auch die Szene, in der Ross das Messer in die Vitrine zurück legt, von der er wohl hoffte, dass er sie nicht wieder würde öffnen müssen. Und der Blick auf seine jetzt noch schmutzigeren Hände.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Mr. Blonde

Ich finde, Eure beiden Ansichten machen Sinn und ich habe die Sequenz so als Zwischending aufgefasst. Ist halt ein Wechselbad der Gefühle, da hat eine Menge bei den beiden mitgespielt und die Augen erzählen doch so viel und doch nichts eindeutiges.

Hasse die Warterei auf die UK-Blu-ray.  :wallbash:

StS

Zitat von: Rollo Tomasi am 10 Februar 2012, 15:56:55
Also, erhrlich gesagt, kann ich mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal im Kino so überrascht war, wie bei dem Überfall in dem Hotelzimmer.

Hmmm, da letztens erst - bei der einen Szene gegen Ende von "Super"...?   ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Rollo Tomasi

10 Februar 2012, 18:56:24 #80 Letzte Bearbeitung: 10 Februar 2012, 18:59:43 von Rollo Tomasi
Zitat von: StS am 10 Februar 2012, 18:53:24
Zitat von: Rollo Tomasi am 10 Februar 2012, 15:56:55
Also, erhrlich gesagt, kann ich mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal im Kino so überrascht war, wie bei dem Überfall in dem Hotelzimmer.

Hmmm, da letztens erst - bei der einen Szene gegen Ende von "Super"...?   ;)

Stimmt! Du hast recht.  
Ach nee, stimmt gar nicht, "Super" hab ich ja vor ein paar Monaten aufm FFF gesehen.  :icon_mrgreen:
Immerhin scheinst du dir meine Posts zu merken - natürlich völlig zu recht.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
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McClane

Also ich würde den Driver schon als eine Art Soziopathen verstehen.

Spoiler: zeige
Seine Motive mögen war edel sein, aber die Wahl seiner Mittel lässt selbst Seagal in seinen besten Tagen alt aussehen. Gerade in der Szene, in der er dem Clubbesitzer zeigt wie Hammertime im Hause Gosling aussieht.

Gerade das Fehlen großer Emotionen während der schlimmsten Bluttaten zeigt ja auch daraufhin, dass ihm da das Mitleid mit seinen Gegnern, aber auch eine entsprechende Wut fehlt - in der Fahrstuhlszene verzieht er ein wenig das Gesicht, vielleicht auch nur vor Anstrengung, sonst wirkt er ähnlich gelassen wie sonst auch. Direkt vor und nach den Morden ist genauso ruhig und gelassen wie sonst auch immer, wobei Goslings zurückgenommenes Spiel natürlich Raum für Interpretationen lässt.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Mr. Blonde

11 Februar 2012, 01:21:10 #82 Letzte Bearbeitung: 11 Februar 2012, 02:00:36 von Mr. Blonde
Zitat von: McClane am 10 Februar 2012, 22:37:38
Also ich würde den Driver schon als eine Art Soziopathen verstehen.

Spoiler: zeige
Seine Motive mögen war edel sein, aber die Wahl seiner Mittel lässt selbst Seagal in seinen besten Tagen alt aussehen. Gerade in der Szene, in der er dem Clubbesitzer zeigt wie Hammertime im Hause Gosling aussieht.


:rofl:

Man darf aber nicht vergessen, dass die Wahl der Verteidigung bei einem Mechaniker sehr nahe liegt. Er ist halt der Fahrer und Schusswaffen sind ihm ein Gräuel.  :icon_cool:

Eigentlich sollte man den "Driver" sogar als Antihelden sehen, wenn man den Song "A Real Hero" zynisch auffasst.
Immer mehr erkenne ich eine Art "Taxi Driver" der Neuzeit: introvertiert, mit psychotischem Einschlag auf der Suche nach Liebe und einer besseren Welt, die er nur mit Gewalt erreichen kann, auch wenn es nicht seine Natur ist. (oder doch? kommt vielleicht erst in Extremsituationen zum Vorschein?)

Angelus Mortis

Zitat von: Mr. Blonde am 10 Februar 2012, 18:00:00
Hasse die Warterei auf die UK-Blu-ray.  :wallbash:

Meine hab ich gerade aus dem Briefkasten gefischt. :D War schon lange nicht mehr so gespannt auf einen Film.

SutterCain

Die US-BD ist heute angekommen :dodo:
Werde alles versuchen, heute Abend die Zeit zu finden, um die Scheibe im Player ordentlich rotieren zu lassen :icon_mrgreen:

Angelus Mortis

Hab ihn übrigens jetzt gesehen und kann mich den meisten hier nur anschließen - grandioser Film. Sehr schön langsam erzählt, ohne das Tempo zu sehr rauszunehmen, getragen von seinen interessanten und fabelhaft gespielten Charakteren, mit teils wunderschönen, teils deftigen Bildern (wobei es hier wieder mal dadurch krasser wird, dass man eben nicht alles sieht, was man gezeigt bekommen könnte).

Ich gebe 9/10, wobei zur 10/10 nicht allzu viel gefehlt hat - könnte nach einer Zweitsichtung auch noch drin sein. :D

psychopaul

15 Februar 2012, 00:57:11 #86 Letzte Bearbeitung: 15 Februar 2012, 01:06:06 von psychopaul
No Begeisterung here.

Ich weiß nicht warum es den Hype gibt, für mich ist es ein halt etwas anderer B-Thriller, dem aber irgendwie die Seele fehlt oder der zumindest so von Bemühen geprägt ist, alles möglichst kühl wirken zu lassen...aber deswegen lässt er mich auch eher kalt.

Die Gewaltspitzen waren ganz witzig, aber man merkt diesem Werk schon im leicht ernüchternden Sinne das "Postmoderne" an, finde ich. Inspiriertes Kino, das Höchstnoten verdient, sieht für mich definitiv anders aus bzw. fühlt sich definitiv anders an. Refns "Valhalla Rising" war wesentlich intensiver und auch filmisch aufregender, hatte aber auch schon ein wenig daran zu knabbern, dass er im Kern eine Variante von "Aguirre" war...

"Drive" ist für mich eher noch ein (Rück-?)Schritt in Richtung "B-Klasse", wenn auch von der guten Sorte.

Wahrscheinlich fahren auch deshalb hier alle auf ihn ab.  :icon_razz: :icon_smile:

Wertung bin ich noch schuldig, das klingt jetzt alles nur negativ in Bezug auf die Begeisterung der anderen, so um die 6,5 kriegt er schon..ein gewisses Flair hat er schon.  :icon_smile:

Die geilste Szene des Films war für mich der
Spoiler: zeige
"atmende Skorpion"
.


Den "Taxi Driver" Vergleich finde ich übrigens gut...ich frage mich nur, ob es den Film an sich in irgendeiner Weise aufwertet..
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Urfaust

Zitat von: psychopaul am 15 Februar 2012, 00:57:11
Die geilste Szene des Films war für mich der
Spoiler: zeige
"atmende Skorpion"
.

Dass das noch jemandem auffiel ...  :love:

vodkamartini

Zitat von: psychopaul am 15 Februar 2012, 00:57:11
Refns "Valhalla Rising" war wesentlich intensiver und auch filmisch aufregender, hatte aber auch schon ein wenig daran zu knabbern, dass er im Kern eine Variante von "Aguirre" war..

Witzig, ging mir genau umgekehrt. Valhalla Rising ließ mich völlig kalt. Zu abstrakt, zu artifiziell. Ist halt alles eine Sache des persönlichen Geschmacks.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McClane

Zitat von: psychopaul am 15 Februar 2012, 00:57:11
No Begeisterung here.

Ich weiß nicht warum es den Hype gibt, für mich ist es ein halt etwas anderer B-Thriller, dem aber irgendwie die Seele fehlt oder der zumindest so von Bemühen geprägt ist, alles möglichst kühl wirken zu lassen...aber deswegen lässt er mich auch eher kalt.

Die Gewaltspitzen waren ganz witzig, aber man merkt diesem Werk schon im leicht ernüchternden Sinne das "Postmoderne" an, finde ich. Inspiriertes Kino, das Höchstnoten verdient, sieht für mich definitiv anders aus bzw. fühlt sich definitiv anders an. Refns "Valhalla Rising" war wesentlich intensiver und auch filmisch aufregender, hatte aber auch schon ein wenig daran zu knabbern, dass er im Kern eine Variante von "Aguirre" war...

Da ging es mir genau andersrum: Während ich "Valhalla Rising" in all seinen ausgeklügelten Bildkompositionen einfach kalt und etwas leer fand, da hat "Drive" mich emotional abgeholt. Gerade die Beziehung zwischen dem Driver und Irene fand ich alles andere als kühl, sondern ausgesprochen gut über Bilder und Stimmungen anstelle von Dialogen vermittelt.

EDIT: Zwei Doofe, ein Gedanke @ vodka
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