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Dune - Part 1 & 2 (Neuverfilmung von Villeneuve)

Begonnen von Newendyke, 18 März 2008, 11:37:58

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DisposableMiffy

letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

mali

Zitat von: Eric am  9 September 2020, 20:12:25Sieht jetzt schon aus wie n 1:1 Remake. Oder? 😉

Beruht wohl auf der selben Vorlage :mr.green:

StS

22 Juli 2021, 18:05:01 #62 Letzte Bearbeitung: 22 Juli 2021, 18:07:49 von StS
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Glod

Was immer das wert ist: Filmstarts bepinkelt sich mit 5/5.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

DisposableMiffy

Was lange währt, wurde doch nicht gut.

Optisch eine Wucht und der Sound drückt einem die Falten aus dem Sack, aber der Film kollabiert unter seiner unbändigen Ambition. Erzählerisch ist er nämlich kurz vor Kernschrott. Die Figuren werden nicht gut entwickelt, der Erzählfluss stottert mehr als ein abgesoffener Verbrennungsmotor. Alles wirkt überhastet, denn trotz 155 Minuten haben die Szenen kam Raum zum atmen. Und wenn dann am Ende der auserwählte weiße Jüngling den schwarzen Mann tötet und der Film es einem als rite of passage Moment verkauft, fällt mir außer "fuck" und "off" nichts mehr ein. Natürlich ist der Punkt der Szene nicht, dass die Figur schwarz ist, aber wie man 2021 (ja, ich weiß, der wurde vor zwei Jahren gedreht) nicht realisieren kann, dass das völlig beschissen rüber kommt, will mir nicht in den Kopf.

Davon abgesehen, ist es (beabsichtigt) nur eine halbe Geschichte, deren zweite Hälfte wir vermutlich nie zu sehen bekommen werden, denn dazu müsste der Film genug Kohle machen, wofür es meiner Meinung nach ziemlich düster aussieht. Ich wäre ernstlich überrascht, sollte am Ende mehr 200-250 Mio. weltweit zu Buche stehen.

P.S.: Bin mal gespannt, wie lange es dauert bis #releasethevilleneuvecut trendet, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der vorliegende Film der Vision entspricht, die Villeneuve für sein Herzensprojekt ursprünglich hatte. Dafür wirkt Dune einfach zu unausgegoren.
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Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Terry Noonan

Wäre es umgekehrt (Schwarzer ist der Auserwählte, der den Weißen umbringt), hätte wahrscheinlich die Gegenseite moniert "Woker Mist".
Die größte Errungenschaft der Awarenessbewegung ist wohl, dass man nichts mehr unschuldig genießen kann, sondern überall eine böse Metabotschaft vermutet, oder, wenn der Regisseur einer Solchen unverdächtig ist, ihm eine Missachtung der Gefahren ungewollter Metabotschaften vorhält.
Ich bin vom Auftreten solcher Gedanken, die während des Filmschauens permanent auftreten, leider auch nicht befreit.  :sad:

Gab es nicht irgendwo genau den Vorwurf, dass eine andere wichtige Person mit einer Frau besetzt wurde, statt mit einem Mann, um genau der Stimmung Rechnung zu tragen?

Nicht schlagen, aber ich würde ihn sonst eventuell alleine deshalb schauen, weil ich bei Villeneuves Auge für tolle Bilder zumindest tolles 3D erwarte.
Life is what happens while you are busy making other plans.

vodkamartini

Ist mir ehrlich gesagt überhaupt nicht aufgefallen. Andersrum wäre es mir auch egal gewesen. Das Problem des Films ist, dass er zwar sehr schön bebildert, aber dabei so gut wie nichts erzählt. Jedenfalls nichts Komplexes, nichts Spannendes, nichts Tiefgründiges. Als Aufgalopp vielleicht ok, aber sollte Teil 2 nicht kommen, dann hängt der Film in der Luft und Lynch hat noch immer den besseren Dune gedreht, weil in sich abgeschlossen.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

DisposableMiffy

Ich finde es interessant, dass Du in Deinem Review schreibst, der Film würde sich die Zeit nehmen um seine Figuren und ihre Welt zu etablieren. Das Gefühl hatte ich nämlich gar nicht. Villeneuve brettert im ICE-Tempo durchs Setup und teilt die notwendigen Infos mit der groben Expositionskelle aus.
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vodkamartini

Ich finde schon, dass in der ersten Stunde das Personal und die beiden relevanten Welten vergleichsweise unaufgeregt - sprich nicht gehetzt - vorgestellt werden. Dass die Figuren dennoch relativ blass bleiben - mit Ausnahme von Ferguson - ist sicher ein Problem, aber eines das Villeneuve schon öfter gezeigt hat. Ein ICE-Gefühl hatte ich ehrlich gesagt die gesamte Laufzeit nicht, eher glich das einem Bummelzug, oder bestenfalls Regionalexpress.
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

PierrotLeFou

Ich habe den Film auch als recht entschleunigt wahrgenommen und war entsprechend zufrieden.
Gehetzt ist lediglich die verbale Einführung in die Gegebenheiten der innerfilmischen Welten, das war etwas bemüht, da kommen schon ein paar Infos Schlag auf Schlag in Form von Lehrfilm-Ausschnitten und Dialogen, die in dieser Dichte irgendwie abgefrühstückt wirken; das wäre vermutlich nur umgehbar gewesen, wenn man entweder noch mehr Erklärungen ausgespart hätte oder aber eine noch längere Laufzeit in Kauf genommen hätte.

Ansonsten ist da hollywooduntypischer Mut zur Entschleunigung am Werk, den Villeuve sich abermals in solch einem Großformat nicht nehmen lässt, was ich ihm hoch anrechne.

Tiefe vermisse ich bei den Figuren nicht. Nicht etwa deshalb, weil sie wahnsinnig viel Tiefe hätten, sondern weil ich die Tiefe hier nicht benötige. Ich muss nicht zum zigsten Mal eine phantastische Welt präsentiert bekommen, bei der ich am Alltag der Figuren so umfangreich teilhabe, um das Gefühl zu bekommen, sie gut verstehen zu können und all ihre Facetten zu kennen... Indem alles, was zur Distanzverringerung beitragen könnte, weitgehend (wenn auch nicht komplett) ausgespart wird, treten Funktionen und Handlungen stärker in den Vordergrund, bleibt der Mythos mythischer. Ich brauche in so einem Kontext nicht auch noch die komplexe Charakterstudie oder eine enge emotionale Bindung an eine Identifikationsfigur... Auf der Haben-Seite sehe ich hier (neben Villeneues ganz eigener Epik, die ich persönlich mag) das Talent, ein Gefühl für den ganzen Ballast der Verantwortung Paul Atreides' zu vermitteln; oder auch für die Ohnmacht Leto Atreides' trotz seiner Macht... Das ermöglicht mir eine Einfühlung in den Druck der Macht (den auch andere Kunstwerke vermitteln, den ich aber im Genrefilm eher selten in so einer Intensität erlebe). Das Vater-Sohn-Gespräch im Anfangspart gibt mir da im Kontext des Films mehr als jedes Interview mit den oder jede Reportage über die Kinder eines Prince Charles... Das hätte vermutlich ganz schön gelitten, wenn man sich um eine erheblich stärkere Ausdifferenzierung der einzenen Figuren bemüht hätte. (Hier ist im positiven Sinne eine Schwere zu spüren, weshalb auch Hans Zimmers angestrengtes Gewummer, das ich eher mit den schwerfällig-klobigen Nolans verbinde, ganz gut passt...)
Differenziert erscheint jedoch der Interessenkonflikt der einzelnen Parteien, was wohl eine der Stärken der Vorlage sein dürfte. Obwohl es auch hier bei allen Nuancierungen drumherum das Haus der Harkonnen dann doch eine eindimensionale Schurkenrolle zugewiesen bekommt, die zur Habgier und Verschlagenheit gleich auch noch die Hässlichkeit an die Seite gestellt bekommt. (Das wären, wenn man in den Fremen unbedingt den Islam erkennen möchte, dann wohl die Juden, wie man sie aus etlichen Vorbehaktsfilmen kennt...) Die christlicher agierenden und auftretenden Mitglieder des Hauses Atreides (gerade Paul dank der Rolle seiner Mutter) sind da sehr viel edler und attraktiver, derweil die Wüstenplanetbewohner(innen) als (hochtechnisierte) edle Wilde erscheinen, die zwar nicht als amoralisch präsentiert werden, denen aber im Rahmen ihrer Normen eine gewisse Grausamkeit zukommt... (Immerhin ist Paul weniger Erfüllung einer Prophezeihung als vielmehr das Produkt von Propaganda und einer self-fulfilling prophecy....) Damit war ich nicht so ganz glücklich, habe aber auch kein Problem damit; immerhin gibt es Villeneueve Raum, um - wie in "Arrival", in dem es passenderweise ebenfalls um eine Art Gesamtschau der Zeiten ging - die Kommunikationsprobleme (und Lösungen) zwischen Fremden anzusprechen. Thematisch passt das voll und ganz in Villeneuves bisherige Linie, wobei der phantastische Hintergrund erneut dafür sorgt, dass Villeneuves moralische Haltung mystisch verbrämt wird... Da schrammt er nicht zum ersten Mal auch ein bisschen an der Kitschigkeit vorbei...

Wie ich es erwartet habe, war es von Villeneuves Sci-Fi-Filmen derjenige, der mich am wenigsten überwältigt hat, aber ich bin sehr zufrieden und lande so bei 8/10-8,5/10. Im Gegensatz zu dem ganzen Star-Wars-, Marvel-, King-Kong-Krempel war das hier in meinen Augen einer der ganz wenigen ernst zu nehmenden Vertreter aus der großbudgetierten Sci-Fi-/Fantasy-Ecke. Aber nach "Part Two" darf Villeneuve dann meinetwegen genau auch zu einem kleineren Thriller oder Drama zurückkehren...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

StS

23 September 2021, 09:36:43 #71 Letzte Bearbeitung: 23 September 2021, 09:39:26 von StS
So... nach 20 (!) Monaten erstmalig wieder im Kino gewesen. Frank Herbert´s bzw. Denis Villeneuve´s ,,Dune" ist ein Epos, das sich von seiner ganzen (u.a. entschleunigten) Art her angenehm von den sonstigen Big-Budget-Mainstream-Veröffentlichungen der vergangenen Jahre abhebt – ähnlich wie schon ,,Blade Runner 2049". Handwerklich ist der Film klasse: Regie, Effekte, Optik und Sound überzeugen jeweils. Die Darsteller ebenfalls – auch wenn man mit den Figuren nicht unbedingt ,,warm wird" und sie seitens ihrer Charakterzeichnungen eher oberflächlicher Beschaffenheit sind. Gezwungenermaßen gibt es auch dieses Mal nicht wenig ,,Exposition" – doch insgesamt hat Villeneuve die Materie besser im Griff als seine Vorgänger. Das größte (indirekte) ,,Problem" des Werks ist es jedoch, dass es sich nur um ,,Part One" handelt – die Dreharbeiten zum zweiten Teil nicht einmal begonnen haben und man somit länger als etwa bei ,,Stephen King´s It" oder den ,,Lord of the Rings"-Streifen auf die Fortführung der Geschichte waren muss. Hoffentlich wird dafür bald ,,grünes Licht" gegeben! Wenn ,,Dune" irgendwann dann komplett ist, kann ich mir gut vorstellen, dass jener Eindruck meine aktuelle Bewertung dieses ersten Teils noch etwas ansteigen lassen wird...

starke 7/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Eric

@StS:
Wenn du den neuen jetzt mit dem alten DUNE Film vergleichst, wie schneidet dann der neue ab?

Frage deswegen, weil ich vor einiger Zeit mal wieder den alten sah und ihn unglaublich schlecht fand.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

StS

Zitat von: Eric am 23 September 2021, 10:29:23@StS:
Wenn du den neuen jetzt mit dem alten DUNE Film vergleichst, wie schneidet dann der neue ab?
Frage deswegen, weil ich vor einiger Zeit mal wieder den alten sah und ihn unglaublich schlecht fand.

Ich finde den von Lynch zumindest "interessant"... wenn auch nicht konkret "gut". Der ist halt deutlich schräger, eigenwilliger (allein schon von der Darstellung Baron Harkonnens her). Die neue Version ist da schon "gängiger"... auf jeden Fall moderner und imposanter (u.a. dank Budgethöhe und F/X-Quali). Beide Filme haben gute Schauspieler - die Story ist indes ja dieselbe... allerdings hat Villeneuve sie besser in den Griff bekommen (wenn auch nicht perfekt... was angesichts der Vorlage auch kaum möglich ist). Der alte Film wirkt "ungehobelter"... und hat einen gewissen "Charme" der damaligen Zeit seiner Entstehung.
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Hitfield

26 September 2021, 04:02:04 #74 Letzte Bearbeitung: 26 September 2021, 04:09:11 von Hitfield
Ich komme gerade aus dem Kino (2D-Version) - mein erster Kinobesuch seit knapp 20 Monaten. Einlass wird mit QR-Impfnachweis und Personalausweiskontrolle deutlich strenger kontrolliert als in der Gastronomie etc., dafür konnte man am Sitzplatz zum Glück die Maske absetzen. Leider war die späte Samstagsvorstellung fast leer, dabei lief der Film im größten Kinosaal und das in der erst zweiten Woche.

Der Film war ein wenig anders als erwartet. Denis Villeneuve ist aus meiner Sicht einer der ganz wenigen Regisseure heutzutage (wenn nicht sogar der einzige), die genau auf dem schmalen Grat zwischen Blockbuster-Kino und Arthouse wandeln - und das äußerst gekonnt und sicher. Die erste ca. Dreiviertelstunde fand ich recht anstrengend mit den ganzen inhaltlichen Einführungen und Andeutungen, den zeit- und örtlichen Sprüngen etc. Je länger die Spielzeit, desto besser wird der Film.

Optisch ist der Film erste Sahne: gigantische Kulissen wie die
Spoiler: zeige
riesige künstliche Wüstenstadt oder die dröhnenden Raumschiffe, gegen die die großen Raumkreuzer in "Starship Troopers" fast wie Rettungskapseln wirken
. Die Actionszenen sind eher rar gesät, aber dann sowohl bei den Schlachten der Heere als auch beim Nahkampf 1A inszeniert und choreografiert. Das entlockte mir selbst nach den epischen Kampfszenen in der "Herr der Ringe"-/"Hobbit"-Trilogie sowie den Schlachten bei den letzten "Star Wars"-Filmen und Marvel-Produktionen in manchen Momenten noch ein innerliches Wow. Auch beeindruckend, wenn sich am Ende des Films der Wüstensand durch die Sandwürmer fast wie Wasser verhält - sieht einfach prima aus.

Und trotzdem: So großartig das alles inszeniert und auch bebildert ist - meines Erachtens hätten Roger Deakins, Janusz Kamiński, Wally Pfister ("Inception", "The Dark Knight Rises") oder Hoyte van Hoytema ("Interstellar", "Spectre") hier noch mehr rausgeholt als der jetzige Kameramann Greig Fraser ("Let Me In"-Remake, "Zero Dark Thirty", "Star Wars: Rogue One", "Vice: Der zweite Mann").

Die Besetzung ist top. Den größten Pluspunkt gebe ich aber - und das hat bei einer Hollywood-Großproduktion Seltenheitswert - dem Drehbuch. Auch wenn der Anfang mühsam ist, werden alle Figuren und Fraktionen (und das sind wirklich einige) sowie alle Besonderheiten des großen Dune-Universums wie
Spoiler: zeige
die Konkurrenz der unterschiedlichen Welten und herrschaftlichen Dynastien, die "Hexen" und ihre Gemeinschaft, die Körperschutzschirme, die Gesetze der Wüste usw.
hier viel klarer, viel stringenter, viel nachvollziehbarer und viel logischer eingeführt als bei David Lynch, wo es teilweise so trashig, grell und obskur zuging wie in einer Monty Python-/Mel Brooks-Produktion. Hut ab davor, wie die Geschichte hier aufgebaut und erzählt wird.

Womit wir zum größten Wermutstropfen kommen: Der Film bricht wirklich mitten in der Geschichte ab, gerade als ich in den letzten 60 bis 90 Minuten endlich richtig im "Flow" des Films war. Der Film ist zwar - wie bei Villeneuve üblich - nicht spannend, aber auch nicht langweilig. Jedenfalls bleibt noch eine ganze Menge zu erzählen übrig. Ich befürchte leider stark, dass der zweite Teil nach dem Einspielergebnis nicht mehr gedreht wird. Das wäre eine der größten Enttäuschungen der Filmgeschichte, dieses Werk nicht abzuschließen.

Um auf den Punkt zu kommen: Ich schwanke zwischen 8 und 8,5 / 10.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

mali

Ich überlege deshalb auch ernsthaft den ersten erst dann zu sehen, wenn der zweite Teil in der Mache ist.

Karm

Zitat von: mali am 26 September 2021, 13:53:11Ich überlege deshalb auch ernsthaft den ersten erst dann zu sehen, wenn der zweite Teil in der Mache ist.


So hatte ich das damals auch mit Kill Bill gemacht. Das ist für mich 1 Film, den ich nur zusammen (hintereinander) genießen kann.
Ich würde es bei "Dune" auch äußerst frustrierend finden, wenn ich nur die halbe Story erhalten würde.

Wolfhard-Eitelwolf

Gestern als Nicht-Buch-dafür-PC-Spiel-und-alten-Film-Kenner im Kino gesichtet und insgesamt sehr gut unterhalten worden. Die Qualität der Regie trägt mit wuchtigen Bildern dabei auch souverän auf hohem Niveau durch den Film und täuscht tatsächlich über die mangelnde Ausstrahlungskraft Frodo.. äh Pauls und anderer Akteure hinweg. Aber so ist Kino heutzutage wohl - die Generation "echter" Schauspieler"typen" tritt allmählich ab zugunsten schablonenhafter, in CGI ersaufender 0815-Models.
Fand den Actionanteil absolut in Ordnung und größere Längen gab es eigentlich auch nicht. 8/10

Glod

Zitat von: vodkamartini am 17 September 2021, 19:06:04Das Problem des Films ist, dass er zwar sehr schön bebildert, aber dabei so gut wie nichts erzählt. Jedenfalls nichts Komplexes, nichts Spannendes, nichts Tiefgründiges.

Jup, das kann ich so unterschreiben. Optisch und akustisch eine absolute Wucht und das hält auch für die Laufzeit bei der Stange - jedenfalls auf der großen Leinwand. Ich kann mir vorstellen, dass das auf dem heimischen TV massiv einbüßt (ähnlich wie bei The Revenant). Denn die Story lässt sich auf einem Bierdeckel zusammenfassen. Insgesamt ein durchaus positives Fazit von mir, weil das wirklich mal eine angenehm andere Variante von Science Fiction mit echt tollem Design war, aber der Nachfolger (so er kommt) muss den Storyrahmen DEUTLICH ausbauen, wenn das nicht als "style over substance" enden soll.
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StS

Planet Dune (von "the Asylum"... mit Sean Young!)


A crew on a mission to rescue a marooned base on a desert planet turns deadly when the crew finds themselves hunted and attacked by the planet's apex predators: giant sand worms.
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Hitfield

Du liebe Güte - der Film ist in fast allen größeren (europäischen und einigen asiatischen) Filmmärkten ja bereits seit einem Monat im Einsatz und hat bislang nur knapp 130 Mio. US$ eingespielt. Es fehlen noch USA/Kanada, Japan und China sowie Australien. Der schafft es am Ende bestimmt nicht über 250 Mio. Das sieht nicht gut aus für Teil 2, was wirklich bitter wäre.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Eric

Rezension:
Was für n Scheiss. Die Szenen wirken irgendwie als wären sie vollkommen sinnlos zusammengeklebt worden. Die Effekte sind bei weitem nicht nach dem aktuellen Stand der Dinge, da haben es Filme, die fast 10 Jahre vorher entstanden schon wesentlich besser gemacht.
Die Schauspieler wirken deplatziert und von den wirklich extrem dämlichen Dialogen fange ich erst gar nicht an!
Der Film macht für mich persönlich ALLES falsch, was man nur falsch machen kann und deswegen werde ich mich hüten, die Bücher von Herbert auch nur in die Hand zu nehmen!! So ne vollkommene Zeitvergeudung!!

Und nur fürs Protokoll:
Das dachte ich vor ein paar Wochen, als der 80er DUNE von Lynch auf ARTE oder 3SAT kam und ich ihn mir anschaute. (Habe ihn das letzte Mal in den 1990ern gesehen)


Und JETZT sah ich also die Neuinterpretation von Villeneuve!
Und WAS für ein BRETT von einem Film!
ALLES, aber wirklich komplett ALLES was Lynch meiner Meinung nach verbockt hat, macht Villeneuve hier RICHTIG!
DAS ist genau DER Dune, den ich mir schon damals gewünscht hätte.  :respect:

Die Darsteller sind durch die Bank perfekt besetzt. Die Handlung ist nachvollziehbar. Die Szenen perfekt zusammengesetzt und auch diese "Ruhe", sowohl im Film als auch bei den Actionszenen wirkt so herrlich anders als das "höher, schneller, weiter" der restlichen Filme. Irgendwie so, wie wenn man vorher nur RAMBO 2 oder MISSING IN ACTION gesehen hat und dann CRYING FREEMAN in den Player wandert.

Vor allem die Würmer! Obwohl man nahezu NICHTS von ihnen erkennt wirkt ihre Präsenz extrem gigantisch und kraftvoll.

Wenn die es jetzt WIRKLICH schaffen, dass die Teile 2 (und 3???) an den ersten anknüpfen können, dann rangiert die NEUE Dune Verfilmung bei mir auf der gleichen Ebene wie die alten STAR WARS Streifen oder die HERR DER RINGE Trilogie.
Wahnsinn, absoluter Wahnsinn. Für mich daher ne mehr als verdiente 9/10!
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
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mali

Zitat von: Eric am 23 Oktober 2021, 16:56:25Und nur fürs Protokoll:
Das dachte ich vor ein paar Wochen, als der 80er DUNE von Lynch auf ARTE oder 3SAT kam und ich ihn mir anschaute. (Habe ihn das letzte Mal in den 1990ern gesehen)


Und JETZT sah ich also die Neuinterpretation von Villeneuve!
Und WAS für ein BRETT von einem Film!


 :lol:  :respect:

FÜR EINEN moment hattest Du mich echt erwischt  :mr.green:

StS

Ahhhhh...  schön:

'Dune: Part 2' Officially Greenlit, Release Date Set for 2023
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Mr Creazil

Sehr schön. Ich war von Villeneuves Version zwar nicht allzu begeistert wie mancher, freue mich über diese Nachricht nichtsdestoweniger und bin der festen Überzeugung (oder ist es doch Hoffnung?), dass Teil 1 und 2 Rücken an Rücken erlebt werden müssen, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Ich freue mich und bin gespannt! Insbesondere, da Teil 2 bislang ja doch auf der Kippe gestanden zu haben scheint...
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

mali

Zitat von: StS am 27 Oktober 2021, 08:39:20Ahhhhh...  schön:

'Dune: Part 2' Officially Greenlit, Release Date Set for 2023

Prima :)

vodkamartini

Gut, dass es eine runde Sache wird. Teil 1 fand ich jetzt auch nicht sonderlich berauschend, aber gut genug, um mir eine Fortführung dieser Vision anzusehen.

Dennoch ein wenig überraschend, denn auf der Produktionskostenseite steht eine +300 Millionen, also wie bei Bond, nur wird der viel mehr einspielen und gilt schon jetzt als "unbefriedigend".
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Hitfield

Krass, schon bei Amazon Prime Video zum Leihen (€17,99) und Kaufen (€21,99) verfügbar. Kinostart war in Deutschland erst am 16.09. :schock:
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Man Behind The Sun

"Dune" war der langweiligste Film, den ich jemals im Kino ertragen musste und empfinde ihn als Frechheit gegenüber den Zuschauern.

Kurz zur Erläuterung: Ja, ich weiß, dass es sowohl Bücher, (Video-)Spiele, als auch die Lynch-Verfilmung gibt. Und ich muss dem Film zugestehen, dass er optisch durchaus was für sich hatte.

Aber: Ich empfand es als eine bodenlose Frechheit, einen Mainstream-Film, gedacht für ein Mainstream-Publikum in einer solchen Weise dem Zuschauer hin zu werfen und und zu sagen: los, friss das, und kapier das auch, du dummer Hund!

Zu langweilig, eine viel zu komplexe Story, bzw. Begriffe, die man sich als Neuling im Leben nicht merken konnte. Ich war selten so froh, als der Abspann anlief.

Wie gesagt: Ich bin vollkommen unvorbereitet in den Film gegangen. Aber ich war richtig sauer. Tut mir leid, für mich kriegt der aufgrund der Optik gerade mal noch 3 von 10 Punkten.
In heaven everything is fine.


mali

Ohne Vorkenntnisse der Bücher (die "klassischen" Dune-Bücher kenne ich, die späten Fortsetzungen nicht) wahrscheinlich schon etwas schwerer ja, aber vielleicht magst Du ja die relativ neue Graphic-Novel (aber noch nicht komplett erschienen) zum besseren Verständnis dazu konsumieren:

https://www.splitter-verlag.de/dune-1.html

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