OFDb

Autoren-Thread: Intergalactic Ape-Man

Begonnen von Intergalactic Ape-Man, 3 Juli 2008, 19:34:23

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

MMeXX

Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Allerdings sind mir ein paar kleinere Rechtschreibfehler aufgefallen (komisch, dass sich MMeXX, der Hüter der deutschen Rechtschreibung in der OFDb schlechthin  :respekt:, noch nicht eingeschaltet hat):
Ach, hier gibt es genug User, die sich darum kümmern, dass nicht zu viele Fehler auftreten. Ich denke da vor allem an die Admins, welche die Reviews durchgucken. Außerdem war ich noch mit Crockett und Tubbs beschäftigt und ich lese ja auch nicht alle Reviews. Aber zum Thema - wenn schon denn schon :D

Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
1.) 3. Zeile: "martialerischen Qualitäten" - muss nach meinem Kenntnisstand "martialische" heißen

Zu 1.) muss natürlich "martialischen Qualitäten" heißen
Zeile 6 wußte --> wusste
Zeile darauf als daß --> als dass

Letzer Satz vor dem Umbruch innerhalb des 2. Absatzes ausserdem --> außerdem
Zeile darauf mißfallen, daß --> missfallen, dass
Wiederum nächste Zeile unerläßlich. [...]Einfluß --> jeweils mit -ss

Ein zwei der Sorte "ss" statt "ß" sind noch drin. Aber es sind natürlich Kleinigkeiten, vor allem, wenn man eine Schreibweise durchzieht.

filmimperator

Zitat von: MMeXX am 16 September 2008, 15:50:53
Ein zwei der Sorte "ss" statt "ß" sind noch drin. Aber es sind natürlich Kleinigkeiten, vor allem, wenn man eine Schreibweise durchzieht.

Würde man generell solche Korrekturen mit "s"-Lauten einarbeiten (nicht nur bei dieser speziellen Review von Senfdazu), würde man ziemlich schnell vor Arbeit zusammen brechen. Mal eine allgemeine Frage: Nach welcher Rechtschreibung richtet sich die OFDb? Alte, neue oder wird es individuell den Usern überlassen?
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Vince am 16 September 2008, 15:10:07
Ist ne starke Kritik vollgepumpt mit Hintergrundwissen zum Sport und der dazugehörigen Filmgeschichte aus Asien und Amerika. Man ist ja da ein bisschen versucht, von "mit Kanonen auf Spatzen schießen" zu sprechen, aber das ist eigentlich gar nicht mal der Fall, ich finde das so schon ziemlich angemessen.

Eigentlich passt zu so einem Film ja auch immer eine emotionale / nostalgische Annäherungsweise, aber gerade deswegen ist es umso interessanter, sich dem Film mal aus einer objektivierten Perspektive heraus anzunähern.

Vielen, vielen Dank! Eigentlich schieße ich aber mit Spatzen auf Kanonen, weil ich, um einen Mittelweg zu finden durchaus teils schwammiger formuliert habe, als man es hätte können. Dazu muß ich bescheidenerweise auch sagen, daß mein Fachwissen in Sachen Sport sehr normalsterbliche Grenzen hat. Es handelt sich dabei einfach um ein Gedächnisprotokoll gesammelter Eindrücke. Wenn die dann allerdings ansprechend vermittelt werden konnten, bin ich sehr zufrieden.

Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Über Geschmack lässt sich zweifelsohne nach wie vor streiten  ;).

Inhaltlich kann ich nicht viel über das sehr ausführliche und für mich sehr aufschlussreiche Review sagen, da die Filmsichtung dann doch schon ein paar Jährchen zurückliegt. Eventuell hättest du jedoch noch auf das allgemein kursierende Feindbild der Amerikaner im 80er Jahre-Actionfilm vom bösen Russen - Van Dammes Rolle ist genau das - eingehen können, aber das ist natürlich nicht zwingend. Und dass du trotz deiner Aussage
ZitatSchundvorwürfe lassen sich insgesamt damit leider nicht ausräumen.
noch 9 Punkte vergibst (Kult-Potenzial und "Held der Kindheit" hin oder her), ist schon ziemlich subjektiv, um nicht zu sagen: eigenwillig, aber irgendwie dann doch auch nachvollziehbar  ;).

Dir auch schonmal vorweg vielen Dank für das positive Fazit.

Ich find es ja selber irgendwie unmöglich, wie ich den Film nach erneuter Sichtung sogar wieder besser fand, als ich ihn in Erinnerung hatte. Es ist aber tatsächlich so. Nur die Gründe haben sich verschoben. Ich bin mir sogar sehr sicher, beim nächsten Durchlauf wieder neue Details zu entdecken. Der erwähnte Griemassenschneider ist mir z.B. auch jetzt erst ins Auge gestochen.

Den amerikanisch-sowjetischen Konflikt habe ich tatsächlich nur ganz wenig angerissen. Unterbewußt. Der war mir nämlich so allgegenwärtig, daß ich überhaupt nicht über eine genauere Erläuterung nachgedacht habe. Ich überlege noch, wie und wo ich das ggf. einbauen könnte. Es ist manchmal wirklich nicht so einfach, zu entscheiden, für wie vorbelastet man den Leser hält. Ich will jetzt auch nicht so eine Genesis wie zu Die Reise zum Mond schreiben.  :icon_lol:

Zitat von: filmimperator am 16 September 2008, 15:23:16
Allerdings sind mir ein paar kleinere Rechtschreibfehler aufgefallen...

Habe ich soweit umgesetzt, danke dir. In dem Zusammenhang müsste es wohl "martialischeren" lauten, weil es ja um die Steigerung zu Karate Kid geht.

Zitat von: MMeXX am 16 September 2008, 15:50:53
Zeile 6 wußte --> wusste
Zeile darauf als daß --> als dass

Letzer Satz vor dem Umbruch innerhalb des 2. Absatzes ausserdem --> außerdem
Zeile darauf mißfallen, daß --> missfallen, dass
Wiederum nächste Zeile unerläßlich. [...]Einfluß --> jeweils mit -ss

Ein zwei der Sorte "ss" statt "ß" sind noch drin. Aber es sind natürlich Kleinigkeiten, vor allem, wenn man eine Schreibweise durchzieht.

In den 80ern gab es keine Reform, also auch bitte schön viel "ß".  :king:
Ich hab mein Problem damit am Computer ja schonmal geschildert. Es gab nämlich (zumindest in meinem Haushalt) auch keine deutschsprachigen Computerprogramme, also mußte dort ohne Rücksicht auf Verluste "ss" geschrieben werden. Passiert ab und zu, daß ich in diesen Modus verfalle. Ähnlichkeiten mit der reformierten Rechtschreibung sind aber rein zufällig und nicht gewollt. Personen oder Tiere kamen dabei nicht zu Schaden.
Korrekturhinweise nehme ich natürlich trotzdem gern entgegen. Vielen Dank.  :respekt:

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 16 September 2008, 16:31:04
Dir auch schonmal vorweg vielen Dank für das positive Fazit.
(...)
Den amerikanisch-sowjetischen Konflikt habe ich tatsächlich nur ganz wenig angerissen. Unterbewußt. Der war mir nämlich so allgegenwärtig, daß ich überhaupt nicht über eine genauere Erläuterung nachgedacht habe. Ich überlege noch, wie und wo ich das ggf. einbauen könnte. Es ist manchmal wirklich nicht so einfach, zu entscheiden, für wie vorbelastet man den Leser hält. Ich will jetzt auch nicht so eine Genesis wie zu Die Reise zum Mond schreiben.  :icon_lol:

Ersteres: Gern geschehen. Ein kleines Lob war ja auch gerechtfertigt in meinen Augen  ;).
Letzteres: Es war ja nur eine Anregung mit dem Feindbild und du musst nicht, kannst aber gern noch die kleine Sache mit dem Feindbild erwähnen. Tatsächlich ist es schon so oft aufgegriffen wurden, dass es kaum einen Unterschied macht, die Rolle van Dammes in "Karate Tiger" für sich stehen zu lassen oder in die Rubrik "amerikanisches Feindbild" einzuordnen.

Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

Damit keine Langeweile aufkommt einfach mal wieder ganz woanders hin. Nicht, daß es wieder heißt ich sei zu trashbelastet. ;)

Nur die Sonne war Zeuge (1960)

Dr.Doom(Horror)

@Senfdazu Kritik kommt mal zurück ist aber nicht böse gemeint  :LOL:
Das dir meine Bierchen Reviews nicht zusagen kann ich jetzt durchaus nachvollziehen.
Deine Reviews sind für hochintelliegente Personen gut geeignet. Nur was mich stört sind die vielen Vergleiche mit anderen zahlreichen Filmen was völlig überladen wirkt und die Lust zum lesen nimmt weil man es garnicht verarbeiten kann was du präsentierst. z.B. bei     
Killerbienen!, Piranha 2 - Fliegende Killer, Machine Girl, The
den Rest hab ich mir nicht mehr durchgelesen. Was mich auch verwundert das solche Trashfilme dich ansprechen, da sie für das Horror/Bierchen Partypublikum geeignet sind, welche deine Beiträge im Schnitt mit Sicherheit nicht verstehen werde. Wie viel Zeit benötigst du für solch ein Ausführliches Review?

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22
@Senfdazu Kritik kommt mal zurück ist aber nicht böse gemeint  :LOL:

Vielen Dank zunächst für dein Feedback. Im Gegensatz zu deiner Annahme kommen deine Kritikpunkte ja nicht rüber wie ein Rachefeldzug, sondern ich halte die von dir hervorgehobenen Punkte für durchaus gerechtfertigt und verstehe Teile davon auch als Lob. 

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22Das dir meine Bierchen Reviews nicht zusagen kann ich jetzt durchaus nachvollziehen.
Deine Reviews sind für hochintelliegente Personen gut geeignet. Nur was mich stört sind die vielen Vergleiche mit anderen zahlreichen Filmen was völlig überladen wirkt und die Lust zum lesen nimmt weil man es garnicht verarbeiten kann was du präsentierst. z.B. bei     
Killerbienen!, Piranha 2 - Fliegende Killer, Machine Girl, The
den Rest hab ich mir nicht mehr durchgelesen.

Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Ich bin eigentlich sogar kein Freund davon, wenn Reviewer zu hoch gestochen, also am Publikum vorbei schreiben, was ich in anderen Threads auch schon betont habe. Ich möchte aber auch durchaus ein gewisses Niveau halten, finde es gerade interessant, auch weniger intellektuelle Filme auf ein Potential abzutasten und bei Bedarf im Zusammenhang Hintergrundwissen oder Allgemeinbildung abzurufen, wie z.B. beim erwähnten Killerbienen!. Natürlich muß es den Leser nicht interessieren, welchen Ursprung so ein Filmchen in der Realität besitzt, aber insbesondere beim 13948ten Tierhorrorfilm tut es denke ich ganz gut, darauf hinzuweisen, wenn es einen aktuellen Anlaß gegeben hat.
Bei The Machine Girl wiederum muß ich meine Zitatvorwürfe natürlich zumindest etwas untermauern. Hätte ich nur geschrieben: "Der Film klaut sich wild was zusammen, ist aber ganz netter Partysplatter. *rülps*" Dann wäre das im Kern sicherlich ungefähr meine Aussage. Aber dann hätt ich mir das Review gekniffen, weil da schon 2 drin standen, deren Botschaft ich damit weder ergänzt, noch ins Wanken gebracht hätte. Mich reizte in diesem Fall, dem Material noch vorher unbetrachtete Facetten abringen zu können. Und die Hinweise dürfen dann auch gern als Anregung genutzt werden, sich mit den betreffenden Filmen zu beschäftigen.

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22Was mich auch verwundert das solche Trashfilme dich ansprechen, da sie für das Horror/Bierchen Partypublikum geeignet sind, welche deine Beiträge im Schnitt mit Sicherheit nicht verstehen werde.

Das Horror/Bierchen Partypublikum? Wer definiert denn das? Mein Freund, wer mit dem Belzebub nie Aug' in Auge stand, wird doch das Himmelreich nie zu schätzen wissen!  :icon_lol:
Mich langweilt Alkohol seit mehreren Jahren zwar wirklich und im Gegensatz zum pubertären Alter hat sich mein Blickwinkel zur Gewalt im Film auch verschoben, aber als Erwachsener kann man doch trotzdem seinen Spaß an bestimmten Filmen erhalten und zusätzlich seinen Horizont erweitern.
Natürlich spiegelt sich meine aktuelle Ansicht in den Kritiken wieder, geht ja gar nicht anders. Wer den Standpunkt nicht teilen will, muß es nicht. Ich würde aber nie soweit gehen und das Publikum bestimmter Filme so zu reduzieren, wie du es versuchst. Wer Horror- oder Trashfilme schaut ist doch nicht automatisch dummer Alkoholiker. Ich fände es auch schade, wenn du dich in so eine Situation aufgibst.
Es ist allerdings richtig, daß ich auf diesen existenten Teil des Publikums gerne verzichte, sofern es nicht an meinem Blickwinkel interessiert ist oder meinen Spaß an Filmen bzw. diese mit meinen Augen verfolgen will. Ich schreibe ohnehin fast ausschließlich nur dort, wo nichts geschrieben steht, oder wo ich glaube etwas hinzufügen zu können. Dabei koche ich aber auch nur mit Wasser.

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22
Wie viel Zeit benötigst du für solch ein Ausführliches Review?

Das ist unterschiedlich, weil ich manchmal auch einfach beim Chatten usw. nebenher schreibe, wenn ich grad am Computer sitze. Vielleicht 45-120 Minuten für ein durchschnittliches Review. Wenn ich nicht spontan etwas aus dem TV bespreche, lege ich mir manchmal auch DVDs zurecht, die ich dann vorher noch schaue, um in Stimmung zu kommen. Für Karate Tiger habe ich mir z.B. wirklich nochmal Bruce Lee Filme angesehen, um letztendlich begründet eine vergleichende Aussage tätigen zu können und mich nicht nur auf mein Erinnerungsvermögen zu berufen. Für Die Reise zum Mond kann man die Vorbereitungszeit noch weniger umreißen, da ich mich ohnehin über einen längeren Zeitraum mit Georges Méliès und der Pionierzeit des (phantastischen) Films beschäftigt hatte. Wenn du das als Recherche mit einbeziehen möchtest, so reden wir da über eine mehrwöchige Einarbeitung, die in das Review eingeflossen ist. Die reine Auswertung erfolgte über etwa 4 Tage, an denen ich immer mal einen Absatz geschrieben habe. Das sind dann vielleicht 8-10 Stunden reine Schreib- und Grübelarbeit gewesen; der Text ist entsprechend ausschweifend ausgefallen.

Dr.Doom(Horror)

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 27 September 2008, 23:17:22

Das Horror/Bierchen Partypublikum? Wer definiert denn das? Mein Freund, wer mit dem Belzebub nie Aug' in Auge stand, wird doch das Himmelreich nie zu schätzen wissen!  :icon_lol:
Mich langweilt Alkohol seit mehreren Jahren zwar wirklich und im Gegensatz zum pubertären Alter hat sich mein Blickwinkel zur Gewalt im Film auch verschoben, aber als Erwachsener kann man doch trotzdem seinen Spaß an bestimmten Filmen erhalten und zusätzlich seinen Horizont erweitern.
Natürlich spiegelt sich meine aktuelle Ansicht in den Kritiken wieder, geht ja gar nicht anders. Wer den Standpunkt nicht teilen will, muß es nicht. Ich würde aber nie soweit gehen und das Publikum bestimmter Filme so zu reduzieren, wie du es versuchst. Wer Horror- oder Trashfilme schaut ist doch nicht automatisch dummer Alkoholiker. Ich fände es auch schade, wenn du dich in so eine Situation aufgibst.
Es ist allerdings richtig, daß ich auf diesen existenten Teil des Publikums gerne verzichte, sofern es nicht an meinem Blickwinkel interessiert ist oder meinen Spaß an Filmen bzw. diese mit meinen Augen verfolgen will. Ich schreibe ohnehin fast ausschließlich nur dort, wo nichts geschrieben steht, oder wo ich glaube etwas hinzufügen zu können. Dabei koche ich aber auch nur mit Wasser.

Trashfilme wie von der Marke "Troma" oder der "Killerbienen!" sind mit Sicherheit nicht für hohen Anspruch
gedacht und nun mal "nur" als Party/Spassfilm tauglich. Das Horrorgenre allgemein hab ich nicht angesprochen, nicht jeder Horrorfilm ist rein Partytauglich.

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Dr.Doom(Horror) am 28 September 2008, 11:19:51
Trashfilme wie von der Marke "Troma" oder der "Killerbienen!" sind mit Sicherheit nicht für hohen Anspruch gedacht...

Wer hat denn etwas Gegenteiliges behauptet?

Dr.Doom(Horror)

28 September 2008, 15:21:28 #99 Letzte Bearbeitung: 28 September 2008, 15:27:34 von Dr.Doom(Horror)
Wer Horror- oder Trashfilme schaut is... :)
Von Horror allgemein als Partydroge hab ich auch nicht geredet, da hast du allgemein natürlich auch recht mit deiner Aussage!

Intergalactic Ape-Man

Versteh ich nicht. Wer Horrorfilme schaut muß daher nach deiner Definition nicht, wer Trashfilme schaut aber sehr wohl dummer Alkoholiker sein?  :00000109:

Dr.Doom(Horror)

28 September 2008, 15:30:19 #101 Letzte Bearbeitung: 28 September 2008, 15:31:57 von Dr.Doom(Horror)
Dummer Alk'i ist meiner Meinung nach wieder viel zu übertrieben, sagen wir mal Gelegenheitstrinker/"Raucher" etc., zumindest zum Grössten Teil (mich Eingeschlossen).

Intergalactic Ape-Man

Also mal ganz ehrlich, für einen fast-Dreißigjährigen empfinde ich diese Haltung als sehr bedenklich. Rauschmittel sind doch keine Grundbedingung für Spaß und Humor!?

Adam Kesher

Deine flüssige, unterhaltsame und verständige Schreibe ist bereits mehrfach zu Recht gelobt worden und ich schließe mich meinen Vorrednern sofort an: Es macht Spaß, deine Texte zu lesen, denn sie sind verständlich, knackig und gewitzt. Zudem spürt man, dass dein kultureller Horizont jenseits deiner Lieblingsbetätigungsfelder nicht gleich endet, eine nur scheinbar vernachlässigbare Qualität, die sich tatsächlich zwischen den Zeilen immer wieder positiv niederschlägt. Wer soviel berechtigtes Lob einheimst, dem darf ausnahmsweise auch mal auf die Zehenspitzen getreten werden, und ich erlaube mir höflichst, das im Falle deiner (noch?) unvollendeten Nemesis-Besprechungsreihe zu tun, jedenfalls ein kleines bisschen.

Zum ersten Teil: Wer zuletzt die Trash-Diskussion an anderer Stelle mitverfolgt hat, der ahnt, dass eine Besprechung, die mit den Worten ,,Ich mag Trash" beginnt, meine Skepsis weckt. Ohne jetzt die weitschweifige Diskussion hier noch einmal wiederholen zu wollen, nur soviel: Für mich ist das ein Widerspruch und genauso unmöglich, wie auf Englisch französisch zu reden, denn wer Schrott mag, hält ihn nicht für Schrott. In den folgenden Zeilen nutzt du geschickt dein Talent, den Leser mit lässigen Sprüchen für dich und deine Sicht zu gewinnen. Wie du über das Pyun-Universum sprichst, das dich trotz unablässiger Enttäuschungen immer wieder anzieht, das ist natürlich nur scheinbar ein Selbstvorwurf gegen die eigene Unbelehrbarkeit, denn tatsächlich verbirgt sich dahinter ein ironischer Seitenhieb gegen Pyun, den schaffensfrohen Dilettanten, der dir – dem hoffnungsfrohen, hartnäckig entdeckungsfreudigen Universalcineasten – die Zeit stiehlt. Da bist du ein Schuft, aber ein charmanter, und die Pointe ist verdient. Wenn du von dürftigen philosophischen Ansätzen sprichst, würde ich allerdings schon gerne wissen, um welche philosophischen Ansätze es sich genau handelt, selbst wenn du sie nicht gelungen findest. Andernfalls könnte ich dich an der Stelle für einen Blender halten.

Zum zweiten Teil: Jetzt wird es brisant, denn in dem Maße, in dem deine Wertschätzung sinkt, steigt die Vorwitzigkeit deines Ausdrucks. Das steigert den Unterhaltungswert für Leser, die deine Meinung teilen, und du heimst natürlich mit wohlgesetzten Worten mühelos ihren Zuspruch ein. Mir als ausgesprochenem Anhänger des zweiten Teiles gibst du aber auch reichlich Gelegenheit zum Einspruch: Warum vergleichst du einen Film mit Superhelden- und Urwald-Filmen, der weder von den Krisenbewältigungsrechten des Individuums noch von Zivilisation und Wildnis handelt, sondern – wie andere Maschinenmensch-Geschichten auch – vom Erhalt und Verlust der Menschlichkeit? Da ziehst du absichtlich absurde Vergleiche, um das Objekt der Betrachtung fernliegendem Spott preiszugeben, ganz besonders, wenn du den Bogen bis zu Franco zu schlagen versuchst. Das ist zwar insofern ein unterhaltsamer Zug, als die Qualität deines Ausdrucks verrät, dass du ganz bewusst unter den Möglichkeiten deiner Kenntnisse argumentierst; es ist aber auch eine angreifbare Strategie, und zwar aus demselben Grund.

Zum dritten Teil: Die Ausgangslage entspannt sich, denn wir halten beide nicht allzu viel vom dritten Teil, und ich habe mich eingestandenermaßen köstlich amüsiert über die Einleitung, in der du schilderst, wie du ein weiteres Mal in den Morast gerietst. Dennoch bleiben mir deine hier ganz besonders launigen Beobachtungen zu sehr an der Oberfläche und auch im Bereich des Austauschbaren: Von hausgemachten Spezialeffekten und wirrer Handlung ist da die Rede, aber nur sehr wenig von Aspekten, die Pyuns Schrott von anderem Schrott unterscheiden: sei es die glühende Bildästhetik, der Körperkult, das Ruinen-Szenenbild oder die Erzählung als Lückentext... Das alles hätte mich interessiert, selbst wenn es den Film nicht besser macht, denn ein Satz, der nur auf diesen Film passt, ist immer interessanter, als ein Satz, der auf alle möglichen Filme passt.

Im Grunde muss ich es nicht eigens erwähnen, denn ich konnte es ohnehin schlecht verbergen: dass ich mich natürlich auf höchstem Niveau beschwere, denn die Lektüre deiner Texte ist ein vergnügliches und sprühendes Unterfangen und sollte der vierte Teil noch eine Würdigung deinerseits erfahren, so bin ich der erste, der sich freudig darauf stürzen wird, denn deine Nemesis-Besprechungen sind wie Pyun-Filme: Man ist nicht immer glücklich mit ihnen, aber man kann auch nicht von ihnen lassen.

Intergalactic Ape-Man

Eigentlich müßte ich dich zutiefst dafür verachten, daß du mich zurück in diesen "Morast" zitieren willst, aber deine rügenden Worte sind so zuckersüß verpackt, daß man sie nur schmunzelnd über sich ergehen lassen kann.
Insbesondere in Bezug auf Teil 1 empfinde ich deine Interpretation meines Textes wesentlich amüsanter als den von mir als Kritik umgesetzten Abschnitt dieser Saga, weshalb ich (auch) insgesamt die angesprochenen Schwachpunkte praktisch ohne Gegenargumente zur Kenntnis nehmen muß. Eine kleine Entschuldigung dafür ist die noch damalige Phase des Warmschreibens, wobei ich bei den Fortsetzungen immer mehr von meinem eigentlichen Vorhaben, nur ein paar erklärende Worte zu hinterlassen, abgewichen bin und mich dementsprechend mehr gehen ließ. Teil 1 sollte ich mindestens nochmal genauer abtasten. Bei Teil 2 möchte ich dich allerdings fast bitten, einen Vergleich mit den von mir angerissenen Grundmustern anzustellen, die ich glaube dort als Schaf im Wolfspelz aufgespürt zu haben. Deine Analyse des Reviews zu Teil 3 kann ich durchaus nachvollziehen, bin mir aber nicht sicher, ob ich dort deinen Ansprüchen gerecht werden kann.
Deinem Wunsch nach Vervollständigung werde ich schließlich nun gerne nachkommen, da ich diese Lücke als mein persönliches Kreuz schon viel zu lange herumtrage. Vielleicht bildet meine anstehende Wurzelbehandlung die passenden Rahmenbedingungen.

Adam Kesher

Freut mich, dass du mir die Kritik an den Kritiken nicht übel genommen hast. Übrigens sollte sie überhaupt keine Bitte um Nachbesserung sein, nicht einmal eine Bitte um mehr Sorgfalt bei kommenden Texten, denn im Grunde sind die Besprechungen schon gut so, wie sie sind. Letztlich kann ich mir nur schwer vorstellen, dass du mir als Leser mehr entgegenkommen könntest, ohne gleichzeitig andere Leser zu verlieren, und das wäre nun auch kein Fortschritt. Ich dachte nur, dass es vielleicht interessant für dich ist, eine Einschätzung von einer gänzlich anderen Warte zu lesen.

Zitat von: Senfdazu am 29 September 2008, 02:47:59Bei Teil 2 möchte ich dich allerdings fast bitten, einen Vergleich mit den von mir angerissenen Grundmustern anzustellen, die ich glaube dort als Schaf im Wolfspelz aufgespürt zu haben.

Das hätte ich gerne noch einmal genauer: Worum möchtest du mich fast bitten und wer ist das Schaf im Wolfspelz?

Intergalactic Ape-Man

Ich möchte dich darum bitten, der gewählten Erzählform mehr Beachtung zu schenken. Der neue, weibliche Alex ist zwar zunächst der Moses im Weidenkörbchen, jedoch erinnert mich die Umsetzung dann eher an die Wolfskind Thematik einer Tarzan Geschichte, wobei die Entwicklung dann vielleicht im Stile der Suche der Erben nach Boy wirkt. Damit dreht sich Pyuns Film wie der Hund, der seinem Schwanz nachjagt. Die Cyborg-Thematik kann ich hier wirklich vernachlässigen, denn diese werte ich nur als einen McGuffin aus Kostengründen.

Adam Kesher

Ich bin deiner Bitte nachgekommen und habe Interessantes entdeckt – danke für die Anregung! Gerade die Moses-Parallele überzeugt mich; als Wolfskind-Geschichte habe ich ,,Nemesis 2" allerdings nicht wahrgenommen, denn eine solche Geschichte zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es ein Naturgeschöpf aus der Zivilisation in die Wildnis verschlägt, bevor es von der Zivilisation geprägt werden konnte, sodass es bei späterer Entdeckung Aufschluss über das Verhältnis von Natur und Menschenwerk ermöglicht. Alex, den genmanipulierten Supermenschen habe ich von Vornherein als Zwischenwesen, als fehlendes Bindeglied zwischen Mensch und Maschine wahrgenommen, zumal sie gezielt als Waffe im Kampf gegen die Maschinenmenschen konzipiert wurde. Dass widrige Umstände sie in den Schoß der Zivilisation zurückschleudern, reicht meines Erachtens für eine grundsätzliche Neukonfiguration der zugrunde liegenden Fabel nicht aus. Und den ominösen MacGuffin, der sich in letzter Zeit hier im Autorenforum der allergrößten Beliebtheit zu erfreuen scheint, kann ich hier auch nur schwerlich ausmachen.

Intergalactic Ape-Man

Nun, zumindest freut es mich, daß du dem Film noch neue Facetten abgewinnen konntest. Daß er keine reine Wolfskindgeschichte abgibt, ist mir klar, nur liegen für mich die Geschichten zwischenzeitlich eben sehr nah bei einander. Das kann aber tatsächlich Empfindungssache sein, wenn du es so anders siehst.
Der MacGuffin ist nicht so ominös, wie er vielleicht scheint. Zumindest verwende ich diesen Begriff schon länger, als ich in diesem Forum aktiv bin. Sieht man wie ich den Hauptteil des Films als Füllstoff im Zyklus, dann gibt die Cyborghandlung den Anstoß um das Szenario um das verschickte Baby durchzuspielen, eben den vordergründigen Teil der Episode. Nimmt man die Saga bzw. insbesondere den von mir konträr deiner Auffassung als unnötig angesehenen Teil für vollwertig, sieht es vielleicht anders aus. Ich als Cuttingroomdiktator hätte eben gnadenlos gekürzt und auf die Episoden verzichtet. Ob mich das zu einem größeren Künstler als Pyun machen würde, weiß ich natürlich nicht.

Intergalactic Ape-Man

Berittener Streifzug durch die OFDb Randgruppen in Technicolor, zur Hälfte etwas zu Unrecht mißachtet:


Intergalactic Ape-Man


Schlombie

Hi Senfdazu! Über Dein "Tarantula"-Review habe ich mich sehr gefreut. Es ist an sich gelungen wie immer und beinhaltet wieder viele Hintergrundinformationen, am interessantesten fand ich hierbei Deinen Verweis zu Georges Méliès (den wir sicherlich Deinen Recherchen zu "Die Fahrt zum Mond" zu verdanken haben *g).
Was mir zu kurz kommt ist allerdings der Verweis auf "Formicula". Man muss bedenken dass er nicht nur hochwertiger einzuschätzen ist, sondern ganz klar der Vorläufer zu "Tarantula" war. Gerade deswegen würde ich auch Deinem letzten Satz nur bedingt zustimmen. Der Cineast müsste nicht zwingend "Tarantula" sichten, zumindest nicht wenn es um die Beeinflussung des weiteren Genreverlaufs oder individueller Ideen geht (was Du zugegebener Maßen ja auch beides nicht behauptet hast). Diesbezüglich ließe sich "Formicula" nicht umgehen. Man könnte Deinen letzten Satz zwar trotzdem stehen lassen (da allgemein gesehen der Cineast dennoch nicht um "Tarantula" herum kommt), eine deutliche Aussage darüber, dass Formicula die Idee VOR Tarantula hatte, wäre allerdings dennoch wünschenswert.
Zum Schluß noch ein Lob: Die Einleitung Deines Textes ist interessant gewählt und auch gut umgesetzt.
Gruß
Schlombie

Intergalactic Ape-Man

Na, da hab ich doch mit Schlombie Nightmare eine meinem Gesprächspartner passende Wahl getroffen.  :icon_lol:
Schön, daß dir Tarantula Freude bereitet hat. Ich muß dir zwar zum Teil mit deiner Anregung bzgl. Formicula recht geben, sehe aber schon einen thematischen Unterschied. Inwiefern ich den Film nun direkt mit der B-Movie Tradition von Tarantula in Verbindung bringen soll, dessen bin ich mir einfach nicht so sicher, da ja bspw. Dinosaurier in New York ein weitaus wichtigeres Werk darstellt und im Gegensatz zu King Kong und Godzilla schon unter den Tisch gefallen ist. Wichtig war mir natürlich auch, Formicula noch ins Spiel zu bringen, was über den Bogen um die Hörspiele dann auch sprachlich abwechslungsreicher geschehen konnte. Ein Klick und bei Interesse kann sich der Leser ja ein gewisses Bild machen, insofern hoffe ich zu Gunsten des Leseflusses auf diese Information verzichten zu können. Obwohl mir von manchen Seiten ja eine zu ausschweifende Art nachgesagt wird, bin ich nämlich durchaus bemüht, irgendwie eine Balance zu gewährleisten.  :algo:

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Adam Kesher am 29 September 2008, 00:47:28
Im Grunde muss ich es nicht eigens erwähnen, denn ich konnte es ohnehin schlecht verbergen: dass ich mich natürlich auf höchstem Niveau beschwere, denn die Lektüre deiner Texte ist ein vergnügliches und sprühendes Unterfangen und sollte der vierte Teil noch eine Würdigung deinerseits erfahren, so bin ich der erste, der sich freudig darauf stürzen wird, denn deine Nemesis-Besprechungen sind wie Pyun-Filme: Man ist nicht immer glücklich mit ihnen, aber man kann auch nicht von ihnen lassen.

Ich bitte zu stürzen, denn Teil 4 der Saga ist in meinem jüngsten Quartett der Selbstgeißelung enthalten:


Adam Kesher

Ich habe mich auf deine Besprechung von ,,Nemesis IV" gestürzt und wurde nicht enttäuscht: Du bist wie gewohnt in Schwung und der schmissige Ton verführt selbst da noch zum Weiterlesen, wo man ,,Einspruch!" rufen möchte (Pyuns Cyborg-Fantasien mit ,,Ilsa" zu vergleichen finde ich kaum weniger gewagt, als ,,Nemesis 2" mit Franco in Verbindung bringen zu wollen).

Der Text wirkt auf mich ein bisschen verschlungen, vielleicht weil du deinen Spott auch in einem betont distinguierten Ausdruck suchst. Würde ich den Film nicht kennen, so hätte ich wahrscheinlich Schwierigkeiten, mir seine Gestalt auszumalen. Das Genörgel über Sue Prices Körper haben wir inzwischen schon recht häufig gehört und ich würde gerne einmal einen Text lesen, der in Betracht zieht, dass die Wahl dises ungewöhnlichen Körpers damit zusammenhängen könnte, dass wir uns in einer Zukunft befinden, deren Feindseligkeit auch neue, martialische Schönheitsideale ausgebildet hat, so wie unsere Zeit des Überflusses das frühere Idealbild der molligen Frau durch das Bild der asketischen Frau abgelöst hat. Schließlich ist Film kein Laufsteg, auf dem gelungen zu nennen ist, was den lebensweltlichen Sehnsüchten unseres Auges nachgibt.

Abgesehen von dieser latenten, im Grunde beabsichtigten Unlust, sich wirklich ganz und gar vorbehaltlos mit dem Film zu beschäftigen, haben wir es hier mit einer weiteren launigen und interessanten Besprechung aus deiner Feder zu tun, die sich zu guter Letzt noch einmal zu genauer Beobachtung aufrafft: Die Abkehr vom Mini-Epos, die Hinwendung zum Dialog und zu alternativer Sexualität, auch das neue Arrangement mit den begrenzten Möglichkeiten und die Entwicklung einer darauf abgestimmten kleinen Form – das alles identifizierst du mühelos, formulierst es verständlich und wenn du es nicht immer in allen Einzelheiten zu Ende denkst, so vielleicht vor allem deshalb, weil der Film dir nicht mehr als einige unfertige Ansätze bieten konnte. Ein feiner Abschluss deiner Besprechungs-Reihe, der passenderweise ähnlich wie der besprochene Film selbst mit frischen Impulsen zu Werke geht.

Intergalactic Ape-Man

Nach der anderenorts schon angesprochenen Zwangspause durch ein defektes Mainboard auch hier noch eine kurze Entschuldigung, nicht zeitnah artig auf deine wohlwollenden Worte meinen Dank bekundet zu haben. Auf deine Kritikpunkte eingehend, möchte ich mich insofern verteidigen, daß du vielleicht Äußerungen wie dem Vergleich mit Ilsa zuviel Gewicht entnimmst. Hier handelte es sich lediglich um den ersten subjektiven Eindruck, den ihre herrscherische Expression auf mich ausübte, was sich jedoch nicht auf eine optische Ähnlichkeit bezieht.
Subjektiv fällt dabei auch die Betrachtung ihrer Nacktaufnahmen aus, wobei ich mir im Gegensatz zu anderen Autoren immerhin abringen kann, auf die Relativierung operierter Brüste durch eingesetzte Waffen hinzuweisen. Um ein Nacktbildern mit einer Erwartungshaltung an Erotik begegnendes Publikum aber auf die gezeigten Aufnahmen vorzubereiten, halte ich einen Hinweis auf den eher speziellen Charakter nicht für unangebracht, wenngleich meine Ausdrucksweise nicht immer der eines Gentlemans entspricht, Touché.

Zu einem Punkt würde ich schließlich gern noch zurückfragen. Dies betrifft die Verständlichkeit für Leser, die den Film bisher nicht gesehen haben. Meinst du damit generell, ein dir verwehrtes einfühlen in Stimmung, Optik, oder Geschichte des Films, oder mangelt es dir an einer konsequenten Nacherzählung der Handlungselemente? In diesem Fall ist es insbesondere deshalb nicht so einfach, weil man ja auch entscheiden muß, wieviel der Leser schon über die Vorgänger wissen muß und wieviel man insgesamt verraten darf. Und da mir auch schon mal ein zu großer Hang zum Rezitieren der Handlung vorgeworfen wurde, suche ich auch nach Möglichkeiten, davon abzuweichen. Die Frage richtet sich also auch danach, wie wenig es mir dann gelingt, wesentliche Züge in die Analyse einfließen zu lassen.

filmimperator

Nach mehreren Kritiken zu Filmen deinerseits, bei denen ich nicht mitreden konnte, bin ich soeben über deine Rezension zu "The Machine Girl" gestolpert, der mir vom Exground noch in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Und deswegen kann ich mir es nicht nehmen lassen, zu deiner Review etwas zu sagen, wobei ich einige Stellen herausgreifen möchte.

Zunächst einmal wirkt deine Kritik mit Filmtiteln etwas überladen. Das zeugt zwar einerseits von deiner Kenntnis des asiatischen Kinos und des Genres, jedoch wirkt es gleichsam wie einer Zurschaustellung selbigen Wissens, wenn du (gemessen an dem diesmal eher überschaubaren Umfang deiner Review) ausufernd ansprichst, woher man zahlreiche Motive/Tötungsszenarien kennt. Zu dem inflationären Gebrauch von Verlinkungen habe ich mich schon kritisch geäußert, aber ich weiß ja, dass das dein Stil ist. Nun gut, das ist meine Meinung dazu.

ZitatVielmehr ist der Film auffällig auf ein westliches Publikum zugeschnitten, ja bekam sogar gleich eine englische Synchronisation spendiert
Ich verstehe diese Argumentation nicht ganz. Wenn es von diesem Film einen amerikanischen DVD-Release gibt, ist es doch nur logisch, dass man eine englische Tonspur hinzufügt. Oder ist das bei anderen japanischen Produktionen, die ähnlich gelagert sind, nicht passiert? Insbesondere hier hättest du für Leute wie mich, die nur selten über solche Filme stolpern  ;), Klarheit schaffen und einen erläuternden Satz hinzufügen können.

ZitatNoch konsequenter, aber mit ähnlicher Systematik wie in Final Destination reduziert der Film das reihenweise Sterben zur schaustellerischen Sensation
Mhhh... Warum vergleichst du "The Machine Girl" ausgerechnet mit "Final Destination"? Die Vergleichspunkte scheinen mir doch sehr vage. Jeder Slasher der Marke "Freitag der 13." wäre imho passender gewesen, zumal sich TMG und FD signifikant in dem Grad der Zeigefreudigkeit unterscheiden, was du ja auch in dem zitierten Satz ansprichst.

Ansonsten kann ich deiner Kritik, die teilweise ein paar Rechtschreibfehler beinhaltet (du hast es wohl nicht so mit Bindestrichen, z.B. "DV Produktionen" anstatt "DV-Produktionen"  ;)) jedoch nur zustimmen: Partysplatter und sehr kurzweilig. Auch wenn ich hin und wieder morgens gegen 2 im Kino Probleme mit meinem Müdigkeitsgefühl zwischen den ganzen Metzelorgien hatte  ;)...


Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

27 November 2008, 07:12:42 #117 Letzte Bearbeitung: 27 November 2008, 07:47:19 von Senfdazu
Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
Nach mehreren Kritiken zu Filmen deinerseits, bei denen ich nicht mitreden konnte, bin ich soeben über deine Rezension zu "The Machine Girl" gestolpert, der mir vom Exground noch in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Und deswegen kann ich mir es nicht nehmen lassen, zu deiner Review etwas zu sagen, wobei ich einige Stellen herausgreifen möchte.

Danke für deine Anteilnahme.  :icon_smile:

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
Zunächst einmal wirkt deine Kritik mit Filmtiteln etwas überladen. Das zeugt zwar einerseits von deiner Kenntnis des asiatischen Kinos und des Genres, jedoch wirkt es gleichsam wie einer Zurschaustellung selbigen Wissens, wenn du (gemessen an dem diesmal eher überschaubaren Umfang deiner Review) ausufernd ansprichst, woher man zahlreiche Motive/Tötungsszenarien kennt. Zu dem inflationären Gebrauch von Verlinkungen habe ich mich schon kritisch geäußert, aber ich weiß ja, dass das dein Stil ist. Nun gut, das ist meine Meinung dazu.

Dabei habe ich mich schon in Zaum gehalten. Es ist aber wirklich so, wie ich den Film aufnehme. Die Story ist banal wie selten. Daher muß ich ja auch irgendwie zu den Dingen ausgreifen, die mich während des Films beschäftigt oder unterhalten haben. Damit will ich keine Aufmerksamkeit erhaschen, aber wie du anhand des anteiligen Verhältnisse erkennst, lege ich sehr wohl wert auf diesen für mich wichtigeren Aspekt. Das betone ich zum Ende ja auch noch mal. Ist ja auch nicht einfach eine kultiviertere Version von Gore, Matsch, Splatter, Mäh zu formulieren.  ;)

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
ZitatVielmehr ist der Film auffällig auf ein westliches Publikum zugeschnitten, ja bekam sogar gleich eine englische Synchronisation spendiert
Ich verstehe diese Argumentation nicht ganz. Wenn es von diesem Film einen amerikanischen DVD-Release gibt, ist es doch nur logisch, dass man eine englische Tonspur hinzufügt. Oder ist das bei anderen japanischen Produktionen, die ähnlich gelagert sind, nicht passiert? Insbesondere hier hättest du für Leute wie mich, die nur selten über solche Filme stolpern  ;), Klarheit schaffen und einen erläuternden Satz hinzufügen können.

Habe ich. Zumindest so halb. John Sirabella ist Amerikaner. Weiß nicht, ob ich das am Namen ausmachte, aber könnte ich eigentlich dabeischreiben. Naja, zumindest steht in der OFDb ja, daß es eine Co-Produktion ist. Würde dir der Ami Zusatz als Erklärung genügen? Ansonsten kam die amerikanische DVD vor dem japanischen Release und normalerweise ist es insbesondere in den USA nicht gewöhnlich, ausländische Filme zu synchronisieren. Das gab es zwar immer mal wieder, aber die Ergebnisse ziehen einem dann auch oft die Schuhe aus.  :icon_lol:

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52
ZitatNoch konsequenter, aber mit ähnlicher Systematik wie in Final Destination reduziert der Film das reihenweise Sterben zur schaustellerischen Sensation
Mhhh... Warum vergleichst du "The Machine Girl" ausgerechnet mit "Final Destination"? Die Vergleichspunkte scheinen mir doch sehr vage. Jeder Slasher der Marke "Freitag der 13." wäre imho passender gewesen, zumal sich TMG und FD signifikant in dem Grad der Zeigefreudigkeit unterscheiden, was du ja auch in dem zitierten Satz ansprichst.

Nein, der Vergleich ist insofern schon angebracht, daß ich keine aktuelle Popcorn-Gewalt-Achterbahn kenne, die so hochglanzpoliert Todesszenen zelebriert wie Final Destination. Körnige Bilder von degenerierten Waldschraten, die schmutzig kiffende Teenager meucheln bringe ich damit nicht in Verbindung. Kill Bill wäre noch eine mögliche Referenz, nur hatte ich weiter oben schon von Tarantino gesprochen. Ausserdem besteht das knapp vierstündige Gesamtwerk dann ja nicht wirklich aus ständigem Gemetzel, so daß sich die an dünnem Faden hängende Orgie TMGs damit nicht so gut erklären läßt, wie über FD, welcher ja auch nur geschaffen wurde, um möglichst spektakuläre (und blutige) Szenen des Ablebens zu filmen, eine Art Gesichter des Todes der Generation iPod.

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 03:12:52Ansonsten kann ich deiner Kritik, die teilweise ein paar Rechtschreibfehler beinhaltet (du hast es wohl nicht so mit Bindestrichen, z.B. "DV Produktionen" anstatt "DV-Produktionen"  ;)) jedoch nur zustimmen: Partysplatter und sehr kurzweilig. Auch wenn ich hin und wieder morgens gegen 2 im Kino Probleme mit meinem Müdigkeitsgefühl zwischen den ganzen Metzelorgien hatte  ;)...

Jaja, ich geb mir ja Mühe mehr Rechtschreibfehler zu produzieren, aber ich kann nicht gegen meine Natur ankämpfen.  :icon_mrgreen:
Die Bindestriche haben es mir übrigens wirklich nicht so angetan. Keine Ahnung wieso. Ich versuch ja schon drauf zu achten, seit du es mal angesprochen hast. TMG ist ja noch vom August, das kann sich also überschneiden. Was ist denn noch falsch?

Was lief denn noch auf dem Festival? Wenn davor schon gesplattert wurde, kann ichs definitiv verstehen. Dem Film fehlt ein ausgleichendes Gewicht. Auf Dauer wird sowas öde.

filmimperator

Zitat von: Senfdazu am 27 November 2008, 07:12:42
Habe ich. Zumindest so halb. John Sirabella ist Amerikaner. Weiß nicht, ob ich das am Namen ausmachte, aber könnte ich eigentlich dabeischreiben. Naja, zumindest steht in der OFDb ja, daß es eine Co-Produktion ist. Würde dir der Ami Zusatz als Erklärung genügen? Ansonsten kam die amerikanische DVD vor dem japanischen Release und normalerweise ist es insbesondere in den USA nicht gewöhnlich, ausländische Filme zu synchronisieren. Das gab es zwar immer mal wieder, aber die Ergebnisse ziehen einem dann auch oft die Schuhe aus.  :icon_lol:

Gut, dann bin ich ja aufgeklärt  ;). Aus deiner Review, nur anhand des Namens, ergab sich das jedoch nicht ganz, deswegen die Nachfrage mit der "Gängigkeit" der englischen Synchronisation bei japanischen Filmen, die in den USA auf DVD erscheinen.


ZitatNein, der Vergleich ist insofern schon angebracht, daß ich keine aktuelle Popcorn-Gewalt-Achterbahn kenne, die so hochglanzpoliert Todesszenen zelebriert wie Final Destination. Körnige Bilder von degenerierten Waldschraten, die schmutzig kiffende Teenager meucheln bringe ich damit nicht in Verbindung. Kill Bill wäre noch eine mögliche Referenz, nur hatte ich weiter oben schon von Tarantino gesprochen. Ausserdem besteht das knapp vierstündige Gesamtwerk dann ja nicht wirklich aus ständigem Gemetzel, so daß sich die an dünnem Faden hängende Orgie TMGs damit nicht so gut erklären läßt, wie über FD, welcher ja auch nur geschaffen wurde, um möglichst spektakuläre (und blutige) Szenen des Ablebens zu filmen, eine Art Gesichter des Todes der Generation iPod.

Wenn du es am "Hochglanz der Inszenierung des Ablebens" (schön umschrieben, ne?  ;)) festmachst, frage ich mich wieder, wo dies bei "The Machine Girl" zu finden war. Ich würde TMG nicht als gestylt im Sinne von FD verstehen und betrachten. Dafür ist (in soweit ich mich jetzt erinnere) der Kulturkreis zu verschieden und die Inszenierung von TMG zu trashig, während FD sich schon noch eher ernstnimmt...
Wegen der Fehler: Die Bindestrich-Fehler waren der häufigste. Kommasetzungen kamen mir manchmal auch noch seltsam vor.


ZitatWas lief denn noch auf dem Festival? Wenn davor schon gesplattert wurde, kann ichs definitiv verstehen. Dem Film fehlt ein ausgleichendes Gewicht. Auf Dauer wird sowas öde.

Am Samstag (also unmittelbar vor TMG) liefen "The King of Ping Pong" (eine schwedische Adoleszenzgeschichte um einen beleibten Teenager mit ungeklärten Familienverhältnissen) sowie "9to5 - Days in Porn" (eine Doku über San Fernando Valley und einige Porno-Akteure). Das Programm kannst du dir nochmal unter http://www.exground.com/timetable-tag-samstag221108.html anschauen. Es liefen noch ein paar andere interessante Filme, aber ich/wir (noch n paar Freunde) haben nur das gesehen. Und nach eher ernsthaften/seriösen Filmen zum Abschluss eine Trash-Granate kommt immer gut  ;)- auch wenns erst morgens gegen 1 losging  :scar:
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 20:02:38
ZitatNein, der Vergleich ist insofern schon angebracht, daß ich keine aktuelle Popcorn-Gewalt-Achterbahn kenne, die so hochglanzpoliert Todesszenen zelebriert wie Final Destination. Körnige Bilder von degenerierten Waldschraten, die schmutzig kiffende Teenager meucheln bringe ich damit nicht in Verbindung. Kill Bill wäre noch eine mögliche Referenz, nur hatte ich weiter oben schon von Tarantino gesprochen. Ausserdem besteht das knapp vierstündige Gesamtwerk dann ja nicht wirklich aus ständigem Gemetzel, so daß sich die an dünnem Faden hängende Orgie TMGs damit nicht so gut erklären läßt, wie über FD, welcher ja auch nur geschaffen wurde, um möglichst spektakuläre (und blutige) Szenen des Ablebens zu filmen, eine Art Gesichter des Todes der Generation iPod.

Wenn du es am "Hochglanz der Inszenierung des Ablebens" (schön umschrieben, ne?  ;)) festmachst, frage ich mich wieder, wo dies bei "The Machine Girl" zu finden war. Ich würde TMG nicht als gestylt im Sinne von FD verstehen und betrachten. Dafür ist (in soweit ich mich jetzt erinnere) der Kulturkreis zu verschieden und die Inszenierung von TMG zu trashig, während FD sich schon noch eher ernstnimmt...
Echt jetzt? Für mich waf TMG eine auf Export getrimmte Hochglanz-DV-Gewaltorgie, ohne Frage mit niedrigem Budget gedreht, aber der westlichen Kultur wie erwähnt zugeschnitten. Optisch hat das für mich nichts mit Trash zu tun, das sieht alles aus wie geleckt. Im negativen Sinne.

Zitat von: filmimperator am 27 November 2008, 20:02:38
Wegen der Fehler: Die Bindestrich-Fehler waren der häufigste. Kommasetzungen kamen mir manchmal auch noch seltsam vor.
Magst du bei Gelegenheit nochmal drüberschauen? Dann korrigier ich das zusammen mit der Ergänzung bzgl. Amerika, falls noch was auffällt.

Das Festival ist ja sehr... speziell. Pornodokus und Splatter neben Obskurem aus Spanien.  :icon_lol:

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020