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Drive (von Nicolas Winding Refn)

Begonnen von StS, 22 Juli 2011, 07:15:58

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MMeXX

So, habe nun auch endlich 'ne Blu (mit dem rosafarbenen Titel auf dem Cover :icon_mrgreen:). Mal sehen, ob ich mich auch endlich zu 'ner Bewertung durchringen kann...

Mr Orange

Auch endlich gesehen... was für ein geiler Film.

Da all die Sachen (Soundtrack, Spiel mit ruhigen und dann sehr gewaltätigen Momenten etc) schon genannt wurden;

meine Meinung zu der aufgeworfenen These, das die Figur leicht psychopatische Züge hat; ja absolut!  ;)

MMn ist das zum Beispiel auch in der Szene sehr gut zu sehen, wo ihn ein Typ in der Kneipe wegen eines möglichen neuen Jobs als Fluchtfahrer anquatscht. Er hätte einfach antworten können "Kein Interesse" oder "Verzieh dich". Aber WIE er es sagt "Halts Maul oder ich ramm dir die Zähne in den Hals"... spricht schon für einen Hang zur Gewalt.

Die weiteren Szenen, wo man es sieht, wurden ja bereits genannt...
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Dionysos

7 April 2012, 03:58:23 #122 Letzte Bearbeitung: 7 April 2012, 04:06:48 von Dionysos
Nach der Erstsichtung vor einiger Zeit war ich noch nicht ganz schlüssig, was ich da vor mir habe, aber nach der der Vorstellung heute abend (Kino, OmU) komme ich nicht drum herum, ihn (für mich persönlich) in jeder Hinsicht als eines der eindrucksvollsten Werke der letzten Jahre zu bezeichnen.
10/10
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

RoboLuster

Was zum Teufel...?  Ein endgeiler Drive.

A real Hero!   10/10
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

21 Dezember 2012, 02:26:38 #124 Letzte Bearbeitung: 21 Dezember 2012, 20:29:32 von MMeXX
Zitat von: manisimmati am 21 Dezember 2012, 02:15:31
Mein letzte Sichtung:

Drive

Ein Streifen, den ich irgendwie nicht richtig einordnen kann. Während des Sehens fand ich ihn richtig geil und klebte förmlich am Bildschirm. Ryan Gosling als mysteriöser Fahrer zog mich die gesamte Laufzeit über in seinen Bann. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto unbefriedigender erscheint mir das Ganze. Mittlerweile frage ich mich sogar: "Was sollte das jetzt überhaupt?" Das liegt nicht mal so sehr am Hauptcharakter, der natürlich gezielt als "Blackbox" konzipiert ist. Letztlich verstand ich einfach nicht, worauf Refn hinaus wollte. Normalerweise finde ich sowas spannend, aber bei Drive lässt mich das mit einem schalen, leeren Gefühl zurück. Trotzdem fesselt der Film mit seiner Atmosphäre. Und handwerklich ist er fraglos genial. Das rechtfertigt 7-8/10 Punkte. Nach all dem Lob hätte ich aber gerne noch mehr in Drive gesehen.

Ich denke, dass es Refn fast ausschließlich um Atmosphäre ging. Etwas, was ähnlich gearteten Filmen völlig abgeht.

Ich frage mich, was alles der Romanvorlage zu Grunde liegt und ob man das dann Refn ankreieden kann?

Teppi

Zitat von: manisimmati am 21 Dezember 2012, 02:15:31
Trotzdem fesselt der Film mit seiner Atmosphäre. Und handwerklich ist er fraglos genial.

Genau das und nicht mehr war meiner Meinung nach auch das Ziel von "Drive". Die Handlung ist bewusst simpel gehalten, was zu dem generellen Retro-Touch passt (wobei man jedoch auch anmerken muss, dass an manchen Stellen gekonnt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers gespielt wird). Was da audio-visuell aufgefahren wird, überholt aber alles, was ich dieses Jahr sah: Wie kunstvoll die knalligen Pastellfarben der locker-lässigen Optik mit den eruptiven Gewaltausbrüchen im Konstrast stehen, ist einfach einzigartig elegant umgesetzt. Das ganze wird mit einem Soundtrack unterlegt, der mir auch ein gutes Jahr nach Erstsichtung nicht aus dem Kopf geht, und mit Ryan Gosling als Verkörperung der mysteriösen Coolness perfekt besetzt. Von mir bekommt der 10/10 und das Prädikat "Film des Jahres". Direkt nach meiner Erstsichtung fiel mein Urteil übrigens noch nicht ganz so genial aus - das änderte sich erst in den Tagen / Wochen danach, als ich das eher untypische Verlangen verspürte, den Film gleich nochmal zu sehen ;->

Bretzelburger

Wertungstechnisch liege ich bei "Drive" auf der selben Ebene, aber ich bin doch immer wieder überrascht, wie wenig die tatsächliche Intention gesehen wurde und wie sehr auch ihr im Außenraum bleibt. Ryan Gosling spielt keinen "coolen" Typen, schon gar keinen mysteriösen, sondern einen bindungsunfähigen, verhaltensgestörten Psychopathen. Sein Schweigen, seine Unfähigkeit, durch Kommunikation Probleme zu klären, ist keine "Coolness" wie sie in vielen Filmen idealisiert wird, und die "eruptive Gewalt" ist in ihrer Unangemessenheit und fehlenden Notwendigkeit ein deutliches Zeichen dafür, Emotionen nicht anders ausdrücken zu können. "Drive" gelingt es, die bekannten Muster für angebliche "Coolness" zu verwenden, seinen Protagonisten aber mit der Laufzeit vollständig zu degradieren, denn in dieser nach außen hin so attraktiven Verhaltensweise, verbirgt sich der tatsächliche Grund für sein Scheitern.

Das "schale, leere Gefühl", dass manisimmati äußert, finde ich nahe liegend. Obwohl "Drive" in seiner Anlage klar strukturiert ist und Goslings "Niedergang" mehr als offensichtlich, schockiert mich jedesmal wieder dieses krampfhafte Festhalten an der angeblichen Coolness des Protagonisten. Ich konnte mir den Film bisher noch kein zweites Mal ansehen, weil er mir an die Nieren ging.

Teppi

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2012, 13:08:15
[...]Ryan Gosling spielt keinen "coolen" Typen, schon gar keinen mysteriösen, sondern einen bindungsunfähigen, verhaltensgestörten Psychopathen. [...] "Drive" gelingt es, die bekannten Muster für angebliche "Coolness" zu verwenden, seinen Protagonisten aber mit der Laufzeit vollständig zu degradieren, denn in dieser nach außen hin so attraktiven Verhaltensweise, verbirgt sich der tatsächliche Grund für sein Scheitern.[...]

Nun, darauf wollte ich mit dem "mysteriös" eigentlich hinaus - dass sich erst nach und nach abzeichnet, wie verloren die Figur doch eigentlich ist. "Coolness" meinte ich nun auch weniger im "ey cooler Typ, so wär ich auch gern!" - Sinne, sondern eher bezogen auf seine abgeklärte und (abartig) ruhige Art.

psychopaul

Bretzel, ich finde deine Sichtweise gut; aber für 99% der Fans dieses Films ist Gosling vermutlich halt einfach die coole Sau, die Probleme durch coole Gewalttaten löst, die man abfeiern kann (ich selbst musste immer mehr lachen bei diesen Szenen -> Wirkung total verfehlt).

Ich will jetzt gar nicht mit einer Diskussion über Für und Wider so einer Darstellung anfangen, aber deine Interpretation teilen sicher die wenigsten.

"Drive" ist für mich aber auch viel zu sehr auf cool getrimmt und aalglatt gemacht, als hätte Refn diese Punkte wirklich herausarbeiten wollen; deshalb ist der Film für mich auch nicht ansatzweise so gut wie z.B. "Taxi Driver" von Scorsese, bei dem dieses Scheitern bzw. die "Störungen" der Titelfigur viel besser spürbar werden und einen wirklich beeindrucken, verstören und fertig machen, wie ich meine. Auch wenn de Niro natürlich trotzdem saucool dabei ist.  :icon_lol:
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manisimmati

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2012, 13:08:15
Wertungstechnisch liege ich bei "Drive" auf der selben Ebene, aber ich bin doch immer wieder überrascht, wie wenig die tatsächliche Intention gesehen wurde und wie sehr auch ihr im Außenraum bleibt. Ryan Gosling spielt keinen "coolen" Typen, schon gar keinen mysteriösen, sondern einen bindungsunfähigen, verhaltensgestörten Psychopathen.

Ein Urteil über die Psyche des Fahrers will ich mir nicht erlauben – ganz einfach deswegen, weil ich es nicht kann. Und das meinte ich auch mit mysteriös: Der Film "kommentiert" seinen Hauptcharakter kaum, sondern geht quasi in ihm auf. Deshalb versteht man (ich) nicht, wie er zu deuten ist. Ich meine, es wird gerade eben offen gelassen, was mit dem Driver los ist. "Mysteriös" ist vielleicht ein irreführendes Adjektiv, weil es so klingt, als hätte ich den Fahrer endcool gefunden. Dem ist nicht so. Ich fand ihn ebenfalls beunruhigend. Aber das Beunruhigende ist irgendwo immer auch ein Faszinosum.

Oh shit. Ich fürchte, in mindestens einer Woche wird Drive tatsächlich wieder in meinem DVD-Player rotieren ...

RoboLuster

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2012, 13:08:15
Ryan Gosling spielt keinen "coolen" Typen, schon gar keinen mysteriösen, sondern einen bindungsunfähigen, verhaltensgestörten Psychopathen. Sein Schweigen, seine Unfähigkeit, durch Kommunikation Probleme zu klären, ist keine "Coolness" wie sie in vielen Filmen idealisiert wird, und die "eruptive Gewalt" ist in ihrer Unangemessenheit und fehlenden Notwendigkeit ein deutliches Zeichen dafür, Emotionen nicht anders ausdrücken zu können. "Drive" gelingt es, die bekannten Muster für angebliche "Coolness" zu verwenden, seinen Protagonisten aber mit der Laufzeit vollständig zu degradieren, denn in dieser nach außen hin so attraktiven Verhaltensweise, verbirgt sich der tatsächliche Grund für sein Scheitern.


So und nicht anders ist der Film zu deuten, perfekt. :respekt:

https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
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Bretzelburger

Das mit "Taxi driver" ist richtig, dort ist es wesentlich eindeutiger, aber es gibt für mich zwei ganz klare Momente in "Drive", die seine äußere Ruhe als soziale Unfähigkeit verdeutlichen. Im Grunde noch als Dritten die völlig überzogene Gewalt, die deshalb eben nicht mehr cool ist, aber das mögen nicht alle so sehen.

Aber jedem müsste doch klar sein, dass "Der Fahrer" nicht mit Menschen umgehen kann. Seine Unfähigkeit, mit der Frau, die ihn liebt, zu reden, mit ihr über normale Dinge zu kommunizieren, habe ich als regelrecht schmerzhaft empfunden - in solchen Dingen ist jeder angeblich uncoole Nerd hundertmal fähiger. Auch die Art, wie er Probleme löst, sind einfach idiotisch und reiten alle in die Scheiße. Was hier passiert, ist kein unabwendbares Schicksal, sondern basiert auf Unfähigkeit - ich finde die Figur des "Driver" tragisch.

RoboLuster

Stimmt soweit, aber der Driver ist nicht einfach nur unfähig mit seinem Leben etwas anzufangen, auch sein gesammtes Umfeld zeigt ihm recht deutlich, dass er nicht dort hin, oder irgendwo hin, gehört.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
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Mr. Blonde

21 Dezember 2012, 16:08:18 #133 Letzte Bearbeitung: 21 Dezember 2012, 16:10:22 von Mr. Blonde
Dann rage ich wohl ein wenig heraus. Mir ist durchaus bewusst, dass Gosling kein Bisschen Held ist, sondern sich wie Travis Bickle nicht anders zu helfen weiß, als die Probleme mit extremer Gewalt zu lösen. Dennoch, wenn er locker an den Wagen gelehnt ist, mit dem Zahnstocher im Maul, dann denke ich schon "Coole Sau". Damit spielt aber der Film, weil er im nächsten Moment etwas total uncooles, cholerisch-aggressives vollbringt und man sich angeekelt fühlt. "A real Human being and a real hero" ist daher für mich und für Euch sicherlich auch ein sehr starker Song, weil genau das Gegenteil der Fall ist.

Refn wollte sicherlich den typischen Actiontypus brechen, also den wortkargen, ultracoolen Einzelgänger, der sich für eine Sache opfert und am Ende als strahlender Held hervorsticht. Aber dann frage ich mich, warum diese stylische Optik? Warum ist der Film sonst so ästhetisch? Nur, um uns an der Nase rumzuführen?

Edit:

Dennoch empfand ich die Beziehung zwischen dem Driver und dem Mädel anfangs schon als das typische "Blicke sagen mehr als Worte". Da würde ich nicht einsehen wollen, dass das mit einer Sozialschädigung einher geht. ;)

RoboLuster

21 Dezember 2012, 16:39:58 #134 Letzte Bearbeitung: 21 Dezember 2012, 16:46:13 von RoboLuster
Zitat von: Mr. Blonde am 21 Dezember 2012, 16:08:18
Dennoch empfand ich die Beziehung zwischen dem Driver und dem Mädel anfangs schon als das typische "Blicke sagen mehr als Worte". Da würde ich nicht einsehen wollen, dass das mit einer Sozialschädigung einher geht. ;)

Darum rastet er ja auch so aus, deshalb tut er alles für sie. Es heißt das zwischen manchen Menschen einfach die Chemie stimmt (ich meine das ist auch so), und wenn einer wie der Driver durch zufall auch mal so einen Menschen trifft, dann wird dieser Mensch leicht zum einzigen Sinn in der Welt des Drivers.

edit:  Im Grunde ist er schon ne coole Sau, aber er ist auch "Freak".

ps: Und nihilistischer als Django ist er auch.  :icon_mrgreen:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
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Der Maulwurf

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2012, 13:08:15
Wertungstechnisch liege ich bei "Drive" auf der selben Ebene, aber ich bin doch immer wieder überrascht, wie wenig die tatsächliche Intention gesehen wurde und wie sehr auch ihr im Außenraum bleibt. Ryan Gosling spielt keinen "coolen" Typen, schon gar keinen mysteriösen, sondern einen bindungsunfähigen, verhaltensgestörten Psychopathen. Sein Schweigen, seine Unfähigkeit, durch Kommunikation Probleme zu klären, ist keine "Coolness" wie sie in vielen Filmen idealisiert wird, und die "eruptive Gewalt" ist in ihrer Unangemessenheit und fehlenden Notwendigkeit ein deutliches Zeichen dafür, Emotionen nicht anders ausdrücken zu können. "Drive" gelingt es, die bekannten Muster für angebliche "Coolness" zu verwenden, seinen Protagonisten aber mit der Laufzeit vollständig zu degradieren, denn in dieser nach außen hin so attraktiven Verhaltensweise, verbirgt sich der tatsächliche Grund für sein Scheitern.

Das "schale, leere Gefühl", dass manisimmati äußert, finde ich nahe liegend. Obwohl "Drive" in seiner Anlage klar strukturiert ist und Goslings "Niedergang" mehr als offensichtlich, schockiert mich jedesmal wieder dieses krampfhafte Festhalten an der angeblichen Coolness des Protagonisten. Ich konnte mir den Film bisher noch kein zweites Mal ansehen, weil er mir an die Nieren ging.



In welchen der "eruptiven Gewaltszenen" hätte man das denn auch durch Kommunikation mit dem Gegner ausdiskutieren oder anders lösen können? Mit dem Typ im Fahrstuhl garantiert nicht  :icon_mrgreen:

Ich fand "seine" Gewaltausbrüche eigentlich angebracht, sogar meistens eher als Notwehr anzusiedeln. Es war halt einfach nur sehr drastisch dargestellt. Wenn ich nem Typ gegenüberstehe der meine Freundin umbringen will würde ich wohl ähnliches machen (oder zumindest versuchen.)

Deine Interpretation ist interessant, aber leider wirklich völlig falsch. Er ist nicht bindungsunfähig, und auch kein Psychopath. Wär der Ehemann nicht aus dem Knast gekommen wäre wohl alles gut für Ihn geworden.

Ein "verhaltensgestörter Psychopath" hätte wohl den Ehemann umgebracht damit er mit der Frau zusammensein kann, mal drastisch gesprochen.

Eine "coole Sau" mit traumatischer Vergangenheit (und als nichts anderes war die Rolle angelegt) verzichtet auf die Frau, und legt sich stattdessen mit dem halben Syndikat an um den Knastvogel, die Frau die er liebt, und Ihren Sohn zu beschützen. Das war seine Aufgabe, seine Bestimmung, mal emotional im Retro Handlungsrahmen der 80er ausgedrückt.  ;)

Mr. Blonde

21 Dezember 2012, 17:50:17 #136 Letzte Bearbeitung: 21 Dezember 2012, 18:01:38 von Mr. Blonde
Es ist doch aber ein Unterschied zwischen Notwehr und den Kopf eines Gegners so lange zu zertreten, bis man nur noch Mansche in den Boden tritt. Das ist eben genau die manische Seite im Driver, die er im Diner schon andeutet. ("Ich schlag Dir die Zähne ein" sinngemäß)

Aber interessant, wie hier manche wieder ihre Interpretation als richtig und die andere als falsch ansehen und damit blicke ich auch in Bretzels Ecke.  :icon_rolleyes:

Edit:

Zitat von: psychopaul am 21 Dezember 2012, 13:45:42
Bretzel, ich finde deine Sichtweise gut; aber für 99% der Fans dieses Films ist Gosling vermutlich halt einfach die coole Sau, die Probleme durch coole Gewalttaten löst, die man abfeiern kann

Und genau das denke ich nicht. Wer Fan dieses Films ist, ist dies sicherlich nicht wegen drei, vier Brutaloszenen oder falschem Machogehabe. Jeder, dem ich den Film gezeigt habe, war jedenfalls alles andere als begeistert, wenn der Driver ausgetickt ist. Und der Film gefiel bisher allen. Denke, wer rumgröhlen und abfeiern will, der tut dies eher bei Rambo 4.

manisimmati

Zitat von: Der Maulwurf am 21 Dezember 2012, 17:26:56In welchen der "eruptiven Gewaltszenen" hätte man das denn auch durch Kommunikation mit dem Gegner ausdiskutieren oder anders lösen können? Mit dem Typ im Fahrstuhl garantiert nicht  :icon_mrgreen:

Nun ja, aber ob es nötig war, den Killer regelrecht zu Brei zu zertreten ...? Andererseits weiss ich nicht, inwiefern man in solchen Ausnahmesituationen noch abgebrüht reagieren kann. Deswegen zögere auch ich, den Fahrer einfach als "Psycho" abzustempeln. Zentral finde ich eher, dass Irene diese Aktion im Fahrstuhl völlig aus der Bahn wirft. Die Fahrstuhlszene markiert ja dann auch den Bruch zwischen den beiden.

StS

Wäre das nicht mal wieder was für den "Drive"-Thread?  ;)

Und daran, dass er definitiv (auf die eine oder andere Weise, mehr oder minder stark) "psychisch gestört" ist - daran gibt es doch wohl nicht wirklich ernsthaft einen Zweifel, oder?
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

psychopaul

Zitat von: Mr. Blonde am 21 Dezember 2012, 17:50:17

Zitat von: psychopaul am 21 Dezember 2012, 13:45:42
Bretzel, ich finde deine Sichtweise gut; aber für 99% der Fans dieses Films ist Gosling vermutlich halt einfach die coole Sau, die Probleme durch coole Gewalttaten löst, die man abfeiern kann

Und genau das denke ich nicht. Wer Fan dieses Films ist, ist dies sicherlich nicht wegen drei, vier Brutaloszenen oder falschem Machogehabe. Jeder, dem ich den Film gezeigt habe, war jedenfalls alles andere als begeistert, wenn der Driver ausgetickt ist. Und der Film gefiel bisher allen. Denke, wer rumgröhlen und abfeiern will, der tut dies eher bei Rambo 4.

Ich täusch mich gerne.  :icon_smile:

Ich werde auf meine alten Tage anscheinend auch schon zum leichten Polemiker.  :icon_mrgreen:
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MMeXX

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2012, 13:08:15
Wertungstechnisch liege ich bei "Drive" auf der selben Ebene, aber ich bin doch immer wieder überrascht, wie wenig die tatsächliche Intention gesehen wurde und wie sehr auch ihr im Außenraum bleibt. Ryan Gosling spielt keinen "coolen" Typen, schon gar keinen mysteriösen, sondern einen bindungsunfähigen, verhaltensgestörten Psychopathen.

Davon abgesehen, dass ich nichts von "der tatsächlichen Intention" halte (Wann hat Refn die denn mal geäußert?), hat der Driver durchaus einige Sachen drauf, die ich als cool bezeichnen würde. Das beginnt schon damit, dass er wohl so ziemlich alle(!) Straßen L.A.s kennt. Er kann ziemlich gut Auto fahren - und dran rumschrauben. Ebenso die Ruhe während der anfänglichen Verfolgungsjagd. Alles Punkte, die ich mit "lässig/cool" bezeichnen würde. D.h. natürlich im Umkehrschluss nicht, dass er ausschließlich "cool" ist.

Mr. Boo

Zitat von: manisimmati am 21 Dezember 2012, 17:59:38
Zitat von: Der Maulwurf am 21 Dezember 2012, 17:26:56In welchen der "eruptiven Gewaltszenen" hätte man das denn auch durch Kommunikation mit dem Gegner ausdiskutieren oder anders lösen können? Mit dem Typ im Fahrstuhl garantiert nicht  :icon_mrgreen:

Nun ja, aber ob es nötig war, den Killer regelrecht zu Brei zu zertreten ...?

Man muss doch sicher gehen, dass der Killer nicht wieder aufsteht :icon_cool: Außerdem ist das nen klares Zeichen, dass man sich hier mit dem falschen anlegt!

Ich lese in vielen Reviews zu dem Film was von "brutal" bzw. "unnötig brutal" und wundere mich dann, warum das unnötig brutal sein soll. Ich lese fast jeden Tag Zeitung und schaue Nachrichten und bekomme da noch viel schlimmere Taten serviert. Gerade in diesen Mafiakreisen kann ich mir vorstellen, dass so oder noch heftiger vorgegangen wird, wie es in Drive gezeigt wird. Daher ist der Film für mich eher realistisch, als brutal oder unnötig brutal.

Ich finde "Drive" überragend, schade das ich den nicht im Kino gesehen habe :icon_sad:

Bretzelburger

In meinem Presseheft, das ich wie hundert andere leider bei meinem letzten Umzug verloren habe, wurde diese Intention tatsächlich geäußert, aber ich meinte das nicht so ausschließlich. Und das er auch coole Seiten hat, ist kein Widerspruch, denn sonst hätte seine Enttarnung, das es sich dabei um eine hohle Außenansicht handelt, nicht funktioniert. Seine Gewalt ist definitiv übertrieben, nicht im Sinne einer falschen Realität, sondern im filmischen Kontext, wenn es sich tatsächlich um einen coolen Typ handeln sollte, also Jemanden, der seine Emotionen im Griff hat. Kann schon sein, das es draußen in der Realität noch härter zugeht, aber ich glaube nicht, dass diese realen Typen hier irgendjemand für cool hält. Typen, die im Film cool rüber kommen sollten, waren immer irreale, künstliche Zeitgenossen, die alles perfekt konnten, aber auch sozial (Frauen, Kumpels, Mama) immer wussten, was Sache ist, ohne ein Wort zu viel zu verlieren - in "Drive"versagt dieser Typ in der Realität.

Chili Palmer

Zitat von: Mr. Boo am 23 Dezember 2012, 19:34:31
Gerade in diesen Mafiakreisen kann ich mir vorstellen, dass so oder noch heftiger vorgegangen wird, wie es in Drive gezeigt wird. Daher ist der Film für mich eher realistisch, als brutal oder unnötig brutal.

Des Drivers schlimmstes Verbrechen war bis dahin aber immer "Fluchtwagen fahren", er ist kein Auftragskiller.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Boo

Zitat von: Chili Palmer am 23 Dezember 2012, 21:14:33
Des Drivers schlimmstes Verbrechen war bis dahin aber immer "Fluchtwagen fahren", er ist kein Auftragskiller.

Bis dahin ja. Aber was er vorher gemacht hat, wurde ja nicht erwähnt oder? Außerdem war das ja auf den Film an sich bezogen und nicht nur auf den Driver.

Bretzelburger

Natürlich spielt ein Film wie "Driver" mit Konventionen, lässt auch vieles offen, aber er gibt genug Anhaltspunkte, die man nicht "Nach Gefühl" interpretieren muss, sondern genau analysieren kann. Dabei geht es nicht um "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht" - das bleibt jedem selbst überlassen - sondern um genau beobachtete Verhaltensmuster.

- zur Gewalt: ob der "Driver" schon früher Jemanden getötet hat oder nicht, bleibt offen, aber das er hier nur als Reaktion tötet, steht ja nicht zur Debatte. Ob er nochmal zuhaut, um "ganz sicher zu gehen" ist dabei unwichtig, entscheidend ist, wie der Filmemacher diese Situation darstellt. Es gibt genug Filme, in denen der Profi noch einmal auf den am Boden liegenden Körper schießt, um sicher zu gehen. Solche Situationen wirken auch deshalb cool, weil sie kontrolliert wirken - das ist aber in der "Driver" nicht der Fall. Ob Jemand es persönlich geil findet, wenn es Jemand nochmal knacken lässt, ist ihm überlassen, aber in diesem Film gerät diese Situation außer Kontrolle, wirkt der "Driver" gestresst und überreagierend - nicht im generellen Sinn, sondern allein auf seine Person und ihre sonst scheinbar coole Wirkung bezogen.

- zur Beziehung zu der Frau: hier schreibt Jemand oben, es wäre ja alles gut gegangen, wäre der Mann nicht früher entlassen worden. Klar, wenn immer alles im Umfeld ideal läuft, dann klappt wahrscheinlich alles gut im Leben, überall, bei Jedem. Es ist auch richtig, dass der "Driver" und die Frau das selbe Gefühl füreinander empfinden, worüber sie auch nicht sprechen müssen. Aber genauso offensichtlich ist es auch, dass der "Driver" mit diesen Emotionen nicht umgehen kann. So lange die Konstellation noch im Gleichgewicht bleibt (und das ist ja nicht lange), klappt es ganz gut, aber die Heimkehr des Mannes konfrontiert ihn mit Veränderung, mit einem Störfall. Normalerweise für einen "coolen" Typen kein Problem (wenn es so jemand überhaupt gibt), aber der "Driver" kann nur agieren, nur im Außenraum etwas tun, er ist nicht in der Lage, die Dinge mit der Frau, die er liebt, zu besprechen, sich mit ihr abzustimmen oder ihre Meinung zu erfahren. Und das was er dann macht, ist schlicht falsch, aber es war keineswegs "alternativlos".


Mr. Blonde

24 Dezember 2012, 06:48:27 #146 Letzte Bearbeitung: 24 Dezember 2012, 06:50:19 von Mr. Blonde
Zitat von: Bretzelburger am 24 Dezember 2012, 00:36:11
Es ist auch richtig, dass der "Driver" und die Frau das selbe Gefühl füreinander empfinden, worüber sie auch nicht sprechen müssen. Aber genauso offensichtlich ist es auch, dass der "Driver" mit diesen Emotionen nicht umgehen kann.

Dann muss mir was entgangen sein, wenn das so offensichtlich war. Ich wüsste allerdings auch nicht, inwieweit sich diese emotionale Inkompetenz in Bezug auf die Dame geäußert haben soll. Ob seine Wut- und Gewaltausbrüche (mehr "soziale Unfähigkeit" sehe ich gar nicht, Stille und Zurückhaltung sind für mich nämlich kein asoziales Verhalten) seinen Gefühlen zu seinem Love-Interest geschuldet sind, sehe ich so nicht. Man wird nicht Fluchtwagenfahrer aus dem Nichts und man kommt nicht in solche Kreise, ohne sich einen gewissen Ruf erarbeitet zu haben. Darum glaube ich auch, dass diese Ausbrüche ein genereller Aspekt des "Drivers" sind und nicht seiner Unfähigkeit, mit einer Beziehung umzugehen, anzulasten sind.

Bretzelburger

Zitat von: Mr. Blonde am 24 Dezember 2012, 06:48:27
Dann muss mir was entgangen sein, wenn das so offensichtlich war. Ich wüsste allerdings auch nicht, inwieweit sich diese emotionale Inkompetenz in Bezug auf die Dame geäußert haben soll. Ob seine Wut- und Gewaltausbrüche (mehr "soziale Unfähigkeit" sehe ich gar nicht, Stille und Zurückhaltung sind für mich nämlich kein asoziales Verhalten) seinen Gefühlen zu seinem Love-Interest geschuldet sind, sehe ich so nicht.

Ich denke, da werden wir auch nicht zusammen kommen, da Jeder das Verhalten des "Drivers" automatisch mit dem eigenen abgleicht. "Stille und Zurückhaltung" sind sicherlich kein asoziales Verhalten per se, sondern die Frage, ob sie innerhalb dieser Situation ein Zeichen von "innerer Ruhe und Abgeklärtheit" oder schlicht "nicht anders Können" ist. Auffällig an der meist wortkargen Helden des Kinos ist, dass bei reinen Unterhaltungsfilmen die reduzierte Wortwahl als positives Zeichen, weiter gefasster als "cool" gilt. Egal ob Stallone, Eastwood und Co. neben ihren mannigfaltigen Auseinandersetzungen nur wenig Zeit für soziales Verhalten hatten - das mit den Mädels klappt trotzdem (fast) immer problemlos.

Aus meiner Sicht wird darin die verbreitete männliche Verhaltensweise "geschönt", lieber etwas aktives zu unternehmen als zu kommunizieren. Es gibt unzählige Dramen, die darauf aufgebaut sind, dass nicht wirklich kommuniziert wird, dass Dinge oder "persönliche Probleme" nicht offen ausgesprochen werden. Wer will leugnen, dass diese Verhaltensweisen nicht realer sind als der schweigsame Held, bei dem trotzdem alles super läuft? - Um es aus meiner Sicht deutlich zu "Driver" zu sagen - wäre das nur der soundsovielte Heldenfilm, der wieder irgendeinen Könner zeigt, der sich dank "cooler" Verhaltensweise durch eine unmögliche Situation laviert, ginge mir das Teil am Arsch vorbei. Für mich verbindet der Film geschickt "Thriller" und "Drama", indem er hinter die äußerlich so "coole" Fassade sieht und die als allgemein "attraktiv" geltenden Verhaltensmuster als "zwanghaft", im Sinn von "nicht anders handeln können" outet. Der "Driver" kann nur auf seine gewohnten Muster, auf seine "Profi-Fähigkeiten" zurückgreifen. Darin mag er super sein, aber im Grunde ist er nur ein - extra böswillig ausgedrückt - "Fachidiot". Ich hätte es auch besser und konsequenter gefunden, er wäre am Ende gestorben, aber das haben die Macher sich leider nicht getraut, aber auch so empfinde ich seinen "Abgang" nicht gerade als Happy-End.

elpadro

25 Dezember 2012, 01:52:18 #148 Letzte Bearbeitung: 25 Dezember 2012, 01:56:26 von elpadro
Ich war vom Ende damals ziemlich enttäuscht, da ich meinte, er hätte definitiv noch das Geld für Irene retten können, da er ja zumindest ein bisschen was von einem "Real Hero" hatte.

Irgendwo hatte ich dann ein paar Statements von Refn finden können, die mir sinngemäß wie folgt in Erinnerung geblieben sind:

- der Driver hatte schon zuvor ähnliche gescheiterte Versuche des Sesshaftwerdens.
- der Typ in der Bar, der ihn anspricht, erinnert ihn an sein letztes gescheitertes "Leben". Darauf, dass es so schlimm gewesen sein muß, läßt seine sofortige extrem aggressive Reaktion schließen.
- Irene's Zurückweisung im bzw. nach der Aufzugszene beendet für ihn unmittelbar jede Beziehung zu ihr und zu seinem aktuellen Leben. Ob er später stirbt oder lebt, das Geld behält oder nicht, spielt keine Rolle mehr für ihn und sie, da es "Sie" (Irene) für ihn gar nicht mehr gibt.
- Er fährt - verletzt, aber nicht dem Tod geweiht - hinaus, um vielleicht neue Abenteuer zu erleben.

Das hatte dann schon ein Wenig mehr Sinn in die so offensichtlich liegengelassene Geldtasche gebracht.

Allerdings hatten mich, insbesondere auch nach dem zweiten Anschauen doch ein paar Sachen extrem gestört:

- Das Auto zu Beginn wird dick als der Wolf im Schafspelz angepriesen, das nirgendwo auffällt aber jederzeit flüchten könnte. Und was ist - er fällt sofort auf, und flüchten kann er auch nicht, sondern die Verfolgung wird nur duch einen anderen Notruf eingestellt
- Der Top-Profi, der er ist, versucht völlig lächerlich seine Armbanduhr am Lenkrad festzumachen, was nicht nur nicht funktionieren kann, sondern für einen Fluchtfahrer doch nun mal wirklich keinen Sinn ergibt (klar, vielschichtiger Charakter und so, so abgebrüht, dass er sogar ne Uhr ans Lenkrad macht etc. pp.). Trotzdem irgendwie merkwürdig.
- Ultracool wie er ist, läßt er sein Handy einfach im Hotelzimmer auf den Boden fallen, um ja keine Spuren zu hinterlassen, hm ... könnte man auch irgendwo anders mal einfach wegwerfen als da, wo es zuletzt ins Netz eingebucht war und das letzte Gespräch geführt wurde.
- in einer Schnitt-Gegenschnitt-Sequenz in der Werkstatt wird plötzlich ein spiegelverkehrtes Bild genutzt, um eine offensichtlich an der falschen Seite des Autos einghangene Leuchtstoffröhre zu kaschieren (oder sie war durch das Spiegeln an der falschen Stelle, weiß nicht mehr, was mir zuerst auffiel).
- In die Seite der gangsterlimousine mit der Geschwindigkeit zu rasen machte auch eher nur theatralisch Sinn. Wenn er schon so suizidal zu Werke gehen wollte, hätte er auch gleich die Party stürmen können.
- Er parkt in seinen Stellplatz in der Tiefgarage dermaßen beschissen ein, dass selbst dem dümmsten oder ignorantesten Schlechtparker die Haare zu Berge stehen müßten. Auch da - Begründung er sei "zu Outlaw/unangepaßt/cool" zieht hier m.E. nicht, denn wer auf Autos und auf Autofahren steht, der parkt selbst blind mit rückwärts gespieltem Deathmetal in Beats-Kopfhörern absolut zentriert und parallel zu welcher Markierung auch immer ein.

Also ein etwas zwiespältiger Eindruck - da aber Atmosphäre, Bilder und Sound etwas magisches haben, wird der definitiv noch weitere male gespielt werden.
"Hey Asshole, I'm talking to you!"
"You're not, you're talking to yourself."
Moon 44

Mr. Blonde

25 Dezember 2012, 02:12:50 #149 Letzte Bearbeitung: 25 Dezember 2012, 02:14:26 von Mr. Blonde
Wieso kann man eine Armbanduhr nicht an einem Lenkrad befestigen?

Ansonsten achtest du auf Sachen, die mir nie aufgefallen wären und mich beim nächsten Schauen auch kein Bisschen interessieren werden.  :pfeif:  :icon_lol:

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