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Terroranschläge in Deutschland

Begonnen von Kerry, 5 September 2007, 17:00:45

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Travelling Matt

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 00:39:22
Ich bin ja auch nicht der Meinung, dass das alles gängige Praxis und allerorts so gehandhabt wird.
Trotzdem gibt es den entarteten Islamismus, den ich in vergleichbarer Form in der heutigen Zeit im Christentum (Gott sei Dank) vergeblich suche.

Naja, was die aktuelle Quantität angeht vielleicht, aber wenn ich mir z.B. die Abtreibungsgegner in den USA so angucke oder das Franco-Regime bis in die 60er steht auch das moderne Christentum nicht essentiell besser dar. Und bei der Betrachtung mehrere Jahrhunderte alter Religionen sollte man sich nun mal nicht auf eine Augenblick-Aufnahme beschränken, wenn es um deren Bewertung geht (was anderes ist es natürlich, wenn es darum geht, aktuellen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken - aber da hilft eine "Die sind sowieso von Grund auf doof"-Einstellung meist nicht weiter).

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 00:39:22
Den Koran kann man sicher - genau wie die das Niedergeschriebene in der Bibel oder in den 10 Geboten im Christentum - entweder für sich auslegen, wie man es braucht oder sich einfach wegdenken.
"Du sollst nicht töten" oder "falsch Zeugnis reden" wird ja auch nicht von jedem Christen hundertpro befolgt. ;-)

Ich denke, genau das ist der Punkt. Wie eine Glaubensrichtung zu bewerten ist, hängt nicht von wörtlichen Zitaten aus deren heiligen Schriften ab, sondern was die Anhänger daraus ziehen. Da scheint derzeit bei einigen islamischen Gläubigen vieles im Argen zu liegen - aber wie gesagt, mit wörtlichen Zitaten zu bversuchen zu beweisen, dass deshalb die Religion per se von Übel sei, hilft nicht weiter.

Nerevar

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 01:02:41

Das sagte ich nicht.;-)

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 00:39:22
Reicht es nicht, dass dieses Gesetz überhaupt existiert? Selbst wenn es nur ein Staat sein sollte!

Zumindest nimmst du das als Grundlage für deine Argumentation...Selbst, wenn es nur ein Staat sein sollte, sind für dich ALLE Konvertierungen nicht nachvollziehbar, selbst wenn diese Leute gar nichts mit diesem Staat oder mit diesem Gesetz zu tun haben.

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 01:02:41
dann wäre laut wikipedia auch ein Teil der Grundrechte für dich inakzeptabel (bzw. für meinen Nachbarn) und das würde mir zu denken geben.

Nein, diese Grundrechte stehen doch nicht im Koran drin. Du gehst davon aus, dass alle Korananhänger zwangsläufig mit der Scharia einverstanden sein müssen. Das stimmt aber nicht.

Batty

14 September 2007, 01:26:05 #122 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 01:33:57 von Batty
ZitatNaja, was die aktuelle Quantität angeht vielleicht, aber wenn ich mir z.B. die Abtreibungsgegner in den USA so angucke oder das Franco-Regime bis in die 60er steht auch das moderne Christentum nicht essentiell besser dar.
Da gebe ich dir vollkommen recht. Aber wir haben uns seit den 60er weiterentwickelt. Mich interessiert heute auch nicht mehr, was damals passiert ist, wenn ich auf die aktuelle Situation schaue.

Fakt ist doch:
Wenn ich als Deutscher zu einer Religion konvertiere, die sowohl nach Scharia als auch nach dem Koran mit einigen Grundrechten nicht vereinbar ist, stellt sich dir Frage, warum ich das mache. (Dass Frauen, die islamische Männer heiraten, konvertieren, stelle ich mal als unbedenklich hin.)
Ich habe von klein auf die Achtung der Grundrechte, Menschenrechte, Gleichberechtigung und Gleichbehandlung mitbekommen. Und jetzt schmeiße ich das über den Haufen?
Selbst wenn die Scharia nur in Afghanistan oder im Sudan exisiert - sie existiert. Das ist nix aus der Vergangenheit oder aus der Zeit der Inquisition, sondern das ist aktuell. Und wenn dieses islamische Gesetz auch vielerorts nur im Hintergrund existieren mag, steht es mit dieser Religion und der negativen Sichtweise darauf in unmittelbarem Zusammenhang. Schon allein deshalb würde der Islam als Religion für mich nicht mal nur für eine Sekunde in Frage kommen - eben weil diese Gesetze nichts aus anno Dazumal sind und keine Gültigkeit mehr besitzen, sondern irgendwo auf der Welt Anwendung finden bzw. im Namen der Religion missbraucht und toleriert werden.

Deshalb:
Wer schon immer mit dem Islam aufgewachen ist - in meinen Augen vollkommen normal, wenn es demjenigen gefällt. Derjenige wäre für mich genauso (un)verdächtig wie jeder Christ.
Wenn ich aber plötzlich als männlicher Single-Deutscher das Bedürfnis nach Islam habe - vor allem in der heutigen Zeit - dann zumindest Bedenklichkeitsstufe 1 (aus besagten Gründen). Denn dass vor allem der Islam als Rechtfertigung für terroristische Aktivitäten missbraucht wird, dürfte in den letzten Jahren deutlich geworden sein. Hat sich meines Wissens keiner mit nem Flugzeug irgendwo im Namen Christi reingeflogen oder weggesprengt.

ZitatNein, diese Grundrechte stehen doch nicht im Koran drin. Du gehst davon aus, dass alle Korananhänger zwangsläufig mit der Scharia einverstanden sein müssen. Das stimmt aber nicht.
Ich meinte nicht, dass die Scharia im Koran steht, sondern dass der Koran selbst mit UNSEREN deutschen Grundrechten teilweise nicht vereinbar ist. Das habe ich schon damals in meinen Schulbüchern gelesen und wikipedia hat es bestätigt.

SplatMat

14 September 2007, 01:31:37 #123 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 01:35:00 von SplatMat
Zitat von: Batty am 14 September 2007, 00:54:59
Es geht doch nicht primär darum, dass mal zur Waffe gegriffen wird. An dem Punkt ziehe ich mich eigentlich nicht hoch.
Der Islam ist keine Religion, die für Gleichberechtigung oder Menschenrechte steht. Das kommt jedenfalls eindeutig zum Ausdruck.

Und das mit der Moschee: Das kenn ich aus Büchern. Da sahen die Bereiche der Männer aber deutlich prächtiger aus, als der kleine Kapuff, in den sich die Frauen quetschen mussten. ;-)

Ich habe auch vor einigen Jahren "Nicht ohne meine Tochter" gelesen. Hat mich nicht unbedingt vom Islam überzeugt, muss ich sagen. Und das Buch ist besser als der Film mit Sally Field.

Die islamische Welt sieht global gesehen allerdings anders aus, als es in Büchern und Filmen dargestellt wird. Erstens gibt es viele unterschiedliche islamische Ausrichtungen, und zweitens hat die Politisierung des Islams nichts mit der Religion an sich zu tun. Wenn in einem Land Frauen gezwungen sind, sich z.B. beschneiden zu lassen, dann ist das nicht im Koran begründet. Wenn in einem anderen Land die Frauen mit Burkas rumlaufen müssen, dann hat das gesellschaftliche Gründe, und ist ebenfalls nicht im Koran begründet. Es gibt auch Länder, in denen die Männer ihre Frauen zwingen, zu Hause zu bleiben, was dann natürlich dazu führt, dass in diesen Ländern die Moscheen mit kleineren Bereichen für Frauen gebaut sind.
Geh doch einfach mal in eine Moschee in deiner Nähe und schau dir da alles genau an. Da wirst du eine ganz andere Realität vorfinden, als du sie dir vorstellst. Es gibt sogar oft einen gesonderten Raum für Kinder, in dem Jungen und Mädchen zusammen Gottesdienst feiern.

Auf der anderen Seite gibt es außerdem auch einige christliche Vereinigungen, die sehr fragwürdig sind. Da du dein Wissen ja gerne aus Filmen und Büchern ziehst, kann ich dir nur den Film Jesus Camp empfehlen. Und es gibt noch viel extremere Ausrichtungen! Aber auch die katholische Kirche handelt IMO menschenverachtend. Ich hatte weiter oben ja schon das Verbot von Kondomen angesprochen, was in vielen Teilen der Welt aus treuem Papstglauben heraus für viele Aidsopfer jährlich sorgt. Da wird mir schlecht, bei so einer Art von Christentum.

Man darf also nicht einzelne Auslegungen von Religion als allgemeingültig ansehen (wozu auch die Scharia zählt), sondern sollte sich lieber mit den Grundfesten, der Basis der Religionen beschäftigen. Im Islam sind das die Fünf Säulen, welche in keinster Weise menschenverachtend sind!

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 01:26:05
Selbst wenn die Scharia nur in Afghanistan oder im Sudan exisiert - sie existiert. Das ist nix aus der Vergangenheit oder aus der Zeit der Inquisition, sondern das ist aktuell.

Es gibt sogar noch Gegenden, in denen Exorzismus betrieben wird, was auch nicht mit den Grundrechten in Einklang ist! ;)
Für ein freies Tibet


Nerevar

14 September 2007, 01:34:57 #124 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 01:38:09 von Nerevar
@ Batty: Das stiiiiiiiiiiimmt niiiiiiicht. Nach deiner Denkweise sind die Bibel und das alte Testament scheinbar auch nicht mit dem deutschen Gesetzen vereinbar. Da steht nämlich, dass man nicht Ehe brechen soll und so...nach dem deutschen Gesetz ist es aber nicht verboten, Ehen zu brechen.

Zitat von: SplatMat am 14 September 2007, 01:31:37
Die islamische Welt sieht global gesehen allerdings anders aus, als es in Büchern und Filmen dargestellt wird. Erstens gibt es viele unterschiedliche islamische Ausrichtungen, und zweitens hat die Politisierung des Islams nichts mit der Religion an sich zu tun. Wenn in einem Land Frauen gezwungen sind, sich z.B. beschneiden zu lassen, dann ist das nicht im Koran begründet....[...]

Ja eben, hab ich doch alles schonmal gesagt...und drei Seiten später fangen wir wieder von vorne an mit der Diskussion. So bringt das alles nichts.

SplatMat

@Nerevar: Manchen Leuten kann man es eben nicht oft genug sagen...






und sie kapieren es trotzdem nicht ;)
Für ein freies Tibet


Nerevar

Der Schlüssel ist Logik...Man muss sich einfach nur die Fakten angucken. Wenn diese aber aus Verallgemeinerungen und Vorurteilen bestehen, kommt man logischerweise auch zum falschen Resultat.

Batty

14 September 2007, 01:50:50 #127 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 01:55:29 von Batty
Zitat von: Nerevar am 14 September 2007, 01:34:57
@ Batty: Das stiiiiiiiiiiimmt niiiiiiicht. Nach deiner Denkweise sind die Bibel und das alte Testament scheinbar auch nicht mit dem deutschen Gesetzen vereinbar. Da steht nämlich, dass man nicht Ehe brechen soll und so...nach dem deutschen Gesetz ist es aber nicht verboten, Ehen zu brechen.
Was wohl einfach daran liegt, dass die (Un-)treue kein religiöses Phänomen ist, sondern ein menschliches.
Zudem ist sich Scheiden lassen dürfen oder Fremdgehen kein Grund- oder Menschenrecht.;-)

ZitatDa du dein Wissen ja gerne aus Filmen und Büchern ziehst
Dafür gibt es Bücher. Um daraus sein Wissen zu ziehen, dass man in der Welt nicht ohne weiteres durch eigene Erfahrungen machen kann.

Wenn jetzt noch jemand sagt, dass "Nicht ohne meine Tocher" frei erfunden, überdramatisiert ist und eine Ausnahme darstellt ...

Zitatch hatte weiter oben ja schon das Verbot von Kondomen angesprochen, was in vielen Teilen der Welt aus treuem Papstglauben heraus für viele Aidsopfer jährlich sorgt. Da wird mir schlecht, bei so einer Art von Christentum.
Da hast du recht. Sehe ich genauso.
Wir sprechen ja aber von Konvertierungen. Ich fände es genauso komisch, wenn ein Moslem urplötzlich zum Christentum konvertiert. Zwar hätte das dann von politischer Seite keinen Terrorverdacht zufolge, würde mich aber auch die Stirn runzeln lassen. ;-)
Wieso sollte ich urplötzlich mit meinen Werten und Traditionen brechen?

@Nerevar
Vorurteile entstehen - was dieses Thema hier angeht - aus dem Missbrauch der Religion. Insofern liegt die Schuld ganz klar bei den Islamisten. Darunter müssen dann auch die friedlichen Moslems (die zweifelsohne die Mehrheit bilden) leiden.
Und diesen Vorurteilen kann ich mich leider nicht ganz entziehen, weil die letzten Jahre Weltgeschehen dieses Bild geprägt haben. Genauso wie Bush das Bild vom kriegstreiberischen Ami geprägt hat.

Nerevar

14 September 2007, 01:59:34 #128 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 02:18:49 von SplatMat
Zitat von: Batty am 14 September 2007, 01:50:50
Was wohl einfach daran liegt, dass die (Un-)treue kein religiöses Phänomen ist, sondern ein menschliches.
Zudem ist sich Scheiden lassen dürfen oder Fremdgehen kein Grund- oder Menschenrecht.;-)

Andere Menschen töten oder Gier nach Macht ist auch ein menschliches Phänomen, kein religiöses. Dementsprechend kann man aufgrund der Religion eines Menschen nicht auf dessen Gefährlichkeit schliessen. Die kommt höchstens durch den Missbrauch von Religionen, diesen Missbrauch kann man religiösen Menschen aber nicht im Vorfeld unterstellen.

Es ist völlig egal, ob es ein Grundrecht ist, oder irgendein anderes Recht, es geht darum, dass der Koran die Einhaltung und Durchsetzung dieser Rechte nicht einschränkt.

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 01:50:50
@Nerevar
Vorurteile entstehen - was dieses Thema hier angeht - aus dem Missbrauch der Religion. Insofern liegt die Schuld ganz klar bei den Islamisten. Darunter müssen dann auch die friedlichen Moslems (die zweifelsohne die Mehrheit bilden) leiden.
Und diesen Vorurteilen kann ich mich leider nicht ganz entziehen, weil die letzten Jahre Weltgeschehen dieses Bild geprägt haben. Genauso wie Bush das Bild vom kriegstreiberischen Ami geprägt hat.

DAS ist jetzt aber richtig unlogisch...du weisst, dass du den Nachbarn oder Singletypen, der plötzlich zum Islam konvertiert, aufgrund von Vorurteilen kritsch betrachtest, dass deine Verwundertheit auf Vorurteile beruht...
Dann musst du dir doch denken 'Hey, das find ich jetzt komisch, dass der dieser Religion angehört. Aber ich weiss ja, dass ich das aufgrund der Vorurteile, die durch die Islamisten entstanden sind, so sehe, daher kann ich ihn wie jeden anderen Menschen auch betrachten.'

Batty

14 September 2007, 02:23:09 #129 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 02:27:39 von Batty
ZitatDementsprechend kann man aufgrund der Religion eines Menschen nicht auf dessen Gefährlichkeit schliessen.
Das habe ich auch nicht gemacht. Sagte ja, dass Moslems genauso verdächtig sind wie Christen oder sonstwer. Ich sehe es weder dem Ali noch dem Klaus am Gesicht an, ob er Terrorist ist oder nicht. Nur die plötzlich Konvertierten können sich (meiner Meinung nach zu recht) in der heutigen Zeit einem gewissen Verdacht nicht entziehen.
Ob man nun gleich irgendwelche Listen einführen oder am Flughafen auf Dauer der Religionszugehörigkeit filzen muss, ist fraglich. Eine gesundes Maß an Aufmerksamkeit kann aber kaum verkehrt sein.

ZitatDAS ist jetzt aber richtig unlogisch
Dann musst du dir doch denken 'Hey, das find ich jetzt komisch, dass der dieser Religion angehört. Aber ich weiss ja, dass ich das aufgrund der Vorurteile, die durch die Islamisten entstanden sind
Eigentlich nicht.
Dann kommt nämlich unweigerlich die innerliche Gegenfrage: "Dir selbst würde das aus (den vielen von mir genannten Aspekten) nie einfallen zum Islam überzutreten. Warum gerade deinem bibeltreuen Nachbarn? Ist da viellicht doch was im Busch?" (Das heißt nicht: "Der is sicherlich jetzt Terrorist" sondern lediglich "Irgendwie komisch. Was mag da der Grund sein?")
Wenn ich mich meiner Vorurteile (die wenigen, die ich mein eigen nennen darf) dahingehend entziehen könnte, hätte ich keine. Und wie gesagt: Christen, die sich in ihrem Glauben in aller Herren Länder in der unschuldigen Menschenmasse gesprengt haben, gabs in der letzten Zeit äußert selten (Tendenz geht gegen Null), Moslems (in ihrer vielbesagten Ausprägung als Islamisten)waren in dieser Beziehung deutlich aktiver. Zumindest kann ich da Bedenken zu plötzlich Konvertierten nachvollziehen und von meiner Seite aus bestätigen.;-)

Gute N8

Nerevar

Ok, muss ich mich wohl mit abfinden. Aber pass ja gut auf, dass aus dem 'Irgendwie komisch' nicht doch ein 'Sicherlich ein Terrorist' wird ;)

Gute Nacht

tagchen

Ich will in keinem islamisch geprägtem Staat leben - und da ist es mir völlig schnuppe wieweit die jetzt denn Koran richtig oder falsch auslegen. Damit ist für mich diese Religion schon mal unangenehm.

Nerevar

Ein rein islamisch geprägter Staat wäre nicht viel anders als unser jetziger, christlich geprägter Staat ^^

anti

Zitat von: Nerevar am 14 September 2007, 13:15:18
Ein rein islamisch geprägter Staat wäre nicht viel anders als unser jetziger, christlich geprägter Staat ^^

Also diese Aussage entbehrt jeder Grundlage.
Absoluter Schwachfug  :doof:

anti

Roughale

Haben jetzt alle ausgeschlafen und wir können das teilweise hirnlose Stammtischgebrüll abstellen?

Der beste Beitrag kam hier irgendwo (sorry, wenn ich jetzt nicht mehr weiss von wem), der besagte, dass es nicht die Religion ist, die die Schandtaten hervorruft, sondern, Einzelne, die die Religion als Vorwand nehmen und sie damit instrumentalisieren. Religion ist was sehr persönlöches, daher sind hier auch schon Gemüter erhitzt worden, nun stellt euch mal vor, wie das noch knallen kann, wenn man jetzt auch noch versucht, mit gleichen Beweggründen zurückzuschlagen. Den heiligen Krieg möchte ich nicht erleben, denn den werden wir nicht überleben... - Daher war der Irakkrieg de facto hirnloser Quatsch und wir können noch glücklich sein, dass er den Topf nicht zum Überkochen gebracht hat.

Einzeltäter, also auch alle organisierten Anschläge dürfen einfach nicht dazu führen, dass man glöobal gegen die Religion zurückschlägt, denn dann erreichen die Terroristen (die nichts mit der Religion zu tun haben, ausser, dass sie sie instrumentalisieren!) ihr Ziel: Den heiligen Krieg und den Untergang der Menschheit - kranke Menschen denken halt krank (das ist noch viel komplexer, aber das reicht mir hier so vollkommen aus).

Unsere Medien und einige Politiker wollen oder können das nicht schnallen, daher der Fehlglaube, der auch hier Platz eingenommen hat, dass Islam = Terror ist. Diese Haltung kommt natürlich auch bei nicht islamistischen Extremisten an und man reagiert dann mit Sympathie zu den Islamisten - das muss aufhören!

@Batty: Wikipedia ist keine gute Quelle, egal zu welchem Thema, da kannst du auch Stern, Spiegel, etc. nehmen, das nimmt sich nicht viel. Einen Roman, auch wenn er auf wahren Begebenheiten beruht als Wissensgrundlage zu nehmen ist schon dreist oder dumm, such es die bitte selber aus...


esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

barryconvex

14 September 2007, 15:33:32 #135 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 15:36:51 von barryconvex
Ja, da kommen tatsächlich einige Mißverständnisse zusammen. [bezieht sich natürlich auf den vorhergehenden Kommentar!]

unser jetziger Staat ist selbstredend nicht "christlich geprägt": Wir haben zwei konkurrierende "Weltanschauungen" / Protestantismus / Katholizismus, die aber für das politische Leben nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. (Der durchschnittliche Christ bei uns tut sich schwer damit, an die Auferstehung zu glauben, weshalb man echte Gläubige mit der Lupe suchen muß.)

Man kann sicher aber sicher darauf einigen, daß ein Staat, der nur auf einer Religion mit totalitärem Anspruch beruht, notwendigerweise keine Demokratie nach unserem jetzigen Verständnis hervorbringen kann.
(In letzter Konsequenz zeigte sich das im sinnlosen Gemetzel jeder gegen jeden in Algerien.)

Ohne Sarkasmus: wir leben heute in Deutschland in dem Segen, den der Kapitalismus, nicht das Christentum hervorgebracht hat.

Mit der Nebenwirkung, daß uns alles suspekt ist, was Kapitalismus und Demokratie der Religion unterordnet. Ich vermute, "eine Konvertierung zum Islam" ist uns auch deshalb so unheimlich, weil sie uns vor Augen führt, daß wir unseren Glauben längst verloren haben.

Hackfresse

Zitat von: barryconvex am 14 September 2007, 15:33:32
Ohne Sarkasmus: wir leben heute in Deutschland in dem Segen, den der Kapitalismus, nicht das Christentum hervorgebracht hat.

Der Kapitalismus ist ein Segen? Jetzt gehts aber los...

Der Kapitalismus ist dekadent und menschenverachtend.
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

SplatMat

Zitat von: Hackfresse am 14 September 2007, 15:54:09
Der Kapitalismus ist ein Segen? Jetzt gehts aber los...

Der Kapitalismus ist dekadent und menschenverachtend.

WORD!

Wir verdanken dem Kapitalismus zwar unseren Wohlstand, allerdings funktioniert der Kapitalismus nur zu Lasten anderer, die WIR unterdrücken (Billiglöhne, Kinderarbeit etc.)!!!!111
Für ein freies Tibet


barryconvex

Locker bleiben: unter "Segen" verstehe ich Demokratie, Wohlstand, Menschenrechte usw.

Mache doch einfach mal die Probe, wie der Zusammenhang zwischen politischer Ausprägung, Wirtschaftsform und Verhältnis zu Religion in der Realität / Gegenwart und Vergangenheit aussieht und welche Staatsform Du bevorzugst.

SplatMat

Zitat von: barryconvex am 14 September 2007, 16:00:50
Locker bleiben: unter "Segen" verstehe ich Demokratie, Wohlstand, Menschenrechte usw.

Mache doch einfach mal die Probe, wie der Zusammenhang zwischen politischer Ausprägung, Wirtschaftsform und Verhältnis zu Religion in der Realität / Gegenwart und Vergangenheit aussieht und welche Staatsform Du bevorzugst.

Wenn es nach mir ginge, wär unsere ach so tolle Demokratie schon längst reformiert (nicht abgeschafft!!!) worden. Aber das ist ein anderes Thema...
Für ein freies Tibet


Hackfresse

Zitat von: SplatMat am 14 September 2007, 16:00:13
WORD!

Wir verdanken dem Kapitalismus zwar unseren Wohlstand, allerdings funktioniert der Kapitalismus nur zu Lasten anderer, die WIR unterdrücken (Billiglöhne, Kinderarbeit etc.)!!!!111

Eine Minderheit verdankt dem Kapitalismus ihren Wohlstand, den sie durch die Ausbeutung der Mehrheit realisiert.
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

barryconvex

Zitat von: SplatMat am 14 September 2007, 16:00:13
WORD!

Wir verdanken dem Kapitalismus zwar unseren Wohlstand, allerdings funktioniert der Kapitalismus nur zu Lasten anderer, die WIR unterdrücken (Billiglöhne, Kinderarbeit etc.)!!!!111

Berechtigte und naheliegende Kritikpunkte. Allerdings denke ich nicht, daß sie zwangsläufig sind für eine Marktwirtschaft.
Vielleicht hätte ich statt Kapitalismus ein positiv klingendes Wort verwenden sollen, aber dann wäre es weniger richtig.
Ich glaube nicht, daß Kapitalismus automatisch menschenverachtende Ausbeutung nach sich ziehen muß, sondern auf Partnerschaft auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner beruht mit Gewinn für beide.

Auch wenn es auf den ersten Blick komisch klingen mag, bin ich der Überzeugung, daß der letzte Aspekt die wichtigste (ehrlichste und einzige) Basis ist für friedliche Koexistenz auch im größeren Rahmen. Das heißt natürlich nicht, daß man das als Vorwand nehmen darf, um es fremden Ländern aufzuzwingen, um sich Märkte zu schaffen.

Batty

14 September 2007, 18:31:43 #142 Letzte Bearbeitung: 14 September 2007, 18:33:42 von Batty
Zitat von: Roughale am 14 September 2007, 15:27:13
@Batty: Wikipedia ist keine gute Quelle, egal zu welchem Thema, da kannst du auch Stern, Spiegel, etc. nehmen, das nimmt sich nicht viel. Einen Roman, auch wenn er auf wahren Begebenheiten beruht als Wissensgrundlage zu nehmen ist schon dreist oder dumm, such es die bitte selber aus...
Ich glaube, es ist weder dreist noh dumm, es war schließlich nicht "Star Wars". Und was bitte ziehst du als Quelle zu rate, wenn für dich weder Magazine, noch (Lehr-)Bücher, Nachrichten in TV, Zeitung oder Internetquellen glaubwürdig sind? Entweder musst du die Weißheit mit Löffeln gefressen haben oder ein Mann von Welt sein, der in jeder Religion und in aller Herren Länder ein paar Jahre daheim war. Es gibt eben einfach Dinge, die kann ich mir nur aus Büchern etc. rausziehen, weil ich die persönliche Erfahrung nie machen kann bzw. möchte (wie in diesem Fall). Wikipedia ist nicht schlecht, solange ich es nicht als Quelle für ne Diplomarbeit verwende. ;-) Und die Dinge, die da drin stehen, waren mir keineswegs alle neu.

Zitat von: NerevarEin rein islamisch geprägter Staat wäre nicht viel anders als unser jetziger, christlich geprägter Staat ^^
Das möchte ich aber auch stark bezweifeln! Wir haben uns immerhin gesellschaftlich ein paar Schritte weiterentwickelt und sind nicht im 18 Jahrhundert stehengeblieben.
Und Leute, egal, wie lieb und nett der Koran und die meisten Leute im Islam sein mögen: So lange eine Religion in der heutigen Zeit dieses Potenzial für Fanatismus bietet, kann sie - ob das nun missbräuchlich geschieht oder nicht - wohl kaum als erstrebenswert oder unbedenklich ausgelegt werden. Die Hintermänner hinter den terroristischen Anschlägen mögen keine wahren Gläubigen sein, doch die ausführenden Menschen, die benutzt werden, glauben, dass sie das Richtige (von Gott Gewollte, das sie ewig leben lässt und zu Helden macht) tun, wenn unschuldige Menschen sterben. Das ist weder im Christentum noch sonstwo in dieser Form vorzufinden (zumindest nicht mehr seit den Kreuzzügen). Kaum ein vernünftiger (christlich gläubiger) Mensch hat ein derartiges Rad ab, dass er nicht mehr zwischen religiösem Wahn(-sinn) und Vernunft unterscheiden kann.

Zitat von: HackfresseEine Minderheit verdankt dem Kapitalismus ihren Wohlstand, den sie durch die Ausbeutung der Mehrheit realisiert.
Das ist eine Tatsache!

Travelling Matt

Zitat von: Batty am 14 September 2007, 18:31:43
Wir haben uns immerhin gesellschaftlich ein paar Schritte weiterentwickelt und sind nicht im 18 Jahrhundert stehengeblieben.

Weil es sich so schön für Polemik eignet: Den Eindruck, dass unsere Gesellschaft nicht mehr in einem Zeitalter der Aufklärung lebt, habe ich allerdings auch - nur dass die weitere Entwicklung unbedingt eine postive war, scheint mir nicht so offensichtlich ...

Lunita

Darf ich mal einwerfen, dass wir in einer sozialen Marktwirtschaft leben, und nicht in einem kapitalistischen Staat in seiner reinen Form?

Ich persönlich habe mir übrigens schon die "Hamburger Lektionen" als zu sehende Doku vorgemerkt. Bringt sicherlich erkenntnisreiche Einblicke. Startet am 20. September.

Hackfresse

Zitat von: Lunita am 14 September 2007, 19:27:44
Darf ich mal einwerfen, dass wir in einer sozialen Marktwirtschaft leben, und nicht in einem kapitalistischen Staat in seiner reinen Form?

So wars mal gedacht. Wir bewegen uns aber immer mehr auf letzteres zu.
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

barryconvex

Zitat von: Lunita am 14 September 2007, 19:27:44
Darf ich mal einwerfen, dass wir in einer sozialen Marktwirtschaft leben, und nicht in einem kapitalistischen Staat in seiner reinen Form?

Ich persönlich habe mir übrigens schon die "Hamburger Lektionen" als zu sehende Doku vorgemerkt. Bringt sicherlich erkenntnisreiche Einblicke. Startet am 20. September.
Da scheine ich mit Kapitalismus ja in ein Wespennest gestochen zu haben ;)
Soziale Marktwirtschaft subsumiere ich natürlich unter Kapitalismus.

Der Karmarkarfilm ist natürlich Pflicht, kommt der tatsächlich regulär ins Kino?
Es interessiert mich auch brennend, wie es in der ausgewählten Moschee zugegangen ist.

Nerevar

Zitat von: anti am 14 September 2007, 14:31:38
Also diese Aussage entbehrt jeder Grundlage.
Absoluter Schwachfug  :doof:

anti

Es geht um die Moralvorstellungen und Normen, die durch religiöse Texte vermittelt werden...Dass man immer schön artig ist, keine Menschen umhaut, keine Sachen von Anderen zerstört und sowas...Ob man, wenn man sich daran hält, nach seinem Ableben im Himmel kommt, 20 Frauen kriegt, als angesehne Kuh wiedergeboren wird oder sonstwas tolles geschieht...ist doch im Grunde alles ein ähnliches Prinzip.

Daher ist unsere Gesellschaft auch immernoch christlich geprägt, dass dieser Anteil in den Jahrhunderten in den Hintergrund gerückt ist, hab ich ja nicht abgestritten. In der Präambel unseres Grundgesetzes wird sich aber immernoch auf Gott bezogen.

Wenn du meine Aussage immernoch als Schwachfug bezeichnest, dann erläutere mir doch mal die gröbsten Unterschiede, wenn man die Inhalte der Bibel vor ein paar Jahren mit den Inhalten des Korans asgetauscht hätte. Dass die Hintergrundgeschichten mit Jesus und Mohammed an den Regionen angepasst sind, ist dabei erstmal egal, es geht um die grundlegenden Leitsätze und Moralvermittlungen.

anti

Zitat von: Nerevar am 14 September 2007, 13:15:18
Ein rein islamisch geprägter Staat wäre nicht viel anders als unser jetziger, christlich geprägter Staat ^^

Du schreibst von unserem jetzigen Staat mein lieber. Hier ist ja wohl alles erlaubt, von Abtreibung bis Kondome. Nix nach christlichen Grundsätzen!
Und das ist für Dich so wie ein rein islamisch geprägter Staat?
Dann brauchen wir nicht weiter reden.

anti

Nerevar

Deutschland ist auch heute noch christlich geprägt...nehm dir nur mal die allgemeine Meinung, dass man im besten Fall das ganze Leben lang den gleichen Partner hat, wer fremd geht, ist böse. Diese Ansicht ist nicht einfach so vom Himmel gefallen.
Die Prägung wirkt sich nicht nur in den Gesetzen aus, sondern auch in den Moralvorstellungen, wie ich bereits sagte.
Abtreibungen sind zwar erlaubt, stoßen bei Vielen aber auf Ablehnung...Oder achte mal drauf, wie ein homosexuelles Paar angeschaut wird, das händchenhaltend durch die Stadt läuft und sich küsst.
Willst du etwa behaupten, dass die christlichen Ansichten, die dem Volk jahrhundertelang (zu weiten Teilen eher im unchristlichen Sinne) eingetrichtert wurden, 100 prozentig verschwunden sind?

Jetzt verstanden?

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